Zwei Charaktertypen - eine Extrembetrachtung

E
Ich will mal eine Antwort aus dem Trennungsforum hier reinposten, da mich mal die Meinung von den Alteingesessenen (und natürlich von allen Anderen !) interessiert.

Ein paar Meinungen kenne ich zwar schon aber es wäre interessant, wie sich hierzu eine Diskussion entwickelt.

 ::)  :D

Hallo engelsflügel,

anscheinend (schon so oft hier diskutiert) sind es gerade diese Art von Männer, auf die viele Frauen abfahren. Die sich eben nicht um die Beziehung bemühen, ziemlich unromantisch egoistisch durch´s Leben wandern, zwar vielleicht wegen ihrer Ellbogen zeitweise erfolgreich sind aber sich um einen Anderen nicht allzu bemühen. Mit dem kann man streiten, der ist nicht langweilig, man kann sich reiben an ihm, da ist was los! Andere sehen in ihm den Prototyp eines (Urzeit)Mannes.

Die andere Seite ist der langweilige Frauenversteher, der zuhören kann, immer wieder Aufmerksamkeiten darbringt (Blumen, kleine Geschenke, Überraschungen), der den Kindern tatsächlich ein Vater ist, sich um die Familie kümmert, Dir freiwillig ab und zu im Haushalt hilft, Dich abends mal zum Essen ausführt und ungemein zärtlich ist.  
Der wird schnell belächelt, steht unter dem Pantoffel (und das wird von der Partnerin oft ! ausgenutzt - kritisch wird es, wenn dies ohne Maß und Ziel zum eigenen Vorteil läuft - auch ein Klischee, ist es die da... das ist der Grund, warum sie Freitags nicht kann) und wird unglaublich schnell monoton, langweilig eben.

Beides nutzt sich mit der Zeit ab. Beides hat Vorteile und Nachteile.  

Der Langweilige wird oft zu langweilig, ist ja auch kein richtiger MANN  nicht, mit dem man nicht richtig streiten kann, der keinen Weg vorgibt, der mich gewähren läßt und mich in Entscheidungen mitintegriert, der nicht eifert, da er vertraut - da drückt dann die Selbstverwirklichung, das etwas erleben wollen, das sich retten lassen, den MANN  wie er beschrieben wird in heroischen Sagen.  

Der Egoistische ist nicht sensibel genug - irgendwann hat man die Schnauze voll von dem harten Typen, der immer seinen eigenen Weg geht, der Geburts- und Valentinstage vergißt, nie etwas für den Erhalt der Beziehung tut, S. fordert, sein Auto mehr liebt als seine Frau, und sie verstößt, wenn sie ein paar Kilo zuviel auf der Waage hat.

Das könnte man jetzt beliebig auskleiden mit Klischees, es gibt genügend Witze zu diesem Thema.

Immer öfter sehnt man sich danach, was man NICHT hat. Man blendet die Vorteile einer laufenden Beziehung aus und sieht den Reiz des Neuen. Man könnte es auch einen Systemwechsel nennen. So wie man alle 4 Jahre zum wählen geht - und nach 3 1/2 Jahren so satt (politikverdrossen) ist, daß man danach wieder anders wählt.

Der Vorteil der heutigen Zeit ist, daß man wählen kann - viel leichter als zu Opa´s Zeiten, wo noch Abhängigkeiten herrschten. Jeder kann zu jeder Zeit sagen: Bitte neu mischen..

Der Nachteil der heutigen Zeit ist, daß es viel zu viele Menschen gibt, die meinen, ihnen läuft die Zeit davon, sie verpassen irgendwas. Die Ziel-los durch die Welt rennen und sich eine Mode nach der Anderen reinziehen, immer auf der Suche nach der Anerkennung durch andere.  

Und da gehört Wechsel, Neues, Ausprobieren dazu, das sind die Schlagworte der heutigen Zeit. Das läßt sich auch an den Medien erkennen, die immer perverser Neues suchen (war da irgendeine Dschungelserie? Ich hab davon nichts gesehen).

...

