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Auswanderung für die Liebe, Trennung, Zurückeroberung?

N
Hallo,

gerne würde ich meine Geschichte schildern und freue mich über Austausch.

Wurde vor 2 Monaten getrennt nach fast 2-jähriger Beziehung, ich 28J, er bald 26J.
Unsere Lovestory irgendwie etwas besonderes. Habe ihn im Urlaub kennengelernt, wir haben uns Hals über Kopf ineinander verliebt. Nach darauffolgender Fernbeziehung hat er nach 3,5 Monaten Italien verlassen (Elternhaus) um für mich nach Deutschland zu kommen (war ein guter Zeitpunkt, weil er die Masterthesis dann an einer Deutschen Uni schreiben konnte und wir so die Möglichkeit hatten wirklich was festes aus uns werden zu lassen). Er ist also in meine Wohnung mit eingezogen. Alles war wundervoll, trotz anfänglicher Sprachprobleme. Die ganze Beziehung über haben wir uns nur auf Englisch unterhalten. Er hat versucht sich komplett an den deutschen Lebensstil anzupassen, meinen Alltag übernommen, meine Lebensweise, was nachträglich betrachtet leider nicht gut war.

Unsere Liebe war groß, er ein klischeehafter romantischer Italiener mit viel Herz. Er hat erstmals mit mir viele Urlaube erlebt, viele Unternehmungen. All das kannte er so nicht. Durch Corona und seinem fehlendem Eigenantrieb gab es quasi nur uns beide. Er hat sich kein eigenes Leben in DE aufgebaut, nicht integriert. Ich habe alles geregelt, habe mich also um 2 Leben gekümmert. Was mich auch nicht wirklich gestört hat, aber weshalb wir eben in der Beziehung nicht auf Augenhöhe waren.

Nach einiger Zeit habe ich immer mehr meine schlechten Verhaltensweisen an den Tag gelegt, heißt oftmals ihn angezickt, teilweise unbegründet. Leider kann ich manchmal sehr launisch und angreifend sein, auf der anderen Seite aber wiederum total verschmust und Liebe gebend (Aufmerksamkeiten etc).

Anzeichen, dass ihn mein Verhalten stresst, gab es. Die habe ich allerdings nicht für ernst genommen. Seinerseits sind Sätze wie ich bin müde davon, ich werde ein solches Leben nicht führen gefallen. Allerdings nur in Streitmomenten, in denen ich mir dann selbst im Weg stehe und abblocke, mich nicht entschuldigen kann etc. Wirkliche Streitigkeiten gab es nicht, ich habe mich aufgeregt - z.B. darüber, dass er den ganzen Tag im Home Office war und es nicht geschafft hat bis Nachmittags mal das Bett zu machen - und er hat dann einfach alles stillschweigend hingenommen, die Sachen erledigt. Er hat alles über die gesamte Zeit in sich hinein gefressen, nie mal mit irgendwem geredet. Leider ist wohl nach und nach seine Liebe damit zerstört worden.

Vor 2,5 Monaten waren wir im letzten Italien Urlaub, große Familienzusammenführung. Dort haben wir uns auch angezickt, ich bin wieder in einem unüberlegten Moment aus der Haut gefahren und habe gegen seine Familie geschossen, vor ihm.

Nach dem Urlaub überraschte er mich noch mit einem Blumenstrauß. Wie immer hatten wir viel Körpernähe. Danach ging meine Zickerei weiter. ich bemerkte eine Distanzierung seinerseits über ein paar Tage.
Eines Abends im Bett, ich kuschelnd liegend auf seinem Bauch, sagte er mir, dass er das mit uns nicht mehr möchte.
Er kann sich keine Zukunft mit einer Frau mit einem Charakter wie meinem vorstellen, die ständigen Zickereien machen ihn krank, er fühlt sich kontrolliert und manipuliert von mir (hauptsächlich auf Haushalt bezogen), er fühlt sich nicht mehr er selbst.

Danach führte er noch Gespräche mit einem gemeinsamen Freund sowie meinen Eltern, die ihm sehr nahe standen. Er war sich seiner Entscheidung zu dem Zeitpunkt noch nicht ganz sicher, fragte meine Eltern, ob sie denken dass ich mich ändern könnte in der Hinsicht. Eigentlich war das Ende schon geschrieben, er ist ausgezogen mit all seinen Sachen. Hat bitterlich geweint als er diese gepackt hat.

Ich bettelte, versuchte alles um ihn umzustimmen, machte alle Fehler: Brief und Video, immer wieder anschreiben, nach Treffen gefragt. über 2 Monate.

Er verwandelte sich im Trennungsgespräch und auch danach in einen Eisblock, erkenne ihn nicht mehr wieder. Nach dem Brief schickte er mir Sprachnachrichten, in denen er normal kling, neutral. Er bedankte sich, freut sich für mich, dass ich mich in eine Therapie begeben habe und an mir arbeiten möchte. Für ihn allerdings müssen 2 Personen zusammenpassen, ohne dass etwas repariert werden muss. Generell zählt er nur noch schlechte Sachen auf und hat wohl all die guten vergessen.
Danach schrieben wir nochmal, ich merke in seinen Antworten, dass er immer noch sauer, frustriert ist. Er schrieb mir, dass er einfach an einem Punkt angekommen ist, an dem er sich mehr liebt als mich. Er kann nicht wie ein Hund leben, der immer sofort springt wenn ich pfeife (niemand sagt, dass er das muss?). Natürlich bin ich noch immer in seinem Herzen, aber er weiß, dass es ein Fehler ist zurück in die Beziehung zu gehen. Er ist jetzt glücklich und wirklich relaxed, die Beziehung hat ihn zerstört und verändert (nicht bemerkt, wirkte größtenteils sehr glücklich). Im Moment ist das seine Entscheidung. Er bittet mich das zu akzeptieren, weil es auch hart für ihn ist, aber er weiß, dass es das beste für ihn ist.

