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Zwischen Wunsch und Wut

Libra82
Zitat von thegirlnextdoor:
@Libra82 genau das meinte ich. ️ Was du als Mama leistest ist unbestritten, und dafür wollte zumindest ich dich wirklich in gar keiner ...

Ich weiß, du willst mich nicht angreifen, aber wenn meine Worte verdreht oder angezweifelt werden, meine glaubhaftigkeit in Frage gestellt wird, dann fühle ich mich natürlich angegriffen und verurteilt...
Ich will hier nicht als super Mutter dastehen, hab mehr als einmal die Abgründe meiner Verhaltensweisen gezeigt und sehe mich und meine Äußerungen selbst kritisch...
Ich mache Fehler wäre gern eine bessere Mama...
Aber ich entschuldige mich bei meinem Sohn und gebe mir Mühe.
Du hast mich auf etwas sehr wesentliches aufmerksam gemacht, was ich zuvor wirklich übersehen habe.
Habe mir eingeredet, dass es doch sogar eher etwas sehr natürliches ist, dass wenn Diego sagt, er will Papa sehen, er es ihm sagt und dieser ja in der Regel sogar zeitnah kommt...
Aber ja, es ist immer eher ein Bangen, ob und warum nicht von ihm aus...

Ob sich das ändern wird, dass bezweifle ich leider. Aber vielleicht kann ich ihm die Arbeit wenigstens abnehmen den Papa darum zu bitten. Auch wenn es mir widerstrebt, es widerstrebt mir natürlich noch mehr wenn ich zulasse, dass der Kleine selbst bettelt

12.03.2023 22:53 • x 2 #946


Libra82
Wie wäre es mit;

Hallo,

Diego fand die Übernachtung bei Euch sehr schön und sagt, wie du weißt, dass er dich und die Geschwister öfter sehen möchte. Damit es für dich leichter ist, will er bei dir schlafen. Er ist oft traurig, dass du dich nicht meldest und sagt, dass es ihm zu lang dauert. Kannst du dir vorstellen dich regelmäßiger bei ihm zu melden und dich mit ihm zu treffen? Es ist ihm wichtig. Ich finde es schon lange schwierig, dass jeder Kontakt immer nur von Diego ausgeht. Er hofft, dass du da bist, Zeit für ihn hast und sagt vermehrt, dass du ihn nur veräppelt hast, da er dich nicht immer erreicht und du dir nicht immer Zeit nimmst oder er nicht noch einen Tag bei dir schlafen konnte....
Ich denke, es wäre gut, wenn wir da Klarheit für ihn reinbringen. Er nicht immer hoffen und bangen muss, sondern wir klar sagen können, dass der Papa immer z. B. Dienstags anruft und wir zusätzlich absprechen, wann du ihn und an welchen Tagen nimmst.
Mir geht's nicht um eine fixe Regelung wie du sie mit den Großen hast, aber es ist sicher nicht unmöglich Diego mindestens einmal im Monat etwas möglich zu machen.
Ich denke, du weißt, dass ich und meine Eltern da flexibel reagieren, dass war ja bisher auch immer so, wenn du was möglich gemacht hast. Aber ich würde mir für Diego wünschen, dass er nicht mehr die Aufgabe hat dafür zu sorgen, ob du ihn überhaupt siehst und mit ihm sprichst.

Gruß...

12.03.2023 23:06 • #947


A


Zwischen Wunsch und Wut

x 3


Libra82
Zitat von thegirlnextdoor:
Am Ende hat es sogar bei dem hochgradigen Narzissten und bösartigen Egomanen von meiner Freundin geklappt. Der hat sich auch zwei Jahre lang mit Händen und Füßen gesträubt, aber jetzt läuft es wenigstens so wie es läuft, und das ist mehr als je gelaufen wäre, wenn meine Freundin sich mit den ganzen Ausflüchten, Lügen und Ausreden begnügt hätte.

Was genau ist nun besser für die Kinder deiner Freundin?
Wenn der Typ so ein schräger Kerl ist, ist da mehr Kontakt wirklich gut für die Kinder?!

