Hallo an Euch,
ich brauche einen Ort, um mich und meine Gefühle zu sortieren und mich besser zu verstehen. Es ist daher keine konkrete Frage, die mich herführt, sondern vielmehr die Bitte um Austausch. Es wird sehr lang.
Seit 5 Jahren lebe ich mit einem Mann in Beziehung. Er ist 40ig und ich 39ig. Er hatte bereits 2 Kinder, die er so oft es geht sehen möchte. Sie sind immer 2 Tage unter der Woche und zusätzlich jedes 2. Wochenende da. Seit fast 4 Jahren sind wir Eltern eines kleinen Jungen und genauso lange wohne ich in seinem Haus.
Es war wie ein Märchen. Ich suchte nicht konkret, war eigentlich zufrieden, fand jedoch Zerstreuung nett und er gab Vollgas und überzeugte mich rasend schnell von sich. Seine witzige und aufmerksame und klar zugewandte Art waren genau der Kontrast zu den vergangenen enttäuschenden Beziehungserfahrungen die ich hatte. Ich habe es sehr genossen, dass jemand so gefühlsintensiv und kompromisslos nach meiner Aufmerksamkeit gesucht hat. Ich war sehr skeptisch. Zugegeben es war auch etwas überzogen, was ich zunächst als neckische Scherze abgetan habe. Zum Beispiel wenn er vor seinen Freunden damit prahlte wie wunderschön ich doch sei und er alles ganz selbstverständlich tun würde.
Besonders begeistert hatte mich seine wirklich verletzlich und sensible Seite mit den Kindern. Er bringt wie geschrieben zwei süße Kinder mit in die Beziehung. Zum damiligen Zeitpunkt 6 und 4 Jahre alt. Er hat darunter sehr gelitten, dass er die beiden nicht mehr täglich erleben konnte und wenn sie da waren, versuchte er immer Kompromisse zu finden, so dass alle zufrieden waren.
Da ich Kinder mag hatte ich damit null Schwierigkeiten und die Kinder machten es mir leicht, diese ins Herz zu schließen.
Auch die Mutter der Kinder zeigte sich zwar gekränkt, weil sie so schnell ersetzt wurde, war mir gegenüber jedoch freundlich. Sicher auch weil sie erkannte, dass ich gut mit ihren Kindern umgehe. Die beiden waren 12 Jahre zusammen und knapp ein halbes Jahr räumlich getrennt. Er sagte, er hätte alles getan im letzten Beziehungsjahr, um die Beziehung zu halten, habe jedoch einsehen müssen, dass es nicht mehr geht. Als Trennungsgrund nannte er, dass sie sich nach dem 2. Kind verändert habe, ihr nur die Kinder und ihr Pferd wichtig waren und er außen vor gewesen sei.
Grundsätzlich könnte er nun das Gleiche über uns sagen. Frauen werden verrückt, wenn sie Kinder bekommen. Nur noch das Kind war ihr wichtig. Ich habe alles getan. Ich muss daher folgend viel über meine Mutterschaft schreiben.
Unsere erstes Jahr war rosarot. Ich genoss die Zeit mit ihm, sein Umwerben fühlte sich so schön an und ich konnte auch meine Leidenschaft und Zärtlichkeit völlig ausleben. Auch die Patchworkzeit war schön. Wir verbrachten so viel Zeit wie möglich zusammen. Es fühlte sich alles so richtig an und nach einem gemeinsamen Urlaub mit seinem Sohn beschlossen wir die Verhütung weg zu lassen. Wir benötigten nur einmal und schon war ich schwanger. Damit hatten wir nicht so schnell gerechnet, aber irgendwie passte es ja zu unserer Intensität miteinander.
Ich war mir nie so sicher mit einem Mann. Nachdem ich mich aus einer 9 Jahre dauernden Beziehung zu meiner Jugendliebe getrennt hatte, war mir klar, dass ich nur sehr sehr ungern wieder in Abhängigkeit gehen möchte. Ich musste damals wieder bei 0 anfangen, Möbel, Geld, alles war weg. Daher war es schon ein gewaltiger Schritt für mich, nicht nur ein Kind zu wollen sondern es auch tatsächlich zuzulassen, das eines entsteht.
