ach du, das meiste ist ja schon gesagt worden... ich möchte nur etwas zu deinem mann sagen. nicht um ihn zu entschuldigen, sondern um ihn zu erklären... vielleicht hilft es ja trotzdem ein klein wenig... zumindest soweit, als dass du nicht zu verbittert an eure gemeinsame zeit denkst
deine erkrankung und dann auch noch der krebs oben drauf, sind für dich natürlich eine echt harte prüfung gewesen und du musstest bestimmt deine ganze kraft bündeln, das ganze zu schaffen. und in der zeit hattest du anfangs ja unterstützung durch ihn und während der krebsmaßnahmen psychologische begleitung.
diese begleitung hatte dein mann nicht und man unterschätzt ganz oft, dass auch die engen angehörigen sich ganz gewaltig überfordert fühlen und psychologische betreuung bräuchten. zumal du ja schließlich den krebs hattest und alles recht der welt, zu jammern - das hatte er nicht.
ich kann mir gut vorstellen, dass er zu lange in sich reingefressen hat, was ihn belastet und er nun geplatzt ist - und dass er sich durch seine kälte nun versucht selber zu schützen.
das kann man natürlich ganz unterschiedlich bewerten, aber ich wünsche dir, dass du irgendwann gnädig sein kannst und ihm seine flucht verzeihen kannst, denn nichts anderes vermute ich bei ihm.
dir alle, alles erdenklich gute, bei deinem trauerprozess wegen der trennung und bei deiner genesung
22.06.2022 13:29 •
x 1 #36