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Betrogen vor langer Zeit - es auf sich beruhen lassen?

_Tara_
Der Knackpunkt ist meines Erachtens nach doch nicht die Sache von vor 12 Jahren. Das ist Schnee von gestern.
Der Knackpunkt ist, dass Dein Mann Dich anno 2019 (und wer weiß, ob nicht zwischendurch auch schonmal, was Du nicht rausgefunden hast) schonwieder angelogen und heimlich mit einer anderen Frau angebändelt hat. Und dies vermutlich auch immer wieder tun wird. Vor allem, weil es ja keine echten Konsequenzen für ihn hat.
Und Dein permanentes (berechtigtes!) Misstrauen ihm gegenüber rührt daher, dass Du das insgeheim genau weißt. Daran wird kein Fragenkatalog etwas ändern.
Es hat sich bestätigt, dass Dein Misstrauen gerechtfertigt war. Das ist das Problem.

22.11.2019 07:25 • x 3 #76


K
Und weil es, wie von ihm erhofft ( das setzen übrigens die meisten fremdgeher voraus- prima Verdrängung) zu keinen Konsequenzen gekommen ist, hat er es jetzt eben noch mal versucht.
Und vielleicht auch zwischendurch.
Jetzt ist es ihm um die Ohren geflogen.
Nun wird aufgearbeitet und ich hoffe für euch, dass es nicht zu spät ist.

Es wäre schön wenn ihr es nachholen könntet und der in den letzten 12 Jahre verdeckter Groll nich nicht zu tief sitzt.

Danke dass du hier zeigst dass es wichtig ist diese Dinge aufzuarbeiten.

22.11.2019 07:26 • x 2 #77


A


Betrogen vor langer Zeit - es auf sich beruhen lassen?

x 3


paulaner
Zitat von VictoriaSiempre:
Fakt ist: Das ganze ist vor 12 Jahren geschehen und nicht mehr rückgängig zu machen. Er kann es nicht mehr ändern. Was soll er Dir denn im kommenden Gespräch noch dazu sagen?

Das ist ein immer wieder gern genommenes Totschlagargument.
Angenommen ich würde meine Frau betrügen...es kommt heraus...meine Frau hat tausend Fragen.
Und da antworte ich Hör mal, das Ganze ist jetzt eine Woche her und ist doch nicht mehr rückgängig zu machen. Ich kann es doch nicht mehr ändern. Was soll ich dir denn in dauernden Gesprächen noch dazu sagen?

Für @wolken ist das Ganze doch durch sein Verhalten mit dieser KiGa-Mutter wieder hochgekommen. Und das ist doch dann da. Und es spielt doch überhaupt keine Rolle, wie lange das her ist.
Im Gegenteil: Stell dir mal vor wolken hätte erst jetzt überhaupt erfahren, was vor 12 Jahren war. Der Schmerz ist doch dann erstmal der Gleiche. Aber der Rückblick auf die vergangenen 12 Jahre wäre doch dann noch zusätzlich übersät mit Fragezeichen.

Das Problem ist doch die damals nicht angegangene Verarbeitung des Ganzen.
Darum ist das doch alles wieder aufgebrochen.
Und ich finde, sie hat alles Recht der Welt als EF die Fragen zu stellen und zu verlangen, dass er ehrlich ist. Auch wenn es wehtut. Unsicherheit und Ungewissheit über das eigene Leben kann nicht funktionieren.

22.11.2019 09:28 • x 2 #78


Kummerkasten007
Ich würde auch nicht nach den Sachen von vor 12 Jahren fragen, sondern nach der aktuellen Ungereimtheit. Aber so wie ich es verstanden habe, geht es nur um die alte Sache in den seltsamen Fragebögen.

22.11.2019 09:31 • x 2 #79


paulaner
Zitat von Kummerkasten007:
Ich würde auch nicht nach den Sachen von vor 12 Jahren fragen, sondern nach der aktuellen Ungereimtheit. Aber so wie ich es verstanden habe, geht es nur um die alte Sache in den seltsamen Fragebögen.

Ja, so ist das: DU würdest nicht...
Aber wolken eben doch.
Und beides hat vollkommen gleiche Berechtigung.

Und der Ausdruck seltsame Fragebögen zeigt lediglich eins: Dein vollkommenes Unverständnis für wolkens Situation und ihre Gefühlslage. Was übrigens überhaupt nicht schlimm ist, nur solltest du das nicht mit solch einem Ausdruck herabwürdigen. Es ist wolkens Weg, nicht deiner.

22.11.2019 09:43 • x 2 #80


Kummerkasten007
Zitat von paulaner:
zeigt lediglich eins: Dein vollkommenes Unverständnis für wolkens Situation und ihre Gefühlslage


Nein eher die in meinen Augen seltsame Handlungsweise eines Paartherapeuten.