Manchmal - das will ich niemals ausschließen - ist es aber durchaus notwendig, eine Beziehung zu beenden, da sich ein Kerl (oder eine Frau) zu extrem in eine Richtung entwickelt und u.U. nicht bereit ist, sein Verhalten zu reflektieren (ich will nicht wissen, welche Gattung Mann eher in der Lage ist, zu reflektieren). Gruß, Gerd

ps: Übrigens gibt es mit Sicherheit auch die entsprechenden Frauentypen, das Spiel funktioniert bestimmt bilateral.

22.05.2004 17:27 • #1


E
??? ??? ???

:-X :-X :-X

14.06.2004 14:05 • #2


A


Zwei Charaktertypen - eine Extrembetrachtung

x 3


E
hallo gerd,

tja in den spiegel gucken wir alle nicht gerne und das wir männer und eingestehen müssen, dass eine bestimmte persönlichkeitsentwicklung heute nicht mehr gefragt ist, macht auch keinen spass.- !

aber wie war das mit dem deckelchen....?

ich sehe an der entwicklung meiner ex (auch physisch), wie aufbauend und gesund anscheinend ihre neue beziehung mit einem Ar. ist, nachdem ihr eine solide beziehung mit einem nice guy zu eintönig war....da hilft auch keine anti-aging-paste mehr und wenn die kehrseite der neuen beziehungsformen heisst: verdrängen, theater spielen, andere ausnutzen....dann nein danke.-

da bleibe ich lieber noch länger alleine und richte es mir mit meinem jetzt von ex zu mir ziehenden sohn (14j.) schön ein, mache meinen sport, fahre weiter alte bmw, höre mit kumpels musik und gehe auf cover-konzerte und geniesse neue steve winwood platten. irgendwann wird schon mal ein pendant meinen weg kreuzen....

schönes wochenende

mick

18.06.2004 07:47 • #3


E
Hallo mick,

Deine Gelassenheit bezüglich deines Singledaseins und vor allem deine Einstellung zu deiner Ex imponieren mir, aber ich bin guter Dinge, auch mal an diesen Punkt zu gelangen. So weit ich mich erinnere, bist du schon über 2 Jahre getrennt; bei mir sind es erst 13 Monate. Auch wenn jeder die Trennung je nach Persönlichkeit und Vorgeschichte anders verarbeitet, ich merke schon, wie ich mich im Laufe der Zeit weiterentwickele und Ex und ihr Typ mich immer weniger interessieren. Also vielleicht doch alles nur eine Frage der Zeit.
Es musst natürlich für dich auch eine gutes Gefühl sein, dass dein Sohn zu dir ziehen wird.

@Gerd,
Ich denke, es bringt uns nicht weiter, zu sehr darüber nachzudenken, warum unsere Exen bestimmte Eigenschaften, die wir an uns als Vorzüge betrachten, nicht so recht erkannt oder aber, wenn doch, irgendwann nicht mehr geschätzt haben. Mittlerweile sage ich mir: es hat einfach nicht sollen sein. Also halten wir es wie mick und warten, bis uns die Richige doch noch über den Weg läuft. Wird schon werden.


LG,

taka

18.06.2004 10:16 • #4


E
Hallo Gerd,
hallo zusammen,


Bewertung festlegen ? Schublade auf ? Mensch rein ? Schublade zu.....

Gut das du drüber geschrieben hast, Extrembetrachtung!

So einfach sehe ich das nicht. Die Menschen sind viel komplexer als sie nur unter Schafe oder Wölfe (=Egoisten) einzuteilen. Auch für die Selbsteinschätzung ist mir das zu gering und das sollte es eigentlich jedem sein. Sind denn nicht auch die sogenannten Schafe irgendwo egoistisch? Sie werden mitunter geschoren und ziehen dann beleidigt von dannen, statt sich zu überlegen, warum sie eigentlich geschoren wurden. Vielleicht liegt es ja
daran, dass sie der Überzeugung sind Schaf zu sein und sich so verhalten zu müssen?

Doch ist nicht jedes Schaf nur Schaf. Für eine so einseitige
Betrachtungsweise hat jeder von uns über die Jahre hinweg zu viele Erfahrungen gemacht und auch gewisse Eigenarten angenommen. Wir haben alle unsere Ecken und Kanten und die müssen erst mal mit den Ecken und Kanten von
jemand anderem zusammen passen.