Naja, irgendwo fühle ich mich auch verarscht. haben meine Familie und ich ihm hier doch ein wunderbares Leben aufgebaut, unterstützt wo es nur ging, alles gemacht. Ich habe so viel Zeit und Liebe in ihn gesteckt. Und als Dank kann er sich nicht mal vernünftig mit mir an einen Tisch setzen und mir sagen, dass er wirklich unglücklich ist und wir etwas ändern müssen? Bevor es zu spät ist.

Ich bin hilflos. ich liebe ihn wirklich sehr. Und würde alles tun, um ihn zurück zu bekommen.
Wir hätten doch daran arbeiten können. Ich mache das, an mir selbst. hätte allerdings gerne eine Chance bekommen.
Verstehe nicht, wenn jemand immer so sehr verliebt ist/spielt, wieso dann einfach alles weggeschmissen wird.

Er sagt, es sei einfach zu sagen, dass alles perfekt wird, wenn Sachen wirklich schief laufen. Ja ok. aber deshalb arbeite ich ja an mir. Ich sag das ja nicht nur.
Ich hoffe so sehr, dass seine Liebe nicht einfach verschwunden ist und er irgendwann auf sein Herz hört, den Kopf ausschaltet und bereit für einen Neuanfang ist.

Habt ihr Ratschläge?
Einfach mal zufällig über den Weg laufen?

02.11.2021 16:34 • #1


K
Liebe Ninusch,

willkommen hier im Forum, auch wenn Du hier sicherlich nicht sein willst.

Es ist, wie es ist. Es bringt nichts mehr, darüber zu sinnieren, dass er sich früher hätte erklären sollen. Sodass noch etwas zu retten gewesen wäre. Es ist jetzt so. Und wenn die Liebe verschwindet, dann spielt es auch keine Rolle, was man für den anderen alles getan hat......

Du bist verletzt, traurig, fühlst Dich einsam und hast Gedankenkarussell. Mein Tipp: Komm erstmal runter, sortiere Deine Gedanken und kümmere Dich nur um Dich. Leite die Kontaktsperre ein. Kein Social Media, keine Whatsapp-Nachrichten, keinen Online-Status kontrollieren. Tauche ab. Das ist für Euch beide gut.

Er hat klar kommuniziert, dass er keine Beziehung mit Dir mehr will. Im Moment ist da also null zu holen. Auch wenn Du ihn zutextest, erreichst Du nur das Gegenteil. WENN es da noch irgendwas an Gefühlen in ihm gibt, dann wird er innerhalb der Kontaktsperre auf Dich zukommen. Du solltest ihn aber jetzt besser in Ruhe lassen.

Alles Gute Dir - fühl Dich gedrückt.

02.11.2021 16:47 • x 1 #2


A


Auswanderung für die Liebe, Trennung, Zurückeroberung?

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D
Liebe Ninusch,

jetzt mach doch erstmal die Therapie, damit du mehr in die Entspannung kommst, in ein Bewusstsein, in deine unbewussten Verhaltensmuster, damit dann eine gesunde Beziehung mehr möglich ist.

Insgesamt liest sich alles nach etwas "viel Drama" bei dir / euch.

Und dann schau, was das Leben für dich noch so bereit hält. Er ist ja nicht der einzigste Mann aus dieser Welt, in deinem Umfeld.

Man muss unmögliches nicht auf biegen und brechen möglich machen, wenn es einfach nicht so gut passt.

Gesunde Liebe ist eher leicht, und flauschig - passiert so fast von ganz allein. Ohne Drama, Streit, Kämpfe, Verunsicherung usw. Sie IST einfach.
Alles Liebe und gute Erkenntnisse noch hier im Forum und für deine Therapie!

02.11.2021 16:52 • x 1 #3


Lavidaloca
Es gibt kein Sparbuch der Liebe. Du zickst ihn regelmäßig an, kannst dich nicht entschuldigen, fährst aus der Haut und erwartest bei diesem fiesem Verhalten, dass der Mensch mit dir die Konfrontation sucht, indem er dein Verhalten kritisiert? Den Stress hätte ich mir auch nicht angetan. Im Gegenteil, ich hätte viel eher die Reißleine gezogen. Jetzt erwartest du auch noch, dass er dankbar sein soll, weil du Dinge für ihn getan hast, zu denen dich niemand gezwungen hat. Er hat ja für die Beziehung auch einiges aufgegeben- er hat seine Familie, seine Heimat, seine Freunde zurück gelassen, für eine Frau, deren Sprache er nicht spricht, um in einem Land zu leben, das so ganz anders ist, als das, was er kennt. Nicht nur du hast Opfer gebracht.

Ich glaube, bei dir liegt viel im Argen und du bist noch lange nicht an dem Punkt, wirklich einsichtig die Dinge zu reflektieren. Lass den Mann doch bitte zur Ruhe kommen, akzeptiere seinen Wunsch nach Abstand, nimm ihn doch bitte wenigstens jetzt ernst. Du hast ihn lange genug mit deinem Verhalten gegängelt, jetzt akzeptiere seine Entscheidung- du kannst niemanden zwingen, eine Beziehung zu führen.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft, ihn loszulassen und nicht weiter zu bedrängen- damit treibst du ihn noch weiter weg und das für immer.

02.11.2021 17:08 • x 1 #4




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