Zwischen Wunsch und Wut

Zitat von Brightness2:

Danke! Irre ich mich oder bist du jetzt gerade mehr bei dir als in den vorhergehenden Beiträgen? Kannst du in der Supervision oder in einer eigenen Therapie versuchen, eine Antwort darauf zu finden, warum du das in die Ecke stellen zulässt, welchen Nerv er bei dir trifft? Und daraus dann eine Strategie entwickeln, damit umzugehen, ohne in die Luft zu gehen, ohne abzuwerten, nur allein für dich und dein Seelenheil?

Du liest mich leider auch blind, vielleicht weil es mir nicht gut gelingt alles auszudrücken und zu formulieren.
Ich gehe immer offen mit mir ins Gericht, ich schaue meine Schattenseiten immer genau an und ich bestehe darauf, dass man es mit mir tut.
Meine beste Freundin lachte mal und fragte mich, ob ich alles was ich ihr sage wirklich meiner Analytikerin gesagt hätte und ich bejahte.... Klar! Sie bekommt 99 Euro dafür sich das anzuhören und ich will ja wissen, was los ist. Ich hatte bisher 240 Stunden dieser Sitzungen in welchen ich minutiös mich betrachte und ich weiß, was er da alles in mir a stößt und wie er mich erwischt!
Ich versuchte es ihm zu erklären, bat um Verständnis und Unterstützung, z. B. Wenn ich das Gespräch verlasse, bitte lauf mir nicht hinterher und sag kein Wunder das keiner für dich da ist.... Alle haben Recht usw.!
Ich bin auch gütig zu mir oder ihm, wenn mal im Gefecht was gesagt oder getan wird, dass nicht den Regeln entspricht und ich entschuldige mich dafür und gebe mein bestes. Aber meine Fähigkeiten haben Grenzen, mein Maß auch schon voll

Zitat von Libra82:

mein Maß auch schon voll

Seines auch, vermutlich. Wie zwei Boxer im Ring, beide schon platt - aber keiner will aufgeben.
Wie soll da ein Mediator noch vermitteln? Da triggert jede Situation

Ich habe nach Seite 2 abgebrochen zu lesen.

Ich finde Euch beide ganz, ganz anstrengend. Ihr führt eine absolut toxische Beziehung, in der er um Deine Aufmerksamkeit buhlt, sich nicht wertgeschätzt fühlt und um sich schlägt (verbal), Du die Übermutter, die ständig dazwischen greift, wenn er als Vater was anders macht, als Du

Warum seid ihr noch zusammen? Wenn Du einen Abschluss in Kinderpsychologie machst, sollte Dir durchaus bewusst sein, dass Kinder so vieles mehr mitbekommen, als wir glauben oder ihnen zutrauen. Und so, wie ihr miteinander umgeht, lebt ihr den Kindern vor, dass es durchaus normal ist, andere zu beleidigen und sein eigenes Ding vollends durchzuziehen, weil die eigene Art und Weise stets richtig und die eigene Meinung die wichtigste ist.

Auch wenn Du denkst, dass ihr Euch vor den Kindern zusammen reißt.

Mein Rat: trennt Euch im Guten, bevor es zu spät ist.

Zitat von Heffalump:

Seines auch, vermutlich. Wie zwei Boxer im Ring, beide schon platt - aber keiner will aufgeben. Wie soll da ein Mediator noch vermitteln? Da triggert ...

Ja auch sein Maß habe ich immer wieder beschrieben
Hab ich bzw denn außerhalb der Mediatoroption noch eine andere Chance? Und was vielleicht auch noch nicht klar ist, wir sind beide keine schlechten Menschen und weder er noch ich haben das Interesse den anderen zu schaden, es gelingt uns nur leider sehr sehr schlecht, das umzusetzen

Zitat von Timeconsumption:

Ich habe nach Seite 2 abgebrochen zu lesen. Ich finde Euch beide ganz, ganz anstrengend. Ihr führt eine absolut toxische Beziehung, in der er um ...

Wir sind nicht durchweg so gewesen. Seit etwa Februar leider zunehmend häufig und natürlich hat es sich vorab dahin entwickelt und ja ich leide wie Hund, dass ich dies den Kindern antue

Auch daher Beratung, denn so wie wir miteinander umgehen würde auch die gute Trennung nicht gehen

Zitat von Libra82:

weder er noch ich haben das Interesse den anderen zu schaden

nun ja, zur Zeit wohl schon.
Derart verfahrene Situation ist nicht leicht wieder auf den Level zu bekommen, wo man sich nicht wegen jedem und allem an die Gurgel geht.

Zitat von Libra82:

Seit etwa Februar leider zunehmend häufig und natürlich hat es sich vorab dahin entwickelt und ja ich leide wie Hund, dass ich dies den Kindern antue

Das tust du ihm doch auch an.

Die Einflüsse, die dein Handeln bedingt, bleiben ja. Einsam Insel und sich zusammen raufen - geht nun mal schwer, wenn das Kind oft ins KKH muss

Zitat von Heffalump:

nun ja, zur Zeit wohl schon. Derart verfahrene Situation ist nicht leicht wieder auf den Level zu bekommen, wo man sich nicht wegen jedem und allem ...

Das tun wir nicht, es gibt auch liebevolle Sequenzen zwischen uns, oder ein achtungsvolles aneinander vorbei leben. Sonst wäre der Weg klar
Ich beschreibe hier natürlich die eckpunkte die hervorstechen und die ich überdenken will

Zitat von Libra82:

Wir sind nicht durchweg so gewesen. Seit etwa Februar leider zunehmend häufig und natürlich hat es sich vorab dahin entwickelt und ja ich leide wie ...

