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An die Verlassenden-Wunsch, der Partner hätte gekämpft?

A
Weil die Frage von mir in einem anderen Thread aufkam, aber dort nicht so recht reinpasste, gibts jetzt ein extra Thema von. Die Frage richtet sich an jene, die die Entscheidung getroffen haben ihren Partner zu verlassen.

Hätten Manche von euch gewünscht, der verlassene Part hätte sich trotz des Schmerzes nicht zum Aufgeben entschieden? Das er oder sie für euch, für die Beziehung hätte kämpfen sollen?

05.12.2012 17:25 • #1


K
Hallo Alex,

ich war zuerst (im Sommer) so etwas wie eine Verlassene und nun hat sich das Blatt in selber Beziehung gewendet und ich bin jetzt mehr oder weniger die Verlassende... und er bemüht sich, ob man es kämpfen nennen kann weiss ich nicht (ernst nehmen kann ich ihn sowieso nicht mehr), jedenfalls ein klares nein auf Deine Frage, und mich persönlich nervt der verbleibende Rest-Kontakt einfach nur (den er versucht durch Anrufe, sms, Mails zu erhalten), denn es hat ja einen (guten!) Grund bzw. Gründe, dass ich nicht mehr mag... !


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05.12.2012 18:16 • #2


A


An die Verlassenden-Wunsch, der Partner hätte gekämpft?

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A
Hm, gut, man sollte das vielleicht auch differenzieren, auf welcher Seite noch Gefühle vorhanden sind.

Und mit Kämpfen meine ich auch nicht dieses betteln, wie du sagt, zwangahftes in-Kontakt-bleiben. Sondern eher, dass man sich nochmals zum Reden trifft und der Verlassene deutlich macht, dass er sich ändern kann und will, weil er die Trennungsgründe verstanden hat.
Passt wohl eher zu Trennungen, wo der Verlassende selbst zweifel hat oder unsicher ist.

05.12.2012 18:31 • #3


L
Zitat von AlexM:
Weil die Frage von mir in einem anderen Thread aufkam, aber dort nicht so recht reinpasste, gibts jetzt ein extra Thema von. Die Frage richtet sich an jene, die die Entscheidung getroffen haben ihren Partner zu verlassen.

Hätten Manche von euch gewünscht, der verlassene Part hätte sich trotz des Schmerzes nicht zum Aufgeben entschieden? Das er oder sie für euch, für die Beziehung hätte kämpfen sollen?


Hey Alex,

ich bin mir gar nicht sicher, ob ich die Frage richtig verstehe. Also die Frage ist, ob hier Menschen sind, die ihren Partner verlassen haben- und ob diese Menschen sich gewünscht hätten, dass der Mensch, den sie verlassen haben, weiter um die Beziehung gekämpft hätte, trotz verlassen sein?

05.12.2012 18:41 • #4


S
Grundsätzlich finde ich Versprechen, sich zu ändern, sehr heikel. Ich habe meinen Ex mal regelrecht angebettelt, wollte bitte, bitte beweisen dürfen, dass ich was ändern kann und will. Das war einer der selbstdemütigsten Momente, die ich mir selbst eingebrockt habe.

Ich wollte mich, als ich das versprochen habe, auch _wirklich_ ändern. Und hatte so große Angst davor, ihn zu verlieren. Erst, als ich aufgehört habe mit dem Kämpfen (und ich danke ihm heute für seine Klarheit), hab ich angefangen, was zu ändern.

Bei mir machte einen Unterschied, welche Trennungsabsicht dahinter steht. Manchmal ist ein Schuss vor den Bug not-wendig, so als Wachrüttler. In so einem Fall sollte der von mir Verlassene schon einen Schritt auf mich zukommen. Es gibt aber auch Trennungen, die nicht mehr rückfgängig gemacht werden wollen. Dann wäre es mir lieber, der Verlassene kämpft nicht.

05.12.2012 18:54 • x 1 #5


A
Ja Laurana, das mein ich. Klingt vielleicht bissl komisch. Aber Septemberglück hat das schön ausgedrückt. Es gibt doch auch Menschen, die nicht Schluss machen weil keine Gefühle mehr da sind, oder Vertrauensbrüche vorherrschten. Sondern aus Verzweiflung oder Unsicherheit, um zu zeigen So wie bisher geht es nicht weiter.
Würde gern wissen, ob diese Menschen es sich insgeheim schon wünschen, dass der Verlassene Engagement zeigt. Vielleicht könnten viele Beziehungen einen Neuanfang bekommen, wenn einer der beiden Mut zeigt.

05.12.2012 19:19 • #6


F
Vielleicht sollte der verlassende einfach sagen was er sich wünscht ? Kindergarten sonst.

