Ich schreibe das hier, um diese Gedanken aus meinem Kopf zu bekommen, und vielleicht die eine oder andere Idee oder Anregung von euch zu bekommen.
Passte auch irgendwie nicht zu einem bestimmten Thema, daher Offtopic.
Mir wird immer mehr bewusst, dass mein Leben eigentlich die meiste Zeit darin bestand in einer Beziehung zu leben, die meistens nicht wirklich funktionierte und immer auf eine Trennung hinaus lief.
Im Prinzip war ich in jeder Beziehung irgendwann unzufrieden, bin aber erst nach langem Hin und Her gegangen, oder mein jeweiliger Partner hatte irgendwann die Nase voll von mir.
Meistens war ich dann mit der Rückeroberung beschäftigt, was sogar ganz oft geklappt hat, aber ich war dann immer sehr schnell wieder unzufrieden, 1 mal sogar schon am nächsten Tag, und habe gedacht, wie werde ich den bloß wieder los.
Als er dann weg war ging das Spiel von vorne los, bis er entweder konsequent war, oder ich den nächsten Mann kennengelernt habe.
Und obwohl ich meistens nur über meinen jeweiligen Partner gemeckert habe, glaubte ich, wenn er nicht mehr wollte, dass er eigentlich doch supertoll war.
Dann fing ich an, über mich und mein Beziehungsverhalten nachzudenken und habe auch eine Therapie (eine Gruppenanalyse) gemacht, die nach schwerem Kampf meinerseits, den anderen klar zu machen, dass ich die einzig Normale in der Gruppe bin, dann doch sehr erfolgreich war.
Ich lernte dann meinen jetzigen Ex kennen, und dachte nun wird alles anders.
Wurde es auch, aber trotzdem gab es wieder ein hin und her, das sich über 10 Jahre hinzog, bis wir dann nochmal 4 Jahre
zusammen waren, ohne uns zu trennen.
Ich komme jetzt zu meiner eigentlichen Frage: was könnte es für uns sonst geben, statt einer Beziehung zu einem Mann bzw. Frau oder dem Trennungschmerz, von dem wir glauben, er würde nur vergehen, wenn er/sie wieder in unserem Leben wäre, oder wir erst wieder glücklich sein können wenn endlich der/die Richtige erscheint.
Da muss es doch noch etwas anderes geben.
Ich bin jetzt seit 9 Monaten getrennt und fühle mich zu 80 % gut, aber trotzdem klebt das Thema Trennung wie ein Makel an mir, oder andere fragen mich mitleidig ob es mir denn WIRKLICH gut geht.
und so Aussagen wie, ach du lernst schon wieder jemanden kennen, nerven mich total, und das sage ich dann auch, aber das glaubt mir keiner, dass eine Beziehung für mich grade nicht wichtig ist.
Ich denke, ich müsste mir eine neue Identität erschaffen. Bisher war ich entweder die, die in einer Beziehung ist oder die die getrennt ist.
Was könnte ich denn sonst sein, frage ich mich.ich bin doch nicht nur das?!
Ich wäre gern die, die egal, ob sie in einer Beziehung ist oder nicht, ein tolles Leben hat und auch nicht davon abhängig ist, dass ein Mann ihrem Leben einen Sinn gibt.
Wahrscheinlich kann ich das nur selbst hinkriegen, und ich überlege jetzt, was ich tun könnte, sozusagen symbolisch, um dann zu sagen : Ich bin Clarinetta! PUNKT!
Keine Ahnung, ob irgendwer damit was anfangen kann, aber mir hat es geholfen, mich zu sortieren.
Und eigentlich habe ich die Antwort beim Schreiben schon fast für mich gefunden, und ich denke, dass es für jeden eine andere ist.
Danke fürs Lesen!
11.03.2018 18:10 •
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