Liebes Forum,
ich war hier vor Jahren bereits mal angemeldet und habe intensiv geschrieben und gelitten. Ich war sehr emotional und instabil und die Verletzungen sehr sehr tief. Unsere Beziehung war am Ende. Mir wurde hier oft und viel zur Trennung geraten, ich habe es nicht getan, sondern versucht an mir selbst weiter zu arbeiten und die Beziehung neu zu bewerten, aus anderen Blickwinkeln heraus. Drei Jahre sind vergangen. Dazwischen lagen einige Höhen, in denen ich froh war, mich nicht getrennt zu haben aber auch viele Tiefen, in denen ich mich sehr gefangen gefühlt habe. Immer wieder der Gedanke an Trennung, der gedanke daran dass ich mich nicht verstanden, geachtet, gesehen fühle und ich nicht die paarbeziehung lebe die ich mir wünsche. Äußerte ich meine Wünsche oder spreche ich Probleme an, wird er sehr emotional und wir haben eher darüber gestritten ob meine wahrnehmung stimmt als darüber wie man eine Lösung finden kann. Irgendwann hat mich das so mürbe gemacht dass ich mich immer weiter zurückgezogen habe und nun sind wir weiter voneinander entfernt als jemals zuvor.
Wie sind seit 20 Jahren ein Paar, davon 18 verheiratet. Ich habe nur diese eine Beziehung als Vergleich und Erfahrungsschatz. Ich bin sehr verwirrt und ich traue meinem Urteilsvermögen nicht. Ich sehe nur dass da keine Liebe ist, das meine Verletzungen nicht heilen wollen, bzw verletzendes verhalten wiederholt wird, dass er mich und meine Gefühlslage nicht versteht (geht aber vielen so) dass jede Leichtigkeit fehlt und kein Vertrauen meinerseits vorhanden ist, dass ich mir nicht vorstellen kann, von diesem Mann durch Kinder abhängiger zu werden, aber Kinder will. Wir sind aus meiner Sicht in einer Sackgasse. Wir wissen uns keinen Rat, wie es weiter gehen kann, wie man diese Beziehung wieder beleben kann und wir eine neue Richtung einschlagen könnten, paartherapie schließt er für sich aus. Ich hatte bereits nach Wohnungen gesucht und nun habe ich wieder starke Zweifel ob ich das Problem bin, ob es nur mit mit mir zu tun hat. bei unserem letzten Gespräch sprach ich an, dass ich nicht weiter weiß und ich glaube dass zwischen uns etwas grundsätzlich nicht stimmt, da wir immer und immer wieder an dem gleichen Punkt der perspektivlosigkeit landen und ich mich daher frag,e ob wir noch aus den richtigen Gründen zusammen sind und ob nicht Trennung die richtige Entscheidung wäre und uns weiterbringt.
er meinte, er hofft, dass ich dann merke dass nicht er an allem die Schuld trägt, er hat bedauert keine Kinder zu haben und dies sei wohl auch für die Zukunft verbaut mich hat die Aussage sehr getroffen. Denn ich habe ihm (bis auf unreifes Verhalten bis Mitte 20) nicht die Schuld gegeben aus meiner Sicht auch so nie kommuniziert, sondern wollte an unseren Problemen arbeiten, habe es eher als etwas das wir gemeinsam angehen müssen gesehen. Seinerseits hat oft die Bereitschaft gefehlt und er hat geblockt (tut er noch heute) oder es ging um Verteidigung. Es war nie wichtig genug, aus seiner Sicht alles in Ordnung. Es trifft auch in gewisser Weise zu, denn er konnte sich, seine Bedürfnisse und Lebensvorstellungen in der Beziehung viel besser durchsetzen, oft war das gegen das was ich mir vorgestellt habe.
Ich bin ehrlich gesagt sehr ratlos und will keinen Fehler machen und nichts wegwerfen, wenn ich einen falschen Blickwinkeln habe, ich komme aber immer und immer wieder auf diesen Punkt zurück. Ich merke wie ich endlich eine Entscheidung treffen muss. Wie kann man für sich diese Entscheidung treffen? Woran macht man das fest? Ich muss Verantwortung für mich übernehmen und ich bin aber so mit dieser ehefrauenrolle verbunden, dass mich alleine der Gedanke in meinem logischen Denken ausknockt und ich mich frage, wer ich ohne das bin und gleichzeitig bin ich mit mir Bzw was noch da ist sehr unglücklich.
Wahrscheinlich kann man das nicht mal richtig verstehen, was ich hier schreibe. Meine Frage ist: Wie kann man es schaffen Ordnung in dieses Gedanken Chaos zu bringen um klarer zu sehen und zu entscheiden? Habt ihr da einen Rat? Grüße,
eine Ratsuchende
31.01.2024 22:15 •
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