Hallo ihr da draußen,
Ich weis eigentlich nicht warum ich das hier tippe, alle Dinge die mich beschäftigen werden hier schon beschrieben und auch beantwortet. Vielleicht ist es nur so dass ich mir das alles mal von der Seele reden/schreiben möchte.
Zur Geschichte möchte ich sagen…Ich bin 38 Jahre alt/jung wie auch immer, meine Noch-Ehefrau ebenfalls. Wir lernten uns vor knapp 19 Jahren kennen... Sie stieg damals aus einem weissen BMW und es war Liebe auf den ersten Blick.
Ich war damals 18, keinerlei Interesse an festen Beziehungen und immer nur auf Spaß aus. Nun ja da stand sie…Ich war sofort hin und weg. Sie war in einer Beziehung, das wusste ich und hatte eine Tochter von reichlich 1,5 Jahren… Ich kannte ihren EX sehr gut, nur um die Frage zu beantworten woher ich das damals schon wusste. Die beiden führten eine sehr eigenartige Beziehung auf die ich hier nicht näher eingehen möchte…jedenfalls verabredeten wir uns. Eines führte zum anderen und auch sie verliebte sich in mich. Da ich aber nun eigentlich ein Taugenichts war ohne festes Einkommen und noch nie in einer festen Beziehung scheute ich vor mehr… wir schliefen mit einander, trafen uns ab und zu… ich war verliebt bis über beide Ohren, hatte aber Angst davor den letzten Schritt zu gehen und eine feste Beziehung mit ihr einzugehen. Ich war jung und einkommenslos…lebte von der Hand in den Mund, wie sollte ich mich um eine Familie kümmern!? Naja jedenfalls ließ ich Dates sausen, ging feiern mich ablenken von diesem Chaos in mir.
Lange Rede, kurzer Sinn… Eines Tages stand sie mit Sack und Pack und der Kleinen vor meiner Türe und wir zogen zusammen… Nach ca. 5 Jahren kam mein erster großer Fehler… Sie arbeitete sehr viel und hatte keine Zeit mehr. Ich wurde unzufrieden und flüchtete. Heraus kam das ich sie betrogen habe…körperlich. Mir wurde aber in diesem Moment klar dass ich das alles nicht wollte, sie liebe und ging zurück… sie verzieh mir und wir machten weiter wie bisher… ohne etwas zu ändern. Zurück blieb mein Betrug und meine Unzufriedenheit. Wir haben nie wirklich über das warum gesprochen, noch schlimmer ich sagte ihr das es ein Fehler war zurückzukommen. Wir rauften uns wieder zusammen… Wünschten uns sogar noch ein Kind. Nach ein paar Jahren…2001 um genau zu sein wurde uns dieser grosse Wunsch erfüllt und unser Sohn erblickte das Licht der Welt. Eigentlich war alles super und wir waren glücklich, bis zu dem Moment als ich begann Online-Rollenspiele zu entdecken. Nicht so schlimm wie das heute in dieser Welt der Fall ist, aber schon ausreichend…. Machen wir wieder einen kleinen Sprung… Ihr gefiel mein Tun nicht, was auch verständlich ist aus meiner heutigen Sicht, nur damals sah ich es als übertrieben an. Sie fing jedenfalls auch damit an sich in diese Online-Welt zu flüchten und so hatten wir ein gemeinsames Hobby. Schlimm…oder? Unsere Beziehung kam zwar zum Stillstand, wenn ich heute zurückblicke, aber es gab wenig Streit. Was ich nicht bemerkte war die Tatsache das sie sich immer mehr in diese Welt flüchtete…sie bekam dort Beachtung die sie bei mir wohl vermisste…Dort gab es keine Kritik an der Erziehung unserer Kinder oder ob die Hausordnung gemacht war oder nicht… Als ich dann aufhörte mit dem spielen war sie so gefangen das ich wirklich um einen Tag in der Woche bitten musste an dem wir gemeinsam Abends auf dem Sofa mal einen Film oder ähnliches schauen konnten. Ich hab mich allein gefühlt, sie bemerkte oftmals nicht einmal wenn ich die Wohnung verließ um mich bei Freunden zu betrinken und meinem Kummer Luft machte… Eines führte wieder zum anderen…einer meiner Kumpels berichtete es einer Bekannten die wohl von mir recht angetan war und jene drückte dann alle verborgenen Knöpfe die nötig waren um es wieder geschehen zu lassen… Ich betrog sie ein zweites mal…unter Alk. und wiederum mit dem Ergebniss das ich nichts anderes wollte als meine Frau zurück. Wieder kam die Geschichte natürlich ans Licht… wieder wurde nicht darüber gesprochen. Um mal einen Zeitrahmen für das bisher geschehene zu nennen… das erste mal muss ca. 1998 gewesen sein und das zweite mal ca. 2006. Wir hatten inzwischen geheiratet, unser Sohn war im Jahr der Einschulung.
