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1 Jahr vergangen, Ex nicht zu vergessen

O
Liebes Forum,
ich hoffe, dass sich hier einige finden, die in ähnlicher oder Gleicher Situation waren oder sind. Vielleicht kann mir einer/eine Tips geben bzw. weiterhelfen.

Zur Story:
Am 1.12.2013 hat mich meine Ex-LG über Nacht auf die Straße gesetzt. Ohne Vorzeichen, ohne dass ich je Gefahr für die Beziehung wahrnehmen konnte.
Wir waren eine Patchworkfamily (zwei kleine Mädchen bei ihr, ein kleiner Junge bei mir) und wir führten drei Jahre lang eine Fernbeziehung (bzw. Wochenendbeziehung) über ca. 100km.
Meine Ex-LG hatte ein Haus in einer kleinen Ortschaft, daneben das Haus der Eltern und rundherum doch einige Verwandte.
Ich arbeite in der Stadt und war regelmäßig Freitag bis Sonntag (oder Montag Morgen) bei ihr und den Kindern. In der Stadt habe ich eine Wohnung, die ich unter der Woche als Hotel nutzte.
Geplant war diese Art der Bezhiehung und noch dazu über diese Entfernung nicht, es hat sich ergeben. Gerade am Anfang waren wir sehr, sehr glücklich. Ich selber hatte so eine tiefe, innige Liebe noch niemals spüren dürfen und auch sie spürte es. Ich hörte aus ihrem Umfeld nicht nur einmal, was ich denn mit ihr mache, da sie sie so noch nie erlebt hatten.
Jahr eins und Jahr zwei waren von diesem Glück geprägt. Schon am Anfang wusste ich aber, dass sie finanzielle Sorgen hatte (Haus zu teuer gebaut), Sorgen mit dem Vater der Mädchen (er holte sie dann irgendwann nicht mehr ab), Sorgen mit der Gesundheit und immer wieder Sorge wegen ihrer Arbeit (Sozialbereich, wechselnde Jobs).
Mir machte das aber nichts aus, die Liebe blendete das alles aus und finanziell konnte ich es mir leisten zu pendeln und auch ihr noch unter die Arme zu greifen.
Wir lebten also als Familie mit Sitz bei ihr (ich war dort auch gemeldet), mein Sohn kam alle zwei Wochen bzw. holte ich ihn und die Kinder waren bald wie Geschwister und ihre Töchter nannten mich Dad.
Ich fühlte mich wie im 7. Himmel, wie angekommen - das war mein Platz, eindeutig.
Wir sprachen viel, hatten Interessen, machten Ausflüge, arbeiteten im Garten und so Vieles mehr. Wir gingen an den WE regelmäßig zu ihren Eltern auf einen Kaffee, auch sonst passte der Kontakt, wir lachten alle viel.
Irgendwann, Ende des zweiten Jahres kam einiges zusammen. Ich musste Prüfungen machen, schaffte diese auch, sogar mit Auszeichnung. Gleichzeitig brach sie Ausbildungen zwei mal ab, da sie Angst vor Prüfungen hatte. Sie arbeitete immer viel, sehr viel. Machte Haushalt, stand um fünf auf, ging arbeiten, putzte sogar noch nebenbei und hatte eine Tätigkeit in der Kommunalpolitik. Ich war wirklich sehr stolz auf meine Frau. Ich versuchte immer ihr zu helfen, half in Haus und Garten, half bei ihrer Tätigkeit mir, bot ihr an mit ihr zu lernen, blieb bei ihren Kindern wenn sie einen Kurs machte usw. Daneben kam auf, dass ihre große Tochter als Kleinkind vom Opa missbraucht wurde, es kam zum Prozeß. Im Zuge dessen erfuhr ich, dass auch meine LG als Kind missbraucht wurde. Egal, ich blieb, sprach viel mit ihr. Sie und Tochter gingen zur Therapie, ich begleitete sie, war für sie da. Daneben verschlimmerte sich das Alk. ihrer Mutter, die Töchter durften nicht mehr so oft zu den Großeltern, waren viel bei uns da auch der Vater sie nicht mehr holte. Egal, wir hatten zwar den größten Teil unserer Zeit verloren, aber wir hatten uns, hatten unsere kleine Familie - das war mir genug.
Um dem ganzen gerecht zu werden, beendete ich meine aktive Karriere als Sportler und legte alle Funktionen im Sport über Nacht zurück. Ich begann zu merken, dass meine Gesundheit litt (heute weiß ich, dass sowohl Bandscheiben, wie auch Verspannungen psychosomatisch bedingt waren).
Irgendwann hörte sie auf Joggen zu gehen (das war immer ein Ausgleich), gefolgt wurde das ganze davon, dass sie sich insgesammt gehen ließ. Sie nahm viel zu (ich schätze 15-20 kg), aber es viel mir nicht wirklich so stark auf. Wenn sie mich darauf ansprach, sagte ich ihr, dass es für mich nicht so wichtig sei, dass wir viel mehr haben als nur bloßes Aussehen und dass sie für mich ohnehin die schönste Frau ist. Was ich damals nicht bemerkte war, dass auch ich doch deutlich zunahm.
Das Jahr 2013 begann dann eben nicht leicht, sie verlor ihren Job, bekam dann Gott sei dank einen neuen. Sie musste mal in Krankenhaus da ihre Verdauungsorgane nicht mehr in Ordnung waren (sie hatte in sehr jungen Jahren mal Magersucht oder zumindest Essstörungen). Den Sommer über waren wir dann eigentlich wieder glücklicher, im September dann sogar unser erster gemeinsamer Urlaub als Familie am Meer. Im Bett raschelte es dann auch wieder heftig (das hatte vorher abgenommen).
Dann kam der Herbst bzw. der Oktober. Meine EX wurde krank, kam in Krankenhaus und danach war sie fast 9 Wochen alleine zu Hause. Und genau in diesen 9 Wochen passierte etwas, das ich bis heute nicht verstehe. Sie zog sich zurück, ich suchte das Gespräch (auch schon vorher) warum es ihr scheints schlechter ging, sie begründete immer logisch: Zoff mit der Mutter, Ärger in der Arbeit, Ärger mit EX-Mann wegen der Kinder. Für mich war das immer logisch - ich kam nicht auf die Idee, dass sie damals schon unsere Beziehung hinterfragte.
Gleichzeitig muss ich natürlich erwähnen, was sich auf meiner Seite tat. Ich wurde befördert, verdiente mehr (ihr Kommentar: das ist schön für Dich, aber was bringt es mir?), sie konnte sich also für mich nicht mehr freuen, obwohl ich das Mehrverdiente natürlich in ihr Haus schoss (nur so nebenbei erwähnt).