Und auch für ihn war es ein großer Schritt, denn seine größte Angst bestand ja darin, wieder eine Nebenrolle zu spielen. Für mich komplett klar, dass es nicht geschehen wird, denn ich werde ihn und das Kind lieben und wir werden eine große Patchworkfamilie
Da standen wir nun. Sein Haus und meine Mietwohnung eine Stunde entfernt. Ich einen Beruf mit viel Verantwortung und 25 Stundendiensten in der Betreuung plus einer Zeit-sowie kostenintensiven Weiterbildung. Wie nun alles gestalten?
Ich wollte so lange es geht allen beruflichen Verpflichtungen nachkommen und besonders die Weiterbildung so vorantreiben, dass mir genug Zeit für das kleine Glück bleibt, dass in mir wachsen wollte . Ich dachte, dass ich stillen könnte zwischen meinen Terminen, das meine Eltern, die in der Nähe meiner Praxisräume leben, die Betreuung mit übernehmen und wir zunächst weiter zwei Wohnorte aufrecht erhalten.
Es kam alles anders. In der 28. Schwangerschaftswoche musste der kleine Prinz geholt werden. Vorzeitiger Plazentaabriss, keiner weiß wieso. Der Kleine kam mit 925 g auf die Welt und wurde sofort in ein anderes Krankenhaus gebracht. Mein Zustand war zu kritisch, weshalb ich ihn erst nach 3 Tagen sehen konnte, nachdem ich mich auf eigene Verantwortung entlassen habe.
Eine Woche lag der Kleine auf Intensiv, danach 10 Wochen auf der Frühchenstation. Ich und auch mein Partner waren täglich an seinem Bett. Es war für mich bereits unerträglich nicht die Nächte bei ihm bleiben zu können. Ich weiß noch, dass ich alle 3 std dort anrief und fragte, wie es ihm geht und zusammenbrach, wenn die Ampel zu lange rot war und die Zeit verlängerte, bis ich endlich wieder bei ihm sein konnte.
Die Alarme der Monitore, Sondenernährung. Angst.
Nein,. Die Zeit habe ich noch immer nicht verdaut. Ich bin schon sehr weit, weiß welche Ängste und Gefühle auch heute realistisch sind und welche nicht. Aber allein die Erinnerungen lassen mein Herz verkrampfen und die Tränen laufen.
Ich war/bin alles andere als eine entspannte Mutter. Nach 6 Wochen Bemühen habe ich es aufgeben müssen abzupumpen, ich entwickelte nur tropfenweise Milch und hatte eine große Zyste am Eierstock gebildet. Meine FA meinte mein Hormonhaushalt sei völlig aus den Fugen und bat mich aufzuhören. Auch dies war für mich schwer, ich hasste meinen Körper, der nicht fähig war mein Kind zu halten und ihm zu geben was es braucht.
Der Kleine hatte eine kleine Einblutung im Gehirn. Sein Gehirn war einfach nicht bereit für die Welt. Dies musste beobachtet werden und wir waren sehr oft bei Ärzten, Physio, Neonatologie. Ich war auch wirklich extrem verunsichert und nahm dankbar alles an. Nach nur 4 Monaten daheim waren wir wieder stationär. Er entwickelte sich super, die Ärztin wollte mich eigentlich überzeugen kein Sono mehr zu machen und zu vertrauen, doch ich bestand darauf um sicher zu gehen. Diagnose Hydrocephalus, Zyste im Gehirn, Operation und Cerebral Shunt. Entwicklung unklar.
Ich habe immer gewusst, dass dieses aufgeweckte und kontaktfreudige kleine Menschlein sich super entwickeln wird und die Aussage der Ärzte nicht zu dem passen, was ich mit ihm erlebe. Aber es macht Angst. Und dieser Shunt bzw die permanente Gefahr, dass damit etwas schief geht, macht vorsichtig.