Da reicht es meist nicht zu sagen, das passt nicht... oder der andere ist zu egoistisch.. oder ich bin zu gutmütig ... oder ... oder ... oder. Beispiele derart kennen wir ja zur Genüge.
Manchmal muss man auch einfach mal den unbequemen Weg gehen und sich den Auseinandersetzungen stellen. Und wenn man das tut, wird man schnell erkennen, dass es nicht nur die Schafseite in einem gibt.

Es mag vielleicht manchmal so scheinen, dass die Menschen, bei denen der Egoismus die stärkere Regie führt, einfacher durchs Leben kommen. Aber ist das wirklich so? Schau dich doch mal um, wo die meisten irgendwann landen.
Ständig wechselnde Partnerschaften findet man bei Menschen oft, die mehr Wert auf ihre persönlichen Interessen legen, als auf die Bereitschaft das Miteinander zu suchen.
Und bewusst spreche ich hier wieder einmal von Menschen und nicht nur von Männern. Solche Spezies gibt es bei beiden Geschlechtern.

Wie auch immer. Mir erschien es schon of zu einfach sich auf solche Aussagen zurückzuziehen und diese als Vorwand zum Beispiel zu nutzen, um zu erklären warum man keine Partnerin oder keinen Partner findet. Oder warum eine Partnerschaft nicht hält.
Den Weg des einfachen Austauschens gehen die sogenannten Wölfe, weil sie die sogenannten Schafe satt haben und die Schafe, weil sich geschoren kalt fühlen. So die Ableitung aus der verallgemeinerten Sichtweise...

Deutlich schwieriger ist es, sich den Problemen auch stellen zu wollen. Und das nicht nur mit Lippenbekenntnissen, sondern mit wirklicher Kompromissbereitschaft. Mitunter kann es wirklich harte Arbeit sein, die Auseiandersetzungen durchzustehen und mit zu führen, ohne sie nur über sich ergehen zu lassen. Hierzu bedarf es auch der Selbstreflektion. Setzt man sich nicht wirklich kritisch mit sich aus einander, so wird man auch nie begreifen, warum andere evtl. ein anderes Bild von einem haben. Zuhören und mitdenken sind notwendig. Und auch die Bereitschaft zu erkennen, daß man als Mensch eben nicht perfekt ist und immer noch bereit sein sollte, etwas an sich und seinem Leben zu verändern, wenn es nicht stimmt.
Geht aber wie gesagt nur, wenn man auch wirklich kritisch mit sich selbst sein kann.

Man sollte sich häufiger mal fragen, was eigentlich die Eigenschaften sind, die die eigene Persönlichkeit ausmachen. Und dann auch danach handeln. Das Schwierigste ist wohl dabei, eine gewissen Authentizität zu bewahren. Denken und Handeln im Einklang zu lassen.

Dies sind jetzt nur mal ein paar allgemeine Denkanstösse und eine andere mögliche Sichtweise.

Allen noch ein schönes Wochenende

Gruß

Nordlicht

19.06.2004 09:23 • #5


E
Hallo Nordlicht,

das Thema heißt: Zwei Charaktertypen - eine Extrembetrachtung, und diese schwarz/weiß-Einteilung hilft einem, eher komplexe Dinge zu durchschauen, an denen man sonst oft verzweifelt. Ich werde gleich mal etwas zum Schubladendenken veröffentlichen, im Thread zum Nachdenken

Ansonsten hast Du sehr gut gebrüllt, Löwe

setzt man sich nicht wirklich kritisch mit sich aus einander, so wird man auch nie begreifen, warum andere evtl. ein anderes Bild von einem haben. Zuhören und mitdenken sind notwendig. Und auch die Bereitschaft zu erkennen, daß man als Mensch eben nicht perfekt ist und immer noch bereit sein sollte, etwas an sich und seinem Leben zu verändern, wenn es nicht stimmt.  

das scheint mir eine wesentliche Aussage zu sein, um nicht immer wieder auf die Schnauze zu fallen und sich im Selbstmitleid zu baden. Nach wie vor denke ich, daß man an sich selbst am meisten verändern kann, nicht am Grund-Charakter, aber am Verhalten gegenüber anderen. Als erstes sollte man sich mal bewußt machen, daß man andere nicht ändern und Liebe nicht erzwingen kann. Jedenfalls nicht mit Gewalt.

cu

19.06.2004 13:06 • #6


E
Eine alte Indianerweisheit bezügl. den Wölfen...