Ich frage es mich immer wieder und denke immer, wenn er selbst kein Interesse an seinem Kind hat, dann wird das auch spürbar, wenn er dazu gezwungen ist und dieses Gefühl fange ich ja schon die ganze Zeit auf. Ich habe echt eher Sorge, dass wenn Diego sich das Gefühl dann ganz konkret einmal im Monat abholt, wird das eher mehr schaden anrichten, als die berechtigte Hoffnung, dass Papa, wenn er ihn fragt, sich die Zeit nimmt.

Ich hatte die ganze Zeit über mir eingeredet, dass es ja gut ist, dass sobald Diego sagt, dass er ihn sehen will, dieser sich auch zeigt. Aber natürlich hast du recht. Es tut ihm weh, dass er immer fragen muss. Heute Abend war er wieder kurz traurig. Ich fragte was los ist und er sagte Papa... ich schlaf auch öfter bei ihm, damit es für ihn leichter ist... Ich glaube um ehrlich zu sein nicht, dass er wirklich gern dort geschlafen hat. Er erzählte gestern auch, dass er heim wollte, zu mir, aber Papa nein gesagt habe. Ich glaube, er wollte einfach mehr Zeit mit ihm und den Geschwister, er hat immer gesagt bekommen, dass er da schlafen kann, es dann leichter ist, er mehr Zeit hat. Das hat er nun geprüft und will es weiter prüfen.


Ach man, mir blutet das Herz. Aber den Schmerz, dass er immer einen von uns vermissen wird, wenn er beim andern ist, dass werde ich ihm nicht nehmen können....

12.03.2023 23:34 • x 1 #948


T
@Libra82 ich fände es gut, wenn ihr persönlich darüber sprechen würdet, und wenn Mail dann viel kürzer und neutraler.
Ich bin ja selbst eine Freundin großer Reden, wurde aber schon häufig - gerade von Männern - darauf aufmerksam gemacht, dass Männer da irgendwann gerne nicht mehr durchstreigen.
Möglichst schlicht, ohne Schnörkel - und ganz klar.

Drei Sätze würden da eigentlich reichen:

Du, xy - Diego will dich so gerne sehen und es tut ihm sehr gut, Zeit mit dir uns den Geschwistern zu verbringen.

Aber es ist belastend für ihn dass du dich nicht von dir aus meldest und es keine verbindliche Regelung gibt.

Das ist auf Dauer auch nicht gut für Diegos Entwicklung und Selbstbewusstsein.
Er sollte sich darauf verlassen können, dass Mama und Papa ihn sehen wollen und er das zu bestimmten Zeiten auch kann.

Wie können wir eine Lösung dafür finden? Bitte lass uns darüber sprechen und sehen ob wir einen Modus finden, mit dem wir alle zurecht kommen.

Nur sinngemäß!

Dass du keine verbindliche Regelung willst, würde ich nicht schreiben.
Denn genau das Gegenteil ist ja eigentlich der Fall...

12.03.2023 23:37 • x 1 #949


T
Zitat von Libra82:
Was genau ist nun besser für die Kinder deiner Freundin?
Wenn der Typ so ein schräger Kerl ist, ist da mehr Kontakt wirklich gut für die Kinder?!

Schräg... tja. Der Kerl ist Dr, kann die Leute (wenn er will!) gut um den Finger wickeln (bei meiner Freundin wollte er halt nicht mehr nachdem nextie toller war), aber die beiden Kids waren mal seine absoluten Wunschkinder.
Gerade die größere hatte in den ersten Lebensjahren ein enges Verhältnis zu ihm und es war schon eine Katastrophe für sie als Papa einfach abhaute.

Deswegen denke ich, dass es grundsätzlich schon besser ist, dass die Kinder ihren Vater noch sehen, doch.
Wenn sie das später irgendwann nicht mehr wollen... ok. Ab 12(?) 13(?) dürfen sie das ja ohnehin selbst entscheiden.

Aber ich weiß was du meinst: es ist alles brutal hart, schwierig und natürlich alles andere als ideal und natürlich auch ganz anders als man es sich als liebende Mutter wünschen würde.

