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Zwischen Wunsch und Wut

Libra82
Zitat von EineMitleserin:
Nachtrag: ruf auf jeden Fall vorher in der Klinik an. Notfalls muss sich der Herr etwas einfallen lassen. Vielleicht wirds ihm schnell zu müßig und ...

Ich habe leider die Vermutung, da er vermutlich noch nicht die Next gefunden hat, dass er mit dem Gedanken spielt ggf tatsächlich zu den Berlinfahrten dazu zu kommen...
Aber das war nur so ein Gedanke.
Gefühlt geht er mir deutlich aus dem Weg und wirkt fast verschreckt, wenn er vor mir steht

01.03.2023 14:55 • #901


T
Zitat von Libra82:
Allerdings habe ich in einer Klinik gearbeitet und denen geht da ständig was durch.

Hm, aber doch nicht beim Standard-Prozedere.
Wenn es absolut Gang und Gebe wäre, dass beide Eltern unterschreiben müssten hätte das ganz sicher nicht schon mehrmals anders funktioniert. Einmal vielleicht, aber sicher nicht öfter.

01.03.2023 14:58 • #902


A


Zwischen Wunsch und Wut

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Libra82
Ich kann ja mal einen Anwalt für Familienrecht um Einschätzung bitten bezogen auf die gesundheitliche Fürsorge.
Dafür hatte mir mein Ex eine blanko Erlaubnis ausgestellt als er seinen Auswandergedanken Nachdruck verleihen wollte und ich nur daran dachte, wie ich dann alles rechtlich absichern kann, wenn er wirklich ganz verschwindet...
Aber ob das Gültigkeit hat, das weiß ich nicht. Aber kann mir ein Anwalt sicher sagen.

Ich hab nach der Trennung und seinem unschönen Verhalten, wo er zeigte wie viele Lügen er bereit ist über mich zu erzählen, eine Rechtsschutzversicherung mit Familienrecht abgeschlossen. Wenn ich mich nicht irre dürfte diese ihre volle Wirksamkeit erlangen ab August und dann kostet es mich nix zusätzlich, es sei denn ich lasse mir was zu Schulden kommen

01.03.2023 15:02 • x 2 #903


L
Nochmal wir reden hier über ungelegte Eier und außerdem kannst Du Vollmachten etc. auch so formulieren und ihn unterschreiben lassen, dass es auch ausgedehnt geht.

Und dann hab ich noch ein Verständnisproblem: Er nervt Dich, sagst Du, dass er sich nicht beteiligt. Andererseits befürchtest Du, dass er zu den Terminen beim Arzt kommt.
Klingt ambivalent für mich. Vielleicht kannst Du das spezifizieren?

01.03.2023 15:06 • #904


T
@Libra82 ich würde dringend versuchen, hier vom absoluten Pessimismus wegzukommen.
Dein Ex ist kein Mustervater, das ist bescheiden und traurig für euren Sohn!

Aber deine Sorgen lesen sich dahingehend, dass für euren Sohn gesundheitliche Konsequenzen zu befürchten sein könnten, weil den Ex irgendetwas blockt.
Das halte ich trotz der ganzen Geschichte und dem Kontext für zu schwarz gemalt.
Dein Ex mag kein super toller Vater sein, aber es gibt doch auch keinen Anhaltspunkt dafür, dass er seinem Sohn gesundheitlich schaden möchte, oder?

Ich würde an deiner Stelle dringend versuchen, das etwas gelassener anzugehen.
Im Notfall wird NIEMAND deinem Sohn medizinische Hilfe verweigern, nur weil eine Unterschrift fehlt. Das dürfen die Ärzte gar nicht.

01.03.2023 15:07 • #905


Libra82
Zitat von Lumba:
Und dann hab ich noch ein Verständnisproblem: Er nervt Dich, sagst Du, dass er sich nicht beteiligt. Andererseits befürchtest Du, dass er zu den Terminen beim Arzt kommt.
Klingt ambivalent für mich. Vielleicht kannst Du das spezifizieren?