Zwei Wölfe

Ein alter Indianer saß mit seinem Enkelsohn am Lagerfeuer. Es war schon dunkel geworden und das Feuer knackte, während die Flammen in den Himmel züngelten.
Der Alte sagte nach einer Weile des Schweigens: Weißt du, wie ich mich manchmal fühle? Es ist, als ob da zwei Wölfe in meinem Herzen miteinander kämpfen würden. Einer der beiden ist rachsüchtig, aggressiv und grausam. Der andere hingegen ist liebevoll, sanft und mitfühlend.
Welcher der beiden wird den Kampf um dein Herz gewinnen? fragte der Junge.
Der Wolf, den ich füttere. antwortete der Alte.

... :-/

20.06.2004 13:38 • #7


E
Hallo Gundel,

Glaubst Du mir, wenn ich Dir sage, daß der Wolf schon oft von anderen Leuten gefüttert wurde? Von Eltern und Großeltern.

Schön wäre, wenn die Leute erkennen würden, daß sie 2 Wölfe in sich tragen und in der Lage wären, mal den Einen und mal den Anderen zu füttern. Es gibt viele Menschen, die erkennen das nicht einmal - und es gibt viele Menschen, die füttern nur einen, weil den anderen zu füttern viel zu aufwändig ist.

Hallo Nordlicht,

klar ist, daß ich hier extrem male. Ich habe den Glauben an die Menschheit noch nicht verloren. Was Du sagst ist natürlich das Erstrebenswerte dabei. Wie immer ist es irgendwo die Mitte, die Ausgeglichenheit.

Nur Wolf sein oder nur (geschorenes) Schaf sein, das kann nicht die Lösung sein.

Mir geht es in der Extrembetrachtung darum, zu provozieren. Vor allem auch einmal die Frauenwelt. Ich höre in meinem Umfeld die beiden Extreme sooo oft, daß mir schon grauslig zumute ist. Vielleicht bin ich auch nur übersensibilisiert.

Hallo taka,

ich wünsche Dir ehrlich viel Stabilität und Gelassenheit. Ich gebe Dir recht, es hat nicht sollen sein. Ich seh das inzwischen auch recht lässig, mich nervt zur Zeit nur das klischeehafte Denken (aus meiner Sicht natürlich aus der Damenwelt - selbstverständlich subjektiv!!)

Deshalb auch dieser Thread.

Und mick,

hihi, das Ar.... Du wieder...

Sei doch nicht immer soo lustig bei einem soo ernsten Thema ;D.
Mir gehts zur Zeit genauso, dann lieber eine Zeit ein Leben auf eigenen Füßen, nicht geschoren werden sondern selbst entscheiden, wann es zu warm wird.

Hallo ,

ich hoffe, wir bekommen das jetzt mal auf die Reihe, momentan ist mein Auto morsch - aber das kann ja kein Hindernis sein.

-----------------------------------------------

An alle Leser nochmal. Mich hat anfangs nicht gewundert, daß keiner geantwortet hat. Der Spiegel ist hart...

Aber es freut mich, daß Ihr Euch beteiligt, die Damenwelt würd ich gerne noch mehr einladen. Gruß, Gerd

21.06.2004 11:26 • #8


E
Hi Gerd,

das stimmt, im Spiegel sieht man nicht immer das was man gerne sehen will... ::)

Zitat:
Glaubst Du mir, wenn ich Dir sage, daß der Wolf schon oft von anderen Leuten gefüttert wurde? Von Eltern und Großeltern.


DAS glaub ich Dir aufs Wort !
Wir sind alle nur die Produkte unserer Umwelt und unserer Erziehung. Es ist manchmal verdammt schwer zu hinterfragen was wirklich autenthisch und echt am eigenen Charakter ist. Aber es ist es nicht auch gleichzeitig spannend das herrauszufinden?