Das ist nicht die Frage.

12.03.2023 23:40 • x 1 #950


Libra82
Danke, hört sich auch netter an.
Ich bin da viel zu voreingenommen und belastet, als das ich da so schreiben könnte

Es telefonisch oder im direkten Kontakt zu tun... Ich bin mir nicht sicher. Erstens, er verdreht gern alles und nutzt es für sich. Ich hätte da gern lieber was schriftlich, damit er sich nicht weiter aalen kann.
Zweitens führt sein aalen bei mir ggf zu entsprechend emotionalen Reaktionen und es ist für mich wichtig, den Abstand zu haben und vor allem die zeitliche Möglichkeiten, mir erst auf die Zunge zu beißen, bevor ich mich aufgeregt dagegen begehre. Es geht nicht um mich sondern um Diego

Eben kam mir noch ein heilsamer Gedanke. Ich dachte, wenn es wirklich nicht gut für Diego ist, wird er mir das zeigen und ich kann ggf eine Lösung finden, dass er anders zu ihm kann....

12.03.2023 23:45 • #951


T
Zitat von Libra82:
Es telefonisch oder im direkten Kontakt zu tun... Ich bin mir nicht sicher. Erstens, er verdreht gern alles und nutzt es für sich. Ich hätte da gern lieber was schriftlich, damit er sich nicht weiter aalen kann.

Das stimmt natürlich, dann lieber schriftlich.


Zitat von Libra82:
Eben kam mir noch ein heilsamer Gedanke. Ich dachte, wenn es wirklich nicht gut für Diego ist, wird er mir das zeigen und ich kann ggf eine Lösung finden, dass er anders zu ihm kann....

Ich verstehe das gut, aber darauf würde ich nicht bauen. Diego wird aus seiner kindlichen Perspektive alles machen, damit es jetzt klappt und er seinen Papa irgendwie sehen kann. Dich wird er das aber definitiv nicht spüren lassen.
Das ist ja das Schlimme, dass Kinder denken, sie könnten da wirklich einen Einfluss haben etc... dabei ist es nicht wirklich so.

Ich würde es wirklich mal mit schreiben versuchen - du kannst meinen Text ja als Vorlage nehmen, und falls du möchtest helfe ich dir sehr gerne, auch bei weiteren Nachrichten (nur ein Angebot, bitte nicht falsch verstehen, ich möchte mich absolut nicht aufdrängen.)
Wenn ich mir paar Minuten Zeit nehme, könnte ich auch noch deutlich bessere Worte finden. Das oben war jetzt nur mal laut vor mich hin überlegt.

Ich denke es wäre einfach super für Diego wenn er wüsste: ich sehe Papa (und die Geschwister) dann und dann - und sich einfach nur darauf freuen kann. Ohne Hoffen, Bangen, Fragen.

Gerade dieses wie wird Papa heute reagieren..? Sagt er ja..? Sagt er nein..? Ist er gut drauf..?
Ach je. Das versetzt mich ungut in meine Kindheit zurück.
Hab meine Mutter später oft gefragt warum sie mir das angetan/zugemutet hat.
Sie war da sehr betreten.. war ihr nicht bewusst. Dachte, das macht mir nichts aus. Ich erweckte ja nicht den Anschein - und der Kikdertherapeut zu dem sie mich damals brachte meinte mit mir wäre alles bestens normal.
(Sicher: war auch bestens normal, psychisch gesehen. Psychisch krank war und bin ich nicht. Nur... belastet und traurig gemacht hat es mich trotzdem. Und erst etwas später wurde mir so richtig bewusst wie sehr. )

Ich bin mir aber sicher, dass du das für Diego hinbekommen kannst. Wenn einem diese Dinge bewusst sind kann man es anders machen.

12.03.2023 23:56 • x 1 #952


Libra82
Tja, mein Hirn ist gerade überladen...
Ich wieder die einzige die sich zermürbt, was wie richtig ist...

Also danke, für deine Unterstützung.

