Ja Mai68, Du hast Recht. Ich bin viel zu viel in seinem Kopf. Ich bin immer die Aktive gewesen, jetzt müsste er endlich einmal kommen. Ich reiche ihm die Hand, aber er muß sie nehmen. Wir haben viel zu wenig über uns und unsere Vorstellungen und Wünsche gesprochen. Eigentlich nie. Jeder hat nur gemacht, was er dachte, was der andere wollte. Und nun.
Wir reden, wenn ich beginne. Wir treffen uns, wenn ich es wünsche. Doch dann ist es jedesmal schön. Vielleicht bin ich dumm. Oft denke ich, nun muß erkommen. Doch weiß er wirklich, was ich mir wünsche?. Wir reden ja nicht drüber. Also ich sage immer noch nichts. Und er. Er weiß gar nichts mehr.
Ich möchte ihm nun wenigstens mitteilen, was ich mir wünsche. Wie es mir geht, das weiß er nun. Nun kommt nur noch der eine Brief, was ich mir wünsche. Ich kann ihm nur die Hand reichen. Wie sagte letztens eine Kollegin, ich kann ihm nur goldene Brücken bauen, begehen muß er sie selber.
Deswegen ihr Lieben, hier der Brief meiner Wünsche:
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Ist es richtig oder falsch?
A., ich weiß es nicht!
Du sagtest am Freitag, …..
……… Du weißt nicht mehr, was Dich berührt, Du bist nur noch verwirrt. Hast keine Ahnung mehr, was Du fühlst, nur, dass ich Dir ganz ganz viel bedeute.
……… Dass es Dinge gibt, die Du nur mit mir besprichst. Hast mich festgehalten, ganz fest. Hast gesagt, der Weg war falsch, war eine Sackgasse.
Nun suchst Du einen neuen Weg: alleine / gemeinsam …….
Weißt Du, was wir in den vergangenen Wochen alles gemacht haben ….
… wir gingen am See spazieren, saßen auf einer Bank, schauten in den Sonnenuntergang
… an der Ems hörten wir Musik, lachten und tranken
… wir machten Picknick im Regen mit Käse und Wein
… wir erkannten, wir haben die gleichen Wünsche und Sehnsüchte
… wir gingen durch den Wald, lachten über uns und unseren Hund
A., ich weiß nicht: Ist es richtig oder falsch?
Bitte höre die Lieder von Revolverheld „die Welt steht still“ und „halt dich an mir fest“, höre von Pink „just give me a reason“, alles Lieder, die besser sagen, was ich Dir sagen möchte und doch nicht ganz den Punkt treffen.
Am liebsten würde ich Dir sagen, „A., komm Heim, lass uns neue Wege gehen ……….“, doch ich traue mich nicht.
Ich sehe Deine Angst, wieder in die alten ungeliebten Bahnen zurückzufallen. Ich würde sie Dir gerne nehmen, doch das kann ich nicht.
Dennoch A., ich glaube, dass nach diesem Tsunami, die alten Bahnen gebrochen sind. Verschwunden? Nein, bestimmt nicht. Aber zerbrochen. Sie sind nicht einfach wieder befahrbar! Wir haben eine Chance bekommen, neue Wege zu suchen.
Mir ist in den letzten Monaten vieles bewusst geworden. Ich würde gerne mit Dir darüber reden, mit Dir die vielen kleine Dinge, die uns in diese Situation geführt haben, verändern.
Das braucht seine Zeit, vielleicht viel Zeit, jeder braucht seinen Raum, vielleicht viel Raum.
Ich habe in den letzten Jahren, Deinen Wunsch nach Deiner Zeit und Deinen Raum nicht wahrgenommen. Mir ist nun sehr bewusst geworden, wie wichtig der individuelle Raum und die individuelle Zeit für ein ICH + ICH = WIR sind.
A., beides haben wir. Beides gebe ich Dir von Herzen.
Wir können reden, wir können schweigen, können uns aus dem Weg gehen, können gemeinsam aktiv sein. Jeder in seinem Tempo, jeder zu seiner Zeit, jeder mit seinem Raum. Wir haben Zeit, viel Zeit. Wir haben Raum, viel Raum.
Ich habe Angst, Dir diese Worte zu sagen, aber schreiben kann ich sie Dir:
„A., komm Heim, lass uns neue Wege gehen!“
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Bitte schreibt mal, was ihr über diesen Brief denkt. Ich werde ihn meinem Mann geben. Wann, das weiß ich noch nicht, es muß sich für mich richtig anfühlen.
So bin ich mit meinen Wünschen ganz bei mir. Und habe getan, was ICH für notwendig hielt.
Dann muß tatsächlich er in Bewegung kommen. Mehr kann ich nicht für uns machen.
LG Elke
27.09.2014 07:58 •
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