Zitat von Heffalump: Diego ist jetzt 5, in 10 Jahren wird es dir egal sein. Da wette ich 100 Euro
Er wird 5...ich danke dir für die Zukunftsphantasie... Ich leb noch zu sehr im jetzt und in der Vergangenheit... Die Zukunft kann tatsächlich auch noch überraschend leicht sein...
Zitat von E-Claire: Es ist Euer (!) Sohn.
Bitte schau hin.
Zitat von E-Claire: Ich lese, daß Du Dich von mir angegriffen fühlst. Ich schreibe dir jetzt explizit, daß ich nicht impliziert habe, du würdest ihm EUREN Sohn streitig machen.
Ja, ich hatte mich durch diese knappe Wortwahl mit Ausrufezeichen eher unfair verurteilt gesehen. Gut, dass du es noch aufgeklärt hast.
Nachdem ich endlich den Absprung aus dieser Beziehung gefunden habe, reagiere ich allergisch auf knappe und subtile Anschuldigungen bzw Schuldzuweisungen. Als solche hatte ich deinen ersten Beitrag heute wahrgenommen.
Danke also für den Austausch danach sonst hätte ich heute noch länger gegrübelt.
Zitat von E-Claire: Worum es mir geht ist, daß du langfristig loslassen musst, von der Vorstellung, daß Du darüber bestimmen kannst wie er seine Vaterrolle lebt. Du hast Vorstellungen darüber, was Ex macht, nicht macht, was man machen sollte, wie sich ein liebender Vater verhalten würde, was Du tun würdest etc.
Das ist normal zum jetzigen Zeitpunkt. Es bleibt aber weiterhin die Paarebene.
Ich stimme dir zu und gleichzeitig möchte ich widersprechen.^^... Und genau bei der Ambivalenz bleibt es auch beim 10 mal Lesen. Klar hab ich Vorstellungen und finde ihn zum kotzen, ob das an mir liegt, ich meine Vorstellung runter Schrauben kann etc hab ich geprüft und bin guten Wissens weg von ihm...
Auch hab ich in den letzten Wochen immer wieder versucht ihn auf Elternebene zu begegnen und die Paarebene heraus gelassen.
Hätte ich das nicht, hätte ich ihm sehr klar die Grenzen gesetzt und deutlich gemacht, dass er die Schlacht verliert, denn ich habe nix davon getan, was er nutzt um sich aus der Verantwortung zu ziehen. Auch hier hab ich nur kurz geschossen, dann genickt, dass beste für Diego und mich gemacht und war still.
Ich habe ihn brav über alles wesentliche über unser Kind informiert und war bemüht dies möglich neutral zu halten. Ist mir nicht immer gelungen.
Ich werde auch weiter nicht wortlos daneben stehen können, wenn er unserem Kind halbwahrheiten anbietet und sich vergöttern lassen will. Denn, dass weiß ich aus beruflichen Gründen, es gibt kaum etwas fataleres als ein Kind Konstrukten auszusetzen ohne zumindest Widerspruch kenntlich zu machen.
.... Drastisches Beispiel: kind wird geschlagen, Vater sagt 'zu seinem Wohl' , Mutter steht daneben und schweigt...
Klar, was das Kind dann erfährt und wie seine Wahrnehmung von sich und der Welt ist, oder?
Jetzt übertragen wir es auf die Situation, die ich euch schildere und Diegos Realität wurde. Der Papa, der sich gern von allen seinen Kindern 'bester Papa der Welt' nennen lässt, redet ihm ein, dass er immer (!) für ihn da ist, meldet sich dann tatsächlich 7 Wochen nicht und auf die Frage von dem kleinen Kerl, warum er ihn nicht holt, prangert er mich an (Ja, so reden die mit dir) und erzählt ihm, dass er (leider) arbeiten muss. Dies obwohl er tatsächlich von den 7 Wochen kein Problem hatte die beiden Geschwister noch häufiger zu holen und mit ihnen 2 Wochen Urlaub gemacht hat.
Nein, dabei still zu sein kommt einer Zustimmung gleich die eine Scheinwelt entstehen lässt, welche langfristig gesehen nur noch mehr die Selbstwahrnehmung und damit Selbstzweifel entstehen lassen.