Zum Glück ist der kleine Kerl ein willensstarker Gauner, der mich zu begeistern und überzeugen weiß. Ich bin unfassbar glücklich, das er so ein fröhlicher willensstarker (lebendiger!) Junge ist. Durch den Shunt waren viele Untersuchungen notwendig und alle paar Monate MRT in Sedierung mit stationärer Überwachung . Noch heute machen mich diese Termine nervös. Auch musste ich lernen, dass mein Bauchgefühl immer recht hat. Zu wenig hirnwasser, zu viel. Beides zeigt sich in Kleinigkeiten, weinerlich, schneller müde, Gangbildstörungen, übelkeit. Erbrechen. Ja, nicht untypisch bei einem Kleinkind, daher brauche ich immer einen Moment, um mich zu sammeln wenn er mal typisch trotzig ist und und und.
Eigentlich hatten wir immer Glück, Ärzte sagten, dass wir immer früh genug da sind, er sich deshalb so gut entwickle und wir ein gesundes Kind haben mit chronischer Krankheit.
Im Oktober 2020 war eine Notoperation nötig, Shuntversagen. Es war grausam bedrohlich! Danach wurde er nicht mehr so richtig fit und wir bzw. besonders ich, hatte zunehmend das Gefühl, dass die bisherige Klinik und deren Philosophie der Behandlung ihm nicht mehr gerecht wird. Ich sorgte daher für eine Zweitmeinung in der Klinik mit der größten Erfahrung in dem Bereich, 500 km entfernt. Aber die Behandlung dort schlug schnell an. Letzte Woche gab es eine OP, der Eingriff war eine gemeinsame Entscheidung, es gibt die Chance, dass er ohne Shunt leben kann. Er hat die Operation gut überstanden. Jetzt gilt es abzuwarten und zu hoffen.
Ich weiß nicht wie, aber ich habe während all der kritischen Zeiten um den Kleinen auch meine Verantwortung im Job bzw durch die Weiterbildung weiter im Rahmen des möglichen erfüllt. Nach 2 Monaten aus der Klinik hab ich bereits 1 mal in der Woche alle meine Patienten gesehen. An dem Tag war mein Partner mit dem kleinen zusammen. Das war für mich die Hölle, eigentlich war ich emotional kaum in der Lage mich von ihm zu entfernen. Mein Partner versuchte es mir leicht zu machen, schickte mir Bilder und Videos vom Zwerg.
Trotzdem gab es bereits erste heftige Konflikte und diese tragen sich bis in die heutige Zeit. Zum Beispiel wirft er mir vor, dass ich zu dominant sei, ihm seine Kompetenz als (erfahrener Vater) abspreche, mich durchsetzte und nicht kompromissfähig bin.
Krasse Aussagen, leider muss ich sagen, dass er nicht ganz Unrecht hat und ich nicht bereit bin gegen meine tiefen Überzeugungen zu handeln.
Beispiele:
Der kleine Kerl hatte eine ausgeprägte Trinkschwäche, trank teilweise nur etwa 30 ml am Stück und dementsprechend häufig war es nötig ihm Flächen zu bereiten, auch nachts alle 1.5 Std. Mein Partner wollte ihn zwingen mehr zu trinken, verwendete Druck. Er wollte verhindern, dass unser Sohn wieder zwangsernährt wird. Mir hingegen war nur wichtig, dass er über den Tag genug trinkt und ich nahm in Kauf, dass es viel Aufwand ist, was ich ab sofort komplett in eigene Verantwortung übernehmen musste, denn mein Partner war gekränkt, dass ich ihn nicht machen ließ und ihn mit Gewalt dazu zu bringen zu trinken ging und geht für mich gar nicht.
An den Tagen wo ich arbeiten musste, war ich auch deshalb nervös, weil ich nicht sicher war, ob er ihn so behutsam behandelt wie es mir wichtig war.
