Seit 6 Monaten bin ich jetzt von meinem Mann getrennt. Mein Mann verliess die Familie weil er sich in eine Kollegin verliebt hatte, wohnt seitdem im Elternhaus, dass er in der Zwischenzeit durch den Tod seiner Mutter zusammen mit seiner Schwester geerbt hat.
Wir waren 25 Jahre zusammen, davon 16 Jahre verheiratet, 3 Kinder (8, 11 und 15). Hatten vor Jahren ein älteres Haus gekauft, in dem ich derzeit noch mit den Kindern lebe und das im Februar 2013 bezahlt ist. Dazu haben wir vor 2 Jahren das angrenzende kleine Nachbarhaus erworben, wo mein Mutter lebt, damit sie im Alter versorgt ist (jetzt 72 J.). Das Nachbarhaus war sehr heruntergekommen, in sehr schlechtem Zustand. Wir habe es mühevoll renoviert. Die Elektroinstallation für Speicher, Keller und Waschküche (außer Steckdose für Waschmaschine) ist leider immer noch nicht fertig. Des Weiteren muss noch das Flachdach des Wohnzimmers isoliert werden.
Letzte Woche hatten mein Mann und ich Gesprächstermin mit unseren Anwälten. Er zahlt bisher die beiden Darlehen für die Häuser, dazu die Kredite für 2 Autos, Versicherungen. Da ich im Januar die Lohnsteuerklassen habe ändern lassen, zahlt er seit Februar nicht mehr das Darlehen des Nachbarhauses.
Ich arbeite in Teilzeit, immer eine Woche Vollzeit, dann frei. Was ich auch nur kann, weil meine Mutter dann die Kinder beaufsichtigt und zu ihren Freizeitaktivitäten fährt.
Somit habe ich mein kleines Einkommen, dazu das Kindergeld. Unterhalt habe ich bisher noch keinen gesehen.
Da wir uns bezüglich der Kosten nicht einigen konnten, wird meine Anwältin nun den Unterhalt einklagen.
Doch die Sorge um die Zukunft frißt mich auf. Wie soll ich in Zukunft das Nachbarhaus und die Renovierungsarbeiten bezahlen? Sollten die Häuser besser verkauft werden? Und was dann? Kann keinen Umzug bezahlen, habe keinerlei Ersparnisse. Dito meine Mutter, die nur eine kleine Rente hat und deren Ersparnisse schon für den vermeindlich letzten Umzug draufgegangen sind.
Weiterhin sind die Dächer beider Häuser schlecht und nicht isoliert, das Nachbarhaus noch schlechter als unseres. Wie soll ich in ca. 5 Jahren den anstehenden neuen Dachstuhl bezahlen. Wie meinen geplanten Zahnersatz, der auch noch ca. 3.000,- € kosten wird.
Die gegnerische Anwältin meinte, ich könnte ja schließlich Vollzeit arbeiten, da meine Mutter sowieso eine viel zu geringe Miete für ein ganzes Haus zahlt! Aber wovon soll sie das tun. Sie unterstützt mich wo sie kann.
Meine Anwältin sieht das nicht so und möchte auch noch Trennungsunterhalt einklagen.
Mache mir ständig Gedanken, wie ich das Ganze auf die Reihe kriegen soll. Dazu der Kredit meines Autos, den ich selbst zahlen soll.
Und dazu kommt noch die psychische Variante: Unser 11-jähriger Sohn wohnt eine Woche bei Papa, eine Woche bei mir. Gestern, als mein Mann unseren Sohn heimbrachte, war gerade ein alter Freund von ihm zu Gast. Ehe ich mich versah, stand mein Mann dabei im Eßzimmer, ging anschließend noch raus mit seinem Freund eine rauchen und marschierte dann durch das ganze Haus ins Zimmer seines Sohnes, um dessen neuste Errungenschaft zu begutachten, bevor er endlich ging.
Ich fühlte mich so gedemütigt, konnte gar nicht reagieren.
(Seine Sachen hat er bisher noch nicht abgeholt. 15 Umzugskartons lagern noch im Flur)! Angeblich hat er wegen Umbau keine Platz. Wie bringe ich ihn dazu, endlich seinen Krempel abzuholen?
6 Monate nach der Trennung fühle ich mich ohnmächtig und verzweifelter als jemals zuvor, obwohl ich krampfhaft versuche wieder auf die Beine zu kommen und jeden Strohhalm ergreife. Stürze mich in den Sport, versuche meine sozialen Kontakte zu aktivieren, besuche Alleinerziehendentreffs. Doch es reißt mich einfach nieder.
Ablenkung bieten nur die Kinder. Doch wenn die unterwegs sind, stürze ich raus mit dem Hund und laufe, laufe, laufe bis ich den Schmerz wieder ertragen kann.
19.03.2012 10:44 •
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