Denn wie man sieht, sorgen die Fragen/Antworten für noch mehr Durcheinander als eh schon da ist.

22.11.2019 09:47 • #81


paulaner
Zitat von Kummerkasten007:
Denn wie man sieht, sorgen die Fragen/Antworten für noch mehr Durcheinander als eh schon da ist.

Eben absolut nicht.
Ein Ergebnis von Klarheit zu bekommen, kann natürlich sein, dass es nicht mehr weiter geht.
Aber es auf sich beruhen zu lassen, kann einen psychisch kaputtmachen.
Es sind jetzt Gespräche auf Augenhöhe nötig. Und wie ich wolken bisher verstanden habe, ist ihr Mann eher im Abwehr- und Vermeidungsmodus.
Er muss begreifen, dass sie jetzt zusammenarbeiten müssen und eben nicht gegeneinander.

22.11.2019 10:01 • x 1 #82


Kummerkasten007
Zitat von paulaner:
Aber es auf sich beruhen zu lassen


Ich sprach nicht von auf beruhen lassen, aber aktuell steht doch ebenfalls der Verdacht vom Fremdhüpfen im Raum.

Darauf würde ich persönlich den Fokus legen, aber nicht mit Fragebögen, sondern mit Gesprächen (wo ich auch die Körpersprache des Gegenübers mitlesen kann) bei der Paartherapie.


Zitat von paulaner:
Er muss begreifen

Solange er null Konsequenzen für sein Verhalten spürt, macht dieser Mann nichts.

22.11.2019 10:09 • #83


_Tara_
Ich verstehe den Sinn dieser Übung nicht.
Wie soll man diesen Vertrauensbruch von vor 12 Jahren abschließend verarbeiten, wenn es doch bereits wieder einen aktuellen Vertrauensbruch gibt? Das ist doch des Pudels Kern. Das Misstrauen, das die TE seit 12 Jahren empfindet (dass ihr Mann 'was mit anderen Frauen anfängt), hat sich durch den aktuellen Vertrauensbruch (heimliches Anbändeln, Abstreiten, Lügen etc.) doch als berechtigt erwiesen.

Zitat von wolken:
Das Problem ist aber, das er den SMS-Verlauf gelöscht hat. Mir erzählte, sie hätte zuerst geschrieben und sich für den schönen Abend bedankt. Es wäre nur 1 SMS gewesen. Letztendlich kam raus - es waren um die 10 SMS. Raus kam es, weil sie am Folgetag schrieb ich entwickle immer mehr Gefühle für Dich. Ich ihr zurück geschrieben, wie sie das meint (mit seinem Handy). Sie antwortete nur, dass es ihr leid täte, gerade jetzt, wo wir ein 3. Kind bekommen hätten. Ich habe ihn zur geredet gestellt, er wisse nicht, was sie wolle. Er hätte ihr weder zurück geschrieben, noch jetzt Kontakt zu ihr. Leider steht auf der Rechnung, dass er sehr wohl zurückschrieb. Nämlich: meine Frau hat deine SMS gelesen.

Was soll es da jetzt bringen, nochmal an der Sache von vor 12 Jahren rumzudoktern?

22.11.2019 10:16 • x 1 #84


VictoriaSiempre
Zitat von Kummerkasten007:
Ich würde auch nicht nach den Sachen von vor 12 Jahren fragen, sondern nach der aktuellen Ungereimtheit. Aber so wie ich es verstanden habe, geht es nur um die alte Sache in den seltsamen Fragebögen.


Ja, so habe ich es auch verstanden. Ein Fragenkatalog zu der alten Sache, dazu noch ein kommendes Gespräch und die Frage der TE Was soll ich denn nun machen?

Dass die Sache damals unter den Teppich gekehrt wurde, war auch wolkens Entscheidung und sie sollte für diesen Teil (nicht für den Betrug!) Verantwortung übernehmen.

Für mich wäre der Fokus auf den aktuellen Verdacht und eine Klärung, ob da wieder was läuft/lief, wichtiger.

22.11.2019 10:48 • x 1 #85


B
Zitat von UnglücklicherXX:
Ich sehe das wie Nostraventjo. Was mir nur auffällt ist, dass Du diese Dinge einerseits akzeptiert hast (jedenfalls hast Du Dich nicht getrennt), anderseits nach vielen Jahren noch Probleme damit hast. Möchtest Du das denn jetzt bis zu Deinem Lebensende mit Dir herumschleppen? An Deiner Stelle würde ich zumindest die Sachen damals endlich mal abhaken. Das andere ist, dass Du anscheinend die Vorstellung hast, alles im Detail wissen zu müssen und diverse Kontrollaktionen ausführst. Damit treibst Du andere ja geradezu in ein Katz-und Maus-Spiel, denn viele Menschen wollen gar nicht so transparent sein wie ...


