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Alleinsein nach schwieriger Trennung

LostFeelings
Och, die besucht mich recht häufig und nehme sie dann in den Arm. Manchmal bin ich schon schwer genervt von ihr, weil ich anscheinend so viel durch so ganz seltsames people pleasing meinerseits mir selbst verbaue und - so wie du eben auch - in Freundschaften aufräume. Nehme mir hierfür viel Zeit, lasse es passieren, Briefe schreiben, vertraue in meinen oft so ungeplanten Prozess. Habe auch oft gar keine Lust auf Menschen….mich beschleicht dann die Angst eine Eremitin zu werden.

Meine Wut ist jetzt aber ein Flämmchen…..hätte fast Lämmchen geschrieben. Egal, beides passt.

Mir hilft dein Text auch gerade sehr. Mir ist heute durch das Schreiben mit dir klar geworden, dass ich über meinen Ex hinweg und mir in vielem schon klarer aber noch lange nicht da bin, wo ich gerne wäre
Wo auch immer das ist - ich schwimme. Sehr passender Begriff, den du da heute auf den Bildschirm gebracht hast.

29.05.2024 22:51 • #16


-Ronja-
Hallo @Huffel

Mir hat im Nachhinein geholfen, in die Gefühle hineinzugehen (Trauer, Wut...). Hinlegen und zu fühlen, aushalten und da dran bleiben. Mit der Zeit wurde es besser.
Meditationen , Neowake, mir gutes tun, Austausch (auch sehr das Forum) und Hilfe gesucht, da ich gläubig bin - beten hilft mir persönlich am meisten, Natur und wie gesagt den Schmerz nicht wegdrücken... Er sucht sich sonst anderweitig seinen Weg.

LG

29.05.2024 23:17 • x 2 #17


A


Alleinsein nach schwieriger Trennung

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LostFeelings
Zitat von Huffel:
Ich frage mich, wann ich mich wieder bereit fühle… und wie das dann alles aussehen wird…


Hui, ich lese da Neugierde und Tatendrang noch ohne Objekt der Begierde heraus….. wenn ich mich so wie in dem Satz beschrieben fühle, dann ist es bald soweit. Bald ist die Bereitschaft wieder da sich zu verlieben. Wie schätzt du dich da ein?

Zitat von Huffel:
Wut ist bei mir so ein Thema. Habe ich in meinem Leben nicht oft erlebt, ein wenig Wut kam allerdings doch auch endlich mal hoch. Ich versinke eher in Traurigkeit, was einem nicht unbedingt Kraft verleiht.


Ich habe gelesen, dass Traurigkeit manchmal stellvertretend für Wut ausgelebt wird, dh dass sich ein starkes Gefühl vor ein anders schiebt und dass es mit den ersten Bindungserfahrungen und der Herkunftsfamilie zusammenhängt.. Wie seid ihr denn in deiner Familie mit Wut umgegangen?


Zitat von Huffel:
cool, dass du dich doch hier und da mal auf ein Date triffst, denn ich glaube, man kann zwar viel allein für sich ausmachen und bearbeiten, aber richtig üben muss man dann doch im Kontakt. Aber natürlich nur, wenn es sich auch gut und richtig anfühlt.

Tatsächlich fühlt sich selten ein Date für mich gut an. Trotzdem lerne ich sehr viel über mich selbst und über die Kommunikationsherangehensweisen meines Gegenübers. Oft stelle ich fest, dass ich sehr wenig gefragt werde und eher in die Zuhörerposition rutsche. Wenn ich etwas erzähle, dann kommt es vor, dass ich unterbrochen werde, weil der andere währenddessen auf sein Handy oder in der Gegend herum schaut und etwas kommentiert. Mich dabei zu beobachten und den anderen ist dabei für mich sehr spannend. Von daher ist als Ausgangslage online Dating ganz gut, da hier viele nicht verfügbare Gestalten unterwegs sind – so zumindest scheint es mir. Ich bin schon offen, aber sehr vorsichtig und muss auch nicht mehr jedes Gespräch führen. Versuchst du denn gerade dich zu Daten?

29.05.2024 23:21 • #18


LostFeelings
Zitat von -Ronja-:
Neowake

Was ist denn das?

29.05.2024 23:22 • x 1 #19


H
@LostFeelings
Freut mich sehr, dass dir unser Schreiben diese Erkenntnisse gebracht hat! Vielleicht kommt man auch niemals dort an, wo und wie man es sich vorstellt. Eigentlich ist ja der Weg (bzw. das Schwimmen) das Ziel! Das ist das Leben.

