Liebe Sunshine,
auch ich würde eher davon abraten, solche Pillen zu schlucken. Ich selbst saß in einer schweren Liebeskummerphase wochenlang vor den Pillen und konnte mich- Gott sei Dank- nicht überwinden, sie zu schlucken.
Es gibt aber tatsächlich so schwere Lebenskrisen, in welchen es manchmal Sinn macht, Beruhigungsmittel, Antidepressiva zu nehmen. Manchmal geht es wirklich fast nur um das Überleben.
Manchen Schmerz meint man nicht aushalten zu können...Wir wollen Schmerzen immer loswerden...Doch leider ist er unvermeidbar und man kann daran auch wachsen.
Mir hat es damals geholfen, mich nicht gegen den Schmerz anzugehen, sondern ihn zuzulassen. Und ja, das tut höllisch weh! Aber in uns allen steckt viel mehr Kraft, Dinge zu durchstehen, als wir denken.
Ich habe die Pillen nicht genommen und statt dessen ein ganzes Jahr lang durch geweint. So lange muss Liebeskummer durchaus nicht anhalten....aber es gibt eben auch Abschiede, die eine Art Abschied von einem alten Leben sind, die uns den Boden unter den Füßen wegreißen und uns zwingen, uns komplett neu zu orientieren. Und das fordert alle Energien, die einen zur Verfügung stehen.
Danach aber kommt etwas anderes Das Leben geht dann doch weiter
Wichtig ist in so einer Lebensphase m.E. dass man einen Menschen, eine Gruppe hat, wo man sich ganz offen in seiner Verletzung zeigen kann. Der Schmerz will ausgedrückt werden. Danach entsteht von ganz allein wieder die Lebenslust in einem. Aber eben erst wenn alle Tränen geweint sind. Werden sie nicht geweint, nehme sie in uns den ganzen Raum ein und es kann sich nichts neues in uns entfalten. Als Übergangslösung kann auch eine Selbsthilfegruppe für Trennungsleidende helfen. Und irgendwann dann stellt sich ein Widerwille ein, dort hinzugehen, zu klagen und andere klagen zu hören. Das ist das erste Anzeichen dafür, dass die Lebenslust wieder in dir aufsteigt. Diese trägt dich dann an andere Orte
11.11.2015 11:06 •
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