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Zwischen Wunsch und Wut

Timeconsumption
Zitat von Libra82:
Leider hab ich durch meine Arbeit in wohngruppen viele nicht so professionelle Leute im Amt kennengelernt und leider schmeißt er mit Dreck bei dem ...


aber ebenso gibt es, wie überall in der Menschheit auch dort liebevolle Mitarbeiter, denen das Wohl der Kleinen am Herzen liegt und die sehr schnell merken, ob jemand nur mit Dreck wirft oder ob es tatsächlich doch den Tatsachen entspricht.

Sie sollen ja auch ganz genau hinschauen und prüfen, aber auch Sozialarbeiter haben feine Antennen für Dünnpfiff. Ich hab mittlerweile viele Freundinnen/Bekannte im Sozialen Bereich und muss sagen, würde ich das JA brauchen und an solch einen Menschen geraten - ich würde mich gut aufgehoben fühlen.

zudem gibt es ja auch die Möglichkeit, sich erstmal nur für sich allein ein Beratungstermin zu holen, ohne dass sie gleich Deinen Ex hinzu ziehen.

Behalt einfach im Auge, dass es Möglichkeiten gibt, die Dir helfen könnten, so dass Du da nicht allein durch gehst und alles auf den Eigenen Schultern trägst.

Kinder brauchen und haben Anrecht auf beide Elternteile und wie E-Claire schrieb und ich schon versucht habe, zu erklären, ist es Deine Erwartungshaltung. Denn, wie gesagt, der Kleine weiß mit Sicherheit nicht, ob es 15:00 oder 16:30 Uhr ist. Nur weil wir als Mama alles stehen und liegen lassen würden, macht das jemanden nicht zu einem schlechteren Elternteil, wenn er erst die Arbeit fertig machen muss.

Versuch, Deine Erwartungen herunter zu schrauben, denn nochmal:

DU machst Dir Dein Leid damit selbst. Es sagt niemand, dass Du sofort neutral an alles herangehen sollst, aber sich über jede Kleinigkeit zu ärgern und an allem festzubeißen, macht DICH unglücklich. Nicht ihn. Und Ärger macht auf Dauer krank.

25.08.2022 13:01 • x 3 #781


T
Was würde eigentlich mit einem Kind passieren, wenn es in diesem Fall z.B. die Mutter exakt so machen würde wie der Vater? Wer würde sich dann kümmern? Und: hätte die Gesellschaft für die Mutter, die es genauso treibt genauso viel Verständnis und würde sagen aber sie liebt ihre Kinder doch so sehr?
Ganz bestimmt..............................

25.08.2022 13:04 • x 2 #782


A


Zwischen Wunsch und Wut

x 3


E-Claire
Zitat von thegirlnextdoor:
hätte die Gesellschaft für die Mutter, die es genauso treibt genauso


?

25.08.2022 13:08 • #783


Timeconsumption
Zitat von thegirlnextdoor:
Was würde eigentlich mit einem Kind passieren, wenn es in diesem Fall z.B. die Mutter exakt so machen würde wie der Vater? Wer würde sich dann ...

Wer schreibt denn, dass er seinen Sohn sooooo sehr liebt?

und wer hat Verständnis für das Verhalten des Vaters?!

25.08.2022 13:43 • #784


Libra82
Zitat von Heffalump:
Diego ist jetzt 5, in 10 Jahren wird es dir egal sein. Da wette ich 100 Euro

Er wird 5...ich danke dir für die Zukunftsphantasie... Ich leb noch zu sehr im jetzt und in der Vergangenheit... Die Zukunft kann tatsächlich auch noch überraschend leicht sein...

Zitat von E-Claire:
Es ist Euer (!) Sohn.

Bitte schau hin.

Zitat von E-Claire:
Ich lese, daß Du Dich von mir angegriffen fühlst. Ich schreibe dir jetzt explizit, daß ich nicht impliziert habe, du würdest ihm EUREN Sohn streitig machen.

Ja, ich hatte mich durch diese knappe Wortwahl mit Ausrufezeichen eher unfair verurteilt gesehen. Gut, dass du es noch aufgeklärt hast.

Nachdem ich endlich den Absprung aus dieser Beziehung gefunden habe, reagiere ich allergisch auf knappe und subtile Anschuldigungen bzw Schuldzuweisungen. Als solche hatte ich deinen ersten Beitrag heute wahrgenommen.
Danke also für den Austausch danach sonst hätte ich heute noch länger gegrübelt.

Zitat von E-Claire:
Worum es mir geht ist, daß du langfristig loslassen musst, von der Vorstellung, daß Du darüber bestimmen kannst wie er seine Vaterrolle lebt. Du hast Vorstellungen darüber, was Ex macht, nicht macht, was man machen sollte, wie sich ein liebender Vater verhalten würde, was Du tun würdest etc.

