Beziehung beenden?

Hey an alle, ich schreibe jetzt einfach mal hier in so ein forum, weil ich noch nicht den Mut habe mich irgendjemand aus meinem Umfeld anzuvertrauen.
Also es geht um mich und meinen Freund. Wir sind jetzt mehr als 3 Jahre zusammen und die Beziehung ist einfach nicht mehr schön für mich. Natürlich verändert sich eine Beziehung mit der Zeit und das ist ja auch völlig normal. Aber bei uns ist es so, dass ich den Eindruck habe dass von seiner Seite die Wertschätzung für mich fehlt und ich den Eindruck habe wir drehen uns einfach nur im Kreis. Ich will dass wir uns eine Wohnung nehmen, er will noch nicht ausziehen (an der Stelle, ich bin 21 und er 26), ich möchte viel gemeinsam unternehmen, er will nur auf dem Sofa hocken, ich nehme mir viel Zeit für ihn, er verbringt seine ganze Freizeit mit seiner Arbeit (er ist selbstständig). Ich weiß nicht mehr weiter. Ich bin auch traurig und habe ihm das natürlich gesagt und er meinte nur er würde sich dafür hassen dass er mich nicht glücklich machen kann und er hat keine Kraft mehr. Was soll mir das sagen? Sollte ich die Reißleine ziehen bevor wir uns noch mehr weh tun? So weh es mir tut scheint er ja auch trotz meiner Bemühungen nicht glücklich zu sein. Dazu kommt noch, dass ich ein wunderbares Verhältnis mit seiner Familie habe und mich dort sehr aufgenommen fühle. Beim Gedanke daran, die Familie auch zu verlieren bin ich fast trauriger als beim Gedanken ihn zu verlieren! (verrückt)

Ist vielleicht jemand da draußen, der mir einen Rat geben kann? Ich steigere mich so sehr in die Situation rein, dass ich keinen klaren Gedanken fassen kann.

Ich danke euch dass ihr euch die Zeit genommen habt das zu leben. Und sende euch liebe Grüße

Hallo erstmal vielen Dank für die Antwort! Tatsächlich kommt ein Gespräch meistens nur zustande wenn sich eine Situation hoch schaukelt. Ich habe schon oft versucht mich mit ihm hin zu setzen und zu reden, aber entweder will er dem Problem nicht gegenüber gestellt werden oder er sieht das Problem gar nicht. Er sieht jedes Gespräch als Angriff auf sich selbst, dreht die Worte so sehr dass ich mich danach auch noch entschuldige und schlecht fühle weil ich es angesprochen habe. Dann läuft es meistens ein paar Wochen wieder besser, weil ich einfach nichts sage. Ich würde mir wirklich wünschen dass er sich mir gegenüber mehr öffnen kann aber ich habe den Eindruck, dass er sich gar nicht so wirklich für die Beziehung interessiert. Wie ich schon gesagt habe hat er wirklich nur selten Lust eine meine Ideen umzusetzen, sei es ein gemeinsamer Tagesausflug oder nur die Idee für einem netten Fernseh-Abend... Er stürzt sich lieber in seine Arbeit und schimpft auch sehr viel über Gott die Welt. Ich wünsche mir eigentlich nur, dass er bei mir abschalten und die Sorgen vergessen kann aber dem ist nicht so...Vielleicht wollen wir wirklich verschiedene Dinge und eine Trennung würde beiden gut tun. Allerdings bereitet mir der Gedanke so viel Unbehagen. Aber so kann es nicht weiter gehen

Hallo Mimi,

Zitat von mimi00:

er meinte nur er würde sich dafür hassen dass er mich nicht glücklich machen kann

Diese Aussage irritiert mich.
Wenn ich in einer Partnerschaft mit etwaas nicht zufrieden bin, dann muss ich es doch (vernünftig) ansprechen können?
Um dann konstruktiv zu überlegen, was man evtl ändern oder tun kann, womit beide zufrieden sind.
Das, was er hier bringt, ist ein Totschlagargument in meinen Augen.
Mir scheint, er ist nicht an Kompromissen interessiert, und sucht nach Wegen, um einfach seine Wünsche durchzusetzen.
Und er scheint es ganz gut zu schaffen, alles so auszulegen, dass Du dann auch spurst.
Vielleicht kannst Du auch erstmal eine Zeit auf Distanz gehen, um einen klaren Kopf zu bekommen?

Zitat von mimi00:

schimpft auch sehr viel über Gott die Welt. Ich wünsche mir eigentlich nur, dass er bei mir abschalten und die Sorgen vergessen kann

Und was ist mit Dir?
So ein Meckerfritze, der über alles und jeden schimpft ist doch auf Dauer auch für Dich eine Belastung.
Wo bleibt Dein Abschalten, wenn Du für ihn den Prellbock für seine Unzufriedenheit gibst?

Ihr beiden seid definitiv auf zwei verschiedenen Ebenen des Lebens.

Er ist selbstständig und baut sich gerade eine Existenz auf, oder kämpft um diese.

Niemand will Skla. des Systems sein und selbstständig zu sein - mit hoffentlich eines Tages dem erhofften Erfolg - ist das beste was du bekommen kannst im Leben.

Selbstständigkeit ist nicht einfach und erfordert sehr vieles und wenn er sagt, er möchte derzeit nicht ausziehen und zusammenziehen, dann muss man das akzeptieren und respektieren.

Du musst dringend mit ihm sprechen, wie er sich die nächsten 5 Jahre z.B. vorstellt und dann mit deinen nächsten 5 Jahren vergleichen und dann muss man schauen, jeder für sich, wie was wo passt, oder nicht und dann muss einenentschediung getroffen werden.

Alles gute für euch.

Zitat von mimi00:

er würde sich dafür hassen dass er mich nicht glücklich machen kann und er hat keine Kraft mehr

Naja. Das finde ich auch, das klingt jetzt ein bißchen nach Ausrede und Freibrief/Legitimation für seine Bequemlichkeit/Desinteresse für Eure Bindung. Er möchte in seiner Komfortzone bleiben und/oder liebt Dich nicht richtig. Du investierst eine Menge in die Partnerschaft (wahrscheinlich bist Du ein wenig liebessüchtig?) und er verharrt in seinem Minus Pol relativ tatenlos Dir gegenüber.

Zitat von mimi00:

So weh es mir tut scheint er ja auch trotz meiner Bemühungen nicht glücklich zu sein.

Du bist nicht dafür zuständig, ihn glücklich zu machen. Das ist nicht Dein Part. Du bist für Dich zuständig.
Und wegen der Schwiegerfamilie- mach Dir keine Sorgen. Du wirst wieder liebe Leute kennen lernen .
Und in erster Linie sollte es ja mit dem Partner passen, oder?