Liebe alle, ich bin hier neu und habe gleich ein Thema in der Hoffnung, dass mir Eure Schwarmintelligenz hilft, etwas klarer zu sehen. Mit meinem Freund bin ich seit einigen Jahren zusammen, ich habe ihn und seine Ex damals gleichzeitig kennengelernt (wir sind alle im mittleren Alter, keine Kinder im Spiel). Sie waren noch ein Paar, es war für jeden Außenstehenden bereits ersichtlich (gemeinsame Bekannte bestätigten das auch), dass es da schon mehr als nur kriselt. Er hat sich wohl vorher auch schon öfter versucht, von ihr zu trennen, aber sie hat es ihm verboten (sie ist recht dominant). Wir kamen recht schnell zusammen, die Initiative ging einzig von ihm aus, er trennte sich von ihr - für mich, es war ein fliegender Wechsel. In den ersten Monaten tat sie mir noch leid und ich hatte darum auch darüber hinweggesehen, dass sie ihn täglich mehrmals angerufen, angeschrieben und ihm auch aufgelauert hat, mich schlechtgemacht hat und ihn bestürmt hat, zu ihr zurückzukommen. Ich selber sah mich/uns zu dem Zeitpunkt (teilweise heute noch) Attacken von ihr und ihren Freundinnen ausgesetzt, die teilweise so massiv waren, dass eine Anzeige gerechtfertigt gewesen wäre. Mein Freund bat mich allerdings, das nicht zu tun, weil sie offensichtlich psychisch krank sei und ja eigentlich in Behandlung gehöre. Er selber hat sich ihr permanentes Stalking auch nicht verbeten und tut es bis heute nicht. Er mag es bequem (verständlich), mag keine Konfrontationen und sie erledigt willig alle möglichen Dienste für ihn. Er weiß, dass ich nichts gegen Kontakte zu Expartnerinnen habe, dass es aber auf die Frequenz ankommt und für mich sind tägliche Kontakte, mehrere Treffen pro Woche,. zu viel des Guten. Zumal sie die Zeit, die sie für ihn hat, immer genau dann hat, wenn ich da bin (wir haben eine Fernbeziehung/Wochenende). Es gab dann auch öfters Streit, weil ich ihn gebeten habe, das zu beschränken und ihr Grenzen aufzuzeigen, denn diese übergriffige und herrschsüchtige Frau redet ihm ja auch in seine Beziehung mit mir und in seine Alltagsdinge hinein. Er lässt sich doch den Kontakt nicht verbieten und er findet es toll, dass sie sich um ihn kümmert und ihn mit teuren Geschenken zuscheißt. .!
Mittlerweile rennt er mit Telefon aufs Klo, wenn sie anruft oder verheimlicht es mir generell. Wenn sie ihre Grenzen kennen würde, wäre der Kontakt für mich kein Problem, aber nach JAHREN will sie ihn immer noch zurück und versucht es täglich, die Macht über ihn zu behalten. Ich kriege es ja mit, wenn er panisch Richtung Klo rennt und ich höre auch das durchdringende anklagende Stimmchen.
Auch da habe ich noch bedingungslos vertraut (niemals ihr, aber immer ihm). Stutzig wurde ich nach 2 Jahren, als ich am PC arbeitete und eine Mail automatisch aufpoppte (ich habe niemals geschnüffelt, auch wenn es nur einen Klick entfernt gewesen wäre) und es war die Reisebestätigung für eine gemeinsame Reise der Beiden (natürlich Doppelzimmer ). Erst als ich ihn damit konfrontierte, hat er es zugegeben. Ich habe sie fahren lassen müssen in der Hoffnung, dass sie ihm wieder so auf den Zeiger geht, dass er froh ist, wenn dieser Urlaub rum ist. So war es dann auch und er hat mir versprochen, dass das nicht wieder vorkommt, weil ich ihm schon deutlich gemacht habe, dass mir das sehr wehgetan hat.
Die folgenden Jahre war ich wachsamer, auch wenn ich nicht schnüffle. Mittlerweile hat sie ihn wieder fest im Griff und dirigiert ihn ganz nach ihrem Belieben, hetzt auch weiterhin gegen mich. Wenn ich am Wochenende mehrere Hundert Kilometer zu ihm fahre, kann ich damit rechnen, bei ihm alleine in der Wohnung zu sitzen, während er stundenlang mit ihr unterwegs ist. Unter der Woche präsentiert sie sich vermutlich ebenfalls als seine Begleitung. Er tut nichts dagegen, fühlt sich geschmeichelt und meint, wenn ich das abstellen möchte, müsse ich zu ihm ziehen. (In dieses Haifischbecken aus bekloppten Exen? Ich werd mich hüten) Dieses Jahr habe ich wieder mitbekommen, dass er mit ihr heimlich in Urlaub gefahren ist, er gesteht dann immer häppchenweise nur so viel, wie ich eh schon weiß. Sie macht ihm weiterhin das Dienstmädchen, aufgrund der Entfernung kann ich ihm halt nicht alles abnehmen und aufgrund der Situation will ich das auch nicht und habe deshalb auch mein Engagement in dieser Hinsicht stark zurückgefahren. Denn oft ist es so, dass er uns beide (sagt er aber erst hinterher) an die gleiche Aufgabe setzt und dann die besten Ergebnisse zusammenführt, ich muss mich also in ständigem Wettkampf beweisen. Übrigens ist in seiner Wohnung hin und wieder ganz klar eine weibliche Hand zu erkennen, da wird auch schon mal Frauenunterwäsche so drapiert, dass ich sie sehen MUSS. Ihm fällt das nicht auf und er hat auch keine Ahnung, wie die x. der Ex in sein Wohnzimmer kommt, oder die Damensocken. Ich glaube ihm das, denn er ist einfach nur gutmütig und traut ihr auch nix Schlechtes zu.
