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Zwischen Hoffnung und Aufgabe

DieSeherin
Simply... ich finde es echt bewunderswert, wie du das geschafft hast!

ich habe trotzdem die erfahrung gemacht, dass unterschiedliche menschen auf solche krankheits-szenarien auch ganz unterschiedlich reagieren. der eine steckt sowas weg und wird aktiv, die andere bleibt traumatisiert passiv... und ich mag mir nicht anmaßen, das zu werten, wenn jemand damit nicht umgehen kann.

19.12.2019 11:21 • x 3 #61


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Zitat von DieSeherin:
ich habe trotzdem die erfahrung gemacht, dass unterschiedliche menschen auf solche krankheits-szenarien auch ganz unterschiedlich reagieren. der eine steckt sowas weg und wird aktiv, die andere bleibt traumatisiert passiv... und ich mag mir nicht anmaßen, das zu werten, wenn jemand damit nicht umgehen kann.


Das mag alles sein, aber wenn man ein Kind hat und zudem nicht alleine, sondern verheiratet ist, dann ist es vollkommen inakzeptabel, sich Jahre lang derart gehen zu lassen. Verständnis habe ich auch, aber nicht Jahre lang und auch nicht dafür, dass das hier als OK vertreten wird.


Es gibt Grenzen und zwar dann, wenn ich Verantwortung für Kinder habe. Da habe ich in diesem Fall auch für Dich kein Verständnis.

Bewundernswert, finde ich mein Handeln ebenfalls nicht, sondern verantwortungsbewusst. Das mal am Rande.

Und werten, naja, ich sehe nicht, wo ich eine Wertung abgegeben hätte. Das hier ist ein Forum und hier werden wir um unsere Meinung gebeten. Das ist doch wohl Konsens. Und das ist meine Meinung, nicht mehr und nicht weniger.

Wenn Du dafür Verständnis hast, Jahre lang im Chaos zu leben mit einem Kind, ist das ehrlich gesagt erschreckend in meinen Augen und ich wundere mich nicht, warum in Deutschland jeder wegsieht, anstatt helfend einzugreifen, wenn Kinder Hilfe benötigen.

Liebe Grüße
Simply

19.12.2019 16:16 • x 3 #62


A


Zwischen Hoffnung und Aufgabe

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Zitat von SimplyRed:
[...] Jahre lang im Chaos zu leben mit einem Kind [...]

Vielleicht interpretiere ich hier gerade zuviel, aber das klingt fast so als hätten wir jahrelang in Müllbergen gelebt und unsere Tochter verwahrlosen lassen. Ich möchte die Unordnung nicht schönreden, aber so schlimm war es auch nicht. Es kam auch nicht von heute auf morgen, sondern war ein schleichender Prozess.

Zitat von SimplyRed:
Das hier ist ein Forum und hier werden wir um unsere Meinung gebeten. Das ist doch wohl Konsens. Und das ist meine Meinung, nicht mehr und nicht weniger.

Dafür möchte ich auch ausdrücklich danken. Über vieles werde ich wohl noch deutlich länger nachdenken müssen.

19.12.2019 17:59 • x 2 #63


E
Zitat von HerrArgh:
Vielleicht interpretiere ich hier gerade zuviel, aber das klingt fast so als hätten wir jahrelang in Müllbergen gelebt und unsere Tochter verwahrlosen lassen.


Aber nein, das habe ich schon richtig verstanden, doch weißt Du, als Erwachsener, hat man da einfach mehr Spielraum. Weisst Du, was ich meine? Für ein Kind, sind ungeordnete Verhältnisse einfach schädlich, das ist nunmal Fakt. Dass Ihr komplett verwahrlost gelebt habt, das ist gar nicht das Thema. Ich schrieb Chaos, denn das Gegenteil von Regelmäßigkeit, ist nunmal Chaos. Aber dann sind wir noch lange nicht bei Müllbergen.