Jedenfalls rauften wir uns wieder zusammen und augenscheinlich hat sie mir wieder verziehen… Ich hatte auf dem zweiten Bildungsweg eine Lehre gemacht als KfZ-Mechatroniker und sie begann ein Studium zum Bachelor in Wirtschaftsinformatik.
Nach meinem Abschluss versuchte ich mich dann als Angestellter in einer freien Autowerkstatt was aber scheiterte an einem saufendem Choleriker als Chef. Ich machte mich selbstständig, ohne mit ihr darüber zu sprechen, mit dem Gedanken das endlich die finanziellen Sorgen vorbei sein würden… achja die erwähnte ich noch gar nicht, wir hatten diese viele Jahre lang… was aber damit verbunden war das ich wieder auf Montage gehen musste. Sie äusserte zwar Zweifel und hat das auch nicht wirklich akzeptiert, wie ich heute weis, hat mir aber sonst bei allem geholfen, Buchhaltung, Steuer etc.. Sie suchte sich an der Uni einen Nebenjob und es war alles gut… zum Schein… Leider verlangte ihr Job das sie sich am Wochenende mit den Hausaufgaben anderer Studenten befasst und dann waren da noch unendlich viele Stunden intensives lernen für Prüfungen dabei. So hatte sie am Wochenende sehr wenig Zeit. Ich war ungeheuer Stolz auf sie…sie war die Jahrgangsbeste und wurde überall gelobt für ihre Leistungen. Da ich sehr viel unterwegs war und nicht wollte das sie allein versauert sagte ich zu allem Ja wenn sie mich fragte ob sie einen Salsakurs machen kann und einen Tanzpartner braucht… wenn sie zum Unisport fechten gehen wollte… und jedes mal war ein Mitstudent dabei…klar war ich eifersüchtig wie verrückt…aber ich sagte nichts dazu… sie sollte ihren Spaß haben am Leben und nicht zu Hause hocken. Ich war froh das sie unter Leute ging! Sie übernachtete nach Abenden mit Mitstudenten ausserhalb in einer WG wie sie mir immer sagte um auch mal etwas trinken zu können… Es machte mich wahnsinnig, aber ich dachte mir das das besser ist als betrunken zu fahren…hätte ich geahnt was daraus wird… kein Taxi der Welt wäre mir zu teuer gewesen. Ok, ich verliere mich wieder in der eigentlichen Sache… Ich sehnte mir das Ende des Studiums herbei, ich wünschte mir das dieses Studentenleben ein Ende hat. Sie hatte am Wochenende kaum noch Zeit, sie chattete Abends wenn wir gemeinsam auf dem Sofa lagen und Fernsehen schauten, hütete ihr Handy wie ihren Augapfel… wenn ich sie darauf ansprach kam nur ein es ist nichts zur Antwort… Ich war schon lange gefrustet…habe getrunken um zu verdrängen obwohl ich wusste das es damit schlimmer wird… Aber immer mit dem Gedanken daran das es „nur“ noch 8 Monate sind bis zum Ende des Studiums. Ich wusste das sie sich in unserer Wohnung, die wir schon 17 Jahre bewohnten nicht mehr wohlfühlte, hatte auch den Plan umzuziehen. Jedoch wollte ich warten bis die Ferien bei unserem Sohnemann anfingen und sie Ihr Studium abgeschlossen hat. Erschwerend kam noch hinzu das mein Vater, der Eigentümer der Häuser ist in dem wir lebten, sehr schwer erkrankt war und ich mich nebenher am Wochenende noch darum kümmern musste.