Das ist normal zum jetzigen Zeitpunkt. Es bleibt aber weiterhin die Paarebene.

Ich stimme dir zu und gleichzeitig möchte ich widersprechen.^^... Und genau bei der Ambivalenz bleibt es auch beim 10 mal Lesen. Klar hab ich Vorstellungen und finde ihn zum kotzen, ob das an mir liegt, ich meine Vorstellung runter Schrauben kann etc hab ich geprüft und bin guten Wissens weg von ihm...

Auch hab ich in den letzten Wochen immer wieder versucht ihn auf Elternebene zu begegnen und die Paarebene heraus gelassen.
Hätte ich das nicht, hätte ich ihm sehr klar die Grenzen gesetzt und deutlich gemacht, dass er die Schlacht verliert, denn ich habe nix davon getan, was er nutzt um sich aus der Verantwortung zu ziehen. Auch hier hab ich nur kurz geschossen, dann genickt, dass beste für Diego und mich gemacht und war still.

Ich habe ihn brav über alles wesentliche über unser Kind informiert und war bemüht dies möglich neutral zu halten. Ist mir nicht immer gelungen.

Ich werde auch weiter nicht wortlos daneben stehen können, wenn er unserem Kind halbwahrheiten anbietet und sich vergöttern lassen will. Denn, dass weiß ich aus beruflichen Gründen, es gibt kaum etwas fataleres als ein Kind Konstrukten auszusetzen ohne zumindest Widerspruch kenntlich zu machen.
.... Drastisches Beispiel: kind wird geschlagen, Vater sagt 'zu seinem Wohl' , Mutter steht daneben und schweigt...
Klar, was das Kind dann erfährt und wie seine Wahrnehmung von sich und der Welt ist, oder?

Jetzt übertragen wir es auf die Situation, die ich euch schildere und Diegos Realität wurde. Der Papa, der sich gern von allen seinen Kindern 'bester Papa der Welt' nennen lässt, redet ihm ein, dass er immer (!) für ihn da ist, meldet sich dann tatsächlich 7 Wochen nicht und auf die Frage von dem kleinen Kerl, warum er ihn nicht holt, prangert er mich an (Ja, so reden die mit dir) und erzählt ihm, dass er (leider) arbeiten muss. Dies obwohl er tatsächlich von den 7 Wochen kein Problem hatte die beiden Geschwister noch häufiger zu holen und mit ihnen 2 Wochen Urlaub gemacht hat.
Nein, dabei still zu sein kommt einer Zustimmung gleich die eine Scheinwelt entstehen lässt, welche langfristig gesehen nur noch mehr die Selbstwahrnehmung und damit Selbstzweifel entstehen lassen.

Was ich durchaus tue ist Diego meine Gefühle zu erklären. Ich bin wütend, du musst das nicht sein, dass ist ok und gut so. Das weiß er ja leider schon sehr lange und ich habe nie geschimpft oder ähnliches, wenn er zu seinem Vater wollte auch wenn ich Abstand zu diesem gesucht habe. Im Gegenteil, ich habe ihm aufrichtig viel Spaß gewünscht und gezeigt, dass ich davor und danach die gleichen Gefühle zu ihm habe und für ihn da bin.

Das werde ich weiter genau so machen. Aber wenn sein Papa mich sauer macht, werde ich es nicht vertuschen. Ich muss aber durchaus lernen weniger emotional schockiert zu sein...

Da hilft mir sehr dieser Teil von dir:

Zitat von E-Claire:
Deine Erwartungshaltung Ex muß das jetzt aber auf einmal können, soll aus dem nichts aufhören, dich oder die Kids zu instrumentalisieren etc ist daher völlig unrealistisch.

Zitat von E-Claire:
Genau genommen streitet ihr weiterhin um die gleichen Dinge. Denn weder Deine Erwartungshaltung noch sein Verhalten haben sich geändert.

Zitat von E-Claire:
Alles ein bißchen auf der Linie von, jetzt habe ich mich doch schon getrennt, also muß doch aus ihm endlich der Vater werden.


Ja! Danke für die plastische Zusammenstellung!
Echt immer wieder erstaunlich, wie schnell ich verdrängen will, dass er wirklich wirklich wirklich wirklich und ganz ehrlich überhaupt gar nicht der Mann ist, den er mir vorgespielt hat.

Und ja, da leide ich an einer Amnesie und hab weiter einen blinden Fleck auch große Hoffnung genannt, dass zumindest der Teil nicht nur Mittel zum Zweck gewesen ist....

