Hallo Hola15,
Danke für dein Interesse.
Ich musste mich die letzten Tage erstmal neu aufstellen und bin noch dabei.
Leider war ich unfähig nicht auf weitere seiner seltsamen Einblicke aus seinem Urlaub am Ballermann einzugehen. Und es schaukelte sich wie gewohnt auf. Ich stelle ihm die Diskrepanz seiner Aussagen im Gegensatz zu seinem Verhalten dar und sage, was das mit mir macht (ich werde sauer und fühle mich verarscht) und er stellt dar wie unfassbar gut seine Absichten dahinter waren und wie unfair nun meine Reaktion darauf. Und dann, dann war mir klar, das! Wird sich nie ändern, wird so bleiben, er wird mir immer meine Gefühle absprechen, diese nicht ernst nehmen, umkehren und mich als böse hinstellen. Ich betonte nochmals den Entschluss, dass es für mich das Ende unserer Beziehung ist und er bestätigte es. Und dann... Dann war er da, der Gedanke der mich traf... Mir war mein Leben nix mehr wert. Noch nie war ich so tief und so erschrocken.
Zumal mein Kleiner im Haus war und mich auch dieser Gedanke nur noch mehr erschrecken ließ, aber kein anderes Ergebnis brachte.
Ich hab mir nichts angetan und bin auch noch weit davon entfernt, aber eine Einweisung hätte seine Berechtigung gehabt und ich bin weiter etwas im Schockzustand.
Er hat meinen emotionalen Zusammenbruch am Telefon mitbekommen. Blieb dran, was zumindest etwas beruhigend wirkte. 2 Tage später war er zurück aus dem Urlaub. Er entschuldigte sich für seine Blindheit, habe das so nie gesehen. Er erkenne sich zwar nicht wieder in meinen Aussagen, will aber lernen da genauer hinzusehen und es ändern...
Ich höre seine Worte, glaube aber nicht an Wunder.
In meinem Kopf dreht sich noch alles. Ein Gedanke war ist er nun mein Retter oder mein Henker? und beide Rollen will ich weder ihm noch sonst wem geben.
Was hat mich so auf den Boden gebracht? Es war nicht die Tatsache, dass mir das Ende der Beziehung nie so ernst war, es war die Tatsache das ich noch nie so abhängig war und nicht einfach los gehen konnte und mein Leben in die Hand nehmen und neu aufbauen konnte. Plötzlich war der Boden weg und ich zusätzlich verantwortlich für dieses kleine Wesen. Eine Verantwortung, welche ich in dem Moment zumindest, mir null zugetraut habe.
Ich bin noch immer wie gefroren.
Aber ich habe schon einiges aktiviert, damit ich wieder über Wasser komme. Am Montag habe ich meine erste Sitzung bei einer ambulanten Therapeutin.
Ihn bremse ich aus, wir versuchen es, aber es gibt kein von 0 auf 100 und ich bat ihn darum mir aufzuzeigen was er bereit ist zu unterstützen, wenn ich gehen will.
Mir sind einige Dinge schon jetzt etwas klarer.
Ich habe bisher alles was seit der Geburt gewesen ist wie gewohnt mit viel Verantwortung für meine Arbeit kompensieren können. Eine dunkle Ahnung in mir wusste immer, dass das keine gute Rechnung ist. Ich hatte mir daher bewusst nach der letzten großen Etappe der klinischen Tätigkeit, frei genommen. Mein Ziel war, wieder atmen zu können und besonders gut die nächsten medizinischen Schritte für den Kleinen zu schaffen. Tja, das ganze ist jetzt schon 6 Monate her und ich bin tiefer denn jeh....
Ich muss da wieder raus. Und ich weiß, dass ich es schaffe, aber ich brauche erstmal wieder Kraft.
14.10.2021 20:03 •
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