Ich glaub leider weiter nicht, dass es Diegos Selbstbewusstsein und seiner Entwicklung dient, wenn ich den Vater in die Pflicht nehme, obwohl dieser sich aalt und im Grunde nur genervt von den Bedürfnissen seines Sohnes ist. Denn genau das ist, was er ihm zeigt. Er hat nur gerade noch nette Ausreden dafür.

Wenn all die Konstrukte fallen und Diego ihn wirklich öfter erlebt, wird er natürlich auch öfter erleben, dass sein Vater im Grunde bedingungslose Anpassung wünscht und ansonsten genervt ist, dass er jetzt da ist.

Die zwei Großen will er sehen. Er bettelt um Kontakt, springt über jeden Schatten.

Die einzige Hoffnung, die ich habe ist, dass wenn ich ihm nun regelmäßig sage, wie wichtig er seinem Sohn ist, dass er sich vielleicht auch wichtig genug vorkommt und gern Papa spielt?!
Ihm ist ja wichtig Fokus zu sein...

Aber diese Hoffnung ist nur sehr gering, denn ich stand oft genug daneben, wie Diego ihm sagte, dass er ihn öfter sehen will und ihn vermisst und liebt... Ihn bester Papa nannte und fragte, wann sie wieder ins Schwimmbad gehen (war in den 11 Monaten genau einmal).... Wenn ihn das alles so reagieren lässt, kann ich mit ausrechnen, wie freiwillig er sein wird, wenn ich es einfordere, egal wieviel Blumen und Teppiche ich für ihn auslegen, damit meine Worte 'annehmbar' sind...

Ich habe auch überlegt, da es offensichtlich ein probates Mittel ist, ob ich Diego nicht einfach öfter das Handy spontan gebe, damit die beiden telefonieren können und sich dann Treffen zwangsläufig öfter ergeben. Da er ja prinzipiell immer ja gesagt hat, sobald Diego darum bat.
Aber dann wäre es weiter Diegos Job...

Man mein Hirn schwirrt. Die Woche wird hart, und ich Depp komm nicht zu Ruhe, weil ich es nicht lösen kann

13.03.2023 00:00 • #953


T
Zitat von Libra82:
Ich glaub leider weiter nicht, dass es Diegos Selbstbewusstsein und seiner Entwicklung dient, wenn ich den Vater in die Pflicht nehme,

Doch, das würde es.
Auch dein Ex würde sich daran gewöhnen. Es würde auf Dauer Routine und Ruhe einkehren.
Beides so extrem wichtig für kleine Kinder.

Ich verstehe deine Gedanken schon sehr gut, aber ich denke trotzdem du solltest da versuchen irgendwo einen Punkt zu machen, denn Diego möchte seinen Vater auch sehen, wenn dieser genervt davon ist... kleine Kinder ticken so.
Er braucht es jetzt auch. (Auch wenn man es vielleicht als Erwachsener mit anderer Perspektive von außen berechtigterweise anders empfinden mag.)

Aber das viele Betteln, Bangen und Hofffen... das ist nicht gut.
Es schädigt sogar sehr, wenn es dabei um die Zuwendung der Eltern geht.
Dieses Gefühl sollte sich nicht verfestigen es ist sonst später eine konstante Quelle seelischen Schmerzes.
Und im ungünstigsten Fall überträgt es sich auf Beziehungen zu anderen Menschen. Was nur natürlich ist, wenn man als Kind so viel Zurückweisung durch einen Elternteil erfahren hat.

13.03.2023 00:04 • x 1 #954


Libra82
Zitat von thegirlnextdoor:
Ich würde es wirklich mal mit schreiben versuchen - du kannst meinen Text ja als Vorlage nehmen, und falls du möchtest helfe ich dir sehr gerne, auch bei weiteren Nachrichten (nur ein Angebot, bitte nicht falsch verstehen, ich möchte mich absolut nicht aufdrängen.)

Sehr sehr gerne!
Ich sehe mich da aufgrund meiner verstrickung nur bedingt in der Lage wohlwollende Worte zu finden bzw es so zu gestalten, dass für Diego ein guter Kontakt entsteht
Dürfte mir ja schon anhören, dass ich der Grund sei, dass er keine Lust hat, sich mit seinem Sohn zu treffen. Das war im Juni oder Juli? Ist aber hier nachzulesen...