Und das hier:

Zitat von E-Claire:
hast irgendwann mal geschrieben, daß Du gefunden hast, daß er ein guter Vater wäre für die Halbgeschwister Eures Sohns. Das bedeutet, daß er die Fähigkeit grundsätzlich hat und die sehr realistische Möglichkeit besteht, daß er und Eurer Sohn irgendwann wieder ein gutes und liebevolle Verhältnis zueinander haben werden.

Gehört ja leider zu der Gehirnwäsche dazu. Er hat mir immer erklärt, dass er nur deshalb so wenig Energie für unser Kind hat, weil er dieses täglich sieht und nur deshalb so viel Wert auf noch mehr und mehr Zeit mit den Großen legt, weil es ihn so unfassbar schlimm trifft, dass er die beiden nicht tagtäglich begleiten kann.
Das zog so gut bei mir, denn voller Mitgefühl, wie schlimm es auch für mich wäre nur noch ein Bruchteil meines Sohnes zu erleben, ließen mich sofort alles schlucken an der Aufteilung und Gestaltung...

Und nun?
Ich denke auch hier lehrt er mich, es war nur sein Lügennetz in dem er mich verwickelt hat, damit ich gefügig bleibe.
Und jap... Tut weh, sehr sehr sehr weh, dass zu erkennen, denn wenn Diego leidet empfinde ich was und das ist sicher keine Bewunderung für den Müll, den er dann erzählt, wenn sein Sohn ihn fragt : warum?

Zitat von E-Claire:
Dafür sind kleine Schritte wichtig und Sprache ist ein unglaublich machtvolles Werkzeug und deswegen ist es nicht Dein Sohn, bei dem Du Ex Fehler ausgleichen sollst/musst oder sein Sohn, den er einfach nicht sehen will, sondern es ist Euer Sohn, der Euch beide sehr liebt, egal wie viele Fehler der jeweilige macht.

Hab nun den ganzen Tag drüber nachgedacht. Also wird es sicher auch was bewirken. Jedoch glaube ich, dass es mir zum aktuellen Zeitpunkt mehr nutz ihn als unseren Sohn zu betrachten und den Weg frei zu geben für gemeinsame Entscheidungen aber gleichzeitig weiter sehr bewusst mein Sohn sage, denn es ist die Beziehung die ich gestalten kann. Die Beziehung zwischen ihm und seinem Sohn ist seine Aufgabe.

Und nein mir geht es nicht um treffen um 13 Uhr statt 17 Uhr. Da hab ich voll aufgepumpt von dem Frust der letzten Wochen einfach nur noch rot gesehen... Ich übe mich noch. Je mehr Erfahrung ich mache mit ihm, desto besser bin ich vorbereitet und desto klarer wird mein echtes Bild von ihm und die Erwartungen gesenkt....

Er hatte meinem Vater gesagt, dass er sich gern am Wochenende melden wolle zwecks Treffen mit Diego.
Ich gehe davon aus, dass ihm das bestenfalls am Sonntagabend einfällt. Kommt wider erwarten etwas anderes zustande kommt oder es überhaupt ein Treffen gibt, freu ich mich für den Kleinen. Aber ich warte nicht darauf und wenn ich mich und den kleinen verabrede dann geht es eben vor, es sei denn, es lässt sich verschieben.

Zitat von E-Claire:
Mein sachlicher Vorschlag wäre daher, mal zu schauen, wie weit ihr beide so um die Weihnachtszeit seid und dann zu gucken, ob er sich für eine Familienmediation erwärmen könnte.

Hast du mit sowas Erfahrung? Finde den Vorschlag gut. Auch wenn ich akut noch phantasiere, dass ich lieber nicht mehr mit ihm reden will

Zitat von E-Claire:

Das weißt Du nicht! Das ist eine Schlussfolgerung Deinerseits, weil er sich nicht so meldet, wie Du annimmst, daß man(n) es tun sollte.

Nein, weil er weiter den Kontakt bzw nicht Kontakt nutzt um mit mir was auszuhandeln und es bislang keinen einzigen Moment gab, wo er etwas nicht 'für sich und seine Zwecke' sondern für seinen Sohn. Aber ja, darüber sollte ich mich nicht mehr wundern...

Aber die meisten wissen ja noch wie lange ich der Illusion verfangen war, wenn ich genug erkläre, würde er aufhören mich zu erniedrigen.

Zitat von E-Claire:
Mit breitem Grinsen gefragt, na sind wir heute ganz schön auf Krawall gebürstet? Cool, lass es raus!

