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13 gemeinsame Jahre, er hat Angst etwas zu verpassen

A
Ich empfinde genauso wie du. Aber wir müssen es irgendwie schaffen.
Habt ihr denn noch Kontakt?

05.01.2020 22:54 • #31


Isabella93
Ne nur so ein Mal pro Woche wegen organisatorischer Dinge...treffen uns am Freitag weil mein Auto noch bei ihrer Schwester steht und ich noch Kram von ihr habe...habe so dermaßen Angst vor dem Treffen weil ich weiß wie kalt und distanziert sie sein wird. Sie will das ihre Schwester auch dabei ist, mit ihr habe ich mich auch immer gut verstanden.
Ich will einfach nur dass dieser Schmerz aufhört. Ich muss heute ständig an die Hochzeit denken und schaffe irgendwie nicht aus meinem Loch zu kommen heute

05.01.2020 23:42 • x 1 #32


A


13 gemeinsame Jahre, er hat Angst etwas zu verpassen

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A
Das verstehe ich, das wird bestimmt hart sie zu sehen. Ich wünsche mir zwar ihn zu sehen, weiß aber, dass mich das nur wieder 5 Wochen zurückwerfen würde, daher versuche ich es so gut es geht zu vermeiden. Gehe ab morgen wieder arbeiten, bleibe aber wohl so wies aussieht den ganzen Jänner bei einer Kollegin. Bis ich dann endlich meine eigene Wohnung habe.

Ich kann es dir so nachfühlen... mir geht es immer kurz nach dem Aufstehen (also jetzt) OK, aber ich weiß, dass das in 1-2 Stunden wieder ganz anders aussieht. Ich hab immer Angst davor..
Tief im Inneren glaube ich aber, dass wir uns bewusst machen müssen, dass diese Menschen uns nicht lieben. Ansonsten wären sie nicht so wie sie derzeit sind. Natürlich kann das alles eine Phase sein und sie bemerken in ein paar Monaten dass das alles ein großer Fehler war. Mein Exfreund meinte ja, dass das sogar wahrscheinlich ist. Aber was bringt uns das? Muss man uns erst verlieren um unseren Wert zu erkennen? Das kann nie das Ziel sein. Ich glaube und hoffe, dass wahre Liebe anders aussieht.

Ich hoffe du hast heute einen besseren Tag als gestern. Ich habe das erste Mal seit 5 Wochen Morgens wieder einen Termin, hab mich nach 4 Stunden schlaf gerade aus dem Bett gekämpft. Freue mich schon, wenn ich mich in zwei Stunden wieder hinlegen kann... was für ein Leben :/

06.01.2020 07:55 • x 2 #33


Isabella93
Mir geht es heute ein kleines bisschen besser...habe mir jetzt auch jeden Tag bis Freitag etwas schönes vorgenommen.
Ja dieses auf und ab macht mich auch fertig. Ich versuche wirklich die besseren Momente wert zu schätzten aber die negativen überwiegen noch. Ich habe einfach so Probleme mit der Akzeptanz weil ich unsere Beziehung immer für so sicher und schön erachtet habe...manchmal hoffe ich ich finde raus dass sie eine Neue hat und dann könnte ich vielleicht besser abschließen?
Ich fühle auch so sehr mit dir! Das wird echt noch eine harte Zeit aber wir schaffen das schon! Ich denke auch dass das nicht wahre Liebe sein kann aber noch weiß ich nicht wer besser als sie sein soll für mich...
Ich drücke dir schon mal die Daumen für morgen. Ein guter Freund welcher grade in einer Beziehungskrise steckt, meinte dass ihn sein Job gut ablenkt und er froh ist arbeiten gehen zu können...
Wie geht es dir heute jetzt nach dem Aufstehen?

06.01.2020 11:37 • x 2 #34


A
Sehr schön, dass es dir besser geht das ist auch ganz wichtig, dass du die guten und positiven Momente/Gedanken bewusst nutzt. So mach ich es auch. Es tut auch gut mal zu lachen und vielleicht für 5 Minuten nicht über das was passiert ist nachzudenken.

Und auch, dass du dir etwas vornimmst finde ich super. Ich hab das auch versucht, meine Freunde und Familie versuchen auch wirklich mir viel vorzuschlagen, mich abzulenken. Aber seit ca. 5 Tagen lehne ich alles ab, ich weiß selbst nicht so genau warum. Irgendwie wäre es mir lieber den ganzen Tag zu verschlafen, damit ich den Schmerz nicht spüren muss. Hab vorher als ich nachhause gekommen bin auch wieder nur geweint. Das ist so eine tiefe Verzweiflung, das kann ich gar nicht beschreiben. Aber muss ich dir glaub ich auch nicht, du kennst es ja selbst..