05.12.2012 19:24 • #7


L
Ja, jetzt habe ich das verstanden. In so einer Situation war ich auch mal. Also dass ich mich so ohnmächtig und letztlich auch nicht geliebt gefühlt habe und mich im Affekt getrennt habe. Muss im Nachhinein sagen, dass das ein richtiger Impuls war, denn Wahrnehmung war korrekt, Ex nur nicht ganz ehrlich bei sich. Aber zu dem Zeitpunkt hätte ich es mir sehr gewünscht, dass er mir zeigt, dass da von seiner Seite noch was ist- im weitesten Sinne um mich kämpft, wenn man es mal so platt sagen will.

Deine Fragestellung ist nun zwar verstanden, aber ich finde das Thema ist sooooo komplex. Also die Frage ist doch immer, warum wurde verlassen, warum musste es so weit kommen, ist die Trennung das Instrument, um sich vom anderen das zu holen was man braucht (dann kann das auch zur Gewohnheit werden)...

Der Schritt zur Trennung ist so massiv. Wenn sich Trennender so weit gehen muss, um den anderen wachzurütteln, da vorher nichts gegriffen hat (wobei dann die Frage ist, was vorher getan wurde, um eigene Bedürfnisse kundzutun ect.), frage ich mich mittlerweile, ob es möglich ist erfolgreich ein paar Schritte zurück zu gehen, nachdem sich vorher schon so massiv was eingeschliffen hat in den jeweiligen Verhaltensweisen. Dem gehen ja i.d.R. diverse Kränkungen und Verletzungen vorher, bevor der Entschluss gefasst wird, sich zu trennen (trotz Liebe).

Naja, aber wie gesagt- zum einen sehr komplex, zum anderen habe ich mir das Kämpfen damals gewünscht ja.

05.12.2012 19:29 • #8


S
@feuerteufel, naja, Kindergarten ... manchmal sind die Fronten halt schon so verhärtet, dass man mit vernünftigen Bedürfnisäußerungen nicht mehr durchdringt.

05.12.2012 19:30 • #9


S
Zitat:
Der Schritt zur Trennung ist so massiv. Wenn sich Trennender so weit gehen muss, um den anderen wachzurütteln, da vorher nichts gegriffen hat (wobei dann die Frage ist, was vorher getan wurde, um eigene Bedürfnisse kundzutun ect.), frage ich mich mittlerweile, ob es möglich ist erfolgreich ein paar Schritte zurück zu gehen, nachdem sich vorher schon so massiv was eingeschliffen hat in den jeweiligen Verhaltensweisen. Dem gehen ja i.d.R. diverse Kränkungen und Verletzungen vorher, bevor der Entschluss gefasst wird, sich zu trennen (trotz Liebe).

Das ist eine berechtigte Frage, Laurana. Ich kann mir vorstellen, dass gerade dieses trotz Liebe der springende Punkt ist. Denn Liebe allein ist für so manchen der Garant, dass eine Beziehung funktioniert. Das mag eine naive oder bequeme Haltung sein, aber selten ist sie nicht.

05.12.2012 19:52 • #10


Z
Hallo,

spannende Frage. Ich bin ja jetzt auch frisch hier gelandet – verlassen nach einer 20jährigen Beziehung. Und ich kämpfe – ich kann gar nicht anders.

Er hat sich unglaublich verliebt in eine andere Frau und ich habe es per Zufall heraus bekommen, was wirklich mehr als bitter ist. Die beiden werden nicht zusammen kommen, weil sie diesen Schritt nicht geht und auch er sagte, sein Verliebtheitsgefühl hätte sich wieder deutlich abgekühlt.

Aber er ist ausgezogen und fühlt sich alleine in der Großstadt (ich wohne ländlich) sauwohl. Ich hätte ihm meine Gefühle früher nicht so deutlich gezeigt, sagte er und dass ich sie ihm jetzt gezeigt habe, hat ihn gefreut.

Einige Kritikpunkte gegen mich mögen berechtigt sein: Dass ich meine Gefühle nicht so zeige und dass ich recht impulsiv reagiere. Ich möchte diese beiden Punkte aber für mich ändern. Unsere Kinder leben hier im Haus und die meisten Streits, die ich mit meinem Partner hatte, sind erst durch sie entstanden, ich habe da also ein ganz gutes Übungsfeld. Ob er nun da ist oder nicht. Von den Kindern bekomme ich jedenfalls ein gutes Feedback. Von heute auf morgen kann kein Mensch sich ändern, aber man kann heute anfangen, sich um eine Änderung zu bemühen – und das tue ich.

Auch habe ich überlegt, wo ich kompromissbereiter werden kann und auch hier – Nägel mit Köpfen gemacht, den Kindern gegenüber halt.

Ob es mir meinen Partner zurück bringt, weiß ich nicht. Aber ich hoffe es. Septemberglück brachte den Begriff „wachrütteln“ ins Spiel und genau so fühle ich mich: Als wäre ich sehr unsanft durchgeschüttelt worden.