Ja... Mein Vater hatte mir nur Stunden vorher gesagt was er mit ihm ausgetauscht hatte und ich hätte mal wieder gern meine Meinung dazu geäußert.... Mit einem boxhandschuh...
Aber musste es bei mir halten... Du hast mir Gelegenheit geboten. Danke

Zitat von Timeconsumption:
aber ebenso gibt es, wie überall in der Menschheit auch dort liebevolle Mitarbeiter, denen das Wohl der Kleinen am Herzen liegt und die sehr schnell merken, ob jemand nur mit Dreck wirft oder ob es tatsächlich doch den Tatsachen entspricht.

Das ist wahr, ich geh zu sehr vom Negativen aus. Und leider weiß ich aus eigener Erfahrung, dass er ein fantastischer Blender ist, der wahrscheinlich in einer solchen Situation Alles tun wird um sich von seiner aller aller aller besten Seite zu zeigen.
Das Schauspiel wird perfekt inszeniert und so mein größter Widerstand, es wird zum Leid und nicht zum Glück mehr und intensiver den Kontakt forcieren, den er innerlich aber ablehnt.

Ich wäre glücklich, wenn er mir das Gegenteil beweist aber Kontakt über 3. Erzwingen, das macht mich eher traurig und es wird auch für Diego nicht besser. Denn solche Kinder lerne ich beruflich zu Hauf kennen. Die haben dann rigide Auflagen zu den Umgang mit Mama und Papa und müssen sich fügen. Dann geht es wieder null um sie und man erfüllt die Pflichten.... Keine schönen Geschichten. Leider halten sich alle dann zu gern raus und verweisen auf das gut struktierte Konzept. Die Kinder werden immer stummer und innerlich tobt es ohne, dass einer dort wirklich hilft zu benennen.

Aber ja, es muss nicht immer negativ sein, es kann auch helfen! Beziehungen wachsen durch Begegnungen. Wenn er Begegnungen nur erhält durch Zwang, dann ist es zumindest eine, die ihm deutlich zeigt, wie sein Vater ist und nicht, was er nur von dem erzählt bekommt.

Und wer weiß, vielleicht würde sogar mein Ex noch väterliche Gefühle entdecken oder sein Kind zu schätzen wissen.

Zitat von Timeconsumption:
zudem gibt es ja auch die Möglichkeit, sich erstmal nur für sich allein ein Beratungstermin zu holen, ohne dass sie gleich Deinen Ex hinzu ziehen.

Ja. Das wäre eine Option. Ich überlege es mir.

26.08.2022 00:01 • x 1 #785


MissGeschick
Ich kann aus leidvoller Erfahrung empfehlen einen Online Kalender für den Umgang einzurichten. Da kannst du Termine eintragen, die Diego betreffen (wie Untersuchungen etc) ohne direkte Kommunikation. Du kommst deiner Info Pflicht nach und musst aber dazu keinen Kontakt pflegen. Er kann Besuchstermine eintragen (Vorschlag zB lila, von dir bestätigt dann grün und damit ausgemacht) Mir hat das folgendes erleichtert: du hast ALLES schriftlich vorliegen. Es gibt kein Geeier wer was gesagt oder missverstanden hat. Eingetragen ist eingetragen. Ich dokumentiere damit auch wenn die Große bei mir/bei ihm ist. Ich schreibe dazu wer mit ihr wann beim Arzt/EG/Urlaub war. Es ist eine vollkommen emotionsfreie Dokumenten der FAKTEN. Und das beste: ohne jeden persönlichen Kontakt. Hat für uns alles geändert. Es geht nämlich dann plötzlich wirklich nur noch um das Kind und dessen Belange. Und gleichzeitig führt es beiden Parteien knallharte Fakten vor Augen. Dokumentiert auch einfach fortlaufend mit wer wann was macht. Falls es mal zum Streit kommt um Unterhalt und Co GOLD WERT.

Du kannst auch dann eine Farbe aussuchen und Zeiträume markieren in denen Treffen möglich sind (vollkommen unemotionale aber dokumentierte "Angebote" deinerseits) und genauso Zeiträume blocken in denen ihr anderweitig verplant seid.
Einfach eine Familien Email Adresse anlegen und in beiden Kalendern eintragen.

26.08.2022 09:22 • x 9 #786


Libra82
Zitat von MissGeschick:
du hast ALLES schriftlich vorliegen

Vielen Dank für deinen Tipp und die Erfahrung, die du mir hierzu schenkst.
Es tut mir leid, dass du solche Schritte gehen musstest!

Geht es deiner Meinung nach wirklich jetzt eher nur um euer Kind? Es fühlt sich beim Lesen an wie ein Besuch beim Zahnarzt...
Da er bislang weiter nicht nach Kontakt zu seinem Sohn sucht würde zum aktuellen Zeitpunkt der Vorschlag sicher wieder eher wie der Wink mit dem Zaunphal wirken... Denn er will offensichtlich weiterhin keinen Kontakt zu ihm.