Zitat von thegirlnextdoor:
Gerade dieses wie wird Papa heute reagieren..? Sagt er ja..? Sagt er nein..? Ist er gut drauf..?

Das wird leider bleiben. Ich kenn den Mann.

Zitat von thegirlnextdoor:
Nur... belastet und traurig gemacht hat es mich trotzdem. Und erst etwas später wurde mir so richtig bewusst wie sehr.

Oh man..... Jetzt weine ich richtig und spüre, was ich Diego auch antue... Aber weiter.... Das wird leider auch mit klarer Absprache so sein. Er wird seinem Sohn nicht die Aufmerksamkeit schenken, die ihm zeigen und erspüren lässt, dass ihm der Kleine am Herzen liegt! Ich fürchte, es wird dann nur noch subtiler ausgespielt und Diego nicht wie jetzt, klar darüber, dass es eigentlich anders sein sollte... Denn dann wird er Kontakt haben, öfter, und leider spüren, dass er ihm zu viel und zu wider ist.

Weißt du wie sehr ich ihm das ersparen will?

Wenn Diego seine Wut äußert auf diese Ambivalenz wird er den Spruch kassieren und das nach dem was ich alles für dich tue?.... Jetzt kann er den Spruch ganz sicher nicht einsetzten. Aber dann schon.

Ich habe Bauchschmerzen wenn ich dran denke. Aber ja, vielleicht sind es nur meine nun sehr negativ getönten Erinnerungen an ihn. Aber genau das sagte er, dauernd, zu mir, zu den Kindern und ich habe mich Jahre schlecht und Schuld gefühlt...
Jetzt ist Diegos position eine andere...

Ich werde echt wahnsinng, wenn ich mir vorstelle, dass er so mit ihm redet und ich die Gehirnwäsche nicht direkt stoppen kann....
Diego wird das nicht berichten können, mein Ex macht vieles sehr sehr subtil.

13.03.2023 00:15 • x 1 #955


Libra82
Zitat von thegirlnextdoor:
Doch, das würde es. Auch dein Ex würde sich daran gewöhnen. Es würde auf Dauer Routine und Ruhe einkehren. Beides so extrem wichtig für kleine ...

Eben untergegangen zu sagen...
Ich weine gerade nicht nur wegen meinem Sohn, sondern weil ich deinen Schmerz dabei so tief nachempfinden kann!
Danke dir aus ganzem Herzen, dass du es hier trotz meiner zum Teil zickigen Gegenwehr mit mir teilst!
Es macht mich schrecklich betroffen zu wissen, dass eine gestandene und zartfühlende Frau wie du weiter darunter leidet und wahrscheinlich weiter Rollen und mehr Aufgaben übernimmt, damit sie geliebt wird.

Du bist zumindest hier eine aufmerksame mitfühlende Person, ich wünsche Dir von Herzen, dass Du weißt, dass du liebenswert bist und die gleiche emotionale Zuwendung verdient hast, die du offensichtlich zu geben bereit bist.

Ich hab in meinen Ex so viel Misstrauen, dass ich kaum glauben kann, dass er unseren Sohn aufrichtig liebt. Und beruflich weiß ich, wie schlimm Kinder und Jugendliche leiden, die von ihren Eltern eigentlich mehr geduldet als gewollt sind.... Glaube mir, die gehen zu Hauf mit großen psychischen Schäden hervor, die nur sehr schwer, wenn überhaupt aufzulösen sind.

Aber ja, die Situation, in der ich Diego bisher gelassen habe ist leider alles andere als gut.

Vielleicht ist der Nagel in meinem Kopf gerade einfach zu schmerzhaft und es ergeben sich wunder, wenn ich ihm den Ball der Verantwortung wieder klar zuspielen, statt Diego damit allein zu lassen....