Mein einziges Problem das sich seit dem dritten Jahr auftat war mein Sohn. Der Zwerg war ab 4-5 Jahren wirlich schwer. Er musste auch viel erleben bei seiner Mutter. Er gehorchte schwer, haute andere Kinder usw. kurzum, das Sozialverhalten passte nicht.
Sie schrieb mir glaube ich 3 SMS mit etwa dem Text: xy ist wirlich anstrengend, ich weiß nicht wie lange ich noch kann. Gut, ich bezog es darauf, dass irgendwann kommen wird, bleibe an den Kinder-WE bitte mit ihm (teilweise) in der Stadtwohnung. Tja, getäuscht. Ich muss aber erwähnen, dass sie mit ihm immer liebevoll umgegangen ist und auch mein Sohn sich dort immer wohlgefühlt hatte, auch bei den Großeltern, er wurde aufgenommen - wie gesagt, es war Familie.
Noch im November meldete meine EX sich und ihre Kinder in meiner Wohnung als Nebenwohnsitz an, ebenso im November drängte sie mich Kontzertkarten für Sommer 2014 zu bestelle, für uns alle als Weihnachtsgeschenk. Sie fing im November an ins Fitnesstudio zu gehen, wieder auf sich zu schauen.
Sie begann ab September einen neuen Kurs, traf neue Leute, neue Freundinnen taten sich auf. Sie trafen sich teilweise an den WE bei uns auf der Terasse zu Foren usw.
Alles schien sich wieder zu festigen. Der Prozess wegen der Tochter war zum Ende gehend, der Vater wurde wieder aktiver, die Großeltern väterlicherseits holten mal die Mädels usw.
Ich dachte wirlich, wir hätten die schwirige Phase übertaucht, die Zeit hätte uns geholfen.
Dann kam der 1. Dezember, der 1. Advent. Ich selber war mit Schmerzmitteln zugedröhnt da ich einen Bandscheibenvorfall hatte und sie sagte mir noch unter der Woche, dass ich in meiner Wohnung bleiben sollte, ich mir das nicht antun soll. Sie hatte für Samstag ein Forum geplant, war also ohnehin beschäftigt. Ich dachte mir, dass ich sie nicht damit alleine lassen wollte (ich bewirtete dann) bzw. hatte ich auch meinem Sohn versprochen gehabt, dass wir einen Krampuslauf besuchen an diesem WE. Also fuhr ich hin. Schon das Ankommen war komisch, ich fühlte mich fast deplaziert, aber ok. Der Samstag ging hin, am Abend dauerte ihr Forum länger als es geplant war und ich ging mit den Kindern alleine zum Krampuslauf - sie kam nach nachdem er vorbei war. Wir gingen Hand in Hand (wie immer) nach Hause zurück. Sie flochte noch Adventkränze (auch für meine Eltern), wir gingen schlafen. Dann Sonntag 1.12. Ihre Eltern kamen am Nachmittag und meine Ex verteilte an alle Kinder, ihre Eltern und auch an mich Adventkalender. Ich hatte nicht damit gerechnet, freute mich. Der Nachmittag war wirlich schön.
Gegen Abend machte ich mich mit meinem Sohn auf den Weg in die Stadtwohnung. Wir verabschiedeten uns wie immer vor der Garage mit Kuss und ich liebe dich, wir fuhren. In der Stadt angekommen brachte ich Sohnemann zu seiner Mutter und sendete (wie immer) an meine Ex ein SMS, dass wir gut angekommen waren. Keine Antwort... Gut, kann vorkommen also fuhr ich in die Wohnung und schaltete meinen PC ein, ging auf Facebook. Dort sah ich gleich, dass meine Ex ein neues Foto von sich gepostet hatte, dann noch ein Foto mit ihren Kindern am Adventkranz mit dem Text: Adventzeit, Famielienzeit -einfach schön.
Ich schrieb ihr auf FB, dass mir die Fotos gefallen und ob eh alles ok sei, da sie nicht auf die SMS geantwortet hatte. Sie schrieb, alles ok Hase.
Ich glaube keine 10 Minuten später kam ein E-Mail. Ich las es und fiel fast vom Schreibtisch.
Das stand was von egal wie sie es schreibe, vielleicht ist es die Krankheit, es ligt nicht an dir, die Bitte um 2 Wochen Auszeit und Kontaktsperre usw.
Ihr könnt euch denken wir mir zumute war...
Gut, nachdem ich mich gefasst hatte schrieb ich ihr zurück, dass ich das respektiere und sie halt daran denken soll, dass ich sie über alles liebe.
Ich wusste natürlich, dass sie manche Sachen (Kleinigkeiten) an mir störten, also fing ich an auf FB zu posten, was ich nicht gerade alles in meinem Leben ändere (der größte meiner Fehler wohl). Natürlich wollte ich so indirekt mit ihr komunizieren, ihr zeigen, dass ich sie wahrnehme.
Egal, es vergingen 10 Tage und dann kam meine zweite Mail die mir mitteile, dass es aus sei, dass sie beschlossen hat, ihren Weg alleine zu gehen, dass es ihr leid täte, sie mich ins Herz treffe usw. Gleich darunter dann eine Aufstellung der Gegenstände die ich mir holen kann oder sie mir bringt und danach gleich eine Aufstellung der Finanzen :-/.
Also ehrlich, ich hatte diese Frau als warmherzig, sozial, belesen, liebevoll erlebt und geliebt - so kannte ich sie nicht, kalt, eiskalt...
Es riss mich erst mal von den Füßen, ich rief sie dann an und sprach ehrlich mit einer Telefonauskunft. Kurz, kalt, emotionslos.
Ich ging dann viel spazieren, versuchte dann wieder Arbeiten zu gehen und dann hatte ich einen Nervenzusammenbruch. Es wurde Weihnachten, es wurde Sylvester und dann ab Jänner versuchte ich wieder aufzustehen. Ich war im Krankenstand, widmete die Zeit mir und meinem Sohn, ging Psychologen, las viel und versuchte wieder Kontakt aufzunehmen. Sinnlos - immer kalt und noch kälter. Sie habe abgeschossen, es hatte genug Gespräche gegeben etc. Das komische daran mit mir sprach sie nicht, ich kann heute noch kein Gespräch benennen in dem es auch nur annähernd um unsere Beziehung ging. Alleine über meinen Sohn, als sie mir vorhielt er hätte ADHS (was sich nachweislich nicht behauptete), was ich immer bestritt und mich vor meinen Sohn stellte. Am Ende schien es irgendwie, dass sie alles auf meinem Sohn aufbaute. Und das obwohl ich für ihre Kinder immer da war, das niemals in die Waagschale warf.