Muss ich leider so drastisch schildern. Denn ich war heute mit Diego in seiner Gegend. Wir haben endlich die Geschwister getroffen und er war wohl kurz vorher mit den beiden unterwegs.

Zitat von MissGeschick:
Falls es mal zum Streit kommt um Unterhalt und Co GOLD WERT.

War das bei euch so?
Was haben die Treffen mit dem Unterhalt zu tun?

Ich hab noch nie gute Erfahrungen mit online Kalendern gemacht. Aber falls er je beginnen sollte wieder ein aktiver Teil im Leben seines Sohnes zu spielen muss ich mich wohl daran gewöhnen.

Aber kenne schon jetzt seine Sprüche, denn der arme Mann kann nie planen!

27.08.2022 22:34 • #787


Libra82
Heute war es endlich soweit!

Nach vielen vielen Wochen das erste Treffen mit den beiden Großen

Es war so schön. Sogar der älteste blieb den ganzen Nachmittag mit uns zusammen. Waren auf der Dorfkirmes und Burger essen und hatten Spaß.
Beide haben gesagt, dass sie uns sehr gern besuchen kommen und bei uns schlafen möchten. Und alles beiden haben schon Ideen für unser nächstes Treffen. Am liebsten nächste Woche...

Diego sagte im Auto noch einmal schlafen und dann sehen wir die wieder

Ich liebe die 3 so sehr! Und ich hoffe, dass dieses Band hält.

Ich hatte so oft Pippi in den Augen! Mein Herz springt.

Die Exex und ich haben uns sogar umarmt. Ihr Neuer ist auch echt nett.

Unser Ex hatte kurz bevor ich kam die Kinder geholt und war wohl auch mit den beiden auf der Kirmes....
Bei mir oder meinem Vater hat er sich bislang nicht gemeldet wegen eines Treffens mit seinem Jüngsten. Ob er vorher schon wusste oder überhaupt, dass wir da waren, weiß ich nicht.
Wollte auch nicht explizit fragen und ist auch irgendwie nicht relevant.

27.08.2022 22:44 • x 2 #788


MissGeschick
Zitat von Libra82:
Vielen Dank für deinen Tipp und die Erfahrung, die du mir hierzu schenkst. Es tut mir leid, dass du solche Schritte gehen musstest! Geht es deiner ...

Also meine Trennung war sehr früh nach der Geburt. Er war derjenige, der einfach weitergelebt hat wie vorher als Single. Wie in einer WG. Ich habe sehr gekämpft, aber irgendwann aufgegeben. Dann wachte er auf und begriff und es war dermaßen hart. Er kam einfach nicht klar damit, dass ich mich trenne. Obwohl von Liebe nichts spürbar gewesen war. Und die Trennung verlief super super hart. Ich musste 40 Std arbeiten, hab auf jedweden Unterhalt verzichtet mit der Bitte, dass er sich endlich um sie kümmert. Und jedes einzelne Zusammentreffen zur Übergabe nutzte er für seine Angriffe. (Ähnlich wie bei dir) Ich hatte auch nie das Gefühl, dass es um die Kleine ging, nur um mir schaden, weh tun. Und irgendwann hatte ich einfach keine Kraft mehr. Er ist ein richtiger Nerd, also war er offen für die Idee. (Einer Paartherapeutin!) und wir haben diesen Kalender gemeinsam angelegt. Und das war dermaßen erleichternd (für mich!). Für ihn war es zuerst schwer, weil er das Kind nicht mehr nutzen konnte um mir weh zu tun. Und gleichzeitig nach außen das Image des kümmernden Vaters langsam schwächelte, weil ich endlich eine Doku hatte, was er TATSÄCHLICH tat. Es war so gut für uns. Er hat darüber gelernt sich nach und nach wirklich um sie zu kümmern. Weil es nur noch um sie ging und nicht mehr darum, jede Übergabe für Angriffe zu nutzen. Und ich hatte endlich RUHE. Und eine Möglichkeit seine Angriffe zu parieren mit harten Fakten. Es war so eine Erleichterung! Seit 8 Jahren läuft das jetzt super. Arbeitstermine haben immer Prio (meine wie seine!) ansonsten wird mittlerweile sehr flexibel eingetragen. Aber es geht letztendlich auf 50/50 raus (oder wenn ich ehrlich bin auf 60/40) aber er künmert sich, er hat eine Beziehung zu ihr, die nichts mehr mit mir zu tun hat. Wir planen unseren Umgang flexibel und relativ locker. Seit es klappt. Und haben darüber hinaus mittlerweile ein super Verhältnis zueinander. Einfach weil wir mal ein paar Monate/Jahre nicht dauernd in die "Paarebene" gerutscht sind. Für uns war dieser Tip live changing. Und jetzt läuft das so mit, aber die Doku der Fakten hat uns Gerichtsstreitigkeiten tatsächlich erspart. Einmal durchklicken und ihm war klar, er zieht dermaßen den Kürzeren und muss Unterhalt zahlen. Und seitdem ist da plötzlich Wohlwollen, Dankbarkeit und Fairness. Und wir haben vollkommen unabhängig von unserem Kind , jeder für sich, die Paarebene verarbeitet.