Noch habe ich den Eindruck, dass mein Partner es begrüßt, dass ich um ihn kämpfe. Er sagt aber auch, er hätte noch Gefühle für mich und er könnte sich auch vorstellen, dass seine Gefühle mit der Zeit für mich doch wieder stärker werden. Das ist natürlich der Strohalm, an dem ich mich hänge. Aber die Veränderungen an mir möchte ich so oder so vornehmen. Möglicherweise werden wir eine Paartherapie beginnen, ich habe bereits einen Therapeuten aufgesucht.

Was Laurena schreibt: Schluss machen im Affekt und hoffen, dass der Andere kämpft – das kenne ich nur allzu gut. Als ich jung war, war ich sozusagen nach diesem Muster gestrickt – nur hatte mein damaliger Partner nicht gekämpft. Ich habe dann gelernt, dieses Muster zu durchbrechen und meine nächste Beziehung hatte dann ja auch 20 Jahre lang gehalten. Bis jetzt halt.

Wenn ich mich früher getrennt hatte, dann fand ich es allerdings immer am besten, wenn der Partner das akzeptiert hatte. Meine Gefühle waren dann allerdings auch so weit zurück, dass da nicht mehr als Freundschaft drin war.

Wie sieht mein Kämpfen aus? Wir haben ohnehin Kontakt, da wir gemeinsam arbeiten. Aber mein Partner wollte mich auch ein paar Mal treffen und war in der Woche nach seinem Auszug 3x hier. Auch am Samstag sind wir verabredet miteinander und das ging auf seine Initiative zurück.

Ich habe das jedes Mal zum Anlass genommen, ihm zu sagen, dass ich ihn liebe und dass ich ihn vermisse. Mir geht es derzeit auch sehr schlecht und ich habe meine Trauer nicht versteckt. Ich habe ihn gebeten, mir klipp und klar und immer wieder, wieder, wieder zu sagen, dass ich mir keine Hoffnungen machen darf, wenn dem so ist. Ich habe ihm gesagt, dass ich mir aus jeder Nettigkeit von ihm Hoffnungen mache.

Mit meiner Traurigkeit kommt er gut klar, sagt er. Mit meiner Wut, die ich früher schnell gezeigt habe, wenn ich mich geärgert hatte, nicht. Ich hoffe, dass ich am Samstag nicht so traurig bin, aber er meinte, ich soll mich nicht verstellen.

Ansonsten nerve ich ihn nicht. Wir schreiben uns einmal pro Tag eine Email und haben vereinbart, dass ich einmal am Tag eine ehrliche Frage stellen darf (wie z.B.: Was empfindest du noch für sie?) auf die ich eine ehrliche Antwort verdient habe.

Von sich aus hat er mir erzählt, dass er die Andere heute trifft – allerdings im Kreise ihrer Familie (sie ist ja in einer Beziehung und ihr Mann weiß nichts). Dass er mich betrogen hat, tut ihm leid – und ich glaube ihm da. Komisch eigentlich, denn nach dem Vertrauensbruch fällt es nicht leicht, ihm zu glauben.

Darüber hinaus allerdings rufe ich ihn nicht an, bitte ihn nicht um Treffen und bombardiere ihn auch nicht mit Emails.

Ich denke, es hängt davon ab, ob der Verlassende noch Gefühle hat? Und davon, ob der Verlassende vielleicht das Gefühl hatte, nicht genug geliebt worden zu sein?

Ciao Zarifah

06.12.2012 18:11 • #11


K
Hallo Alex,

Zitat von AlexM:
Ja Laurana, das mein ich. Klingt vielleicht bissl komisch. Aber Septemberglück hat das schön ausgedrückt. Es gibt doch auch Menschen, die nicht Schluss machen weil keine Gefühle mehr da sind, oder Vertrauensbrüche vorherrschten. Sondern aus Verzweiflung oder Unsicherheit, um zu zeigen So wie bisher geht es nicht weiter.
Würde gern wissen, ob diese Menschen es sich insgeheim schon wünschen, dass der Verlassene Engagement zeigt. Vielleicht könnten viele Beziehungen einen Neuanfang bekommen, wenn einer der beiden Mut zeigt.


hatte ja schon kurz geantwortet; das alles trifft auch auf mich (uns) zu... gehöre also, glaube ich, zu der Personengruppe, die Du hier ansprichst

Natürlich sind noch Gefühle vorhanden und es gab in dem Sinne auch keinen Vertrauensbruch (lediglich den, den die Situation als solche mit sich gebracht hat, aber kein betrügen, belügen o.ä.).Ich vollziehe die Trennung im Grunde auch aus Verzweiflung und Unsicherheit, wenn man so will... so wie bislang geht es eben nicht weiter.Der Verlassene zeigt auch hier Engagement, aber da ich weiss, dass es keine Zukunft geben kann, weil er sich nicht wirklich ändern kann und auch zu viel Porzellan kaputt gegangen ist, sehe ich es eben so: besser ein Ende mit Schrecken und Schmerz als ein Schrecken und Schmerz ohne Ende...


Liebe Grüsse,

Karma

07.12.2012 07:05 • #12


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