Ok, dass ist die Story in der Kurzform, was geschah danach. Ich (Mann) lebte mich aus. Kam aber bald drauf, dass das auch mit 45 nicht erfüllend ist. Dann Anfang Feb traf ich eine wunderbare Frau mit der ich noch heute zusammen bin. Sie war es schlußendlich, die mich dazu brachte, dass ich weitermache, das ich kämpfe. Auch sie hat ihre Probleme (u.a. ein behindertes Kind), aber sie war für mich da als ich sie brauchte! Und, ich liebe sie. Zumindest glaube ich das. Nach den Zahlen, Daten und Fakten ist sie um so vieles besser als meine Ex, die besser Figur, jünger, gesunder, mehr Geld, Arbeit, Umfeld, aber dennoch: das Gefühl von damals habe ich nicht, da kommt einfach nicht. Gerade diese Ex (egal was sie tat) geht mir nicht aus dem Kopf, kommt mir fast täglich hoch. Ich kann mir noch so oft einreden, dass sie mich wie den letzten Dreck abgefertigt hat, dass sie es nicht wert war, dass sie eh Schulden hat, dass sie eh nicht gesunde ist usw. - es zieht mich im Gedanken immer wieder zurück.
Ich will das eigentlich gar nicht, aber es passiert. Selbst nach noch so vielen Therapien. Damit wir uns richtig verstehen. Ich hatte in meinem Leben wahrlich härtere Schicksalsschläge, ich hatte viel erreicht und ich stehe mit beden Beinen im Leben. Ich bin sozusagen ein Macher, einer der sich durchsetzt - und dann das?! Ich verstehe das nicht und ehrlich, ich weiß keinen Rat mehr