Ich finde die Diskussion interessant, weil genau dieses Thema u.a. zum Ende meiner Beziehung führte.

Hintergrund: mein (mittlerweile Ex) Freund erzählte mir zu Beginn unserer Beziehung von alleine, dass er vor mir drei Jahre Single war und auch keinen S hatte. Ich war kein eifersüchtiger Mensch, er hätte also nicht mit der Geschichte vom einsamen Wolf punkten müssen.

Fast drei Jahre später fand ich heraus, dass er mit einer Frau Kontakt hat, mit der er kurz vor uns etwas hatte (ich hörte zufällig ein Gespräch zwischen ihm und seinem Freund, wo er die Vorzüge dieser Frau anpries).

Ich sprach ihn darauf an, wollte den WA Verlauf sehen (das erste mal in meinem Leben, dass ich jemand darum bat).
Er wollte mir die Nachrichten nicht zeigen, ich müsse ihm glauben, dass das Schreiben harmlos war.
Privatsphäre wäre ihm wichtig.(Nachrichten von seinem Freund liest er mir hingegen vor, obwohl es mich nicht interessiert).

Warum er mir die Frau jahrelang verschwieg, wo er doch sonst ungefragt über alle Ex-Frauen erzählte?
Er hielt die Sache nicht für wichtig, es war damals nur S.

Seit wann schreiben die beiden? Die ganze Zeit, seit wir zusammen sind oder erst seit kurzem wieder?
Kann er sich nicht erinnern.

Warum hat sie seine Nummer? Die hat sich doch vor einigen Monaten geändert?
Weiß er nicht mehr.

Dieses kann mich nicht erinnern kam oft und ist unbefriedigend.
Ich hatte das Bedürfnis nach Aufklärung, wie es in den Beiträgen von @paulaner beschrieben wird.

Ich wollte wissen, ob ich betrogen wurde oder ob es nur harmlose Nachrichten waren. Er hätte es leicht aufklären können, indem er mir den WA Verlauf zeigt.
Das wollte er nicht, hat sogar die Trennung in Kauf genommen.

Interessant fand ich auch die (gegensätzliche) Meinung von @unglücklicherxx, dass manche Menschen eben keine Details liefern wollen. Auch der Aspekt von Kontrolle (geht es mir und der TE darum?) ist nicht von der Hand zu weisen.
Aber hat der, der nichts erzählen will, nicht genauso viel Kontrolle und auch Macht?

Ja, ich musste damit leben, dass mein Freund mir nichts erzählen wollte. Dass er Geheimnisse haben möchte.
Aber nun muss er ohne mich leben.

22.11.2019 10:51 • x 4 #86


paulaner
Zitat von blumenfrau:
Ja, ich musste damit leben, dass mein Freund mir nichts erzählen wollte. Dass er Geheimnisse haben möchte.
Aber nun muss er ohne mich leben.

War das dann letztendlich einer der Gründe für eure Trennung?
Wird nicht ganz deutlich.
Edit: Hab ich überlesen. Hast du ja im ersten Satz geschrieben. Sorry.

Zitat von blumenfrau:
Aber hat der, der nichts erzählen will, nicht genauso viel Kontrolle und auch Macht?

Ein sehr wichtiger Satz!

22.11.2019 11:25 • #87


W
ich versuch mal auf alles zu antworten:
Zitat von paulaner:
Das Problem ist doch die damals nicht angegangene Verarbeitung des Ganzen.
Darum ist das doch alles wieder aufgebrochen.

Genauso so ist
Zitat von Kummerkasten007:
Ich würde auch nicht nach den Sachen von vor 12 Jahren fragen, sondern nach der aktuellen Ungereimtheit. Aber so wie ich es verstanden habe, geht es nur um die alte Sache in den seltsamen Fragebögen.

Hatte mich da vielleicht missverständlich ausgedrückt. Natürlich geht's bei der Liste auch um die aktuelle Sache und die Zeit zwischen damals und heute. Würde ja sonst nicht viel Sinn ergeben, wenn ich mich nur an damals festbeisse und das Jetzt außer Acht lasse, wenn es hier wieder Zweifel gibt.

Zitat von Kummerkasten007:
Darauf würde ich persönlich den Fokus legen, aber nicht mit Fragebögen, sondern mit Gesprächen (wo ich auch die Körpersprache des Gegenübers mitlesen kann) bei der Paartherapie.