Als Eremitin wirst du schon nicht enden! Ich glaube einige Zeit allein mit sich zu sein ist sicher sehr lehrreich. Mich beschleicht nur langsam auch so eine „Kein-Bock-mehr-dass-alles-so-schwer-ist-Einstellung“. Ich will auch mal nicht nachdenken! Und mich gut fühlen! Spannende Erfahrungen machen!
Vielleicht ist eine Mischung gut? Ich weiß es nicht! Was denkst du?

29.05.2024 23:28 • x 1 #20


Beleandra
Hallo Huffel‍️

Zu deiner Frage wie man mit dem Alleinsein nach einer Trennung umging ich denke da wird man viele verschiedene Möglichkeiten und Antworten finden/hören. Ich für meinen Teil bin nach meiner damaligen Trennung etwas eingeknickt was mich auf psychischer Ebene ziemlich hart getroffen hat. Hab mich ein paar Wochen später aufgerafft bin umgezogen, einen neuen Job gefunden und mich in einer ruhigen Gegend niedergelassen.In dieser ganzen Zeit habe ich wieder zu mir selbst gefunden und gelernt mich wieder mehr um mich zu kümmern. Heute bin ich froh alleine zu sein, und kann mir nichts besseres vorstellen was aber vielleicht auch an den ganzen Enttäuschungen der Vergangenheit liegt und ich seitdem meine Burgmauer nur noch selten fallen lasse. Das sind aber nur meine persönlichen Erfahrungen und ich wollte dich daran teilhaben lassen.

29.05.2024 23:41 • x 2 #21


40something
@Huffel und @LostFeelings
Geselle mich in euren Club, lese viel von mir selbst in euren Texten.

Kenne das Alleinsein auch. 7 Monate ist halt noch nicht viel nach 18 Jahren Beziehung...
Ich wäre ohne meine Therapeutin verloren, glaube ich. Die schaut mit mir immer wieder auf die Glaubenssätze, setzt sich mit mir und meinen verletzten inneren Kindern an den Tisch und vermittelt.
Also auch bei mir mit mir selbst auseinandersetzen, Dynamiken und Gewohnheiten aufdröseln und im Alltag versuchen, im Kleinen Verhaltensmuster zu ändern.
Und mit Absicht allein bleiben, so lang, bis ich voller Überzeugung sagen kann Ich komme sehr gut allein und mit mir selbst klar.
Erwischte mich auch im alten Muster (wohlgemerkt, letztes Mal Single mit Anfang 20, jetzt bin ich Anfang 40 ), mein Herz sofort jemand anders hinterher zu schmeißen. So, um halt nicht allein zu sein. Blöde Idee für mich, zu viele Trigger noch zu aktiv. Daher jetzt mal aktiv allein bleiben.
Außerdem hab ich für mich verlustängstliches Verhalten in Beziehungen reflektiert und merke, dass ich aktuell eher ins Gegenteil der Bindungsangst rutschen würde oder zwischen beiden hin- und herschwanken, was ich auch niemandem antun will

Danke für eure Einblicke, hab mich sehr oft wiedergefunden und würde gern mit einsteigen

29.05.2024 23:42 • x 2 #22


LostFeelings
Zitat von Huffel:
Ich will auch mal nicht nachdenken! Und mich gut fühlen! Spannende Erfahrungen machen!
Vielleicht ist eine Mischung gut? Ich weiß es nicht! Was denkst du?

Gedankenfalle….da ist sie! Ich glaube, dass jeder Mensch Themen hat, die er an sich nicht so mag und begegnet diesen unterschiedlich wie bspw. mit Verdrängen, Vermeiden, Gedankenkreiseln etc. Deine ist halt Denken, jaaa ist doof weil anstrengend, weil schwer und nervig. Jetzt stell es dir mal umgekehrt vor….vllt mag sich mal ein Verdränger äußern…..du verdrängst. Da schwillt doch ganz unten am Rockzipfel doch trotzdem immer ein Thema mit an, dem du aus dem Weg zu gehen versuchst und wodurch du bei der Aktion andere vor den Kopf stößt, was du auch verdrängst. Wie kannst du dann Verantwortung übernehmen? Das würde meinem Wert Ehrlichkeit widersprechn und auch nicht authentisch…kaum aushaltbar (hätte ich aber auch verdrängt?) So stelle ich es mir jedenfalls vor… . Ich glaube mir fehlt da die Vorstellungskraft wie so jemand tickt.
Ich kann dein Wunsch auf jeden Fall verstehen, einfach mal auszusteigen aus der eigenen Matrix, an der ich jeden Tag unterwegs bin.
bin ich lieber der Overthinker und von mir selbst häufiger mal genervt.