Vielleicht ihr?

LG Alex

19.01.2015 17:00 • #1


O
zur Erklärung: Kontakt hatten wir danach vielleicht noch 3-4 Mal telefonisch. Ich sah sie nie wieder. Eine Erklärung für das was geschah bekam ich bis Heute nicht. Irgendwann schrieb sie mir, dass damals alles für sie ins Chaos ging am Ende alles einbrach und es für sie Zeit wurde neu anzufangen, auszutauschen, neu zu kaufen etc. Tja, das war und ist mir leider zu wenig. Nach Monaten sendete sie mir mal ein Foto von den Mädels, lachend am Pool. Völlig unmotiviert, auf meine Frage sagte sie nur: ich wollte nett sein.
Von ihr aus gab es eigentlich nie einen Kontaktversuch, ging immer von mir aus, meist jedoch organisatorisch. Kam ich auf das Thema zu sprechen, ging sie sofort in eine Verteitigungshaltung. Ich erfuhr dann später, dass sie schon im November, also im Krankenstand, bei Freundinnen übernachtete, sie sich von mir in ein Korsett gezwungen sah (wohl weil die WE durch mich besetzt waren, unter der Woche konnte sie immer tun was sie wollte). Sie lebte sich nach der Beziehung wohl auch aus, ich traf auf ihr Profil als ich selber ein geschalten hatte. Aber ich kann nur mutmaßen, wissen tue ich nichts. Ihre Eltern waren beide platt, rechneten damals auch nicht damit, frei nach dem Motto: so einen Mann lässt man nicht ziehen. Aber gut, anscheinend doch. Und ja, ich habe auch meine Fehler!

19.01.2015 17:13 • #2


A


1 Jahr vergangen, Ex nicht zu vergessen

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J
Hallo,

Das ist ziemlich viel in einen Thread. Mir scheint dass die Ganze Beziehung aus Kraft und Anstrengung bestanden hat. Wenn die Kinder zu versorgen sind, jeder seinen Stress in der Arbeit hat und seine Schmerzen und Krankheiten und dazu noch das ganze andere dann bleibt natürlich auch wenig Platz für Liebe und Zweisamkeit. Ein Wochenende mal ganz allein zu zweit gab es wohl nicht? Und das ist dann immer sehr schwer die Zeit zu zweit zu finden. Aber ich denke so wie Sie dort aufgenommen worden sind haben sie ein gutes Bild abgegeben. Aber das spielt denke ich nicht zur Sache, der Drops ist gelutscht für diese Beziehung. Sie wollen ja den Scherbenhaufen vom Boden haben und mit ihrer neuen Partnerin so glücklich sein wie mit ihrer Ex.