Darf ich trotzdem kurz schreien (Natürlich nicht in echt) vor Schmerz, weil mein Herz blutet? Weil ich einfach nicht versteh, warum er diesen kleinen fantastischen und liebenswerten jungen derart verhungern lässt mit seinen Bedürfnissen?

Ich habe so so so soooo Angst, dass ich das noch klarer und deutlicher erleben werde, sobald ich wieder auf ihn zugehe mit diesen Gedanken.... Oder weil der Kleine halt mit so widersprüchlichen Kontakten zurecht kommen muss. Ich weiß echt nicht, ob ich der ganzen Sache gewachsen bin...

Aber hey, im August ist die Mutter Kind Kur, da lass ich mich noch mehr coachen

13.03.2023 00:32 • x 2 #956


Libra82
Der Nagel im Kopf, er hämmert...

Das wird sich doch nicht ändern, durch mehr verbindliche Kontakte .. Er wird ihn dann mehr holen und Diego wird dann viel direkter zu spüren bekommen, dass er ihn nervt, er ihn eigentlich nicht will, er ihm zu viel ist. Aber er wird ihm dann nicht signalisieren, dass er leider keine Zeit hat, sondern das Diego zu viel will und er immer unzufrieden ist, egal wie viel er ja macht für ihn!... Hat er ja schon gestern wieder zu hören bekommen, als er gebracht wurde, ich stand daneben! . Es wird also noch viel klarer und deutlicher in seine Seele eingeschrieben, dass er für Papa anders sein muss, sonst nicht richtig und nicht gut genug ist, und vor allem selbst schuld daran ist...

Ich habe es mir 6 Jahre einreden lassen und bin eine Erwachsene Frau! Er wird es bei Diego nicht anders machen.

Sei mir nicht böse, ich schaff es nicht, dass für gut zu befinden. Mir schnürt sich alles zu...

13.03.2023 00:43 • x 1 #957


T
@Libra82 ich verstehe dich und deine Gefühlswelt sehr gut.
Und ich danke dir für deine Anteilnahme. ️
Lass das alles mal setzen und denk nochmal in Ruhe darüber nach.
Ich verstehe genau, wie und wo deine Gedanken gerade kreisen, und deine Überlegungen sind nicht unberechtigt!
Ich denke nur, dass es in dem Schmerz, den du auch wegen Diego empfindest, nicht ganz bis zum Ende durchdenkst, bzw. da wirklich ein bisschen Distanz fehlt.
Ich habe da noch ein paar Gedanken für dich, aber jetzt falle ich leider wirklich ins Bett, morgen bzw. die nächsten Tage dann.
Ich würde dich ja am liebsten Mal in den Arm nehmen und sagen es wird alles gut werden.
Ich denke das kann es, auch wenn du dir das mit deinem Ex gerade nicht so vorstellen kannst, aber ich denke schon dass man das durchaus in Bahnen lenken könnte, die für alle konstruktiver wären. Selbst wenn der Ex etwas manipulativ und mimöschenhaft drauf ist. (Ich meine jetzt speziell mit den Kids! Eure Beziehung ist wieder eine ganz andere Schiene, und da war er selbstverständlich nicht nur ein bisschen mimöschenhaft und manipulativ, bitte nicht falsch verstehen!)
Er ist trotzdem nicht zu 1000% schlecht (bezogen auf ihn als Vater), ja auch nicht im Umgang mit den anderen Kids.

Klar, du siehst das momentan nicht so, und das ist verständlich, aber ich bin mir sicher: wäre er wirklich abgrundtief böse und scheußlich würde gerade ein sensibles Kind wie Diego das spüren und ihn gar nicht sehen wollen.

Meine Mutter nahm meinen Vater damals auch als so negativ wahr... und das schmerzte mich schrecklich. Ja, er hatte seine Fehler. Kleine und große. Die er später, als ich erwachsen war, auch zugab und aufrichtig bereute. Er hatte trotz der unglückseligen Beziehung mit meiner Mutter ein Herz, und als er starb als ich gerade 34 war, war meins gebrochen. (Ich hielt in den letzten Sekunden seine Hand und bin dankbar, dass ich diese Möglichkeit hatte.)
Für Kinder ist es sehr anders als für Expartner...