Festzustellen ob es sich immer lohnt einmal erworbene Verhaltensweisen beizubehalten oder ob eine Anpassung von Zeit zu Zeit angebracht ist, einfach um sich selbst weiterzuentwickeln.

Also lass uns weiterhin fleissig und gewissenhaft die Wölfe und Schafe in uns füttern und darauf achten, das dabei unser inneres und äußeres Gleichgewicht gewahrt bleibt.

LG Gundel

21.06.2004 17:59 • #9


E
@ Gerd und Gundel

Festzustellen ob es sich immer lohnt einmal erworbene Verhaltensweisen beizubehalten oder ob eine Anpassung von Zeit zu Zeit angebracht ist, einfach um sich selbst weiterzuentwickeln.

Nette Erkenntnis!
Und wenn ihr schon dabei seid, dann solltet ihr noch einen Schritt weitergehen und mal darüber nachdenken, ob man andere verändern kann.

Die haben nämlich das selbe Problem. Entweder sie reflektieren und denken über ihre Verhaltensweisen nach und verändern diese, oder sie lassen es bleiben.

Aber es ist fast unmöglich und aus meiner Sicht auch nicht angebracht jemanden zu verändern.

Entweder man geht diesen harten Weg und man darf dankbar sein, daß man diese Sichtweise erlangt hat, oder aber nicht.

Aber man kann es nicht erzwingen.

Es könnte ja auch sein, daß einige Leute hier ihre Beziehung hätten retten können, wenn sie ihren Standpunkt beizeiten überdacht hätten und davon abgewischen wären.

Tja, hinterher ist man dann immer ein wenig klüger und reifer.

Auf ein Neues und mit mehr Glück und Hoffnung.

Gruß





21.06.2004 18:47 • #10


E
Hi ,

Du hast vollkommen Recht, man kann und sollte niemanden verändern wollen, nur mitteilen wie sein Verhalten auf einen selber wirkt. Und hoffen das es der andere richtig versteht.   Ich bin für so eine Resonanz immer dankbar, ( besonders wenn sie von jemandem kommt der mich nicht in seinem Sinne manipulieren will), denn man sieht sich ja selbst seltenst objektiv.  

Klar hinterher ist man immer schlauer, aber es ist nie zu spät dazuzulernen !  ;)

LG Gundel

21.06.2004 19:35 • #11


E
[quote author=Gundel link=board=Neuanfang;num=1085243267;start=7#10 date=06/21/04 um 20:35:12]Hi ,

Ich bin für so eine Resonanz immer dankbar, ( besonders wenn sie von jemandem kommt der mich nicht in seinem Sinne manipulieren will), denn man sieht sich ja selbst seltenst objektiv.  

[/quote]

Tja Gundel,

das ist eben die Krux an der Sache.

Ich persönlich sehe dieses Wort Manipulation ein wenig kritischer.

Werden wir nicht jeden Tag durch die Medien, unser Kaufverhalten oder durch Meinungen manipuliert?

Es liegt doch an jedem selbst, sich dieser Manipulation zu entziehen.

Bedingt muß man es erlernen um diesem Druck widerstehen zu können. Aber wenn man bewußt lebt, denkt und handelt, dann kann man schon viel Schaden von einem abwenden.

Zudem werden wir ja nicht nur manipuliert, sondern wir manipulieren ja auch jeden Tag selber ganz kräftig.

Solch eine Manipulation fängt doch schon bei der Erziehung der Kinder an.

Wie oft sagen, oder hören wir den Satz.

Wenn du lieb bist, dann bekommst du ein Eis oder eine Belohnung.

Oder aber:

Wenn du nicht lieb bist, dann gehen wir nicht in den Tierpark

Solche Beispiele gibt es auch unter Erwachsene und wir nutzen sie teilweise ohne, uns unserer Manipulation bewußt zu sein, schamlos aus.

Genauso verhält es sich mit Kritik, Vorwürfen oder Angriffen.

