Hallo alle zusammen, ich bin jetzt schon aufgrund meiner Trennung seit einigen Wochen hier stiller Mitleser und möchte euch erst einmal sagen, dass ich sehr begeistert bin von diesem Forum und all den Menschen hier bin. Soviel Mitgefühl und Unterstützung habe ich im www selten irgendwo gelesen. Ganz toll das ganze….
Aus diesem Grund möchte auch ich (33J.) mich hier einbringen und zu Beginn schreibe ich hier meine Geschichte :
Am 15.03. hat sich meine Freundin (28 J.) nach ca. 7 Jahren entschlossen unsere Beziehung zu beenden. Sie kam abends nach der Arbeit nach Hause, wir aßen noch gemeinsam zu Abend und anschließend fing Sie plötzlich an sehr zu weinen. Ich nahm Sie noch in den Arm, tröstete Sie und fragte was los sei. Daraufhin gab Sie mir einen 3-seitigen Brief, in dem stand dass Sie das alles nicht mehr könnte, Sie mir nicht mehr wehtun möchte, Sie sich immer mehr distanziert und nichts dagegen tun könnte, Sie Angst hat vor der Zukunft und nicht möchte das wir in der Beziehung immer mehr zugrunde gehen.
Sie schrieb weiterhin, dass ich immer ein Teil ihres Lebens bleiben werde, nur dass Liebe manchmal nicht alle Grenzen überwinden kann.
Daraufhin hat es mich getroffen wie noch nie in meinem Leben. Ich war immer ein feinfühliger , aber auch sehr starker Mensch, aber diese Entscheidung hat mir buchstäblich den Boden unter den Füssen weggezogen. Ich habe tagelang geweint, gezittert, 18 Kilo abgenommen, mich gedanklich immer wieder im Kreis gedreht. Wir haben an besagtem Abend noch eine Stunde geredet und dann ist Sie zu Ihren Eltern gefahren. Wir haben in den darauffolgenden Wochen uns ellenlange Emails geschrieben, uns mehrfach getroffen und geredet. Sie war bei all den Treffen immer sehr anhänglich, wollte mich drücken und kuscheln, wir hatten auch nochmal S.., und dann kam die letzte Nacht in der wir uns gesehen haben. Wir redeten die ganzen Nacht, kuschelten wie schon lange nicht mehr und zum Abschied morgens sagte Sie zu mir: Ich liebe Dich.
Eine Woche später holte Sie unter Tränen Ihre Sachen aus meinem Haus ab, es war hart mit anzusehen wie innerhalb von 3 Stunden ca. 7 Jahre verschwinden, wie binnen kurzer Zeit die Frau, mit der alt werden wollte aus meinem Leben verschwindet.
Sie sagte auch zu mir, dass wir uns für eine Zeit nicht mehr hören und sehen dürfen, aber meinte, Sie weiß nicht, was in ein paar Monaten sei. Daraufhin habe ich gesagt, dass ich nicht warten werde, mich nicht warm halten lassen werde. Das mache ich schon aus Stolz und Selbstschutz nicht, jedoch hoffe ich natürlich jeden Tag, dass Sie sich meldet. Seitdem fühle ich nur noch Leere, mir geht es zeitweise wirklich schlecht, teilweise auch körperlich (Herzrythmusstörungen). Inzwischen habe ich extreme Schwankungen in meinem Gefühlsleben, aber meistens fühle ich mich so schlecht wie noch nie in meinem Leben. Ich wollte mit dieser Frau alt werden. Ich war in der Beziehung immer treu, einfühlsam und zärtlich. Wir konnten immer über alles reden, waren gegenseitig die Stütze im Alltagschaos, sind viel verreist und haben das Leben genossen.
Sie hat jedoch in den Abschlussgesprächen immer wieder betont, dass Sie sich das Leben hier bei mir nicht mehr vorstellen kann, dass Ihr unsere Heimatstadt zu eng geworden ist, dass Sie nach München in die Großstadt will….
Sie hatte sich auch schon ab Januar ein Appartement in München genommen, angeblich wegen dem täglich Arbeitsweg und weil Sie oft abends auf Veranstaltungen musste.
Im Nachhinein wird mir aber auch immer mehr klar, wie sehr sich unsere Beziehung in den letzten 1,5 Jahren verändert hatte. Sie war immer mehr unterwegs, dann die Wohnung in München, immer weniger Kuscheln (jedoch nicht weniger S..) und gemeinsame Unternehmungen. Sie wurde immer launischer, war immer häufiger krank und antriebslos, stand teilweise das ganze Wochenende nicht auf, weinte grundlos. Sie verhielt sich wie bei einer Art Depression. Desweiteren legte Sie auch Ihr Handy nicht mehr aus der Hand, nahm es mit in Bett, mit ins Bad usw., immer mit der Erklärung sie müsse erreichbar sein.
Ich versuchte natürlich ständig verständnisvoll zu sein, mich um sie zu kümmern und bemerkte nicht wie ich mich irgendwie auch selbst aufgab.
Auch hatte Sie sich vor 1,5 Jahren schonmal in einen anderen verkuckt, mit diesem auch geküsst, bis ich es herausfand, Sie hat es dann vor meinen Augen beendet und es folgte kurzzeitig eine Zeit, wie wenn wir frisch verliebt wären. Nur leider hielt diese Zeit nicht lange an und ihr Rückzug wurde, wie ich oben schon geschrieben habe, immer mehr. Sie meinte auch bei unseren Abschlussgesprächen, dass Sie sich diese Geschichte nicht verzeihen könnte.
Seit 13.04. haben wir nun eine Kontaktsperre und für mich ist es die Hölle. Ich sitze hier alleine auf der gemeinsamen Couch, liege alleine im gemeinsamen Bett und es fühlt sich alles so sinnlos an.
Kurzum hab ich die Frau verloren, mit der ich alt werden wollte. Ich dachte wirklich ich bin nach vielen wilderen Jahren vor Ihr endlich angekommen und hätte die Frau fürs Leben gefunden. Ich glaube, momentan ist die härteste und schlimmste Zeit meines bisherigen Lebens. Ich habe nie gedacht, dass ich jemals so lieben könnte und jetzt nach der Trennung soviel Schmerz und Traurigkeit fühlen könnte. Es ist einfach nur grausam….
Vielen Dank fürs Lesen, wenn Ihr was nicht versteht, fragt bitte und über Kommentare freue ich mich natürlich sehr.
VLG
21.05.2013 08:19 •
#1