Das wäre mir auch das liebste gewesen. Leider ist mein Mann ein schon immer umkommunikativer Typ, der es auch nicht gelernt hat, über Bedürfnisse, Fehler, Träume, Gefühle zu reden. Daher schlug der PT die ZUNÄCHST schriftliche Abhandlung und ein daran anschließendes Gespräch vor. Dass das Gespräch zeitversetzt stattfindet, ist mein Wunsch gewesen. Da ich nicht wusste, wie ich reagiere, wenn ich die Antworten zu meinen Fragen von ihm habe, abgleiche, was sie mir erzählt hat und so schauen kann, ob er nun endlich mal ehrlich ist. War eine gute Entscheidung...
Zitat von Kummerkasten007:
Solange er null Konsequenzen für sein Verhalten spürt, macht dieser Mann nichts.

Konsequenzen... wenn du Trennung meinst, hast du zumindest bisher recht. Wenn du keine Auswirkungen meinst, muss ich widersprechen. Das die Geschichte in all den Jahren präsent war, er mein Misstrauen zu spüren bekam, es Diskussionen, Nachfragen, Wut gibt, sind auch Konsequenzen, die ein Zusammenleben unschön machen können...für beide (ich meine das jetzt nicht als Bestrafung, sondern unbewusste Reaktion)
Zitat von _Tara_:
Wie soll man diesen Vertrauensbruch von vor 12 Jahren abschließend verarbeiten, wenn es doch bereits wieder einen aktuellen Vertrauensbruch gibt? Das ist doch des Pudels Kern. Das Misstrauen, das die TE seit 12 Jahren empfindet (dass ihr Mann 'was mit anderen Frauen anfängt), hat sich durch den aktuellen Vertrauensbruch (heimliches Anbändeln, Abstreiten, Lügen etc.) doch als berechtigt erwiesen.

Genau das ist der Kern. Wenn er über eine 12 Jahre zurückliegende Affäre nicht ehrlich sein kann, wie soll ich ihm glauben, dass er jetzt ehrlich wäre? Wenn man weiß, da ist nicht alles zugegeben, da werden immer noch Lügen erzählt, wie soll man da Vertrauen aufbauen?
Zitat von blumenfrau:
Dieses kann mich nicht erinnern kam oft und ist unbefriedigend.
Ich hatte das Bedürfnis nach Aufklärung, wie es in den Beiträgen von @paulaner beschrieben wird.

Genauso ist es. Man braucht die Aufklärung nicht, um dem anderen Vorwürfe zu machen, sondern für sich selbst. Denn sonst stellt man die gesamte Beziehung in Frage, zweifelt an jeder Aussage...
Zitat von blumenfrau:
Auch der Aspekt von Kontrolle (geht es mir und der TE darum?) ist nicht von der Hand zu weisen.
Aber hat der, der nichts erzählen will, nicht genauso viel Kontrolle und auch Macht?

Sicherlich spielt Kontrolle bei mir auch eine Rolle. Da mir die gefühlte Kontrolle über meine Entscheidung, meine Geschichte, abgenommen oder verwehrt wurde, versuche ich vielleicht so, diese wieder zu erlangen... Guter Punkt zum Nachdenken. Danke dafür.

22.11.2019 12:42 • x 3 #88


B
Da gibt es ja einige Parallelen.

Mein ehemaliger Partner ist auch sehr unkommunikativ.
Über Beziehungsprobleme oder überhaupt persönliches zu reden, scheint für ihn eine große Anstrengung zu sein.

Themen, die ich mit früheren Beziehungspartnern mal eben so nebenbei und ohne Streit besprochen habe.... er hingegen klagte: das ist ja wie beim Therapeuten. Völlig übertrieben aus meiner Sicht.

Liegt aber auch daran, dass er schnell in allem Vorwürfe wittert. Auch meine Fragen zu dem oben genannten Thema waren für ihn Vorwürfe. Und ich habe in meiner Kommunikation bewusst darauf geachtet, dass es nicht vorwürflich rüber kommt. Ich vermute, dass ist bei solchen Männern eine Kombi aus mangelndem Selbstbewusstsein und mangelnder Kommunikationskompetenz.

Seine Bedingung war: wir machen weiter und sprechen nicht mehr über diese Frau. D.h., ich soll auch nichts dazu fragen.

Meine Vorstellung: ich möchte einen Partner haben, mit dem ich offen reden kann und keinen unreflektierten Heimlichtuer. Da kann ich auch Single sein und habe mehr Zeit, um wundervolle, tiefe Gespräche mit meinen langjährigen Freunden zu führen.

Bleibt die Frage, warum zog mich so ein Mann überhaupt an? Wo sind meine Anteile? Warum bin ich nicht früher gegangen?
Warum habe ich die letzten Jahre nicht lieber mit einem netten, passenden Mann verbracht. Einer, der gut kommunizieren kann, der nichts zu verheimlichen hat und keinen Egobooster durch andere Frauen braucht.

22.11.2019 13:38 • x 1 #89


E
mich würde interessieren, liebe Wolken, wie es bei euch weiter gegangen ist?

20.01.2022 10:50 • #90


A


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