Zusätzlich war es mir sehr sehr wichtig, dass alles richtig sterilisiert wird. Das war eine Mischung aus Angst, den Kleinen krank zu machen und neurotischem Kompromiss, weil ich ihm die gute und reine Muttermilch nicht geben konnte. Das war zugegeben echt zwanghaft umkämpft von mir, eigentlich bestanden meine ersten Wochen darin den kleinen zu füttern und die Flasche vorzubereiten.
Natürlich bemerkte ich sofort, dass mein Partner die vorbereiteten Flaschen absichtlich nicht nutzte, das tat mir sehr weh und mein Vertrauen sank zunehmend.
Ähnliche Konflikte hatten wir dann immer wieder. Ich vertrat die eine Überzeugung, er die andere, ich setzte mich durch. Er daher gekränkt, zog sich zurück, ließ mich jedoch immer wieder auch seine Genugtuung spüren, wenn ich mit meiner Art (Schlafmangel, Ängste, Doppelbelsatung etc. lässt grüßen) an meine Grenzen kam. Wie oft weinte ich verzweifelt oder wütete vor mich hin, auch kam es in den vergangenen Jahren immer mal wieder dazu, dass ich den süßen Zwerg zu laut oder grob behandelt habe. Zum Glück nur Ausnahmesituationen aber auch da zeigt mein Partner gern mit dem Finger auf mich.
Insgesamt wurde immer wieder zwischen uns der Kampf entfacht, unterschiedliche Vorstellungen, wie mit dem kleinen umgegangen wird. Ich muss dazu sagen, ich mache die Weiterbildung zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin und habe da sehr vorgeprägte Vorstellungen und eine klare Haltung. Mit meinem Wissen kam ich nie durch bei meinem Partner. Er brachte es fertig Artikel mit Gegenargumenten zu sammeln, die z. B. Nächtliches schreien lassen etc propagieren.
Zunehmend wurde ich müde ihm überhaupt etwas über meine Gedanken mitzuteilen, egal ob es meine Arbeit oder unseren Sohn betraf. Zu sehr schmerzte es mich, dass er mir beweisen wollte, dass ich falsch handel und wie er gern betont viele finden, dass ich übertreibe
Ich hab mich oft tatsächlich entschuldigt, da ich wirklich stellenweise mich einmische und ihn nicht machen lasse, weil ich einen Plan hatte. z. B. Ihm Suppe hinstellen, obwohl er gerade ein Nutellatoast von ihm bekam. Aber ich schätze nicht, dass es gegen seine Grundhaltung gegangen ist und ihm das Nutellabrot wirklich von Bedeutung war. Aber unabhängig von der schwere meiner Einmischung, ich verstehe sehr wohl, dass es kein schöner Zug von mir ist, derart einzugreifen.
Ein weiterer Punkt ist, dass ich mich durch die immer wieder kehrenden Auseinandersetzungen emotional und körperlich immer mehr zurück gezogen habe. Und er, aufgrund seiner Kränkung und seinem Gefühl, dass er es mir nicht gut genug mit dem Kleinen mache, mir mehr oder minder alles überlassen hat mit dem Zwerg.
Wir wurden mehr und mehr zu einer geteilten Familie, er entweder allein oder mit den zwei Großen und ich ausschließlich mit dem Kleinen beschäftigt.
Mittlerweile ist es sehr eingefahren zwischen uns. Wir haben alles was um uns herum war zwar irgendwie gemeistert. Das Haus musste komplett umgebaut werden, damit es ein zusätzliches Kinderzimmer gibt. Ich habe 1800 Std Praktikum absolviert, das waren 3 Tage in der Woche wo ich komplett ausgefallen bin und er teilweise 3 Kinder und seiner Arbeit gerecht werden musste. Die Pandemie, homeschooling, Baudreck, Arbeitsbelastung. Notoperation. Alles auf einmal oder unaufhörlich
Irgendwo da drunter haben wir oder habe ich die Beziehung begraben.
Zuerst waren die Zeichen eher körperlich, ich konnte und wollte nicht mehr S. Ich hatte durch hormonelle Umstellung Schwierigkeiten und durch die Konflikte miteinander wollte ich zunehmend immer weniger. Ich glaube mitgeschwungen ist auch immer eine große Angst noch ein Kind von ihm zu bekommen.