27.08.2022 22:53 • x 8 #789


Libra82
Zitat von MissGeschick:
Also meine Trennung war sehr früh nach der Geburt. Er war derjenige, der einfach weitergelebt hat wie vorher als Single. Wie in einer WG. Ich habe ...

Vielen Dank für deine Antwort!
Ich bin ehrlich gesagt etwas erschrocken über die Dramatik und erstaunt über den Ausgang, aber vor allem bin ich voller Bewunderung, dass du es so schnell und konsequent durchgezogen hast!

Du hast dich also getrennt und alles allein gestemmt und trotzdem nicht aufgegeben ihn als Vater eurer Tochter zu mobilisieren.

Es endete bei einer Paartherapie?

Bei dem dramatischen Beginn hätte ich nie gedacht, dass ein Mann, der sich als sein Besitz betrachtet zu haben scheint und kein unrechtsbewusstsein und Empathie dir gegenüber gezeigt hat, wirklich zu so einer Wandlung fähig ist.

Ich freue mich für eure Tochter und natürlich für dich über diesen nun entspannten Austausch. Wie lange hat es gedauert?

Hatte denn Sorgerecht und co je zur Debatte gestanden? So wie ich das verstanden habe hattest du ja komplett auf Unterhalt verzichtet. Wieso?

27.08.2022 23:12 • #790


MissGeschick
@Libra82 Ja, ich war von Anfang an sehr konsequent. Ich bin jemand der lange versucht, aber wenn die Tür zu ist, dann ist sie zu. Ich bin seit ich sehr jung bin auf mich gestellt und es gewöhnt alleine klarzukommen. Mir war Unterhalt schlicht nicht wichtig genug um ihm damit weiter Zugriff und Macht zu geben. (Darum muss man sich ja kümmern, fordern, diskutieren). Das war es mir schlichtweg nicht wert. Er hat mir nach der Trennung nochmal einen fies mitgegeben und ich wollte so wenig Kontakt wie irgend möglich. Und das brachte dann schnell Ruhe rein. Er ist jetzt auch noch wenig emphatisch und irgendwie eigen. Meine Tochter lebt in sehr konträren Welten Aber er liebt sie aufrichtig und zeigt das auf seine verkorkste Art und Weise. Sie kennt ihn mittlerweile gut genug um damit gesund umzugehen. Der Weg dahin war schwer aber nach ca 4 Jahren wurde es leichter. Ich denke auch du tätest gut daran die Emotionen aus den Gesprächen über Umgang rauszukriegen. Letztendlich ist es für euer Kind besser, ihr zieht an einem Strang. Und ja, ich weiß wie frustrierend das ist, wenn da kein Interesse ist. Aber das wird besser, sobald das wieder emotionsloser wird. Wenn er mit eurem Sohn wieder GERN zusammen ist. Und dazu gehört auch die negativen Gefühle aus den Gesprächen rauszuhalten. Die gehören woanders hin und dafür würde ich an deiner Stelle über einen Mediator nachdenken.

28.08.2022 10:58 • x 5 #791


Libra82
Ich fühle mich mal wieder etwas erschlagen. Aber das Treffen mit den Großen tat so gut und in der Wohnung sind wir auch weiter.... Das Kinderzimmer wurde eingeweiht und die ersten Ausflüge in unserer neuen Heimat... Ich liebe es dort!

Manchmal gibt es in mir ein Zögern. Es wird nochmal anstrengender, wenn wir dort sind. Früher aufstehen wegen der Fahrtzeit zum Kindergarten, der in der entgegengesetzten Richtung von meiner Arbeit liegt. Und gerade bin ich echt dankbar für das rundum sorglos Paket bei meiner Familie... Einkauf, häufig schon gekocht und vor allem dauernd jemand verfügbar für den Kleinen.

Es ist schon witzig, dass Diego gerade häufiger den Wunsch äußert nun bald dort leben zu wollen, als ich ^^

Ich seh noch die Arbeit, viele viele Kisten müssen noch ausgeräumt werden. Der Kühlschrank wird Anfang September geliefert. Esstisch und Co kommen auch in den nächsten 2 Wochen und eine Couch muss ich noch aussuchen...
Spülmaschine... Muss warten
Garderobe muss warten...