Es ist ambivalent
Ich muss mich da aber raus halten... Denn geht um unseren Sohn.
Und es nervt mich, dass er allen Ernstes so tut als sei er da und keine aber auch null anstrengung unternommen hat in den letzten Monaten überhaupt sich um etwas zu kümmern....
Ja, das nervt mich, auch wenn ich ihn am liebsten nie sehen würde. Aber für den Kleinen würde ich mir natürlich wünschen, dass er sich engagiert und interessiert ist und was für ihn tut
Ich würde es auch nicht verhindern, wenn er dabei sein will.
Er kennt alle Daten. Noch nie kam er auf den Gedanken irgendeinen Termin wahrzunehmen oder mir anzubieten es zu übernehmen oder sich an den Kosten zu beteiligen
Es kam auch noch nie eine Frage, wie es ihm geht und zu meinen Ausführungen, was die Ärzte sagen kommt immer nur ein 'gut' oder ähnliches...
Also nervt mich, dass er auf sein Recht besteht selbst zu unterschreiben, denn mehr tut er faktisch nicht

Zitat von thegirlnextdoor:
Aber deine Sorgen lesen sich dahingehend, dass für euren Sohn gesundheitliche Konsequenzen zu befürchten sein könnten, weil den Ex irgendetwas blockt.

Nein... Ich fürchte das sich alles verzögert. Das MRT ist nicht sofort nötig, dann muss man halt auf die Unterschrift warten und ich darf zurück fahren etc... Solche Befürchtungen habe ich...

Zitat von thegirlnextdoor:
Notfall wird NIEMAND deinem Sohn medizinische Hilfe verweigern, nur weil eine Unterschrift fehlt. Das dürfen die Ärzte gar nicht.

Das weiß ich

01.03.2023 15:34 • #906


D
Zitat von E-Claire:
Und jetzt sind wir bei einem ganz großen blinden Fleck! Du verkaufst Dir, Diego den Vater zu nehmen als Diegos Wohl. Einwilligungen kann man regeln, ja ist ein bissl mehr Arbeit, aber auch da ist es an Dir mal in die Elternebene zu kommen.


Sorry, so ein Quatsch! Für Diegos Entwicklung ist das Desinteresse des Vaters fatal. Und mit ausbaden darf es Libra.

Zitat von Lumba:
Er nimmt sich ja was, wenn er keinen Kontakt zu Buben hat. Das wird er mal bereuen,


Das glaube ich kaum. Als ich drei Jahre alt war, entzog meine Mutter meinem Vater das Sorgerecht aus Gründen. Mitunter auch, weil er sich ebenfalls nicht kümmerte. Ich war ihm egal. Meine Mutter hat dennoch ,als ich älter wurde gefragt, ob ich Kontakt aufnehmen möchte. Ich wollte zunächst nicht. Als Teenager entschied ich, mich bei ihm zu melden. Meine Mutter unterstütze mich dabei. Ich rief ihn an und bat um ein Treffen. „Tja, weißt du, das ist mit einem Treffen alles nicht so einfach..“, bekam ich zu hören. Dazu kam es also nie. Als Erwachsene vor vielen Jahren noch ein Versuch. Ich fand ihn auf SocialMedia, schickte ihm 'ne Anfrage. Die hat er zwar angenommen, aber es kam nie etwas von ihm, auch zu meinem Geburtstag keine Nachricht. Es gibt einfach Menschen, die können ihre Vergangenheit wunderbar ausblenden. Als sei nie etwas gewesen.

Was bin ich heute froh, dass ich für die Pflege dieses Mannes nicht aufkommen muss. @Libra82, lass dich nicht beirren, ich finde, du bist auf dem richtigen Weg.

01.03.2023 15:37 • x 4 #907


T
Zitat von Libra82:
Nein... Ich fürchte das sich alles verzögert. Das MRT ist nicht sofort nötig, dann muss man halt auf die Unterschrift warten und ich darf zurück fahren etc... Solche Befürchtungen habe ich...

Aber das lässt sich doch verhindern - einfach vorher erkundigen, vorher Unterschrift einholen falls überhaupt notwendig, und schon ist das Thema erledigt.

Ich verstehe deinen Unmut insgesamt mehr als gut, und du hast auch das gute Recht, dich persönlich über die ganze Sache zu ärgern/enttäuscht zu sein.
Es ist enttäuschend und das Verhalten deines Ex ist nicht ok.
Ich denke, dass du dir und deiner Energie was gutes tun würdest, wenn du nicht diverse Themen miteinander vermischen würdest, denn das schlaucht dich nur unnötig - selbst unnötige Befürchtungen kosten viel Kraft und Nerven.
Es ist einfach insgesamt eine doofe Situation, aber solche Dinge wie das mit dem MRT lassen sich doch gut im vorhinein regeln.

01.03.2023 15:38 • x 1 #908


E
Ich bin nicht getrennt, habe aber auch ein medizinisch anspruchsvolles Kind. Und da muss tatsächlich für sämtliche Diagnostik, MRT, EEG etc immer auch die Unterschrift des Vaters mitgebracht werden (ich mach diese ganzen Arztbesuche immer allein mit dem Kind).

