Guten Morgen,
ich bin 40, hatte ne 10jährige Beziehung bis vor 3 Jahren in der größtenteils gemeinsame Aktivitäten, eine gemeinsame Lebensplanung und ein wir Gefühl da waren.
Danach kam dann noch ne 2,5 jährige Beziehung mit deutlich geringerem wir Gefühl...es gab da sehr sehr große Bereiche die einfach ein ich waren und mich hat das nicht ausgefüllt. Da waren noch andere große Probleme aber das steht in meinen anderen Threads...
Meine ziemlich allgemeine Frage bezogen auf Dinge die ich bei Dates inzwischen erlebe: Ist das alles normal? Bin ICH da der, der nicht mit der Zeit geht, altmodisch ist, eventuell sogar an sich arbeiten muss? Ich stelle mir die Fragen öfter, weil mich das alles gerade traurig macht und an mich zweifeln lässt. Also:
- Ist es normal dass man bei Treffen heutzutage eigentlich IMMER sein Smartphone vor sich liegen hat auf dem teilweise im Minutentakt Whatsapp Nachrichten und Facebook Updates eingehen? Ich selber finde das absolut schrecklich und ich vermisse das total mit einer Person die ich kennenlernen will bzw wo klar ist dass man es miteinander versuchen will dadurch eigentlich nie so eine Stimmung entstehen kann wo es nur dich und mich gibt. Ich habe schon öfter gehört inzwischen: Sind doch nur 2 Minuten, meine Freunde sind mir halt auch wichtig (ja klar, aber es gibt doch Bereiche für Freunde UND Bereiche für Beziehungen), stell dich nicht so an. Wohlgemerkt, dass war nicht dort der Fall wo von der anderen Seite kein Interesse bestand, da würde es mich nicht stören, sondern gerade auch bei ernsthaften Versuchen von beiden Seiten aus, mehr daraus werden zu lassen.
Prinzipiell finde ich es gibt soviel Unverbindlichkeit inzwischen dass ich langsam aber sicher den Glauben an eine Zukunft in einer Partnerschaft verliere. Mir fällt auf dass viele sehr schnell von großen Gefühlen reden, von Verliebtsein und gemeinsamer Zukunft, aber sich absolut nicht bemühren dann etwas wirklich gemeinsames entstehen zu lassen. Wenn man als Mann die kalte Schulter zeigt werden oft schöne Reden geschwungen und wenn man dann Gefühle zulässt fühlen sich viele sofort unter Druck gesetzt...zuviel Verbindlichkeit.
Also...ich sehne mich eigentlich nach einer Partnerschaft in der man sich so ganz auf den anderen einlassen kann. In der man miteinander lachen kann, miteinander Zeit verbringt und in der es irgendwie klar ist dass es ein Leben ohne Facebook und Chats gibt. In der es auch einfach ein No-Go ist gezielt im Netz nach neuen Bekanntschaften unter dem Deckmantel Freundschaften zu suchen sondern der vorhandene Freundeskreis gepflegt wird und man als Partner bestenfalls irgendwann mit eingebunden wird. In der ein Abend zu zweit wirklich ein Abend zu zweit ist und nicht ein Abend zu hundert weil das gemeinsam gekochte Essen per Whatsapp als Foto mit allen Freunden und Bekannten geteilt wird. (und die nächsten 2 Stunden für Beantworten der Rückmeldungen draufgehen...)
Was ich momentan finde (aber nicht suche) ist die Möglichkeit S. zu haben und spätestens nach 4 Wochen die Erkenntnis der anderen Person: Ich brauche meine Freiheiten DAS will ich so nicht.
Also, ist das heutzutage einfach so und muss ich das alles einfach lockerer sehen, oder denkt ihr ich hab nur die falschen gefunden? Geht es anderen hier auch so? Ich bin gespannt auf eure Antworten.
30.08.2013 07:51 •
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