Sobald der Kühlschrank steht können wir theoretisch rein, der Rest kann auch mal alternativ ersetzt werden.

Bezogen auf meinen Ex. Irgendwie ist es immer wieder eindrücklich für mich... Sobald ich davon ausgehe, dass er sich meldet, bin ich in Alarm und Hoffnung. Wenn dann nix kommt, schmerzt es und ich bin wütend. Er hatte meinem Vater geschrieben, dass er sich melde am Wochenende, um Zeit mit dem Kleinen zu verbringen... Das Wochenende ist rum, nix. Aber mit den Großen hatte er wieder Zeit gefunden, wie ich aus Zufall mitbekommen habe. Es ist schwer da wirklich emotionslos zu sein.

Natürlich hatte ich Diego nix davon erzählt. Nur sehr oberflächlich: Papa hat gesagt, er meldet sich, wenn er Zeit hat, dass hat ihm gereicht, denn ein Telefonat wollte er nicht.

Zitat von MissGeschick:
Mir war Unterhalt schlicht nicht wichtig genug um ihm damit weiter Zugriff und Macht zu geben. (Darum muss man sich ja kümmern, fordern, diskutieren). Das war es mir schlichtweg nicht wert.

Das verstehe ich gut! Ich musste zumindest dabei nicht diskutieren. Ich hatte ihm gesagt, er soll was vorschlagen, das tat er recht großzügig, dann hatte ich einmal darum gebeten einen Dauerauftrag einzurichten und seitdem kam es 2 mal. Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Ich rechne auch damit, dass es aufhören wird. Meine Anwältin hat mir den Rat gegeben dann zum Jugendamt zu gehen, dort wird sich emotionslos drum gekümmert.

Ich verstehe aber, dass du es nicht mehr konntest. Trotzdem musstest du aber so verstehe ich dich, dauernd den Kontakt für eure Tochter einfordern? Warum warst du da nicht beim Amt?

Ich bin mir weiter unsicher, ob es wirklich einen Mehrwert für Diego hat, wenn ich Kontakte weiter einforder und erzwinge durch permanentes Kontakt herstellen und Bitten oder durch Instanzen...

Er weiß, dass ich mir das sehr wünsche. Ich würde alles unterstützen. Ich biete ihm die Möglichkeit den kleinen zu holen oder mit ihm in Kontakt zu gehen, völlig ohne Kontakt zu mir zu haben.
Er weiß das und es kommt nix außer Ankündigungen...
War das bei euch auch so?
Wie bist du damit umgegangen?

Zitat von MissGeschick:
Er hat mir nach der Trennung nochmal einen fies mitgegeben und ich wollte so wenig Kontakt wie irgend möglich

Kenn ich! Er hat dir auch in der Beziehung genug angetan, als hätte es nicht gereicht.

Zitat von MissGeschick:
Er ist jetzt auch noch wenig emphatisch und irgendwie eigen. Meine Tochter lebt in sehr konträren Welten

Das ist leider oft so, gut, dass ihr einen guten Weg miteinander gefunden habt

Zitat von MissGeschick:
Der Weg dahin war schwer aber nach ca 4 Jahren wurde es leichter.

Nach 4 Jahren?!? Das ist hart! So lange ohne Unterhalt und ohne regelmäßige Kontakte für euer Kind? Wie kam es, dass es den Umschwung gab?

Zitat von MissGeschick:
Ich denke auch du tätest gut daran die Emotionen aus den Gesprächen über Umgang rauszukriegen. Letztendlich ist es für euer Kind besser, ihr zieht an einem Strang. Und ja, ich weiß wie frustrierend das ist, wenn da kein Interesse ist

Sag mir wie? Ich beiße mir schon auf die Zunge und hatte die Anfangszeit alles getan, damit es ein Miteinander gibt. Ich will dem Mann mittlerweile nicht mehr begegnen. Er mir auch nicht. Er will auch seinen Sohn offenbar nicht zwingend sehen. Es gibt also keine Basis für eine Mediation oder Therapie. Zumal er da auch nicht bereit wäre zu zahlen oder Zeit zu investieren.
Und bis ich es hinbekomme, auf seine Sprüche emotionslos zu reagieren wird noch Zeit brauchen.