Klar, in einem akuten Fall ist die Unversehrtheit des Kindes wichtiger, aber ein MRT Termin, oder ähnliches lässt sich ja verschieben. Dann ist man aber schon vor Ort, die Unterkunft lässt sich nicht mehr stornieren und für das Kind sind solche Reisen auch alles andere als angenehm.

Ich denke, dass das tatsächlich eher ein Jurist wissen und beantworten kann, da es hier um die Standard Arztbesuche hinausgeht. Und sei es nur, um eine Vollmacht wasserdicht zu verfassen.

Kliniken und Fachpraxen haben da schon sehr klare Regeln und Richtlinien an denen die sich halten, denke nicht, dass das Jugendamt da bis zum Detail beraten kann.

Jetzt im speziellen Fall würde ich aber eben sehr wohl zusätzlich die Klinik kontaktieren. Denn dort ankommen und dann weggeschickt werden wäre für Diego und dich, liebe Te, alles andere als angenehm.

01.03.2023 15:54 • x 3 #909


Nachtlicht
Vielleicht wäre es möglich, nur einen Teil des Sorgerechts - die Gesundheitsfürsorge - auf dich zu übertragen.
Ggf. dann auch einvernehmlich mit dem Kindsvater, wenn der merkt, dass das Ausüben dieses Rechts auch eine Pflicht bedeutet?

01.03.2023 17:01 • x 3 #910


Libra82
Danke für alle Beiträge!
Es hat geholfen.

Ja, ich vermische hier Dinge. Klar bin ich emotional, es geht um ein kleines Wesen, dass ich aus ganzem Herzen Liebe und für dessen Wohl ich alles auf mich nehme.

Der nette andere Sorgerechtigte... Na ja ich habe es wohl darstellen können...
Natürlich regt es mich auf, dass ich dauernd auch von seiner Unterschrift Abhängig bin, obwohl es ihm nicht mal ein Funken Mühe wert ist mal zu erfahren, zu erleben oder sich dafür zu engagieren wie es unserem Sohn geht.

Aber hey, auf das Recht wollen wir bestehen.

Natürlich wäre es für Diego toll, wenn sein Vater anders wäre, für mich auch. Ich hätte gern mal ein Wochenende frei im Monat und würde mich gern drauf verlassen, dass sich gut um ihn gesorgt wird. Am liebsten auch VOR meinem Ableben... Aber hey, wir sind hier nicht bei wünsch dir was, sondern so ist es!

Ich habe, so finde ich, einen relativ guten Weg gefunden, das zu akzeptieren. Durch die letzten Geschichten um die Gesundheit kam ich wieder ins Wanken

Ich hatte echt ganz kurz die Illusion, vielleicht unterstützt er mich mal wirklich selbstlos. Denn ich erkenne beim besten Willen nicht, dass es ihm um Diego geht...

Aber hey, er hat ja gewisse Züge und so Menschen geben die Kontrolle nicht ab, die sie besitzen.

Und zack hab ich wieder Angst dass er auf mich abzielt und komm völlig ins staucheln....

Denn, mein erster Impuls war ihn jetzt zu ALLEN Terminen zu schleifen und ihn da nicht mehr zu schonen. Genau so wie du es sagst @ Nachtlicht.... Aber schon überkam mich die Angst, was, wenn das genau seine Absicht ist? Wenn er will, dass ICH ihn darum bitte, damit er wieder gönnerhaft und herrlich daher kommen kann und ich ihn quasi dauernd auf Abstand bringen muss?
Wobei es da tatsächlich keine Anzeichen gibt! Aber hey, ich hab noch Ängste...

Da ich spüre, wie sehr es in mir arbeitet schreibe ich hier, um möglichst neutrale Meinungen zu hören.

Ja, ich werde mich absichern wegen Berlin. Und ich werde mal versuchen eine wirklich sichere Vollmacht zu erhalten.
Ob er die gesundheitliche Sorge a tritt, keine Ahnung, ihm ist das doch alles so wichtig

Sorry, jetzt musste ich doch noch mal emotionaler antworten.....