Oft genug verurteilen wir ein Verhalten, mißdeuten es oder interpretieren Dinge in einen Vorgang hinein, welcher so gar nicht stattgefunden hat. Es geht um Wirkung und wie uns eine gewissse Sache angreift und verletzt.

Sicherlich sieht man viele Dinge aus der Distanz gelassener, aber wir werden die selben oder ähnliche Fehler in der Zukunft wieder machen, wenn wir nicht in der Lage sind, diese Angriffe als eine offene Kommunikation zu betraten.

Dazu kommt, daß du noch so sehr reflektieren kannst und eine Veränderung an dir herbeiführen kannst, wenn dein Partner sich nicht auf dem selben Level bewegt oder du oder der Andere sich in eine andere Richtung bewegt.

Es gehört einfach zum Leben dazu, daß man sich im laufe der Jahre verändert und sich Gewohnheiten verändern und Lebensansichten auch.

Wenn man Glück hat, dann verändert man sich parallel zueinander und wenn nicht, dann addiert man sich eben auseinander.

Für mich persönlich gibt es auch einen Unterschied zwischen Menschen, welche eine langjährige Beziehung hinter sich haben und sich dann trennen, oder zwischen jungen Leuten, welche sicherlich verliebt waren aber nie die Verantwortung füreinander getragen haben, oder es versucht haben.

Es ist eben alles ein wenig schwieriger geworden und wir sind alle mehr oder weniger kritisch geworden.

Da bleibt einem nichts anderes übrig, als die Dinge gelassen anzugehen und darauf zu achten, daß man sich nicht zu sehr manipulieren läßt und auch selber nicht zu sehr manipuliert.

In diesem Sinne.

Viel Glück und Erfolg.

Gruß












21.06.2004 22:44 • #12


E
Hallo ,

Aber es ist fast unmöglich und aus meiner Sicht auch nicht angebracht jemanden zu verändern.

stimmt. Aber dass heißt nicht, daß man mauern sollte. Wenn die Menschen offener wären und mehr Erfahrungen und Erkenntnisse, ohne Druck, preisgeben würden, könnte so mancher mal auf neue Ideen kommen anstatt sich in seiner kleinkarierten, egozentrischen Hundehütte zu verkriechen.

cu

22.06.2004 03:33 • #13


E
[quote author= link=board=Neuanfang;num=1085243267;start=7#12 date=06/22/04 um 04:33:40]Hallo ,



Aber dass heißt nicht, daß man mauern sollte. Wenn die Menschen offener wären und mehr Erfahrungen und Erkenntnisse, ohne Druck, preisgeben würden, könnte so mancher mal auf neue Ideen kommen anstatt sich in seiner kleinkarierten, egozentrischen Hundehütte zu verkriechen.

cu [/quote]

Hm, wie wäre es, wenn man den Leuten natürliche Ängste unterstellen würden, anstelle von egozentrik?

Da hast du dich aber jetzt in etwas verbissen!!!

Offener sein?

Hm, woher kommen diese Erkenntnisse denn?

Über das Wissen oder die Sichtweise, über welche du heute verfügst, hast du doch vor dreieinhalb Jahren auch nicht verfügt, oder?

Es gibt doch auch sehr viele Menschen, welche erstmal lernen müssen, diese Sichtweise zu entwicklen.

Viele machen es sich da einfacher. Suchen einen neuen Partner und fangen genau da an, wo sie mit ihrem alten Partner aufgehört haben.

Na, wenn es schön macht!

Ich kann und darf doch nicht davon ausgehen, daß nur, wenn ich so eine Erkenntnis besitze, die anderen auch so denken und handeln.

Frage mich, wo du mauern willst, wenn da schon eine riesige Mauer steht. ;D

Wenn dich ein Mensch nicht an seine Gefühle ranläßt und bereit ist darüber zu reden, dann kannst du dich auf den Kopf stellen.

Sieht zwar lustig aus, ändert aber nix an der Situation. :D

Ciao






22.06.2004 12:38 • #14


E
Hallo ,

ich antworte jetzt noch mal, aber ansonsten mache ich mal wieder die Fliege weil ich wieder mal merke, daß meine Motivation verkannt wird. Obwohl ich es wirklich deutlichst gemacht habe, warum ich so schreibe wie ich schreibe. Und wenn ich mir manchmal auch erlaubt habe, emotional statt sachlich zu schreiben, weil ich auch nur ein Mensch bin, so bitte ich das zu entschuldigen.

