Halle Leute,
leider finde ich meinen Beitrag aus dem Jahre 2014 nicht mehr, daher fasse ich es nocheinmal zusammen. Erstmal zu meiner Person: Ich bin bei einer Alleinerziehenden Mutter aufgewachsen, zu meinem leiblichen Vater hatte ich immer ein sehr schwieriges bis erniedrigendes Verhältnis - nur psychisch. Ich war immer ein lebensfroher Mensch, habe viel Sport getrieben, wurde als sozial sehr kompetent eingestuft und hatte die tollsten Pläne für mein Leben. Ich lernte Sie mit 19 kennen, schnell zogen wir zusammen und führten eine sehr sehr intensive Beziehung mit den - wie ich finde - normalen Höhen und Tiefen. Mit 24 musste ich studienbedingt in eine 300 Kilometer weit entfernte Stadt ziehen. Es war schrecklich nicht mehr bei Ihr zu sein, aber sie wollte 1 Jahr später nachkommen und ihren Master in der gleichen Stadt absolvieren. 1 Jahr später hatte ich eine schöne kleine Wohnung für uns beide gemietet und sie hatte die Zusage und alles in der Tasche - und ein halbes Jahr vorher hatten wir uns verlobt. 1 Woche bevor sie herziehen wollte, kam dann eine Nachricht die alles veränderte. Sie betrog mich mit meinem besten Freund und meine Welt brach zusammen (Ich berichtete ab diesem Zeitpunkt bis ca 2 Monate danach wie es mir damit ging).
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich alle Hoffnung, dass wir das wieder hinbekommen. Nach und nach wurde dieser Hoffnungsschimmer immer dunkler und entfernter. Ich stürzte Wort wörtlich ab. Dro., Alk....1. Theraphie - gescheitert. 2. Therapie - gescheitert. Immer weiter verlor ich nach und nach meine engsten Freunde bis nur noch einer übrig blieb. Jegliche Bezugspunkte in meinem Leben schwanden und schwanden. Die Scheinfreunde, welche ich in den letzten 2,5 Jahren hatte - Dro.leute, Partyfreunde - sind so kurzweilig gewesen wie ein Wassertropfen auf einer Herdplatte. Die Verdrängungsmaschinerie war im vollen Gange und die Zeit verflog und verflog. Mein Studium habe ich nebenbei immer weitergeführt - eher schlecht als recht und bin jetzt an dem Punkt wo ich die Universität wechseln muss, da ich in der für diese Universität herrschenden Frist mein Studium nicht beenden kann.
Ich lernte in den vergangenen zwei Jahren eine Menge Frauen kennen, Frauen die jeglichen Charakter besaßen - aber für mich völlig uninteressant waren (Das soll in keinster Weise abwertend klingen!).
Ich fing an meinen Frust und meine Depressionen weiterhin mit Dro. zu betäuben - was eine Zeit lang auch sehr gut klappte (BLOSS NICHT NACHAHMEN!). Aber wie alles, was mit Verdrängung zu tun hat, ist es nur ein temporärer Status den man dadurch erlangt und der sogenannte Rebound kommt irgendwann. Und zwar härter und unerwarteter als man sich nur irgendwie vorstellen kann. So beschloss ich vor 3 Monaten mit sämtlichen Dro. (ja, auch Alk.) abzuschliessen. Lediglich einen Rückfall hatte ich an Weihnachten - und der Entzug war der härteste den ich bis jetzt durchgemacht hatte (die Trennung ausgeschlossen). Die Depressionen sind geblieben, sie sind sogar stärker geworden. Vor einer Woche habe ich nocheinmal allen Mut zusammen gefasst und mich in einer psychiatrischen Anstalt vorgestellt und habe morgen meinen nächsten Termin. Ich habe mein Leben in den letzten 2 Jahren sprichwörtlich vor die Wand gefahren.
Jedesmal wenn ich in den letzten 2 Jahren in meine Heimat gefahren bin habe ich neue Dinge erfahren. Ob ich es wollte oder nicht, es wurde mir zugetragen - teils weil mich Leute verletzen wollten, teils weil ich es selber wollte. Sie hat sich in unserer Beziehung durch meinen ganzen Freundeskreis geschlafen. Das Wissen, dass ich einerseits eine Person liebte - und immernoch mit meinen Gefühlen zu kämpfen habe - die sich so verhalten hat und andererseits Menschen vertraut habe, die mich eiskalt ausgenutzt haben macht mich einfach fix und fertig. Zwanzig Jahre Freundschaft sind wohl vielen Menschen nicht so viel Wert wie der Beischlaf mit einer attraktiven Frau. Warum auch immer.
Warum ich das jetzt nach zwei Jahren nocheinmal niederschreibe? Ich hoffe ich kann ein bisschen mehr loslassen und möchte anderen Menschen ein klipp und klar sagen:
Egal wie schei. es euch geht, egal wo ihr gerade steht und woran ihr denkt und nicht denkt. Lasst die Finger von Alk., THC, Dro. und Amphitamin. Ich habe einen IQ von 132, was nicht gerade wenig ist. Aber intelligenz schützt nicht vor Trauer und Schmerzen. Und Dro. auf garkeinen Fall.
Ich hoffe dass ich durch meinen 3. Versuch mit einer Therapie - und wenn es sein muss einem stationären Aufenthalt - endlich mit meinen Gefühlen klar komme und den Ausweg nicht mehr in Verdrängung und Selbstzerstörung suche.
Ich werde jetzt erstmal die unangenehmen Wege gehen, welche ich gehen muss und werde bald nocheinmal von mir hören lassen.
Liebe Grüße und - irgendwo, ich weiß grade nur nicht wo - ein Hoffnungsschimmer und viel Mut an alle, die es ähnlich gemacht haben wie ich. Mit 28 sollte es noch möglich sein bald wieder ein normales Leben zu führen.
Euer downbytheriver
22.02.2017 17:34 •
x 5 #1