Naja ich denke Ihr wisst was jetzt kommt…am 14.Juni diesen Jahres brach dann meine Welt zusammen…sie sagte mir das es aus ist… und noch ein paar Tage später das sie mit ihrem 22 Jahre alten Tanzpartner/Fechtpartner/Mitstudenten etwas hat…
Ich zog aus… 2 Wochen…ich bettelte, ich flehte, ich versuchte zu ergründen wieso!? Ich hatte doch alles getan wovon ich dachte das es gut für uns ist! Ich habe gearbeitet, wir haben uns eine neue Küche gekauft, die Wohnung vorgerichtet und endlich war es möglich in den Urlaub zu fahren ohne 3 Jahre zu sparen. Ihre Antworten waren ernüchternd… mein Alk., mein Job und das ich sie betrogen habe hat ihr Vertrauen zerstört…das war zu diesem Zeitpunkt fast 6 Jahre her.
Ich hörte auf zu trinken…habe ihr jede freie Minute gewidmet…habe mein Leben komplett umgekrempelt…es gab kurze Lichtblicke, schöne Abende zu zweit vorm Fernseher oder bei Candlelight-Dinner…gemeinsames Frühstücken und Abendessen… alles was sie vermisst hat, wie sie sagte. Es war fast schöner als innerhalb unserer Beziehung, wir gingen regelrecht aufeinander ein
Das Ende vom Lied war das wir noch bis Dezember zusammenlebten…ab und zu das Gefühl aufkam das es besser wird… Ich bei einem Psychologen gesagt bekam das ich ein Alk. bin der sofort in den Entzug müsse, das ich keinerlei Selbstwertgefühl habe…wie auch wenn man von einem Typen ersetzt wird der nur 1,5 Jahre älter ist als die Tochter die man mit aufgezogen hat… und 4 Wochen in der Psychaterie zubrachte, was auch nichts verbesserte.
Nun stehe ich an einem Punkt wo ich nicht weiter weis, kein Tag vergeht an dem ich nicht daran denke das Elend zu beenden weil ich einfach keine Kraft mehr habe… Die Nächte sind endlos lang und die Wohnung in der wir so viele Jahre verbrachten ist trostlos und leer. Wenn mein Sohn da ist, den ich unendlich sehr liebe, wird alles nur noch viel schlimmer, ich sitze da und fange unkontrolliert an zu weinen, in ihm sehe ich das Ergebnis unserer Liebe, ja ich erinnere mich noch genau an die Nacht in der er gezeugt wurde als wäre es gestern passiert. Ich habe schon alle Bilder von ihr weggeräumt um nicht jedes mal in Tränen auszubrechen wenn ich sie anschaue. Ich möchte nicht das er mich immerzu weinen sieht, das ist nicht gut. Ich stehe völlig neben mir, esse kaum noch, habe fast 20 Kilo abgenommen. Alles ist total aus den Fugen geraten… Wenn sie vor meiner Türe stehen würde, wie damals mit Sack und Pack, ich würde keine Sekunde zögern sie wieder rein zu bitten
Ständig drängt es mich sie anzurufen…ihr zu schreiben…sie zu sehen, obwohl ich weis das es nichts bringt außer noch mehr Schmerz meinerseits und noch mehr Distanz ihrerseits.
Ich lebe nur noch von der Verantwortung die ich meinem Sohn gegenüber habe und von einer unerklärlichen Hoffnung dass sie zurückkommt. Ich wünsche mir nichts sehnlicher als das sie zurückfindet und wir neu beginnen können.
Ja, das klingt alles nach einer schon früh gescheiterten Beziehung, aber wir hatten sehr viele schöne und glückliche Jahre, die die schlechten mit den ganzen Zweifeln an unserer Liebe überwiegen. Ich liebe und vermisse sie heute noch wie in der Anfangszeit als unsere Liebe noch jung war. Die Trennung ihrerseits hat alle Zweifel die ich jemals hatte ausgeräumt… Es ist zum weinen… Wieso kommt die Einsicht erst so spät? Wieso begreift man erst was man zerstört hat wenn es verloren ist?
Alles in mir schreit laut nach Hilfe und doch kann ich mich anderen Menschen nicht wirklich öffnen, außer ihr, aber das macht es auch nur schlimmer…Ich habe ihr erst heute wieder geschrieben und erzählt wie es mir geht, was ich für sie empfinde
Mir ist klar dass ich nicht allein mit diesem oder einem ähnlichem Schicksal stehe und ich wieder ins Leben zurückfinden muss. Ich hoffe das es mir etwas hilft meine Geschichte hier zu posten, warum auch immer…
26.12.2012 15:03 •
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