Wie habt ihr das eigentlich mit der Wohnsituation gelöst? Und war Scheidung schon ein Thema?

Ich bin mir nicht sicher, ob es helfen würde wenn er eine Neue hat. Ich bin mir zwar sicher, dass er sich bereits mit Frauen trifft und wahrscheinlich auch mehr läuft - das war ja was er so sehr vermisst hat anscheinend - aber es macht mich eher noch verrückter als alles andere. Dieser Gedanke ist extrem verletzend. Ich habe andauernd einen Druck auf meiner Brust, meistens Herzrasen. Es ist wirklich nicht mehr schön, aber was da helfen könnte weiß ich nicht...

Ich hab einige Jahre in einer psychiatrischen Klinik gearbeitet und bin derzeit wirklich am überlegen, ob ich mich nicht in stationäre Behandlung begeben soll. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal an den Punkt komme, aber es ist auch nur menschlich. Ich habe wirklich große Angst in eine Depression zu rutschen, aus der ich dann gar nicht mehr rauskomme. Es ist ja nicht nur die Trennung an sich, es sind meine Zukunftsvorstellungen, meine Lebenspläne die mir genommen worden sind. Dann seine Gleichgültigkeit jetzt, dass er sagt ihm geht es mit der Situation gut. Das tut einfach zu sehr weh... und mir graut jetzt schon vor Ende des Monats, wo ich alle meine Sachen aus der Wohnung holen muss. Dann ist es endgültig und das wird nochmal ein ganz schlimmer Schlag. Hast du auch manchmal das Gefühl, dass du gegen diese Verzweiflung nicht ankommst und einfach keine Chance hast?

Ich hoffe du hast heute einen schönen Tag und kannst dich gut ablenken. Ich muss mich jetzt dann auf den Weg zurück in die Stadt machen in der das alles passiert ist.

06.01.2020 15:19 • x 3 #35


Isabella93
Hey,
die Wohnsituation ist mega kompliziert. Eigentlich wären wir erst im März aus dem Ausland zurück gekommen und unsere Wohnung ist bis dahin halt untervermietet. Das heißt im März steht mir das gleiche Grauen bevor wie dir, alles aufteilen und Sachen aus der Wohnung räumen. Meine NF hat mir angeboten dort wohnen zu bleiben aber ich wollte es nicht, sie übernimmt die Wohnung also erst mal.
Wo sie grade ist weiß ich nicht. Ich wohne bis März grade in einer Einzimmerwohnung zur Zwischenmiete.

Ja ich verstehe genau welche Schmerzen du meinst. Wenn ich grade mal nicht über sie nachdenke geht es auch aber dann erinnert mich wieder irgendwas an sie und dann tut es einfach nur weh. Klar würde mir der Gedanke einer neuen Frau an ihrer Seite gar nicht gefallen und ich mag mir gar nicht vorstellen dass dies jetzt vielleicht schon der Fall ist...

Wir haben heute geschrieben - dumm dumm dumm hoch 100! Sie hat mich angeschrieben wegen dem Treffen am Freitag und mir mitgeteilt, dass sie noch einen Ordner braucht welcher bei mir steht. Und dann hat sie gefragt wie es mir grade geht...und ich Dummi hab geantwortet...sie hat darauf geschrieben, dass es bei ihr ebenso ist und es ihr auch mal so mal so gehe. Und dann hab ich was noch dümmeres gemacht, ist mir schon fast peinlich das zu schreiben. Ich habe ihr so was geschrieben in der Art: Sie soll sich nicht schlecht fühlen dass sie die Trennung durchgezogen hat, ich hätte dadurch gemerkt wie stark ich eigentlich bin und so...war das sehr extrem dumm von mir? Bis jetzt hat sie darauf nichts mehr geschrieben.

Ich habe durch meine Arbeit auch oft Kontakt zu Kliniken und habe einige Klienten auch auf ihrem Weg dorthin begleitet. So was kann natürlich extrem helfen weil man komplett aus seinem Alttag und Umfeld kommt und sich nur um seine Probleme kümmern kann. Und dies eben mit fachlicher Unterstützung. Aber klar ist das auch ein großer Schritt.

Ich schicke dir ganz viel Kraft rüber!

