Hallo Leute,
Ich bin bis jetzt stiller Mitleser gewesen und teile euch nun meine Situation mit, mit der Hoffnung auf Erfahrungswerte euerseits.
Ich bin vor fast einem Jahr mit meiner (Ex)- Freundin zusammen gekommen. Sie hat mich abgöttisch geliebt und ich war auch in sie verliebt. Sie ist für mich perfekt und verkörpert alles was ich mir von einer Frau wünsche. Kurz gesagt sie ist meine Traumfrau. Bevor ich sie kennenlernte, habe ich mein relativ langes Singleleben genossen. Hin und wieder lief natürlich auch was, aber da ich sehr wählerisch bin hat sich lange nichts ergeben. Doch dann kam sie und alles änderte sich. Ich wusste das ist die Frau und sie dachte genau so. Sie meinte sie hätte vorher noch nie sowas intensives empfunden und wir sprachen über eine gemeinsame schöne Zukunft. mir ist bewusst dass da natürlich auch die berühmte rosa rote Brille ihren Teil zu beigetragen hat.
Nun zu den Problemen. Leider hatte ich in der Anfangsphase unserer Beziehung eine Menge Schicksalsschläge erlitten. Sowas habe ich wirklich noch nie erlebt. es passierten gefühlt wöchentlich neue Sachen. Familienmitglieder die starben, erkrankten etc. Da ich so lange ein Einzelkämpfer gewesen bin, wollte ich alles mit mir selbst vereinbaren und einiger dieser Schicksalschläge habe ich nicht mal mit ihr geteilt. Sie wollte immer meine Stütze sein doch ich nahm das nicht an. Ich hab vieles in mich hineingefressen und fiel in ein Loch. Ich war sonst ein Mensch der Unternehmunglustig ist und am liebsten Die Welt erobern würde. Nun wollte ich lieber Zuhause auf der Couch sitzen und hab meine Freundin immer mehr vernachlässigt. Ich hab natürlich trotzdem viel Zeit mit ihr verbracht, jedoch hatten wir keine tiefgründigen Gespräche, weil ich sie nicht emotional an mich ranlassen konnte. Das hat sie extrem gekränkt, dass ich ihr gegenüber so ein emotionaler Eisklotz war. Um mich abzulenken bin ich öfter mit Kollegen unterwegs gewesen und hab mich stumpf vollaufen lassen. Sie hatte aufgrund meiner Singlevergangenheit auch die Sorge, dass andere Frauen im Spiel seien. Aber ich liebe sie und hab nie auch nur mit einer anderen Frau geflirtet. Sie hat mich als womenizer gesehen, obwohl ich das nicht bin. Ich hab ihr auch wehgetan, weil ich sie in Situationen, in denen sie mich brauchte hab hängen lassen. sie wollte immer mein Seelenverwandter werden, doch ich konnte es nicht zulassen.
Es kam wie es kommen musste und sie trennte sich schließlich von mir. Das riss mir komplett den Boden von den Füßen aber ich war nicht verletzt oder sauer auf sie. ich hab mich weinend wie ein kleiner Junge bedankt, dass sie für mich da war und dass es mir leid tut, dass ich sie hab so leiden lassen. Ich war sauer auf mich selbst, dass ich so die Frau, die ich über alles liebe, verliere. Natürlich hab ich noch versucht die Trennung abzuwenden aber es war zu spät.Bei dem Trennungsgespräch sagte sie mir zum Abschied, dass sie mich liebt und ich erwiderte dies natürlich. wir küssten und ca.10 Minuten und dann ging ich.
Ein Tag später erkundigte sie sich wie es mir geht und schlussendlich landete ich bei ihr und wir schliefen miteinander. Die Initiative ging von ihr aus. Einige Tage später war sie bei mir, ich habe für sie gekocht und sie schlief bei und mit mir. Ich hab natürlich immer gesagt, dass ich sie liebe und sie nicht aufgeben möchte. wie wahrscheinlich jede Frau, hatte auch sie Angst, dass dies nur Lippenbekenntnisse seien. sie meldete sich ein paar Tage nicht und meinte dann, dass wir reden müssen. sie könne nicht zurück in die Beziehung auch wenn ihr Herz es möchte. sie hat einfach zu sehr Angst wieder verletzt zu werden. Ich habe das schweren Herzens akzeptiert und respektiert. Ich habe ihr gesagt, dass ich eine Kontaktsperre haben möchte, weil der Kontakt zu ihr mir nicht dabei gut tun würde, wieder in die Spur zu finden.
Wie der Zufall so will hatte ich 3 Tage später einen richtigen Sch*** Tag (unab hängig von ihr) sie hat davon mitbekommen und fuhr abends zu mir, da sie nicht wollte, dass ich alleine bin. Sie stellte von vornherein klar, dass sie nicht bei mir schlafen würde.
An dem Tag habe ich komplett ausgepackt. habe alles erzählt was ich erlebt habe. Ich habe ihr Sachen erzählt von denen nicht mal meine engsten Freunde etwas wussten. Dementsprechend auch von den Schicksalsschlägen, die sie nicht mitbekommen hat. Wir redeten die halbe Nacht und sie schlief bei mir. Sie nahm mich fest in den Arm und meinte sie sehe die Beziehung jetzt in einem anderen Licht und sie merke, dass sie wohl auch fehler gemacht hätte, da ich ihr das sonst früher erzählt hätte. Ich widersprach ihr sofort und sagte ihr, dass sie nichts falsch gemacht hatte.
Und was soll ich sagen. ich fühle mich komplett befreit und ihr so nah wie noch nie zuvor. Ich weiß dass ich mich ihr gegenüber hätte viel früher öffnen sollen und dass dies uns eine Menge Leid erspart hätte. Sie meinte, dass dieser Abend ein großer Schritt gewesen sei.
Wir treffen uns nun regelmäßig und sie fragte mich, ob ich sie zu dem Geburtstag ihrer Mutter begleiten würde. dies tat ich natürlich. Wenn wir zusammen Zeit verbringen wirkt sie auch glücklich und sagt von sich aus, dass sie mich liebt. Natürlich ist es (noch) nicht wie früher und komplett fallen lassen tut sie nicht.
Ich bemühe mich um sie, wie ich es vorher in meinem Leben noch nie getan habe.
Das Problem ist, dass sie in der Zwischenzeit, sprich in der Zeit in der wir uns nicht sehen. sehr vorsichtig und teils distanziert wirkt.
Ich wollte einfach mal eure Meinunge hören. Ich hoffe einfach auf einen Neuanfang, aber weiß nicht ob die Wunden ihrerseits zu tief sind.
Einige werden sich wahrscheinlich sagen, dass ich sie nie verletzt hätte wenn ich sie so lieben würde. Aber ihr müsst euch vorstellen, dass das schönste Ereignis in meinem Leben (ich traf sie und kam mit ihr zusammen), auf die schlimmsten Ereignise (Trauer in der Familie und vieles mehr) aufeinandertreffen. Ich hab das nun alles u.a dank ihr verarbeitet und bin im Kopf komplett frei.
Freue mich auf eure Meinungen und Anregungen
13.04.2020 11:46 •
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