Das mit den Spannenden Erfahrungen ließe sich doch umsetzen. Was sind denn für dich spannende Erfahrungen?

29.05.2024 23:47 • #23


LostFeelings
@40something @Beleandra
Seid herzlich willkommen. Bin auf eure Beiträge gespannt. Danke, dass ihr euch beteiligen wollt!

29.05.2024 23:51 • x 2 #24


LostFeelings
Zitat von Beleandra:
ein paar Wochen später aufgerafft bin umgezogen, einen neuen Job gefunden und mich in einer ruhigen Gegend niedergelassen.In dieser ganzen Zeit habe ich wieder zu mir selbst gefunden und gelernt mich wieder mehr um mich zu kümmern.

Ich lese daraus, dass du dir im außen Stabilität gegeben hast und vorsichtiger bist. Wenn du es teilen magst und es nicht zu persönlich ist: Welche Schritte hast du für dein Inneres unternommen?

PS: so kurzfristig Lebensort und Beruf zu verändern erfordert ganz schön viel Mut. Wow! Das hätte ich aus eigenem Antrieb nicht geschafft.

29.05.2024 23:55 • x 1 #25


Beleandra
@LostFeelings

Ich würde die Schritte als ziemlichnormalbezeichnen die ich unternommen habe. Als erstes habe ich meine Ernährung umgestellt, habe angefangen Sport zu treiben und habe viel über Trennungsschmerz gelesen bis ich in diesem tollen Forum gelandet bin Ich muss dazu sagen es fiel mir nach dieser Trennung auch nicht schwer denn wer seine Hobbys einer Beziehung vorzieht und Bindungsängste hat dem muss man nicht lange hinterher trauern. Und daher fielen mir diese Veränderungen in ein neues Bundesland zu ziehen und meinen Weg zu finden nicht wirklich schwer

30.05.2024 00:06 • x 2 #26


LostFeelings
Zitat von 40something:
Und mit Absicht allein bleiben, so lang, bis ich voller Überzeugung sagen kann Ich komme sehr gut allein und mit mir selbst klar.

Das hat mir meine auch gesagt, damit ich mich nicht ablenke. Aktuell habe ich auch keine Lust auf Männer oder überhaupt groß Menschen. Mir hat auch EMDR und Ressourcen Therapie geholfen. Gerade letzteres könnte interessant sein, um herauszufinden wieso du bereit bist nach einer Trennung dein Herz gleich einem neuen Mann hinterher zu werfen. Oder hast du das schon rausgefunden?

30.05.2024 00:06 • #27


40something
Zitat von LostFeelings:
Das hat mir meine auch gesagt, damit ich mich nicht ablenke. Aktuell habe ich auch keine Lust auf Männer oder überhaupt groß Menschen. Mir hat ...


Ich hab vor Jahren mal EMDR ausprobiert, damals im meine Fehlgeburten zu verarbeiten. Hat für mich gar nicht geklappt, könnte den Kopf nicht abschalten und mich nicht drauf einlassen.
Ich weiß, warum ich mein Herz schnell jemanden hinterher werfen. Weil mein Selbstwert nicht der beste ist und ich mich (bisher!) viel darüber definiert habe, gemocht zu werden. Und auch Verdrängerin bin (falls du konkrete Fragen hast ). Übersehe und ignoriere gern die negativen Sachen bei anderen und idealisiere und Stelle sie damit über mich. Und wenn mich jemand mochte, möchte auch ich mich. Wenn ich Teil einer Beziehung war, fühlte ich mich vollständig und wollte, dass der Andere mich ganz macht.
Einmal alles an Red Flags, bitte...

Und jetzt will ich lernen, mich selber zu mögen, ohne dass mir das irgendwer bestätigen muss.

30.05.2024 00:27 • x 3 #28


40something
Ganz allgemein im Selbstfindungsprozess hat mir übrigens So bin ich eben von der guten Frau Stahl geholfen. Hat mir geholfen, zu sehen, dass ich nicht unnormal bin, wenn eine Beschreibung meiner Eigenschaften in dem Buch vorkommt. Und auch ,dass es okay ist, wie ich bin und ich nicht einen Ideal hinterher rennen muss, dass so weit weg ist von dem, wie ich halt einfach bin.
Ganz einfach: ich bin introvertiert, habe aber jahrelangel versucht, extrovertiert zu sein, weil mir das besser vorkam. Mache ich jetzt nicht mehr.

30.05.2024 00:34 • x 1 #29


Woni80
Lese hier still mit… bin beeindruckt, ihr wirkt alle so „aufgeräumt“ und mit eurem inneren bereits größtenteils im reinen…
Davon bin ich „meilenweit“ entfernt.

18.06.2024 05:01 • #30


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