Ich denke vor allem zeit wird das lösen. Gibt auch hier im Forum ganz unterschiedlich Leute, einige können gleich wieder neu starten bei anderen dauert es erst. Jedoch der Grundtenor ist bei fast allen: Ich bin jetzt froh, Gott sei Dank sind wir nicht mehr zusammen... Wenn man glücklich und angekommen ist dann ist so ein Schlag natürlich sehr hart und man verdaut es nicht so einfach. Vor allem wenn man sich dann Druck macht wird es nicht einfacher, weil dann immer noch der Name und die Errinnerungen im Kopf umherschwirren und man nicht bei der Sache ist. Nummern löschen, Facebook entfreunden, so ziemlich alle Kanäle cutten. Alte Bilder vom Handy auf einen Ordner im PC. Objekte die immer wieder zum nachdenken und errinnern anregen (z.b. Souvenirs aus dem Urlaub) weg wenn es nicht anders geht.
Hier im Forum mal den ganzen Frust rauslassen. Das sind jetzt nur die Dinge wie sie ihre Ex aus dem Kopf einfach heraushalten.

Sie haben das Glück jemand neues gefunden zu haben, den sie lieben, der für sie besser ist. Dann leben sie nicht weiter in der Vergangenheit, ein zurück gibt es eh nicht mehr und sie wollen diese neue Frau sicher nicht verlieren. Sie haben die besten Voraussetzungen neu durchzustarten, nutzen sie die Chance.

Gruß und viel Glück
Jelto

19.01.2015 18:05 • x 1 #3


O
Danke Jelto für die Worte.

Nun ist es ja nicht so, dass ich nicht die klassischen Dinge alle versucht habe. Sprich Fotos weg, Sachen weg. Ich bin sogar weiter gegangen, habe die Wohnung umgestaltet, habe 30 kg abgenommen da ich wieder sportelte, damit verbunden ganz neu eingekleidet. Ich habe wieder zur Natur gefunden, bin raus - stundenlang. Trotzdem, es geht nicht aus dem Kopf. Habe ich einmal eine Phase in der der Kopf ruhig ist, kann ich darauf wetten, dass von meinem Sohn eine Meldung kommt, dass er die Kinder vermisst, auch die Tiere, die wir hatten.
Ich habe überhaupt die ersten 6 Monate damit verbracht meinem Sohn immer wieder zu erklären, dass es nicht mehr möglich ist dorthin zu fahren.
Wochenenden zu zweit gab es am Anfang regelmäßig. Wir hatten uns so abgesprochen, dass ich meinen Sohn immer dann holte wenn auch ihre Kinder da waren. An jedem zweiten WE holte dann deren Vater die Kinder und so hatten wir alle zwei Wochenenden für uns. Im übrigen auch das WE eine Woche vor der Trennung (nach langer Zeit wieder), wir waren alleine in meiner Wohnung in der Stadt, gingen Essen, trafen meine Eltern usw. - kein Wort der Aussprache, kein Gesprächsversuch von ihr.
Irgendwann nach ca. 1,5 Jahren begann deren Vater die Kinder nur noch stundenweise, später gar nicht mehr zu holen. Meine Ex schaffte es in der Folge nicht, die Kinder - auch nur stundenweise - an ihre Eltern im Nebenhaus abzugeben. Die Momente an denen wir alleine waren, waren tatsächlich wenige. Dafür machten wir sehr viele Familienausflüge, Familienspieltage uvm. Wir hatten ja einen Garten, einen Pool und so war es für mich ok, ich konnte mir dort auch Freiraum schaffen um zu entspannen.
Irgendwann in den letzten 1,5 Jahren begann meine Ex an den WE auch tageweise zu arbeiten, später Ausbildung zu machen. Wir sprachen darüber und ich sagte ihr, dass ich sie untertütze, dass ich mit und bei den Kindern zu Hause bleibe was ich dann auch tat.
In Summe ist es ihr dann wohl zu viel geworden denke ich. Ihre Probleme nahmen zu und für meine war dann kein Platz mehr -sie hat dann wohl alles Negative auf mich und meine Sohn projeziert und mich schlußendlich abgeschossen, einfach weil es der einfachste Punkt in ihrem Leben war, der zu ändern war.
So weit bin ich schon, da habe ich doch sehr viel aufgearbeitet.
Was ich aber so gar nicht verstehen kann, und deswegen ist das für mich eben noch nicht gelutscht, ist die Tatsache, dass sie mich am Ende (obwohl ich immer für sie da war, sie mir bis zum Ende das Gefühl der Liebe gab) wie Dreck behandelt hat. Ein Email und auf die Sekunde aus den Augen. Ich bin halt der Meinung, dass man in einer Partnerschaft auch Verantwortung hat, selbst bei und nach einer Trennung. Ich (zumindest ich) kann es nicht nachvollziehen, wie man Verantwortung innert einer Sekunde abgeben kann und über Leichen geht.
Ich habe Monate damit verbracht die Gründe dafür bei mir, bei ihr, bei uns, bei den Umständen zu suchen. Habe versucht Entschuldigungen für ihr Handeln zu suchen, einfach weil sie in meiner Erinnerung doch so ganz anders war. Immer auf eine zweite Chance aus, immer vergebend, immer warm. Ich war von einer Sekunde auf die andere mit einem eiskalten Engel konfrontiert der mir wahrlich ins Gesicht spuckte.
Und genau das macht es mir noch heute schwer zu vertrauen. Meine jetzige Freundin weiß das im Übrigen alles, von Anfang an. Wir haben gerade die ersten Monate täglich darüber gesprochen, sie hielt zu mir. Ich wurde auch noch nie so geliebt, hatte noch nie so das Gefühl, dass es jemandem auch um mich geht - sie tut wahrlich alles für unsere Beziehung. Und doch zucke ich jedesmal zusammen wenn ich höre ich liebe dich, ich gebe dich nicht mehr her, du bist das Beste was mir je passiert ist usw. All das hörte ich schon einmal, bis zum bittere Ende und dann kam dieser Tag...

