Update...
Ich habe meine erste Nacht allein in der Wohnung und Diego schläft zum ersten Mal bei seinem Papa!
Ich bin stolz und voller Wehmut, irgendwie voll ergriffen mit emotionalem Chaos...
Ich habe einen 5 Jahre alten Sohn der in den letzten Tagen riesen Entwicklungssprünge macht und ich daneben stehe und abwechselnd Beifall klatsche und mich freue, um kurz danach in Tränen auszubrechen, weil ich verstehe, dass ich kein baby mehr habe....
Am 03.03. hat er morgens beschlossen, dass er seine Schnuller nicht mehr braucht. Er war eigentlich verrückt danach, brauchte immer mindestens 2 und schaffte es erst seit wenigen Monaten zumindest tagsüber keine zu fordern. Natürlich hab ich die Zeiten immer ausgedehnt und versucht ihn zu überzeugen. Aber dann war er plötzlich so weit.... Das Geschenk der Schnullerfee hab ich schon seit fast 2 Jahren im Schrank... Ich war echt dankbar, dass er dieses tatsächlich immer noch wünschte
Natürlich kamen doch auch mal Momente der Trauer um den Verlust, aber er (und ich) haben es ausgehalten...
Trotzdem muss ich zugeben, ich hab heimlich geweint... Ich werde meinen kleinen Engel nie wieder so niedlich mit den beiden Schnuller sehen? Wirklich?... Es wäre echt schön, wenn man mich auch so nett vorbereiten und begleiten würde...
Tja und heute früh, einfach so, will er bei seinem Papa schlafen und zieht es auch noch durch.
Seit Tagen warte ich schon auf eine Antwort von diesem Herren. Ich hatte ihm am 03.03 informiert, dass wir eine schulanmeldung für Diego haben und er unterschreiben muss. Ich wollte wissen wann er kommt und wie er zu den einzelnen Dingen steht. Er antwortete nur kurz, dass er es toll finde und sich melde wenn er von der Baustelle komme, Anfang der Woche. Es kam aber nie was. Diego fragte immer häufiger nach ihm, sagte, dass wenn er sich nicht melde, er ihn auch Salat nenne und heute wollte er ihn anrufen. Auf der Fahrt zum Kindergarten haben wir ihn erreicht. Es wurde konkret geplant das er ihn heute hole. Er wolle ihn aber lieber zu mir bringen, dass bei meinen Eltern sei ihm unangenehm. Ich willigte ein. Plötzlich fragte Diego zuerst mich leise und als ich nickte laut, ob er bei Papa schlafen könne. Er erhielt auch von ihm ein Ja.
Tja und dann durfte ich quasi meine Planungen straffen. Ich habe mir wirklich Mühe gegeben. Kuscheltiere, Klamotten, lieblingsflasche... Alles zusammen gepackt. Sein Lieblingsessen gekocht und zugestimmt, dass Papa sein Zimmer sehen kann. Der Kleine war so glücklich und aufgeregt. Und sogar seine Geschwister waren beim Abholen dabei. Seine Schwester versicherte mir ganz süß, dass sie Diego helfe, dass er die Nacht gut schafft. Ich bin so unfassbar erleichtert, dass die zwei Großen auch dort sind. Ich weiß, dass es für Diego viel bedeutet und er glücklich sein wird.
Ich hab sogar seinen Vater bei WhatsApp entblockt... Seit 03.07.22 war da Funkstille. Ich dachte, so besteht zumindest die Chance, dass der Kleine sich melden kann.
Tja, was soll ich sagen.... Bevor er abgeholt wurde schockte er mich damit, dass er 4 Tage dort bleiben wolle. Ich hatte für 2 Tage gepackt... Hab ihm auch gesagt, dass das nicht geht, wegen Kindergarten... Aber das ist ja auch nicht so richtig... Er könnte natürlich aucu mal nicht in den Kindergarten. Daher sagte ich etwas beschwichtigend, dass er doch erstmal 2 Tage dort bleiben soll und wir dann sehen, wie es läuft.
Im Bad versicherte er sich kurz, was passiert, wenn er es doch nicht ohne mich schaffe und ich sagte, dass Papa ihn dann bringt oder ich ihn hole...
Als sein Vater und seine Geschwister hier waren war er so glücklich und aufgeregt, dass er 2 mal hingefallen ist und sich gestoßen hat.... Er vergaß sogar mich zu drücken und war schneller weg als ich schauen konnte...
Ich bin stolz auf ihn und stolz auf mich, denn im Gegensatz zu ihm, bin ich noch nicht bereit. Aber ich werde mein bestes geben und ihn unterstützen, bei allem was er sich zutraut. Gut, dass er weder jetzt noch in all den Situationen im Krankenhaus meine Schwere spürt oder diese zu seiner macht.
Mein Ex war sogar so nett und hat mir Fotos geschickt. Eines bei der Ankunft. Eines gegen 20 Uhr, es zeigt Diego happy mit Schnuller... Es ist schön ihn so zu sehen.
Ich habe mir Essen geholt und einen Film geschaut... Es tut gut, aber weinen muss ich trotzdem gelegentlich.
Ich habe mich sogar zum ersten Mal seit der Trennung dabei erwischt mich dorthin zu sehnen. Ich wäre so gern dabei, würde so gern die Kinder erleben, ihnen pfannkuchen machen, sie lachen hören. Selbst mein Ex wirkte in den Gedanken sympathisch und ich fragte mich, ob ich es nicht doch hätte aushalten können, es nicht doch viel an mir lag, er mir ja so viel gegeben hätte, wenn ich.... Ihr wisst schon.
Aber in Wirklichkeit vermisse ich nur meinen Sohn und es fällt mir schwer ihn nicht zu erleben.
Ich bin froh dass es in mir nicht mehr diese dramatische Panik gibt. Die Sorte von Angst, dass ich morgen ins Krankenhaus gehe und er die Nacht nicht geschafft hat. Die Zeit der Neonatologie sitzt tief. Zum Glück hatte ich schon geübt, als Diego bei meinen Eltern geschlafen hatte... Zum Glück kann ich das Gefühl schnell neu einordnen und es wird nicht mehr so überflutend. Aber ich bin traurig. Und Leute, ich habe Angst... Was ist, wenn der Zwerg auf den Geschmack kommt und sich nun gern von mir frei nimmt? Nicht, dass ich es ihm nicht gönne, aber... Ich bin doch noch gar nicht so weit ^^
Ich sollte mir dringend echte Hobbys zulegen ^^.... So viel Freizeit wie jetzt hatte ich seit 5 Jahren nicht mehr!
Und ich bin ganz gespannt, ob ich ernsthaft lang schlafen werde, wenn mich der kleine Schreck nicht weckt und Bespaßung verlangt...
Aber erstmal muss ich es schaffen nicht zu weinen
10.03.2023 23:36 •
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