Habe es nochmal erweitert...
Denke immer, je mehr er weiß, desto wertvoller der Rat? Oder was meint ihr!
Lieber Herr x,
ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn ich bereits vor unserem nächsten Termin um Rat bitte.
Bislang habe ich keinerlei Reaktion auf meine letzten Nachrichten erhalten. Aber vielleicht hat sich der Vater von Diego bei Ihnen gemeldet?
Ich gerate aktuell wieder in die bekannte Situation...
Am 17.03. hatte Diego zum letzten Mal Kontakt zu seinem Vater, weil ich ihn fragte, ob ich ihm Diego nach dem Termin in der Augenklinik bringen solle, da diese bei ihm um die Ecke ist. Ansonsten wäre der 10.03. der letzte Kontakt gewesen, als Diego um die Übernachtung gebeten hatte und zum ersten Mal dort geschlafen hat. Von Seiten des Vaters kommt weiter keine Reaktion.
Nun fragt Diego wieder vermehrt nach Treffen und vermisst seinen Vater. Ich komme somit wiederholt in die Situation , dass Diego, sobald er mit ihm telefonieren will, ihn natürlich auch um ein Treffen bitten wird . Um dem entgegen zu wirken, müsste ich wieder an seiner Stelle darum bitten. Obwohl ich bis heute keine Rückmeldung bekommen habe...
Telefonieren wollte Diego jetzt erstmal nicht, aber bald wird er es einfordern. Ich konnte ihm vermitteln, dass ich weiter nach einer Lösung suche, dass er Papa sieht, sich dieser aber bisher nicht meldet und ich nicht richtig finde, dass wir immer danach fragen. Es vielleicht daran liegt, dass Papa nicht gut mit mir eine Lösung findet und ich daher Papa eine Adresse zur Beratung gegeben habe, wir erstmal abwarten.
Natürlich merkt Diego, dass ich dem Vater gerade emotional eher abgeneigt bin, aber er weiß, dass ich ihn verstehe, er Papa lieb hat, dass völlig ok ist und ich nach Lösungen suchen will.
Diego hat viel Verständnis für seinen Vater. So äußerte er am Wochenende, dass der Papa viel arbeitet und Y und A ihn ja auch sehen wollen (sind die Halbgeschwister)... und das Papa weit weg wohnt. Außerdem sei doch in Ordnung, wenn wir ihn immer fragen...
Ich merke,dass es mir zunehmend widerstrebt ihm unseren Sohn derart vor die Füße zu legen und ich zweifle daran,dass solch erbettelte oder erzwungene Kontakte wirklich einer gesunden emotionalen Entwicklung zuträglich sind. Zumal Diego schon jetzt bereit zu sein scheint, viel für ein bisschen Aufmerksamkeit zu tun. Ich möchte es entsprechend nicht weiter unterstützen, dass Diego um die Kontakte bittet.
Gleichzeitig finde ich es aber auch grausam Diegos Kontaktwünschen nicht nachzukommen. Somit fühle ich mich gezwungen, die Rolle der Bittstellerin weiter zu tragen, damit Diego zumindest gelegentlich Kontakte hat. Diese wären dann zumindest bedürfnisnah umgesetzt und nicht von Außen erzwungen. Die Realität, dass der Vater gebeten werden will, würde jedoch parallel mitlaufen, wenn auch über mich getragen und vermittelt. Ich frage mich, ob dies wirklich die Beziehungssicherheit ist,die ich für mein Kind langfristig mit tragen will.
Auch bin ich zunehmend skeptisch, falls es nicht über diese Beratung zu einer Lösung kommt, ob weitere Schritte über das Jugendamt zielführend wären. Denn schon jetzt vermittelt der Vater unserem Sohn, dass er 'eigentlich schon zu viel verlangt'.
Was kann ich tun? Nun kennen Sie zumindest bereits meine Gedanken dazu.
Falls es unangemessen ist über Mail, entschuldige ich mich dafür und wir finden vielleicht vorab einen anderen Termin.
Mit freundlichen Grüßen,
01.05.2023 22:35 •
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