Die letzten beiden Jahre war es zudem so, dass er mich an Weihnachten und Silvester gar nicht dahaben wollte und ich in meinem Weihnachtsurlaub kurzfristig alleine und traurig die Wochen verbringen musste. Letztes Jahr hat er die Zeit offensichtlich genutzt, mit noch einer weiteren Dame anzubandeln, die mich dann angerufen und sich als seine neue Freundin vorgestellt hat. Ich fiel aus allen Wolken. Ebenfalls eine sehr dominante Person, die sich entgegen ihrer Versprechung NICHT von ihm zurückgezogen hat. (Die Initiative ging wohl auch von ihr aus und Schatzi war bass erstaunt, dass sie das wohl als Beziehung interpretiert hat). Auch sie ist sehr dienstbar. Ich glaube nicht mal, dass mit den beiden Frauen s.uell was läuft, aber mit der erstgenannten Ex bespricht er ALLES.
Er sagt, er liebt mich und dort liefe nichts außer guter Freundschaft. Da er sich aber ab und zu über manche Dinge klar werden muss, darf ich ihn dann in dieser Zeit nicht besuchen (während die Exen natürlich um ihn rumscharwenzeln dürfen). Mir schlägt er dann Treffen außerhalb seiner Stadt vor oder kommt zu mir. Für mich sieht es aus, als ob wir alle gegenseitig schön voreinander verheimlicht werden, aber ich möchte das so nicht glauben. Er sagt ja, dass dort nichts läuft und ich einfach zu wenig Vertrauen hätte. Dabei hatte ich reichlich Vertrauen, das aber nun mit jeder Lüge und jedem heimlichen Urlaub immer weniger wird.
Ich möchte nicht, dass das der Anfang vom Ende wird. Ich liebe ihn halt und ich weiß, dass er mir nicht absichtlich weh tut. Er ist im Grunde ein herzensguter Mann und er und ich haben nur das Problem, dass wir beide bei der Verteilung der Empathie nur einen Schaumlöffel dabei hatten. Die destruktive Kraft sehe ich ganz klar bei dieser würdelosen Ex, die sich ja wirklich für nichts zu schade ist und immer weiter aufdreht (obwohl sie angeblich einen neuen Freund hat, diesen aber selten sieht).
Er fühlt sich mit mir wohl. Vielleicht weil ich anscheinend die erste bin, die nicht so dominant ist (eigentlich überhaupt nicht)? Aber gleichzeitig scheint er ja wohl doch mehr auf den dominanten Typ Frau zu stehen. Zumindest wagt er dort keinen Widerspruch und kann sich dort auch nicht durchsetzen (es geht nicht nur ums Wollen, er kann es wirklich nicht), obwohl er sonst auch zu der bestimmenderen Sorte Mann gehört. Aber er hält mich für übermäßig eifersüchtig. Das war ich allerdings nie und habe das erst entwickelt, nachdem die o.g. Dinge gelaufen sind.
Liebe Community, was ratet Ihr: Der Mann ist es wert, dass man um ihn kämpft. Ich würde gerne mit ihm zusammenbleiben, auch wenn der Preis recht hoch ist. Aber es macht mich so mürbe, dass ich zum ängstlichen und unsicheren Hascherl mutiert bin (war ich zwar schon immer, aber im Moment ist es extrem). Würde ich ihn zu einer Entscheidung auffordern, würde er vermutlich den Weg des geringeren Widerstandes gehen und es sich keinesfalls mit den dienstbaren Damen verscherzen wollen.
Ich danke Euch für Eure Meinungen dazu. Bei unseren Bekannten, die das ganze Spiel natürlich auch sehen, teilt sich die Meinung: Der männliche Teil rät mir, das hinzunehmen - der weibliche Teil rät zu einem Schuss auf den Mond. Die Ex ist übrigens bei beiden Teilen nicht sonderlich beliebt.
Rosenzwiebel
04.01.2018 20:12 •
#1