Zitat von HerrArgh:
Ich möchte die Unordnung nicht schönreden, aber so schlimm war es auch nicht.


Aber Du redest es doch gerade schön... Denn das ist schlimm, für ein Kind.

Dennoch geht es hier in erster Linie nicht darum, Dir oder Euch jetzt als schlechte Eltern hinzustellen, das steht mir gar nicht zu, irgendwie zu beurteilen. Ich möchte nur deutlich machen, wie sich die Selbstverständlichkeiten verschieben, wenn man aufgibt, so wie Du es beschrieben hast und dass sich für Dich unbedingt auch ein kritischer Blick auf die letzten Jahre lohnt, auch wenn es Dir schwer fällt, was ich ohne Frage nachvollziehen kann.

Liebe Grüße
Simply

19.12.2019 18:50 • x 2 #64


hatdazugelernt
Ohne Wertung- es gibt nicht nur den burn out, sondern auch einen bore out, der einen in einen Strudel an Passivität, Minderwertigkeitskomplexen, noch mehr Passivität und das Gefühl, nutzlos zu sein zieht. Und eine Tochter in dem Alter plus Haushalt ist kein sinnvoller Lebensinhalt. Je länger das andauert desto schwerer wird es, die sichere Komfortzone zu verlassen und aktiv zu werden.

19.12.2019 19:49 • x 1 #65


H
Etwas Zeit ist nun vergangen, aber passiert ist nicht viel.

Heiligabend verbrachte meine Frau bei uns. An diesem Tag fühlte sie sich nicht gut und hat uns am frühen Abend auch schon wieder verlassen. Jedoch wirkte sie etwas gelöster als sonst - ich hingegen ständig angespannt, immer den Tränen nahe und musste ständig den Raum verlassen. Nachdem sie ihre Geschenke sah, nahm sie mich mit einem Danke in den Arm. Angesichts der ersten Umarmung nach über 2,5 Monaten konnte ich nicht mehr. Später nahm sie mich nochmals in den Arm und meinte, ihr täte es leid - sie sei schließlich schuld daran, dass es mir so schlecht ginge.

Ansonsten haben wir noch hin und wieder geredet. Aber es lief einfach so wie immer: wann immer ich dachte, dass irgendwas bei ihr ankommt, war spätestens am nächsten Tag wieder Distanz angesagt. Außer es geht um irgendwelche anderen Themen. Sie ignoriert, dass ich nicht dazu bereit bin, nur ihr Freund zu sein.

Gemacht hat sie seitdem nichts, zumindest nicht hier. Ich habe sie zweimal um Hilfe gebeten: einmal bezüglich unseres Schlafzimmers (das meiste dort ist ihres) und einmal bzgl. der Kleidung unserer Tochter (dabei fühle ich mich noch immer etwas überfordert). Aber von ihr kam beides Mal nichts.
Als erstes nahm sie alles mit, was irgendeinen Wert für sie besaß oder als Dekomaterial taugte. Das meiste davon waren Geschenke von mir. Ein paar Klamotten hat sie natürlich auch mitgenommen. Mit dem ganzen Dreck hat sie mich jedoch allein gelassen. Ich habe in der letzten Zeit viel aufgeräumt, geputzt, umdekoriert und umgebaut. Von ihr kam dann vielleicht mal ein oh wie schön, aber das war es dann auch.

Nun wollte sie Dinge regeln. Da ich nicht unvorbereitet daran gehen wollte, bat ich darum mir mitzuteilen, worüber sie denn alles reden wolle. Daraus entwickelte sich einmal wieder ein Gespräch - wenn auch nur schriftlich. Sie will die Trennung, hat keine Gefühle mehr, will einen klaren Schlussstrich, will alleine neu beginnen. So ganz alleine aber nun auch, denn mein Geld soll natürlich trotzdem her - böser Gedanke, ich weiß. Dabei kamen jedoch auch immer wieder Relativierungen wie vielleicht ist das auch ein Fehler. Ich habe einige Antworten erhalten, die ich bereits kannte. Als die Fragen jedoch tiefer gingen, hörten auch die Antworten auf.