06.01.2020 16:03 • x 2 #36


A
Hallo liebes Forum!

Da ich es selbst immer sehr schade finde, wenn das Ende einer Geschichte hier nicht erzählt wird, bzw. nicht mehr mitgeteilt wird, wie es den Betroffenen ergangen ist, möchte ich hier ein bisschen was zu meiner aktuellen Situation schreiben. Mittlerweile ist etwas mehr als ein Jahr seit der Trennung vergangen.

Vielleicht gleich am Anfang - es geht mir eigentlich ganz gut. Ich möchte nicht alles beschönigen, auch ich habe noch genug Tage, an denen ich nicht weiß, wie mir das alles passieren konnte bzw. wie es überhaupt weitergehen soll. Aber sie werden deutlich weniger, ich lebe mit meiner Situation und versuche an den meisten Tagen das Beste daraus zu machen. Und vor allem habe ich die Gewissheit gewonnen, dass es diese dunklen, traurigen Tage zwar gibt, sie aber genauso auch wieder verschwinden.

Bis dahin war es natürlich ein extrem langer Weg. Nach meinem letzten Post in diesem Thread begann die wohl härteste Zeit meines bisherigen Lebens. Ich wollte ab 07.01.2020 wieder arbeiten gehen, habe es aber nicht geschafft. Ich habe gar nichts mehr geschafft, wollte einfach nur den ganzen Tag schlafen (mit Beruhigungsmittel - ansonsten war an Schlaf nicht mal zu denken) und am liebsten gar nicht mehr aufwachen. Meine Familie machte sich irgendwann solche Sorgen, dass sie mich noch am Abend desselben Tages in die Klinik brachten. Dort wurde ich stationär aufgenommen - es war sehr skurril, da ich in derselben Klinik vier Jahre lang gearbeitet habe. Somit hat mich das natürlich sehr viel Überwindung gekostet, rückblickend war es aber das Beste was mir passieren konnte in der damaligen Situation.

Ich war dann also vier Wochen stationär, habe dort an vielen Therapien teilgenommen und auch außerhalb der Klinik meine psychotherapeutische Behandlung weitergeführt. Diese habe ich ca. 2 Wochen nach der Trennung begonnen, da ich sehr schnell gemerkt habe, dass ich es alleine nicht schaffen werde. In der Zwischenzeit habe ich Möbel für meine neue Wohnung gesucht und alles für den bevorstehenden Umzug geregelt. Ich war tatsächlich in einer Art Blase, da die Klinik natürlich einen geschützten Bereich darstellte. Nach vier Wochen wollte ich dann schließlich entlassen werden und in meine neue Wohnung ziehen. Ich hatte großen Respekt davor, da ich wusste, dass ich dann tatsächlich (zumindest physisch) alleine bin. Was folgte waren viele, viele verzweifelte Stunden und ganz viel Kummer. Dennoch war ich froh, endlich wieder eine Wohnung zu haben und allein sein zu können, wenn ich es wollte.

Zwei Wochen später habe ich dann wieder begonnen zu Arbeiten. Und auch das war eine der besten Entscheidungen die ich treffen konnte. Ich war mir die vergangenen zwei Monate über nie sicher, ob ich dem Druck in meinem Job gerecht werden kann, aber es war ab dem ersten Tag die beste Ablenkung die ich bekommen konnte. Eben genau weil mein Job so fordernd ist, hatte ich dementsprechend gar keine Zeit währenddessen über irgendwas anderes nachzudenken. Das tut mir bis heute unwahrscheinlich gut.

Mittlerweile bin ich zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres umgezogen, in eine etwas größere Wohnung. Hier möchte ich jetzt auf jeden Fall erstmal bleiben.

Tja, so viel zu den Rahmenbedingungen - was wurde aus meinem Exfreund und mir? Nichts. Wir haben uns nie wieder gesehen. Ich konnte mir das nie vorstellen und dennoch weiß ich, dass es die einzig richtige Lösung ist, wenn man sich mit der gegebenen Situation irgendwie auseinandersetzen will/muss. Wir hatten immer mal wieder sporadisch Kontakt, dann aber wieder monatelang gar nicht. Und jedes Mal ging es mir nach dem Kontakt (per WhatsApp) um einiges schlechter als vorher. Irgendwann wollte ich das nicht mehr und habe mir eine neue Nummer geholt. Das ist jetzt zwei Monate her und ich habe die Nummer weder ihm noch seiner Familie gegeben. Ich will ganz einfach nicht mehr. Ich habe keine Lust mehr, dass es mir wegen ihm schlecht geht.