Was soll denn eine Beratung Deiner Meinung nach bringen?

ihr beschimpft Euch gegenseitig, Du wirfst Sachen durchs Haus was soll sich da ändern, wenn der Respekt schon so weit verloren ist?

Wenn der Gedanke, dass Eure Kinder in solchen Verhältnissen aufwachsen schon nicht dazu führt, dass ihr einen Weg zueinander und miteinander findet, wie soll es dann ein Außenstehender schaffen?

Ich finde Du analysiert Dich und Dein Umfeld zu Tode.

Jedes Haar in der Suppe ist vermutlich im Laufe der Zeit auf überdimensionale Größe angeschwollen.

Wie wäre es denn, mal ein Wochenende OHNE Kinder zu verbringen?

Zitat von Heffalump:

Das tust du ihm doch auch an

Muss ich wirklich immer neu formulieren, dass ich meinen Anteil sehe, er viel tut und leistet, ich ihn mit meiner Art der Reaktion verletze, beleidige, mein stellenweises aufbrausen ungerecht ist?

Ich erkenne zwischen meiner Unterhaltung mit dir und denen mit ihm Muster...
Auch bei ihm hab ich das Gefühl, dass ich vorher alles aufzählen muss, was ich toll an ihm finde, damit es möglich ist zu sagen: aber kannst du vielleicht das nächste Mal die spülmaschine einräumen und nicht alles stehen lassen? Und vielleicht hab ich dann die Chance, dass mir diese Kritik nicht um die Ohren fliegt und mich zur undankbaren Egoistin macht....

Versteh mich nicht falsch, aber ich scheine wirklich unfähig zu sein bei ihm etwas richtig zu sagen

Zitat von Libra82:

Muss ich wirklich immer neu formulieren, dass ich meinen Anteil sehe

Du tust es aber dennoch: hier!
Ständig

Zitat von Libra82:

damit es möglich ist zu sagen: aber kannst du vielleicht das nächste Mal die spülmaschine einräumen und nicht alles stehen lassen?

Mein Sohn hat es mir so erklärt, formuliere es nicht als Bitte sondern als Befehl, dann wird es auch erledigt

Zitat von Libra82:

Versteh mich nicht falsch, aber ich scheine wirklich unfähig zu sein bei ihm etwas richtig zu sagen

das läuft ja seit 7 Monaten so

Zitat von Libra82:

Muss ich wirklich immer neu formulieren, dass ich meinen Anteil sehe, er viel tut und leistet, ich ihn mit meiner Art der Reaktion verletze, beleidige, mein stellenweises aufbrausen ungerecht ist? Ich erkenne zwischen meiner Unterhaltung mit dir und denen mit ihm Muster... Auch bei ihm hab ich das Gefühl, dass ich ...

Vielleicht einfach mal vereinbaren, 3 Tage nicht zu reden? Nur so eine Idee, ich meine bei Paarproblemen musst du kreativ sein - und er scheint ja momentan noch an der Partnerschaft mit dir festhalten zu wollen.

Liebe TE, mir drängt sich zunehmend eine Frage auf. Was wäre, wenn euer Kind gesund wäre und nicht diese besondere Aufmerksamkeit, Zeit und alles andere, was daran gebunden ist, im Vordergrund stünde?

Ich lehne mich jetzt weit aus dem Fenster mit der Annahme, dass die Situation heute keine andere wäre. Ich habe den Eindruck, dass du tatsächlich viel um das Kind kreist und dabei immer weiter von deinem Mann auseinander driftest. Ihn sehe ich ausgegrenzt. Völlig unabhängig davon, dass das was er sich so leistet, auch nicht erstrebenswert für eure Beziehung ist. Zum Beispiel das mit der Liste, die du unterschreiben sollst, finde ich nicht mehr gesund. Du entschuldigst es aber und findest eine Erklärung dafür.

Vielleicht ahnst du ja, dass es so nicht funktionieren kann und wird mit euch, das kranke Kind ist womöglich eine Art Schutzschild? Dass was du und er da gemeistert habt und meistert, davor habe ich großen Respekt, sehe das allerdings differenziert zu dem, was eure Beziehung letzten Endes ausmacht.

Was mir auch auffiel, waren deine Beschreibungen zu Beginn deines Eingangsposts. Er habe dir so viel Aufmerksamkeit gewidmet, die du genossen hast. Das ist in meinen Augen eine Frage der Perspektive. Denn eigentlich zeichnete sich da womöglich schon ab, dass ER die Aufmerksamkeit auf diese Art und Weise von DIR bekam. Du hast ihn wiederum für sein Handeln dir gegenüber bewundert/angehimmelt/zu ihm hinaufgeschaut. Das war genau das, was er daraus zog, sich toll zu fühlen und das hat sich ja deinen Ausführungen zufolge bis heute nicht geändert.

Mehrfach hast du geschrieben, dass er dich während eines Streits als krank betitelt. Was denkst und vor allem fühlst du dazu?

Auffällig finde ich nebenbei gesagt auch, dass Du mit Deinem Sohn in der Lage bist, liebe- und Verständnisvoll zu reden "ich verstehe, dass Du sauer bist, bin ich auch manchmal", es bei Deinem Mann aber nicht zu schaffen scheinst, dort Verständnis oder ein Liebevolles Gespräch suchst. Klar, brauchen Kinder das auf andere Art und Weise. Aber auch bei erwachsenen schadet etwas Empathie nicht.