In diesem Gespräch stellte ich ein letztes Mal die Frage, ob sie dazu bereit wäre, hierhin zurückzukehren, zu unserer Tochter, und mich dafür gehen zu lassen. Das hat sie klar verneint. Sie möchte nicht an diesen Ort zurück. Unsere Tochter könne gerne zu ihr kommen, aber das wolle ich ja nicht. Irrtum, die Kleine möchte es nicht, sondern sie möchte hier bleiben. Diese Antwort ruft bei mir nichts weiter als Unverständnis hervor. Sie knüpft die Beziehung zu ihrer Tochter an eine Bedingung, von der sie genau weiß, dass sie nicht erfüllt werden kann. Das passt einfach nicht zu ihr. Sie möchte auch weiterhin Kontakt zu ihrer Tochter, tut aber rein gar nichts dafür.

Für mich klingt das weiterhin danach, dass da noch viel mehr in der Luft hängt als sie es mir sagen möchte. Ich befürchte weiterhin, dass unsere Ehe nur ein Bauernopfer inmitten viel größerer Probleme ist. Die Abneigung gegen diesen Ort ist jedenfalls größer als die Liebe zu unserer Tochter. Wenn sie mich das nicht verstehen lässt, kann ich nichts weiter tun.

Jedenfalls weiß ich nun, wie viele Fehler ich anfangs begangen habe. Durch mein ständiges Bedrängen habe ich sie nur weiter weg getrieben. Ich wage jedoch zu bezweifeln, dass es anders besser gelaufen wäre. Ich weiß nun auch, dass sie einmal versucht hat, mit mir über ihre Ängste zu sprechen. Das war jedoch gegen Ende meiner Chemotherapie. Da habe ich als Stütze nicht viel getaugt und wollte nur nach vorne sehen. Ich erinnere mich nicht einmal an diesen Versuch und einen weiteren gab es nie. Und nun kann ich nichts mehr ändern.

Ich habe ihr nun vorgeschlagen, dass ich erst einmal den Kontakt völlig abbreche. Inzwischen kommt kaum noch Post für sie hier an, also keine Notwendigkeit ständiger Infos. Oder aber wir suchen uns gemeinsam Hilfe, um zu schauen, wie viel noch übrig ist. Natürlich mit der Option, dass dies auch zu einer geordneten Trennung führen kann. Diese sehe ich nämlich leider auf diesem Weg als unmöglich. Sie hat keinen Plan, ich fühle mich nicht bereit. Das kann nicht gut ausgehen.

Trotz allem würde ich für diese Frau alles geben. Doch alles, was ich bisher tat, führte zu nichts. Also werde ich nun etwas anderes und für mich völlig untypisches versuchen: nichts.

05.01.2020 13:06 • x 1 #66


E
Bist du denn sicher das da kein anderer Mann im Hintergrund ist?
In vielen Geschichten ist es hier ähnlich gelaufen und am Ende kam immer raus, das ein anderer Mann im Spiel ist.

05.01.2020 13:15 • x 1 #67


H
Da bin ich mir ziemlich sicher. Dann würde sie sich anders verhalten.

05.01.2020 13:22 • x 1 #68


T
Ich würde in der Situation auch NICHTS mehr tun. Sie will nicht mehr, tiefere Gründe will sie nicht benennen. Sie hat eine Abscheu gegen das Haus, gegen Dich entwickelt, will nicht mehr zurück.
Die Umarmungen an Weihnachten würde ich als Mitleid betrachten, sie fühlt sich schuldig, mehr ist es nicht.
Gut finde ich, dass Du umbaust, Dich beschäftigst. Dein Leben geht weiter, Du beziehst sicherlich Deine Tochter mit ein.
Lebe Dein Leben, mach es Dir und Deiner Tochter allein schön.
Deine Frau will nicht mehr, Deine Versuche sind gescheitert und ihr Auszug ist vielleicht ein Prozess, der bei ihr schon länger nagte.

