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Angst austauschbar zu sein

N
Zitat von Amin81:
...aber meine Ausstrahlung war auschlaggebend.

Genau DAS ist des Pudels Kern!
Wenn ich mit mir und meinem Leben unzufrieden bin, mich in allen Lebenslagen unsicher fühle, Angst habe, Nähe zuzulassen, Scham besitze, mich so zu zeigen wie ich bin und mich selbst nicht annehmen kann wie ich bin..., deshalb mich selbst daran hindere, Selbstliebe entwickeln zu lassen..., dann strahle ich das nach außen aus. Meine Wirkung auf andere ist dann die eines unzufriedenen, kritischen, mürrischen... und lebensnegierenden Menschen. Und genau solche Menschen ziehe ich nur in meinen Dunstkreis. Ich verhindere somit unbewusst (ungewollt) Beziehungen zu Menschen, die mir guttun, die mich vorwärts bringen, für meine Entwicklung förderlich sind, mich in meinem Ganzen annehmen wie ich bin...
Ich fand mal das:
Wie willst du jemals für andere da sein, wenn es dir selber nicht gut geht?
Wie willst du jemandem Energie geben, wenn du selber keine hast?
Wie willst du Liebe teilen, wenn du selbst keine besitzt?

... und finde sehr viel Wahrheit in diesen Fragen.
Ich muss zu mir stehen können, mich annehmen können mit allen positiven UND negativen Eigenschaften, denn die machen mich aus. Sie machen mich zu dem Menschen, der ich bin, zu etwas Einzigartigem, etwas Besonderem, Einmaligem... Du bist nicht perfekt, aber du bist perfekt, so wie du bist. :daumen:
Erst wenn du deine eigenen Grenzen und Bedürfnisse akzeptierst, deine Gefühle achtest, dir selbst nicht im Wege stehst, kannst du Akzeptanz, Achtung,...Liebe durch deine Umwelt erwarten.
Selbstliebe ist unumgänglich für ein erfülltes, glückliches Leben. Fehlt sie, machst du dich damit fast automatisch zu deinem eigenen Feind. Du kämpfst gegen dich selbst und verschwendest somit wertvolle Energie, die dir woanders fehlt.
Fehlende Selbstliebe resultiert oft aus der Erziehung. Wenn sich ein Kind nicht geborgen und sicher fühlt, nicht akzeptiert und ungeliebt, dann hält es sich für einen Fehler der Natur, der es nicht wert ist, Aufmerksamkeit, Achtung... und Liebe anderer zu gewinnen und zu erhalten. Aus dieser Annahme musst du dich befreien. Kein Mensch verdient keine Liebe, Achtung, Respekt... Aber du musst sie erst von dir selbst für dich selbst erarbeiten.
Wie stehst du zu dir selbst? DAS ist die alles entscheidene Frage.
Zitat:
Wie oben schon gesagt, Vertrauen ist wichtig und fundamental. Arbeite daran, es aufbringen zu können. Lasse dich aber auch von deinem Instinkt leiten und erachte nicht jedermann deines Vertrauens für würdig, so dass Du nicht zu bitter enttäuscht und verletzt wirst. Mit der Zeit kann sich Liebe einstellen, und dann bist Du auch nicht mehr einfach so austauschbar, daran glaube ich.

Leider weiß man im Vorfeld nicht immer, wer mein Vertrauen wirklich verdient und ob es bei demjenigen in den richtigen Händen liegt. Zu vertrauen birgt immer auch die Gefahr , verletzt und enttäuscht zu werden.
Schwierig ist es, Vertrauen zu entwickeln, wenn es von Anfang an, also von Geburt an, enttäuscht oder missbraucht wurde. Die Erfahrungen lehren dich, dass Vertrauen Schmerzen birgt, Gefahren, dir vllt sogar an dein Leben will. Wenn nicht einmal die Eltern, die doch die engsten Bezugspersonen für ein Kind darstellen, dein Vertrauen genießen, weil sie es sind, die es vllt permanent missbraucht haben, dann lebst du in einer ständigen Habachtstellung, bist immer darauf bedacht, die Flucht zu ergreifen, dich selbst zu schützen.
Zu erfahren, dass es Menschen gibt, die deines Vertrauens würdig sind, damit behutsam umgehen, es mit Fingerspitzengefühl behandeln und seinen Wert erkennen, ist nach solchen prägenden Erfahrungen aber ein sehr langwieriger Weg. Der Mensch muss sich darauf einlassen, seine schützende Höhle verlassen. Das kostet Mut, Energie, Entschlossenheit... und ist ein stetig dauernder Prozess.
Erst einmal musst du dir selbst vertrauen, an dich selbst glauben. Das ist der Grundstein, auf dem alles andere erbaut werden kann.

13.02.2014 10:26 • x 1 #16


L
viiiiielen Dank für das Geburtstagsständchen und die lieben Antworten- auch Dir Amin81! (das was Du über Dein philosophisches Leben schreibst kenne ich nur zu gut )Ich gehe noch drauf ein, bin aber gerade etwas sprachlos...muss das alles erstmal verdauen. Meistens ist es so, dass ganz viel ins Rollen kommt wenn sich nur eine Tür öffnet. Ich habe das Gefühl, dass sich mir so langsam die Augen öffnen! Ich sehe vieles mit einem Mal mit verändertem Blick...es ist viel was da auf mich einströmt- und das innerhalb 24 Stunden. Puh...

Wünsche euch allen einen schönen Tag und würde mich freuen wenn Du Amin noch etwas von Deinem Weg erzählst. Vielelicht kann ich etwas von Dir lernen...