Durch all die Konflikte habe ich mich auch emotional immer mehr zurück gezogen, was auch viel mit unserer Streitkultur zu tun hat.
Schwer zu beschreiben, aber er bringt mich regelmäßig richtig zum ausrasten! Ich Schreie, werfe teilweise Dinge und sehr sehr oft sagte ich, dass ich diese Beziehung nicht mehr aushalte, viele Schritte bereue, die Abhängigkeit von ihm, auch rutschen mir Beleidigungen raus. Alles sehr sehr unschön.
Erkenne ich mich wieder? Jein. Ich bin aufbrausend, besonders wenn alles zu viel wird, kann sehr zickig sein. Aber derart, nein, das kenn ich so nicht. Ich hab 10 Jahre lang Jugendliche in einer Wohngruppe betreut. Derart hat mich nie jemand gegen die Wand gespielt, dass ich wie ein kleinkind mich nicht mehr zu verteidigen weiß.
Ich weiß auch wie er es schafft bzw wie wir es schaffen diese Grenzen zu übertreten.
Er hasst es kritisiert zu werden, oder besser, er kommt nicht damit klar, wenn man ihm nicht das Gefühl gibt, dass man das, was er leistet toll findet. Zugegeben, er tut sehr sehr viel, damit man da auch genug hat, das man zu schätzen weiß. Jedoch darf ich nix anmerken, z. B. das ich mir gewünscht hätte, er räumt die Handtücher aus dem Schrank bevor er die Fliesen von der Wand schlägt. Das genügt bereits, das er eingeschnappt ist.
Schlimmer und für mich nicht zu ertragen ist jedoch, dass mir immer klarer wird, dass er nicht damit klar kommt, dass ich eine Liebende und vom Kind begeisterte Mutter bin. Er fühlt sich immer zurückgesetzt von mir, weil ich unserem Sohn Aufmerksamkeit schenke. Anfangs hatte ich noch oft Verständnis dafür, da der Kleine wirklich viel Zeit und Energie von mir erhält und neben Haushalt und Arbeit sehr wenig bis nix mehr an Zeit übrig blieb. Ich schlicht einfach erschöpft war. Oder aufgrund der Konflikte auch wenig Lust hatte.
Ich hab daher immer wieder versucht ihm mehr einzubeziehen. Aber es wurde mir mehr und mehr zuwider. Wenn ich z. B. dem kleinen einen Kuss gebe und was liebevolles über ihn sage, verdreht er die Augen und sagt, dass er auch so behandelt werden will. Wenn er mir etwas erzählt und der zwerg dazwischen funkt, ich abgelenkt bin, ist er eingeschnappt. Selbst wenn ich ihm einen kompletten Vormittag widme und mich über den Zwerg freue nach dem ich ihn aus dem Kindergarten geholt habe, gibt es solche Reaktionen. Wir können keinen einzigen Familienausflug oder Alltag gestalten ohne solche Sequenzen. Plus die Genugtuung und Sprüche, wenn er beobachtet, wie der kleine einen wutanfall bekommt und es mit nicht schnell gelingt, ihn zu beruhigen und für notwendiges zu überzeugen.
Den Respekt habe ich vor meinem Partner verloren als ich von der Notaufnahme im Krankenhaus kam. Es war im Februar diesen Jahres. Der Kleine klappte immer wieder zusammen. In der Klinik zeigte sich, dass sein Ventil verstopft ist, es ließ sich nicht mehr verstellen. Diagnose überdrainage, der Sog hat Hirngewebe in das Ventil gezogen. Die Klinik jedoch voll. Wir sollten wieder heim, viel trinken, viel liegen, alle 2 Tage Kontrolle, wenn sich das Gewebe nicht löst, dann OP. Ich komme heim und will ihm das erzählen, er unterbricht mich und sagt genervt, das ich aufhören soll über den Kleinen zu reden sondern ihn mal fragen solle, wie es ihm geht. Ich war fassungslos und sagte wörtlich : Es ist mir sch. Egal wie es dir geht! Jetzt geht es um ihn und nur wie es ihm geht ist wichtig!