Ich kann und darf doch nicht davon ausgehen, daß nur, wenn ich so eine Erkenntnis besitze, die anderen auch so denken und handeln.

1. Sollen meine Erkenntnisse, die ich NICHT aus Büchern habe und die seltsamerweise trotzdem in einigen sehr aufschlußreichen, bekannten  Büchern untermauert werden, nichts weiter sein als Denkanstöße. Zum 100. Mal. Und wenn diese meine neuen Erkenntnisse in Wirklichkeit schon alt sind, dann frage ich mich, warum sie trotz aller ach so tollen  Intelligenz des modernen homo sapiens immer noch keiner ernst nimmt. Auch nicht nach 1000 Jahren. Aber wie hört man es immer wieder von Menschen, die sich ihren Gefühlen gerne total ausliefern: Der Mensch muß seine Erfahrungen selbst machen Obwohl schon Konfuzius bessere Wege aufgezeigt hat.

2. Hab ich das mit der Erkenntnis nicht erwartet und tue das immer noch nicht. Aber ich kann erwarten, daß sich mündige, vernunftbegabte Menschen wenigstens bemühen über die MÖGLICHKEIT nachzudenken, ihr Leiden und das ihrer Umgebung zu verkürzen. Aber anscheinend hast Du recht, daß diese Erwartung Quatsch ist. Ich schließe daraus, daß der manipulierte Eigenwille schon so weit fortgeschritten ist, daß es wirklich keinen Sinn macht an andere zu denken und seine Erfahrungen weitergeben zu wollen. Offensichtlich ist hier jeder so stark, daß er es außer ein paar anfänglichen Streicheleinheiten nicht nötig hat, über sich selber nachzudenken und damit sein Muster fortwährend beibehält.

Du solltest eigentlich gemerkt haben, daß ich schon länger keinen rechten Bock mehr habe gegen Betonwände zu reden. Aber mein Helfersyndrom ist eine chronische Krankheit, genauso wie die selbstmitleidige und selbstgerechte Egozentrik vieler Menschen, die mitnichten etwas mit natürlichen Ängsten zu tun hat. Du solltest am Besten wissen, daß man an den tatsächlichen Ängsten arbeiten kann... wenn man es nur will. Denn sie sind nicht von Gott oder der Natur vorgegeben, sondern von unserer Gesellschaft manipuliert. Und das läßt sich belegen, daß diese gesellschaftlich aufgezwängten Ängste und Zwänge nicht angeboren sind.


Wenn dich ein Mensch nicht an seine Gefühle ranläßt und bereit ist darüber zu reden, dann kannst du dich auf den Kopf stellen.

stimmt. Wie gesagt, ich stelle mich schon länger nicht mehr auf den Kopf. Die Zeiten sind vorbei. Aus der Schublade kannst mich mal rausnehmen. Am besten Du legst mich da mit hinein, wo die unheilbaren Fälle abgelegt werden. Dann bin ich nämlich wenigstens nicht mehr dort drin, wo ich mich schon länger nicht mehr drin sehe. Und was meine Ex-Frau betrifft ist das nichts Persönliches mehr, sondern eher eine menschliche Enttäuschung im allgemeinen, die Erziehung der Kinder betreffend. Um die geht es mir nämlich, und nicht um eine Frau, die es vorzieht sich im Selbstbetrug und in Arroganz zu baden, das kann sie meinetwegen bis an ihr Lebensende weiter so tun. Mein Mitgefühl gegenüber den Kindern läßt sich da aber leider nicht so leicht abstellen.

Ach nochwas: Einen Schutzschild aufbauen und keine Angriffsfläche bilden, das ist nicht mein Ding. Ich bin bisher ganz gut ohne gefahren, und ich habe auch nicht vor, mich wie die meisten anderen hinter diesem Schutz zu verstecken. Stiche in meine Achillesferse kann ich verdauen, auch wenn es weh tut...

ciao

05.07.2004 03:54 • #15


A


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