.... Ich bin mir nicht sicher wieso,
- ob es die klaren Worte hier im Forum sind, die mir zeigen, dass ich tatsächlich durch meine stellenweise (denn ich empfinde mich als oft ruhig ertragen) Durchbrüche ihm gegenüber meine Meinung kund zu tun, dazu beitrage, dass er 'keine Lust hat seinen Sohn zu sehen'... Oder
- sein Treffen mit den beiden Großen und gleichzeitig (demonstrativ) den Kleinen nicht zu sehen...
Oder beides!

Ich fühle mich schuldig und frage mich, ob er nicht doch eigentlich ein guter Vater ist und nur ich es verbockt habe...
Unfassbar, ich muss mich dann echt schütteln, mir vor Augen halten, was er alles tat und warum ich gegangen bin und das ich ihm alle Wege geboten habe und er die letzten Eskalationen durch Intrigen los getreten hat! Ich vernebel schnell! Immer wieder! Und es erschreckt mich.

28.08.2022 22:21 • #792


T
@Libra82 soweit mir bekannt ist, kann man Umgang und Kontakt auch nicht über Ämter erzwingen. Eine gute Freundin hat die Situation mit ihrem NM, dass er sie betrogen und die Familie verlassen hat und die beiden einstigen Wunschkinder (jetzt 4 und 7) nicht mehr so wirklich sehen will, außer alle heiligen Zeiten mal.
Auch wenn er ein Hinterteil ist, findet sie das natürlich gar nicht gut und hat sich immer gewünscht, dass die Kinder engen Kontakt zum Papa haben. Der wollte das aber nicht.
Das Jugendamt konnte da leider auch nicht helfen, man riet ihr - abgesehen von den 1,5 Tagen alle vierzehn Tage - ihr Leben und das ihrer Kinder ohne ihren NM zu planen. Weil er eben nicht öfter will. Die Jugendamtmitarbeiter schüttelten darüber auch die Köpfe und sagten, dass andere Väter heilfroh wären, wenn die Mutter ihnen so entgegen käme, aber es gibt leider keinen rechtlichen Weg, einen Vater dazu zu zwingen mehr als sein gesetzliches Soll zu erfüllen.

28.08.2022 22:26 • x 3 #793


Libra82
Zitat von thegirlnextdoor:
Das Jugendamt konnte da leider auch nicht helfen, man riet ihr - abgesehen von den 1,5 Tagen alle vierzehn Tage - ihr Leben und das ihrer Kinder ohne ihren NM zu planen.

Zitat von thegirlnextdoor:
es gibt leider keinen rechtlichen Weg, einen Vater dazu zu zwingen mehr als sein gesetzliches Soll zu erfüllen.

Was ist denn das gesetzliche Soll?
Er sieht seinen Sohn ja nie. Von einer Regelmäßigkeit kann schwer gesprochen werden, wenn er vom 03.07. Bis heute erst ein Treffen geschafft hat und dieses nur, weil sein Sohn ihn am Telefon darum gebeten hat. Seitdem geht er nicht mehr ans Telefon...
Ich seh da keine Chance auf Erfolg.

28.08.2022 22:41 • #794


T
Zitat von Libra82:
Was ist denn das gesetzliche Soll?

Soweit ich verstanden habe das Wochenende, alle vierzehn Tage.
Aber... aber. Das fand bei meiner Freundin auch nicht regelmäßig statt, weil der Herr mal so keine Zeit hatte und mal so nicht - und im einzelnen lässt sich da halt nichts machen. Sie waren hundertmal beim Jugendamt weil sie die Mitarbeiter immer wieder um Hilfe bat, wenn Absprachen nicht eingehalten wurden oder falsche Dinge behauptet wurden... hatte dort auch jede Menge Zeugen.
Machen konnte man aber letzten Endes eben nicht viel... sie sagten dort auch, wenn einer nicht will, will er nicht.

Ich lese hier immer wieder, dass einzelne User behaupten, Eltern könnten zum Umgang verdonnert werden. Im Fall meiner Freundin schien das für das Jugendamt und auch Gericht kein Thema gewesen zu sein. Ich persönlich frage mich ja auch... was soll Gutes dabei herauskommen, wenn man einen Vater oder eine Mutter zum Umgang mit dem eigenen Kind zwingt..?

Ich denke mehr als anbieten kann man leider nicht machen.

Wenn es aber ums Sorgerecht geht, dann finde ich @missgeschick s Vorschlag mit dem online Kalender Gold wert.

Wenn du nämlich beweisen könntest, dass du hundert Treffen ermöglicht hättest und davon nur ein Termin oder gar keiner wahrgenommen wurde, dann sieht das vor Gericht bestimmt nicht so super aus.

Ich würde das auf jeden Fall mal ausprobieren.
Auch, weil es viel Neutralität in den sehr aufgeheizten Umgang miteinander bringen würde.

28.08.2022 22:48 • x 3 #795


A


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