Was ich durchaus tue ist Diego meine Gefühle zu erklären. Ich bin wütend, du musst das nicht sein, dass ist ok und gut so. Das weiß er ja leider schon sehr lange und ich habe nie geschimpft oder ähnliches, wenn er zu seinem Vater wollte auch wenn ich Abstand zu diesem gesucht habe. Im Gegenteil, ich habe ihm aufrichtig viel Spaß gewünscht und gezeigt, dass ich davor und danach die gleichen Gefühle zu ihm habe und für ihn da bin.
Das werde ich weiter genau so machen. Aber wenn sein Papa mich sauer macht, werde ich es nicht vertuschen. Ich muss aber durchaus lernen weniger emotional schockiert zu sein...
Da hilft mir sehr dieser Teil von dir:
Zitat von E-Claire: Deine Erwartungshaltung Ex muß das jetzt aber auf einmal können, soll aus dem nichts aufhören, dich oder die Kids zu instrumentalisieren etc ist daher völlig unrealistisch.
Zitat von E-Claire: Genau genommen streitet ihr weiterhin um die gleichen Dinge. Denn weder Deine Erwartungshaltung noch sein Verhalten haben sich geändert.
Zitat von E-Claire: Alles ein bißchen auf der Linie von, jetzt habe ich mich doch schon getrennt, also muß doch aus ihm endlich der Vater werden.
Ja! Danke für die plastische Zusammenstellung!
Echt immer wieder erstaunlich, wie schnell ich verdrängen will, dass er wirklich wirklich wirklich wirklich und ganz ehrlich überhaupt gar nicht der Mann ist, den er mir vorgespielt hat.
Und ja, da leide ich an einer Amnesie und hab weiter einen blinden Fleck auch große Hoffnung genannt, dass zumindest der Teil nicht nur Mittel zum Zweck gewesen ist....
Und das hier:
Zitat von E-Claire: hast irgendwann mal geschrieben, daß Du gefunden hast, daß er ein guter Vater wäre für die Halbgeschwister Eures Sohns. Das bedeutet, daß er die Fähigkeit grundsätzlich hat und die sehr realistische Möglichkeit besteht, daß er und Eurer Sohn irgendwann wieder ein gutes und liebevolle Verhältnis zueinander haben werden.
Gehört ja leider zu der Gehirnwäsche dazu. Er hat mir immer erklärt, dass er nur deshalb so wenig Energie für unser Kind hat, weil er dieses täglich sieht und nur deshalb so viel Wert auf noch mehr und mehr Zeit mit den Großen legt, weil es ihn so unfassbar schlimm trifft, dass er die beiden nicht tagtäglich begleiten kann.
Das zog so gut bei mir, denn voller Mitgefühl, wie schlimm es auch für mich wäre nur noch ein Bruchteil meines Sohnes zu erleben, ließen mich sofort alles schlucken an der Aufteilung und Gestaltung...
Und nun?
Ich denke auch hier lehrt er mich, es war nur sein Lügennetz in dem er mich verwickelt hat, damit ich gefügig bleibe.
Und jap... Tut weh, sehr sehr sehr weh, dass zu erkennen, denn wenn Diego leidet empfinde ich was und das ist sicher keine Bewunderung für den Müll, den er dann erzählt, wenn sein Sohn ihn fragt : warum?
Zitat von E-Claire: Dafür sind kleine Schritte wichtig und Sprache ist ein unglaublich machtvolles Werkzeug und deswegen ist es nicht Dein Sohn, bei dem Du Ex Fehler ausgleichen sollst/musst oder sein Sohn, den er einfach nicht sehen will, sondern es ist Euer Sohn, der Euch beide sehr liebt, egal wie viele Fehler der jeweilige macht.
Hab nun den ganzen Tag drüber nachgedacht. Also wird es sicher auch was bewirken. Jedoch glaube ich, dass es mir zum aktuellen Zeitpunkt mehr nutz ihn als unseren Sohn zu betrachten und den Weg frei zu geben für gemeinsame Entscheidungen aber gleichzeitig weiter sehr bewusst mein Sohn sage, denn es ist die Beziehung die ich gestalten kann. Die Beziehung zwischen ihm und seinem Sohn ist seine Aufgabe.
Und nein mir geht es nicht um treffen um 13 Uhr statt 17 Uhr. Da hab ich voll aufgepumpt von dem Frust der letzten Wochen einfach nur noch rot gesehen... Ich übe mich noch. Je mehr Erfahrung ich mache mit ihm, desto besser bin ich vorbereitet und desto klarer wird mein echtes Bild von ihm und die Erwartungen gesenkt....
