Zitat von LillyP: Mit den Herren in meinem Alter hakt es immer- man antwortet sporadisch, löscht schnell mal das Match und ist überhaupt sehr unkommunikativ. Mit den jüngeren ist es eher im Flow.
Glaubst Du, es war Zufall oder hältst Du es für ein Generationsding, daß dem so ist? Wenn ja, woran genau machst Du das ggfs. fest?
Gute Kommunikation ist das A und O, daher kann es nicht schaden, hier ein Muster zu finden, dem sich folgen läßt. Aber eben nur, falls Deine Erfahrungswerte so dicht sind, daß Du definitiv eins ausmachen kannst.
Zitat von LillyP: Ich kämpfe mit meinen Klischees.
Meines Erachtens sollte neben dem Sympathiefaktor vor allem der Rahmen stimmen: Wo steht man im Leben, wo will man in 5, 10, 20 Jahren sein und passen diese Vorstellungen zu denen des Gegenübers?
Natürlich kann man nicht alles vorhersehen. Aber ich würde beispielsweise schon früh drüber nachdenken, wie man ggfs. damit umgehen will, wenn einer lange vor dem anderen in Rente sein oder womöglich auch ausgerechnet dann zum Pflegefall werden könnte, wenn der andere gerade sein Berufsleben beendet hat und jetzt eigentlich endlich mal die Welt bereisen wollte. Oder wie die Haushaltsfinanzierung laufen soll, wenn der eine irgendwann nur noch Rente hat, während der andere noch voll verdient - und Wert auf große Wohnung, exklusive Urlaube, etc. legt. Oder mit den Wechseljahren, nachlassender Lust, vielleicht auch generell mehr Sehnsucht nach Stille, sozialem Rückzug, etc.
Ich finde nicht, daß man mit pauschalen Altersangaben weiterkommt bei sowas. Dafür sind Lebensenwürfe zu individuell. Gibt Selbstständige, die stehen auch mit 70 noch im eigenen Betrieb. Oder Frugalisten, die ab 50 nur noch sorgenfrei von ihren Dividenden leben wollen. Oder Menschen, die zwar zehn Jahre jünger sind als Du, aber körperlich so hart gearbeitet haben, daß sie aus gesundheitlichen Gründen mit Mitte 50 aufhören werden müssen - so daß der Eintritt in den goldenen Lebensabschnitt letztlich doch nicht so weit auseinander liegt.
Es gibt jung gebliebene, rüstige Alte und alt wirkende, schwächelnde Junge - nicht nur körperlich, sondern auch was innere Haltung zum Leben oder überhaupt persönliche Resilienz betrifft. Bei zehn Jahren liegt natürlich schon eine ganze Generation dazwischen, das Lebensgefühl ist nicht 1:1 dasselbe. Aber so riesig ist der Unterschied jetzt auch wieder nicht, daß man ihn nicht überbrücken könnte, wenn sonst alles passt.
Langer Rede, kurzer Sinn: Ich würde mich ganz grundsätzlich fragen, was konkret ich eigentlich im Leben noch vorhabe und welche Eigenschaften ein Mann haben oder nicht mitbringen sollte, um dem zumindest nicht im Weg zu stehen. Der Rest ergibt sich eh erst bei näherem Kennenlernen. Klar kann man im Vorfeld auch Altersgrenzen setzen. Aber ob es nun 8 oder 10 Jahre sind, halte ich jetzt nicht für kriegsentscheidend. Eher schon, ob es 10 oder 20 oder gar noch mehr Jahre sind. Denn da steht man normalerweise an allzu unterschiedlichen Stellen im Lebenslauf - Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.
Also viel Glück beim Daten und ich wünsche Dir, daß Du jemand findest, der Dich auch in zwanzig oder dreißig Jahren noch an seiner Seite sehen will, weil er sich bei Dir zuhause fühlt - und daß es Dir mit ihm umgekehrt genauso gehen wird.