20.01.2015 08:49 • #4


G
Ich glaube, dass du noch nicht abgeschlossen hast. Weil du es nicht verstehen kannst wie sie mit dir umging; dass war ein schlimmer Verrat an deine Liebe und an deinen Glauben an diese Beziehung; dass hat tiefe Wunden gerissen.

Ich kann auch verstehen das du in deiner neuen Beziehung Angst hast, Angst Gefühle zu 100 % zuzulassen, Angst hast wieder verlassen zu werden, getreten zu werden.

Du schriebst von Therapie. Gehst du da noch hin? Wenn ja, solltest du das mal zum Thema machen, diese Angst die du hast.

20.01.2015 09:38 • x 1 #5


O
Danke Grace,

ja, ich gehe regelmäßig noch zum Therapeuten, tut einfach gut. Weißt Du, ich arbeite ja selber im Sozialen, kenne eigentlich das A und O und doch kann ich es auf mich nur schwer anwenden. Wie ich schon schrieb, ich hätte mir niemals vorstellen könne, dass mich so etwas dermaßen aus der Bahn wirft. Ich habe wirlich versucht alles lehrbuchmäßig zu verarbeiten, jeder Therapeut usw hat mir das auch immer bestätigt. Aber...
Die Angst, der Vertrauensverlust war auch lange noch ein Thema bei meiner Arbeit, selbst meine Klienten bekamen das zu spüren. Ich hinterfragte plötzlich alles, viel zu viel. Aber das hat sich gebessert mit jeder Einschätzung die sich dann auch erfüllte, wuchs wieder das Vertrauen in meine Einschätzungsfähigkeit.
Mein kleiner Sohn hat auch seit Fett wegbekommen, hat jetzt massive Probleme in der Schule (Sozialverhalten) und ich versuche halt ihn in den paart Tagen im Monat wo ich ihn habe zu stabilisieren bzw. ihm Kraft und Liebe zu geben. Leider arbeitet da auch meine Exex dagegen da sie selber so viele Probleme hat, vor allem die Selbsteinschätzung, dass mein Sohnemann diese Nervosität leider annimmt.
Aber wird schon... irgendwie gehts immer und noch immer bin ich aufgestanden.

Ich denke auch, dass ich auf die Situation angefressen bin. Mir ist schon klar, dass ich mir damals ein Luftschloss aufgebaut habe. Aber ich fühlte mich wohl dort, sauwohl sogar und ich bekam auch viel zurück. Die Fernbeziehung, nur die Wochenenden, die Probleme und dann das Gehenlassen meiner Ex haben in Summe wohl dazu beigetragen, dass ich aus meinem Paradies vertrieben wurde.
Was ich jetzt habe ist realer, nicht so viel, aber ehrlich. Das weiß ich auch alles, aber ich vermisse das Paradies... :-/

20.01.2015 12:53 • #6




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