Hallo Andi,
war in den letzten Tagen selbst mit meinen Problemchen beschäftigt, sodass wenig Zeit blieb...auf deine Nachricht zu antworten...und wollte mir dazu auch genug Zeit nehmen...
Leider habe ich es immer noch nicht drauf... die Zitate hier rauszukopieren, damit ich individuell auf dein Geschriebenes (Abschnitte) antworten könnte... Frauen und Technik eben ...
Familie... ich selbst kenne aus meiner Kindheit dieses Wort Familie im Grunde genommen nicht und habe sie auch nicht erlebt, aber im Laufe der letzten 30 Jahre meinen Frieden damit geschlossen. Umso erfreulicher für mich war es, in eine große Familie einzuheiraten und dort wohlwollend aufgenommen zu werden. Ein bisschen als Exot habe ich mich gefühlt, aber dies liegt sicher begründet in meiner Eigenständigkeit und persönlichen Ansichten usw.... Im Grunde habe ich mich immer nur auf mich verlassen, mir vertraut und sonst niemanden....
Sehr früh war absehbar, dass wir Eheprobleme haben, worauf ich mich vertrauensvoll an eine seiner Schwestern gewandt habe, um hier Unterstützung zu bekommen... Aber Blut ist nun mal dicker als Wasser... Kommentare... das wird schon wieder...braucht kein Mensch... Ich zumindest nicht...Es wurde alles unter den Tisch gekehrt...Die Ehe lief jahreslang weiter...
So wie bei dir auch, verliebte ich mich in einen langjährigen Mitarbeiter und Freund der Familie...bzw. meines Mannes...Trennungsgespräche fanden statt....meine Affäre flog nach 4 Monaten auf....
(Soeben erreicht mich wieder ein Hilferuf meiner kleinen Tochter, die seit Nov. bei ihrem Vater lebt...haben uns später zum telefonieren verabredet, wenn sie alleine ist )
Meine Affäre entwickelte sich zu einer ausgewachsen Liebe, so ähnlich wie du es auch selbst beschreibst...
Unsere Partnerschaft wurde - erst einmal unter Protest (er ist 15 Jahre jünger) - toleriert und akzeptiert...in seiner ebenfalls großen Familie wurde ich aufgenommen und habe mich dort sehr wohl gefühlt...Auch nach unserer Trennung hat es nie Anfeindungen in irgendeiner Art gegeben...Aber auch unsere Partnerschaft war immer überschattet von den jahrelangen negativen Einflüssen meines Exmannes und seiner Familie....
Und nun zu meinen Gedanken... Den Stellenwert einer Familie würde ich nie herabsetzen..., aber nicht um jeden Preis...nämlich nicht um den Preis der Selbstverleugnung....Dieses Vertrauen, welches ich mal in diese Familienmitglieder hatte, wäre für mich immer zerstört gewesen... Dieser täglichen Habachtstellung wäre ich nicht gewachsen gewesen... Das Gewesene, die Tatsache, dass sie (wir reden jetzt von deiner Partnerin) ein Jahr lang eine Partnerschaft mit allem drum und dran mit dir geführt hat, kann auch von seiner Familie und ihrem Mann nicht ausgeblendet und wegdiskutiert werden. Scheinbar wird es nur ebenfalls unter den Tisch gekehrt...
Ich habe das Gefühl, dass sie bis zur Selbstaufgabe alles für ihr Kind tut... Dies ist unter Umständen auch richtig... Ich denke aber, dass auch eine Mutter einen gewissen Anspruch und Egoismus auf Glück entwickeln darf, um ihretwillen...weil die Partner gehen, aber die Kinder bleiben einem immer....
Was nützt es einem Kind, eine Mutter zu haben, welche, ohne dass diese es vielleicht selbst bemerkt, immer unglücklich ist, einer verlorenen Liebe nachtrauert....auch Kinder spüren dies... Mein Selbsterkenntnis war immer, bin ich glücklich, sind es meine Kinder und mein Partner auch....Dies hat auch nichts mit einer Arroganz zu tun... Ich habe dies selbst so gefühlt...Nach und nach zerbricht man innerlich, wenn man die Traurigkeit, Schwermut, Zorn oder was auch immer vor dem Kind verbergen will...
Gerade 15 Min. mit einem innerlich zerrissenen Kind telefoniert...Stress wegen Lernen...wie immer...Sie will eigentlich wieder zurück...Ich sehe das Kind in ihr ... und erwarte nicht den Leistungsträger, wie ihr Vater und seine Schwester (Lehrerin)
Und nun zu dir... Ich lese, dass du ihr sehr viel Verständnis für ihre innerliche Zerrissenheit entgegenbringst...Aber wie gehst du mit dir und deinen Gefühlen um...? Was hat es mit dir gemacht... das Glück entschwinden zu sehen und zu wissen, dass sie mit ihrer Entscheidung evtl. unglücklich ist...
Zorn und Wut kann ich bei dir nicht erkennen... Hast du noch Hoffnung?
Sie wird dich nicht vergessen, da bin ich mir sicher...
Es ist einfach zu schwierig wenn beide, mit noch vorhandener Liebe im Herzen, auseinander gehen....Ich oder wir haben es auch getan...aber aus einer anderen Problematik heraus....
Erst gestern habe ich einen dicken Brief von ihm erhalten....Und ihn nicht gelesen... Vielleicht irgendwann mal... wenn ich gefestigt genug bin...Jetzt muss ich mich selbst schützen....
Was wünsche ich dir... ..Viel Kraft auf jeden Fall ...und nicht den Glauben an dich und das große Universum verlieren, welches immer wieder Überraschungen für uns bereithält...Ja...ich weiß...manche von denen braucht man nicht...
Jede Begegnung in unserem Leben verfolgt einen Zweck, den wir oft nicht verstehen... Ich hadere auch oft damit....ABER...Regentagen folgen auch immer irgendwann wieder Sonnentage... auch wenn der Winter manchmal lang werden kann... Das Frühjahr und der Sommer folgen.. dies sind die Gesetze der Natur...
Alles Liebe