Ich bin mir auf jeden Fall sicher: das wird alles noch werden, auch wenn es jetzt im Moment nicht danach aussieht.

13.03.2023 01:21 • x 3 #958


Heffalump
Zitat von thegirlnextdoor:
Ich meine, dass hier dringend eine Regelung gefunden werden sollte - zu Diegos Wohl.

Das auf alle Fälle.
Aber, ich gebe zu bedenken, das der Erzeuger sich trotz Regelungen, prima drücken kann.

es mag zwar wichtig sein, das Diego seinen Paps sieht - aber erzwingen kann und sollte man es nicht. Ich möchte nicht wissen, wie viele Spitzen da verteilt werden, welche nur Diego´s Ohren hören sollen.

Zitat von thegirlnextdoor:
Die Aversion gegen das Jugendamt verstehe ich nicht ganz, meiner Freundin wurde dort gerade hinsichtlich der Terminproblematik sehr geholfen.

gibt solche und andere.

Zitat von thegirlnextdoor:
Meine Mutter nahm meinen Vater damals auch als so negativ wahr... und das schmerzte mich schrecklich. Ja, er hatte seine Fehler. Kleine und große.

Fehler haben wir alle - und längst ist nicht jeder bereit, mit den seinen zu arbeiten. Sie werden deswegen ja nicht weniger oder verschwinden, denn dann tauchen neue auf.
Und Kinder nehmen ihre Eltern zunächst fehlerfrei wahr. Erst mit zunehmenden Alter und Reife, sieht man auch hinter die Kulissen.
Als Kind nimmt man andere Fehler wahr, als wie ein Ex-Partner. Selbst in gelebten Partnerschaften ist dies nicht so selten.

Es liegt in der Natur der Menschheit, nach Vollkommenheit zu streben und diese nie zu erreichen.

13.03.2023 05:14 • x 2 #959


Libra82
Nach nicht mal 4 Stunden Schlaf fühle ich mich nicht wirklich in der Verfassung überhaupt was zu regeln...

Ob er sich drücken wird, oder sein Ego pushen muss und dann, wenn ich es öfter anstoßen werde, auch wirklich kommt, das wird weiter nur er in der Hand haben...

Ich nehme die Erkenntnis ernst, dass Diego dies auf keinen Fall weiter übernehmen sollte dies einzufordern.

Ich überlege, ob ich quasi eine Art Routine einfließen lasse, bei welcher ich jede Woche frage, wann er ihn nehmen wird, weil Diego ihn sehen will und ihn, wenn es geklärt ist, mit dem Kleinen reden lasse...

Allerdings glaube auch ich nicht daran, dass er mir überhaupt etwas verbindlich nutzbares sagt und es weiter solche spontanen und eher seltenen Treffen bleiben. Allerdings hat er ee dann nicht mehr 'so leicht' und Diego hat es nicht mehr 'so schwer'...
Ich muss sehen, dass ich da meine Emotionen Zügel, denn es wird auch mich immer wieder treffen. Und ich gebe mir Mühe, nicht ganz offensichtlich negativ zu ihm eingestellt zu sein.

Tja... Was funktioniert hatte ist tatsächlich bisher nur ihn direkt zu erreichen und Diego fragen zu lassen. Ihm sagt er nicht direkt nein und sucht Lösungen. In einem kurzen Anflug von bösartigkeit hatte ich mal zu meinem Vater gesagt, dass er ihn besser täglich anrufen solle.... Natürlich hab ich das nicht umsetzen lassen!

Alternativ... vielleicht ist das auch eine Überlegung.... Wenn ich wöchentlich nach Möglichkeiten suche, wo er mit Diego telefonieren kann. Um ehrlich zu sein könnte ich mir vorstellen, dass Diego die ersten 14 mal ein Treffen fordert, aber dann wieder eine zeitlang genug hat, falls es zu solchen Treffen kommt....
Aber dann ist er wieder der, der abhängig ist von seinem ja, oder nein...

Ich weiß wirklich nicht....

13.03.2023 06:17 • x 1 #960


A


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