05.01.2020 14:19 • x 1 #69


H
Zitat von tina1955:
Sie hat eine Abscheu gegen das Haus, gegen Dich entwickelt, will nicht mehr zurück.

Laut ihrer Aussage ist es eine Abneigung gegen das Haus, nicht aber gegen mich. Für mich sei lediglich keine Liebe mehr vorhanden. Und da liegt für mich das Problem: lässt es sich überhaupt trennen? Wirkt sich die Abneigung gegen den Ort auch auf alles andere aus? Über ihr Innenleben weiß ich einfach zu wenig.
Ob es länger nagte, weiß ich nicht. Es wirkte und wirkt noch immer alles völlig planlos. Nach ihrer Aussage hätte sie die erste Zeit versucht zu vermissen, aber dies sei einfach nicht passiert. Kein Wunder, ich war leider nicht sehr zurückhaltend.

Wenn sie wirklich nicht mehr will, soll sie sich endlich einen Anwalt suchen. Ich werde in dieser Hinsicht vorerst nur reagieren.

05.01.2020 14:55 • x 1 #70


E
Zitat von HerrArgh:
Da bin ich mir ziemlich sicher. Dann würde sie sich anders verhalten.


Tu Dir bitte selbst einen Gefallen und überprüfe das.
Wenn jemand andres im Hintergrund ist kannst Du dich nicht darauf verlassen, das du ihr Verhalten
richtig deutest.Es ist eine Seite die Du nicht kennst und es wird sehr oft ausgeblendet.
Der Mensch den Du denkst zu kennen ist Sie nicht mehr.Glaube nicht das was sie sagt.Ihre Handlungen könnten auch stark davon geleitet sein.Grade auf Gefühlsebene ist das immer ein Thema und da brauchst du Gewissheit.

05.01.2020 20:24 • x 2 #71


H
Zitat von ecam:
Tu Dir bitte selbst einen Gefallen und überprüfe das.

Es fällt mir nur leider kein Weg ein, auf dem ich nicht riskieren würde, selber das letzte Vertrauen zu verlieren, das sie eventuell noch zu mir hat. Ich vertraue ihr nicht blind. Aber ich traue ihr nicht zu, ein falsches Spiel zu spielen. Könnte ein Fehler sein, ich weiß. Aber meine zukünftigen Entscheidungen muss ich ohnehin unabhängig von ihr treffen.

05.01.2020 21:29 • x 2 #72


E
Du brauchst Gewissheit und rechtlich ist es auch wichtig für spätere Unterhaltszahlungen.
Wenn Sie eine Affäre hat und dich verlässt verwirkt Sie U.u. Ihren Unterhalt was du bezahlen müsstest.
Deshalb hätte sie allen Grund das Geheim zu halten und nach der Trennung...Tara..taucht der neue auf und es heißt den hat sie nach der Trennung kennengelernt.
Du darfst ihr das auch nicht sagen.Du benötigst eindeutige Beweise, das sie während deiner Ehe diese Affäre geführt hat.

05.01.2020 22:12 • x 2 #73


hatdazugelernt
Zitat von ecam:
Wenn Sie eine Affäre hat und dich verlässt verwirkt Sie U.u. Ihren Unterhalt was du bezahlen müsstest.

Wirklich?

06.01.2020 13:28 • x 2 #74


T
Irrtum, das trifft erst zu, wenn die Frau erneut heiratet oder nachweislich in einer gefestigten Partnerschaft lebt.
Ein Freund ist nicht verpflichtet für den Unterhalt der Frau aufzukommen.

Und auch wenn sie ihren Mann verlassen hat, verwirkt sie den Unterhaltsanspruch nicht, sonst dürfte sich keine Frau trennen, sodann sie nicht selbst für ihren eigenen Unterhalt sorgen kann.

06.01.2020 13:46 • x 3 #75


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