Im November hat es noch einmal einen großen Tiefpunkt gegeben, denn da habe ich erfahren, dass er jetzt mit der Frau zusammen ist, mit der er mich betrogen hat. Daraufhin habe ich ihm noch einmal gesagt, dass ich es abscheulich finde wie er mit mir umgegangen ist. Es ist einfach menschlich ganz, ganz mies. Er hat mir daraufhin erklärt, dass ich ihn doch am allerbesten von allen kenne, daran habe sich nichts geändert, er würde das Wohl anderer immer über sein eigenes stellen, so auch meines. Das Einzige, das sich geändert habe sind Gefühle, dafür könne aber niemand was. Klar - wenn man es darauf anlegt seine langjährige Partnerin zu hintergehen und die Andere quasi überredet sich doch endlich zu treffen, obwohl auch diese in einer langjährigen Beziehung war, dann kann da natürlich niemand was dafür. Am allerwenigsten Er, der Ärmste.
Ebenfalls lachen kann ich nur über seine Aussagen im Trennungsgespräch damals. Er habe solche Angst etwas zu verpassen, wisse nicht ob er eine Familie möchte, will sich jetzt erstmal finden blablabla... lange hast nicht gedauert bis er mit ihr zusammen war. So viel dazu - sich mit seiner eigenen Persönlichkeit und etwaigen Problemen auseinanderzusetzen war dann wohl doch nicht so seins. Dann lieber direkt in eine neue Beziehung, immerhin hat da die große Liebe gewartet. Einfach nur armselig.

Dennoch bin ich froh, dass ich das vergangene Jahr für mich persönlich und zur Weiterentwicklung genutzt habe. Ich gehe immer noch zur Therapie, was mir wirklich extrem geholfen hat. Es tut einfach gut, mit Unbeteiligten darüber zu sprechen. Ich denke, ich habe den richtigen Weg für mich und mein Leben gewählt.

Eine neue Beziehung möchte ich derzeit noch nicht. Ich kann es mir einfach noch nicht vorstellen, dafür wiegen die vergangenen 13 Jahre doch noch etwas zu schwer.

Aber ich hoffe, dass sich das auch irgendwann noch ändert. Ich hoffe, dass er nicht der einzige von uns beiden bleibt, dem das anscheinend große Glück, die große Liebe vergönnt ist. Falls es doch so sein sollte werde ich hoffentlich auch einen Weg finden um damit umzugehen.

Alles in allem habe ich mich bestimmt weiterentwickelt in den letzten Monaten. Wohin die Reise geht wird sich irgendwann zeigen. Ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gestartet und wünsche allen, die vielleicht gerade erst am Anfang dieses schwierigen Weges stehen viel Zuversicht und Kraft, um sich dem ganzen zu stellen. Es kann klappen, man muss aber natürlich etwas dafür tun.

Der Rest kommt hoffentlich irgendwann von ganz allein

Viele liebe Grüße, bleibt gesund!

02.01.2021 09:58 • x 3 #37


S
Hallo @allesanders,
schön, dass es dir wieder besser geht. Ach da sind so viele parallelen in deinen Erzählungen.
Auch ich war/bin fassungslos über viele Dinge die gesagt getan wurden, über den kompletten Trennungsprozess. Wie konnte man sich, nach so einer langen Zeit zusammen, so täuschen? Und wie schafft es, der geliebte Partner, so schnell wieder in den Sattel, während man selbst solche Schmerzen durchleben muss?
Ich musste auch im November erfahren, dass mein Mann eine neue Freundin hat. Tage nachdem er es zum wiederholten Mal geleugnet hat. Tage nachdem er sich gewünscht hat, wir würden weiterhin in Kontakt bleiben, weil ich ihm wichtig wäre. Schlechtes Gewissen vermute ich. Bis dato hat er sich dazu nicht geäußert. Nie im Leben hätte ich gedacht, jemals solche physische Schmerzen zu fühlen.
Ich finde du kannst so so stolz auf dich und deine Entwicklung sein. Ich drücke dir ganz fest die Daumen und wünsche dir für die Zukunft, dass du die Liebe deines Lebens finden wirst.
Irgendwann wirst du bereit dafür sein und es wird sich alles fügen. Ich hoffe es wird eine Zeit kommen, da wirst du keine Tränen und Gedanken mehr an ihn verschwenden.

02.01.2021 11:22 • #38




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