Ich habe auch gut mit dem Suizid meines Bruders gelebt (20 Jahre lang), bis sich meine Jugendliebe von mir trennte.
Es mag sein, dass man ungeliebte Dinge, Erinnerungen, Situationen...in weit entfernte, unzugängliche Schubladen ablegen kann. Man schließt diese und glaubt, sie seien gut weggeschlossen und unerreichbar. So lange man die Schublade nicht öffnet, würden sie auch nie wieder ans Tageslicht kommen.
Was man dabei nicht einkalkuliert, sind unvorhergesehene Ereignisse, die, als wenn sie den Zugangscode besitzen würden, diese Schubladen plötzlich öffnen und uns abrupt vor eine fast nicht zu bewältigende Situation stellen, uns in die Vergangenheit katapultieren und darauf drängen, nochmals einen Blick auf gut Verdrängtes zu werfen. Das sollte dann wohl der Hinweis darauf sein, dass es Zeit würde, sich nochmals mit diesen Dingen zu beschäftigen, sie zu bewältigen, den gordischen Knoten zu lösen, um dann befreiter leben zu können.
Es ist eine Last, die du mit dir rumschleppst. Auch wenn du meinst, sie gut weggeschlossen zu haben, so hockt sie doch immer auf deinen Schultern. Du merkst es nur nicht mehr, weil du diese Last gewohnt bist, sie nichts Außergewöhnliches mehr darstellt. Aber sie ist da, allgegenwärtig.
Es wird Zeit, dass du sie los wirst.
14.06.2015 13:34 •
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