Angst vor einem D-Day.

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Hallo Leute,

da war er nun der D-Day. Einer der vielen, die noch kommen werden. Das erstmalige Zusammentreffen mit all denen, die man vor 9 Monaten noch sehr geschätzt hat als Freunde, als Verwandte. Die Kommunion meines Sohnes.
Die Angst vor dem Wiedersehen war sehr groß. Was waren die Auslöser.

Der stärkste Auslöser war sicherlich mein Kopf. Ich stellte mir in allen Farben vor, was der wohl von mir denken mag und wie die über mich redet und ob es in irgendeiner Form zu einer Auseinandersetzung kommen könnte zwischen den *Clans*.

Die Fronten wurden damals nur einmal andeutungsweise geklärt in einem Telefonat mit dem Schwiegervater, der sich zuerst überraschenderweise auf meine Seite stellte. Ich denke aber, daß meine EX das schon wieder hingebügelt hat. Es kam auf jedem Fall kein Anruf mehr, keine Nachfrage.
Die Schwiegermutter hält zu ihrer Tochter, das ist ja klar. Obwohl ich ihr noch im Vertrauen gestand (vor der Trennung), daß irgendwas nicht stimmt in der Beziehung und ich aber nicht genau weiß, was es ist. Heute bin ich schlauer...

Tja, wer ist geblieben... interessanterweise der Schwager, der kurz nach meiner Trennung überraschenderweise auch noch von seiner Frau verlassen wurde - sie hat öfter mit meiner EX telefoniert. Es war schon seltsam, diese Zeitgleichheit.

Hierzu ein Nachschlag - *leider* haben sich der Schwager und die Schwägerin wieder gefunden, die Hexenküche hat umsonst gebrodelt. So hat die Schwiegermama wenigstens noch eine funktionierende Beziehung (aus der auch Enkelkinder hervorgingen).

Er fragte mich, ob ich noch mit zum Essen gehe, nach der Kirche. Ich antwortete, nein, das tu ich mir nicht mehr an.

Mein Sohn wird damit gut fertig, wir haben einen Termin für uns vereinbart.

Was ist geblieben:

Ich erkannte heute früh, daß der Termin schneller Vergangenheit ist, als es mir lieb ist. Ich wollte mich an meiner Stärke erfreuen, statt dessen bin ich schon gedanklich wieder beim nächsten D-Day.

Und hier ist einfach eine allgemeine Struktur des Denkens da. Immer erst mal das Negative, wahnsinn. Anstatt ein Gefühl des Triumphes schon der Blick in die Dunkelheit.

Ich bin nicht frustriert, nein. Aber bin dann heute etwas schockiert, daß Gutes und Schönes so schnell seinen Reiz verliert und man wieder anfängt, Erbsen zu zählen.

Irgendwie bin ich aber innerlich froh, diese Hürde gemeistert zu haben. Die Angst war nur der zweite Sieger und gestern abends bin ich dann schön zum Essen gegangen und habe noch bis 1.00 Uhr in der Früh mit meinen Brüdern Karten gespielt. Insgesamt war es ein schöner Tag, viel besser als ich ihn mir jemals erträumt hatte.

Ich wollte Euch nur kurz berichten, was in meinem Kopf los war und wollte mich auch bei Euch für die Hilfen bedanken. Und vielleicht hat der ein oder andere noch den ein oder anderen D-Day vor sich (oder schon hinter sich).

Ich hoffe, ich meistere die anderen Termine ähnlich, denke danach dann positiver darüber und steh hoffentlich bald soweit darüber, daß mich nicht mal mehr der kleine Zeh juckt.

LG, Gerd

12.05.2003 15:08 • #1




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