Heute ist nun Tag 5 der Trennung und in mir toben tausend Gedanken und kreisen und nagen an mir.
Als er mich anrief um nach 10 Jahren am Telefon schluss zu machen, hatte ich Fieber und war (bin immernoch) krank, wir hatten uns eigentlich so verabschiedet, dass wir uns liebhaben und die Zeit im Internat (wo ich wegen der Umschulung wohne) gut für uns beide ist, da wir dann die Stresszeit zwischen uns n bisschen sacken lassen können und neue Kraft füreinander tanken können.
Die Trennung war für mich zwar absehbar, kam aber unerwartet und riss mir wirklich den Boden unter den Füßen weg.
Jeder hier, der verlassen wurde, kann das sicher nachvollziehen.
Man ist wie betäubt. Alles in einem Schreit und tut weh. Man hat eine Wand aus leere in sich vor der man steht und alles was man sieht, anfasst, isst, atmet, sagt, hört, fühlt.... das alles ist verlassen von ihm. Dieses nicht-dasein und das Gefühl dass die Leben auf einmal auseinandergehen und man nicht mehr gegenseitig Teil des gemeinsamen Alltags ist... das hat mich zerrissen... so doof es klingt: es hat mein Herz gebrochen.
Alle 5 Minuten schaue ich auf mein Telefon, es schweigt mich an.
Ich weiß dass er, nach der Trennung zu seiner Mutter (sie ist ausgewandert) nach Marokko geflogen ist.
Dort liegt er jetzt am Strand...fühlt er sich gut? Leichter? Hat er schon nen neuen? Wird er bald neue treffen? Schmerzen....
Ich habe die Chance genutzt, als er im Zug saß, ihm zu sagen, dass ich die Trennung an sich vernünftig finde, weil wir uns am Ende nurnoch bekämpft und nicht gutgetan haben. Weil wir die Beziehung falsch geführt haben.... Habe ihm gesagt, dass ich die Zeit jetzt nutzen will an meinem Leben zu arbeiten und etwas für mich zu schaffen. Dass er die selbe Chance hat und was die Zukunft bringt, oder nicht, wird die Zeit zeigen, oder nicht....
Er fand das vernünftig und mir war danach leichter, weil ich das Gefühl hatte nichtmehr ein Trennungsopfer zu sein, sondern mitentschieden zu haben. Dass ich nicht nur getrennt wurde, und ausgeliefert war, sondern was dazu sagen konnte.
Aber ich spüre, wie sehr er mir fehlt und wie sehr ich ihn liebe.
Die Aussicht, ohne ihn zu sein, bricht mein Herz.
Ich rede viel mit anderen, reflektiere viel. Sehe auch, dass unsere Beziehung wirklich nicht die beste war. Aber ich liebe ihn.
Ich bin hin und hergerissen zwischen Schmerz, verlust, erleichterung, hoffnung und hoffnungslosigkeit.
Er sagt, wir können Freunde bleiben. Das sagt sich leicht, wenn er es ist der sich trennt... Soll ich dann bei Facebook mitkriegen wie er nen neuen Freund hat? Oder bei
Leuten übernachtet? Das kann ich nicht.
Dazu kommt, dass ich mich wie ein versager sehe, weil ich viel Falsch gemacht habe, dass ich es nicht geschafft habe ihn zu halten. Dass ich wieder der kleine, kaputte sozial unfähige Freak bin, der ich mal war... kaputt, nix auf die Reihe gekriegt....fehlfunktion...
Alle sagen, das geht vorbei.... Wenn ich es schaffe mir zu vergeben, dann ist die erste Phase vorbei und ich kann anfangen daran zu arbeiten ihn gehen zu lassen.
Hat er mich längst gehen lassen?
Wie komme ich an den Punkt mir zu vergeben?
Alles in mir schreit danach ihn anzurufen, ihm zu sagen wie schlecht es mir geht. Wie sehr ich trauere und weine, wieviel er mir bedeutet, dass ich ihn liebe. Aber ich weiß dass das falsch ist gerade und dann kommen die Gedanken dass unsere Beziehung keine gute war.
Dann ist es 5 Minuten besser, bevor ich ihn wieder vermisse...
Gott... das ist so schlimm... im ernst... ich möchte sowas nie wieder. Keine Beziehung mehr. Nie wieder.
19.01.2014 15:01 •
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