Liebe Grüße,
Leaflee

13.02.2014 12:27 • #17


A


Angst austauschbar zu sein

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A
Das werde ich gerne tun Leaflee,

ich versuche mich mal zu sammeln, es erstreckte sich über Jahre und liegt teilweise im Dunkeln.

Ich melde mich

13.02.2014 21:28 • #18


E
Liebe Melinninda,

ich finde das Thema, das Du angesprochen hast, sehr, sehr interessant. Auch mir ging es oft so (auch wenn es nur unterschwellig war und mir nicht so bewußt war) und in manchen Beziehungen habe ich erkannt, dass es daran lag, dass eigentlich der Partner für mich auch austauschbar war. Es ist doch wirklich was sehr Spezielles, so eine Liebesbeziehung zwischen Mann und Frau und viele Partner sind wirklich austauschbar aber dieses Thema wird in Beziehungen total tabuisiert. Liebe ist so ein Begriff, der meiner Meinung nach viel zu inflationär gebraucht wird. Es ist einfach so, dass, wenn man zusammenkommt, der Andere erstmal ein wildfremder Mensch ist, der gewisse Bedürfnisse in einem befriedigt. Es sei denn, man ist wirklich extrem verliebt. Aber selbst dann ist es irgendwie austauschbar, wenn man dem Verliebten einen anderen Menschen vorsetzen würde, in den er sich auch verlieben kann (und es gibt ja wahrscheinlich ne Menge Partner, in die man sich potentiell verlieben kann). Bei einem leiblichen Kind, den eigenen Eltern, etc. ist das nicht so einfach. Da ist das Leid schon wesentlich größer, und als Mutter oder Vater wäre man nicht nach ein paar Monaten wieder zufrieden, wenn man sein Kind verloren hat, nur weil einem ein neues Kind vorgesetzt wird. Ja, es ist ein sehr schwieriges Thema. Ich muß sagen, dass mein jetziger Partner wohl der Einzige für mich bisher ist, der von Anfang an nicht austauschbar war. Einfach deshalb, weil ich ihn schon lange kannte und liebte, bevor wir überhaupt zusammengekommen sind. Aber da war noch etwas Anderes, so ein Gefühl, als würde ich ihn schon lange kennen. Und GENAU hier, liegt glaube ich die Antwort auf Dein Problem: Austauschbar ist ein Mensch genau so lange, bis man eine gemeiname Geschichte hat. Gemeinsame Erlebnisse, die man durchgestanden hat, die einen einfach prägen. Sobald der Mensch Teil der eigenen Biografie geworden ist und man sich zusammen etwas erkämpft oder aufgebaut hat, ist er einfach nicht mehr austauschbar. Hier kommt es aber nicht auf die äußeren Erlebnisse an (man kann 10 Jahre zusammen gewesen sein und sich im Grunde trotzdem irgendwie egal sein), sondern darauf, wie wichtig einem persönlich diese gemeinsamen Erlebnisse und Errungenschaften sind. Ich glaube auch an mehrere Leben, sodass ich denke (wie es auch in meinem Fall war), dass man manche Menschen auch aus früheren Inkarnationen kennt und es deswegen Fälle gibt, wo man einen fremden Menschen trifft und irgendwie spürt, dass man schon viel miteinander erlebt hat (in vergangenen Leben). Ok das wirkt jetzt sicher sehr seltsam für Leute, die nicht an Reinkarnation glauben Es ist leider wahr, dass die meisten Partner zumindest am Anfang einer Beziehung, wirklich austauschbar sind. Aber es gibt auch Ausnahmen. Und: man hat immer die Chance, wirklich unaustauschbar zu werden, wenn man eine Weile zusammen ist. So alte Paare (mit weißen Haaren), die ein Leben lang zusammen waren und sich immernoch lieben, das ist wirklich etwas sehr Schönes. Wer weiß, wieviele davon die erste Zeit gegenseitig auch austauschbar waren. Dann habe ich nochmal über die Sache mit den Eltern und Kindern nachgedacht, warum diese eben nicht austauschbar sind. Bei den Eltern liegt es auf der Hand, das muß ich jetzt nicht erläutern. Bei den Kindern: Naja, sie sind halt einfach ein Teil von einem selbst. Man liebt sie einfach, weil sie da sind, weil man weiß, dass sie ein Teil von einem selbst sind. Aber auch hier gibt es natürlich Ausnahmen. Aber auch hier ist es Fakt, dass man ein anderes Kind wohl genauso lieben würde, wenn jetzt zufällig ein Anderes rausgekommen wäre. Oder das leibliche Kind im Krankenhaus vertauscht worden wäre. Und im Falle einer Adoption ist es wohl so, dass die Kinder austauschbar sind (genauso wie ein Partner), bis sich wirklich ein intenives Verhältnis aufgebaut hat. Ich denke, es ist durchaus möglich, dass Du für Deinen Partner am Anfang der Beziehung austauschbar bist. Aber wenn Du dann die Beziehungen deshalb immer abbrichst, wirst Du nie die Chance haben, NICHT austauschbar zu sein, weil Du mit Deinem Partner viele Jahre geteilt hast und einfach ein Teil von ihm geworden bist. Erwarte nicht zu viel am Anfang, sondern freu Dich darauf, immer weniger austauschbar zu werden und immer mehr ein Teil von Deinem Partner. Das wäre der richtige Ansatz. Sorry, dass ich so weit ausgeholt habe. Aber ich finde ein so komplexes Thema, kann man nicht in ein paar Sätzen hinreichend beantworten. Liebe Grüße, Marika

24.02.2014 23:41 • #19




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