Daraufhin betrank er sich. Der große hatte Geburtstag und tat mir leid, sein einziger Wunsch war es zu KFC zu fahren, der betrunkene Vater jedoch nicht in der Lage. Obwohl der kleine Kerl völlig überfordert war und immer wieder brüllte, bin ich mit allen gefahren, um dem großen den Wunsch zu erfüllen.
Den Rest der Woche habe ich klar vertreten, dass für Diego Ruhe gehalten wird. Was bedeutet hätte, dass die Geschwister nicht mehr wirklich ins Haus könnten. Es sind für ihn die tollsten Freunde und ich hätte ihn nicht vom Liegen überzeugen können.
Dies war jedoch der Auslöser, dass ich mittlerweile allergisch und aggressiv reagiere wenn mein Partner auch nur einmal mimimi ich bin auch noch da- Allüren zeigt.
Ich werde wütend, merke wie unsensibel er die ganzen Jahre auch mit mir umgegangen ist, was er mir abverlangt und frage mich, warum er sich nicht an mir und dem Kind erfreut. Ich bin eine zärtliche Partnerin, bis Anfang des Jahres konnte ich dies auch im Alltag zeigen, streichelte ihn unvermittelt, schmierte Brote etc. Dieses permante einfordern und einklagen, wenn der Kleine von mir Beachtung bekommt lässt in mir Würgereiz entstehen.
Wenn wir also wiederholt wegen solcher Dinge diskutieren, ist es meinem Partner wichtig, dass ich einsehe, wie toll er ist, wieviel er tut und ich dies nicht Wertschätze. Er hat sich noch nie für sein Verhalten entschuldigt. Höchstens mit den Worten : wenn es so war wie du sagst, woran ich mich nicht erinnere, dann bin ich ein A..
Richtig an die Palme bringt er mich damit das er mir wie Mantras unvermittelt und ohne Zusammenhang Sätze hinterher wirft wie:
- Kein Wunder!
dahinter verbergen sich verschiedene Entwertungen wie. Kein Wunder, dass deine Freunde und Familie nie für dich da sind, wenn du sie brauchst. Und kein Wunder, dass die anderen Männer keine Familie mit dir wollten
I'm Streit brauchte er jedoch immer nur die 2 Sätze sagen und ich platzte, den Rest kannte ich ja schon
~auch gut immer wieder, wenn er merkte, dass ich beginne die Fassung zu verlieren, sein abschätziges Lächeln und belehren, ob ich überhaupt etwas gelernt habe. Er zitiert dann gern Kommunikationsregeln
~wenn ich dann völlig außer mir bin dann gern fast applaudierend du bist doch nicht mehr normal! Du bist krank
Ich merke ja, stimmt, unsere Beziehung macht mich krank. Ich kann nicht mehr. In mir gibt es ganz schwach noch den Wunsch, dass wir es miteinander schaffen. Der kleine liebt seinen Vater und Geschwister. Wenn ich an unsere Anfangszeit denke, dann weiß ich auch, dass unsere Bedürfnisse eigentlich sehr ähnlich sind und harmonieren. Tja und dann kommt die Realität, der Alltag. Es gibt uns nicht mehr als freies Paar sondern primär als Familie und damit scheint es nicht zu gelingen.
Mittlerweile ist es bereits so eingefahren, dass er mir generell vorwirft ich würde nicht hinter ihm stehen, ihn nicht mehr toll finden. Da reicht es schon nicht seiner Meinung zu sein und ich werde ignoriert. Reagiere Ich nach einer Weile ungehalten darauf, bin ich natürlich wieder die, die angefangen hat. Es ist auswegslos.
Wir raufen uns zusammen machen gemeinsam die Krankenhaustouren und es gelingt kaum 5 Std am Stück ohne Stress.
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. Ich kann noch mehr solcher Spitzen
15.09.2021 16:44 •
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