Er hatte meinem Vater gesagt, dass er sich gern am Wochenende melden wolle zwecks Treffen mit Diego.
Ich gehe davon aus, dass ihm das bestenfalls am Sonntagabend einfällt. Kommt wider erwarten etwas anderes zustande kommt oder es überhaupt ein Treffen gibt, freu ich mich für den Kleinen. Aber ich warte nicht darauf und wenn ich mich und den kleinen verabrede dann geht es eben vor, es sei denn, es lässt sich verschieben.
Zitat von E-Claire: Mein sachlicher Vorschlag wäre daher, mal zu schauen, wie weit ihr beide so um die Weihnachtszeit seid und dann zu gucken, ob er sich für eine Familienmediation erwärmen könnte.
Hast du mit sowas Erfahrung? Finde den Vorschlag gut. Auch wenn ich akut noch phantasiere, dass ich lieber nicht mehr mit ihm reden will
Zitat von E-Claire:
Das weißt Du nicht! Das ist eine Schlussfolgerung Deinerseits, weil er sich nicht so meldet, wie Du annimmst, daß man(n) es tun sollte.
Nein, weil er weiter den Kontakt bzw nicht Kontakt nutzt um mit mir was auszuhandeln und es bislang keinen einzigen Moment gab, wo er etwas nicht 'für sich und seine Zwecke' sondern für seinen Sohn. Aber ja, darüber sollte ich mich nicht mehr wundern...
Aber die meisten wissen ja noch wie lange ich der Illusion verfangen war, wenn ich genug erkläre, würde er aufhören mich zu erniedrigen.
Zitat von E-Claire: Mit breitem Grinsen gefragt, na sind wir heute ganz schön auf Krawall gebürstet? Cool, lass es raus!
Ja... Mein Vater hatte mir nur Stunden vorher gesagt was er mit ihm ausgetauscht hatte und ich hätte mal wieder gern meine Meinung dazu geäußert.... Mit einem boxhandschuh...
Aber musste es bei mir halten... Du hast mir Gelegenheit geboten. Danke
Zitat von Timeconsumption: aber ebenso gibt es, wie überall in der Menschheit auch dort liebevolle Mitarbeiter, denen das Wohl der Kleinen am Herzen liegt und die sehr schnell merken, ob jemand nur mit Dreck wirft oder ob es tatsächlich doch den Tatsachen entspricht.
Das ist wahr, ich geh zu sehr vom Negativen aus. Und leider weiß ich aus eigener Erfahrung, dass er ein fantastischer Blender ist, der wahrscheinlich in einer solchen Situation Alles tun wird um sich von seiner aller aller aller besten Seite zu zeigen.
Das Schauspiel wird perfekt inszeniert und so mein größter Widerstand, es wird zum Leid und nicht zum Glück mehr und intensiver den Kontakt forcieren, den er innerlich aber ablehnt.
Ich wäre glücklich, wenn er mir das Gegenteil beweist aber Kontakt über 3. Erzwingen, das macht mich eher traurig und es wird auch für Diego nicht besser. Denn solche Kinder lerne ich beruflich zu Hauf kennen. Die haben dann rigide Auflagen zu den Umgang mit Mama und Papa und müssen sich fügen. Dann geht es wieder null um sie und man erfüllt die Pflichten.... Keine schönen Geschichten. Leider halten sich alle dann zu gern raus und verweisen auf das gut struktierte Konzept. Die Kinder werden immer stummer und innerlich tobt es ohne, dass einer dort wirklich hilft zu benennen.
Aber ja, es muss nicht immer negativ sein, es kann auch helfen! Beziehungen wachsen durch Begegnungen. Wenn er Begegnungen nur erhält durch Zwang, dann ist es zumindest eine, die ihm deutlich zeigt, wie sein Vater ist und nicht, was er nur von dem erzählt bekommt.
Und wer weiß, vielleicht würde sogar mein Ex noch väterliche Gefühle entdecken oder sein Kind zu schätzen wissen.
Zitat von Timeconsumption: zudem gibt es ja auch die Möglichkeit, sich erstmal nur für sich allein ein Beratungstermin zu holen, ohne dass sie gleich Deinen Ex hinzu ziehen.
Ja. Das wäre eine Option. Ich überlege es mir.