01.03.2023 17:40 • x 4 #911


T
@Libra82 lass dich mal drücken, du Arme. Ich verstehe dich absolut. Alles, wo es um die Kinder geht... ist ein mehr als wunder Punkt. Für mich genauso. Und wenn dann noch hinzu kommt was bei euch der Fall ist, dass den Kindern etwas fehlt... und der Erzeuger am liebsten non existent wäre... uff.
Meine Mutter ließ sich scheiden als ich fünf Jahre alt war. Mein Vater liebte mich und wollte mich sehen (und das klappte auch), aber meine Eltern hatten wahnsinnig viele Konflikte. Meine Mutter sagt heute... so schlecht wie zu dieser Zeit ist es ihr sonst nie im Leben gegangen.
Und ich sehe es bei guten Freundinnen, die mit kleinen Kindern (Wunschkindern) verlassen wurden. Das ist einfach brutal. Ausnahmezustand.

Deswegen... nimm dir bitte nicht zu Herzen, und denke nicht, dass hier jemand bagatellisieren möchte. Ich weiß durch welchen Horror du da gehst. Das ist alles unheimlich schmerzhaft.
Trotzdem ist manchmal gut, wenn von außen bisschen relativiert wird... bevor man in seinem (berechtigten!) Schmerz die Bodenhaftung verliert.

Ich drücke ganz fest die Daumen, dass mit den Untersuchungen in Berlin alles gut geht, und dass dein Ex sich insgesamt zusammenreißt und nicht auf die Idee kommt, euch nochmal Steine in den Weg zu legen.

01.03.2023 17:47 • x 1 #912


Libra82
Zitat von thegirlnextdoor:
@Libra82 lass dich mal drücken, du Arme. Ich verstehe dich absolut. Alles, wo es um die Kinder geht... ist ein mehr als wunder Punkt. Für mich ...

Danke dir und zurück ....
Danke auch für deine Offenheit bezogen auf deine Geschichte.

Mich berührt das.

Und nein, ich möchte nicht mehr ihm die Meinung sagen und für Recht sorgen oder betteln. Seit der Eskalation im Juni oder Juli? Kann ich stolz sagen, ich lass mich nicht zu was provozieren und ich Kämpfe nicht mehr mit ihm.
Diego weiß, dass ich mit ihm nicht viel zu tun haben will, aber ich absolut verstehe, dass er seinen Papa lieb hat und ich von Herzen ihm eine gute Zeit mit ihm wünsche. Er weiß, weil erlebt, dass wir viel gestritten haben und ich deshalb weg bin und nicht wieder komme. Diego kann mir sagen, dass er das schlimm findet und ich halte es mit ihm aus denn ja, es ist schlimm. Aber es ist Realität.
Er sagte mal vor 3 Wochen Mama, Papa ist nie böse mit mir und schimpft nicht, mit dir war er anders. Das ist irgendwie komisch... Ich hab ihm beigebracht, dass Beziehungen unterschiedlich sind und das es auch so sein darf. Ich bin stolz, dass er es differenzieren kann und zumindest aktuell und bisher für sich positives aus der Beziehung nimmt. Ich hoffe, ich schaffe es ihn so stark zu machen, dass er jedem gegenüber, auch mir, seine Grenzen vertreten kann...

01.03.2023 17:57 • x 3 #913


Libra82
Zitat von Doppelherzchen:
Das glaube ich kaum. Als ich drei Jahre alt war, entzog meine Mutter meinem Vater das Sorgerecht aus Gründen. Mitunter auch, weil er sich ebenfalls nicht kümmerte. Ich war ihm egal. Meine Mutter hat dennoch ,als ich älter wurde gefragt, ob ich Kontakt

Darf ich dich mal drücken ....
Deine Geschichte berührt mich sehr.
Ich hoffe, du konntest wirklich damit abschließen und in dir erkennen, dass er eine Tochter wie dich nicht verdient hat und du ohne ihn besser dran bist.

Was meinst du damit, dass du dich nicht für seine Pflege aufkommen musst?

01.03.2023 18:02 • x 2 #914


T
@Libra82 du machst das super, und du machst das beste, was du aus der Situation machen kannst.
Wirklich, es gibt Situationen, die sind einfach Gûlle - wie bei einer guten Freundin, wo die Kinder die erwünschtesten Wunschkinder waren, in der Arbeit mit ihnen angegeben wurde, und heute (Kinder sind 5 und 8 ) interessiert sich der Papa nicht mehr: er hat ja eine neue Familie.
Das ist so bitter, und die Scherben für die Kinder aufzuklauben SO hart. Jeder, der das schafft, hat nichts als Respekt verdient.
Dein Sohn wird es später irgendwann verstehen und dir für alles sehr dankbar sein. Du machst es sehr gut für ihn.

01.03.2023 18:06 • x 3 #915


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