Zusammenleben nicht geklappt

Ich hatte es immer schon satt gehabt alleine zu sein. Ich bin mit 18 Jahren ausgezogen und hatte kurz danach eine Beziehung die 1 Jahr gehalten hat. Die Trennung war schlimm und ich habe drum gebettelt, dass er wieder zurück kommt. Er ist zurück gekommen. Doch die Beziehung war nicht mehr so wie am Anfang also habe ich es nach 2 Monaten von mir aus beendet und er war einverstanden. Ich habe daraufhin 6 Monate gebraucht um es zu akzeptieren.
5 Jahre Single da sein und ich habe auf der Arbeit meinen neuen Freund kennen gelernt. Wir sind spontan und aus reinem Zweck, nach einem Jahr zusammen gezogen. Bzw ich bin zu ihm gezogen, da sein Cousin spontan ausgezogen ist und man alleine die 3 Zimmer Wohnung nicht bezahlen kann. Leider haben wir schon vor dem Umzug uns paar male gestritten und er hatte mir im Vorfeld gesagt, dass er Angst hat, wenn wir zusammen wohnen, dass es schlimmer wird. Leider ist es auch eingetroffen. Ich muss aber auch sagen, dass ich teilweise die Schuld in mir sehe. Er ist ein toller Mann, der sich immer die Mühe gegeben hat alles richtig zu machen. Nun sagte er vor kurzem zu mir nach einem eskalierenden Streit, dass er das alles nicht mehr möchte. Er möchte nicht mehr streiten und er sieht in uns keine Partnerschaft mehr. Er stellt sich eine Beziehung anders vor und er sieht uns nicht mehr zusammen.
Ich bin natürlich die Tage in Tränen ausgebrochen weil ich erst jetzt gemerkt habe was ich über die Monate getan habe. Ich habe ihm so vieles vorgeschlagen alles besser zu machen und mich zu bessern als Partner. Leider bleibt er bei seiner Meinung. Ich weiß ich darf keine Hoffnungen haben, dass er sich vielleicht in paar Wochen es anders überlegt aber ich wünsche es mir so sehr. Er bedeutet mir so viel und ich habe mich und tue es immer noch, mich bei ihm jeden Tag so wohl gefühlt. Eine Beziehung zu beenden hat mir schon mal das Genick gebrochen aber ich habe das schnell akzeptieren können, da es nie gepasst hätte. Aber in ihn sehe ich meine Zukunft, leider sieht er das anders.

Naja, wenn er die Partnerschaft nicht mehr möchte/aushalten kann/mittragen kann/wünscht, kannst Du relativ wenig tun, als den Kummer und den Schmerz auszuhalten und Dir eigene etwaige Versäumnisse einzugestehen. Und Deine Baustellen zu reflektieren und anzugehen, so Du welche hast.
Es tut mir leid, der Kummer ist bei einer Trennung groß .
Aber oft eröffnet sich einem nach der Kummerphase ein Leben, was besser zu Einem passt.
Du bist auch sehr früh ins Allein-Leben und ins Beziehungsleben eingestiegen. Das Zusammenziehen mit Deinem Ex hat sich spontan und aus reinem Zweck ergeben, und weil die Wohnung frei wurde. War es dann wirklich ein innerer Wunsch? Es klingt eher so pragmatisch.
Vielleicht brauchst Du nun eine Pause, um Dein Leben zu reflektieren? Nichts im Leben kommt umsonst. Möglicherweise tritt diese Krise jetzt ein, damit Du zur Ruhe, zu Dir kommst und Deine Weichen neu stellst? Du schreibst am Anfang auch, daß Du es hasst, allein zu sein. Vielleicht wäre das auch ein Ansatzpunkt. Hat es Dein Ex evtl, gespürt, daß er nur ein Lückenfüller sein sollte?

Fragen wollte ich noch: Worum oder warum habt Ihr Euch denn so viel gestritten?

Hallo, das wollte ich auch gerade fragen.
Worum ging es bei den Streitereien, warum so oft, warum keine Einigung, kein Kompromiss ?
Unterschiedliche Ansichten und Meinungen wird es immer geben.
Wenn man damit vernünftig umgehen kann, lassen sich Streitereien vermeiden.
Habt ihr das versucht ?

Gestritten haben wir uns wegen Kleinigkeiten. Zb. Wenn er mich von der Arbeit abholen sollte und 15 min zu spät kam, da war ich schon angepisst und hab ihn angemaul. Er hat deswegen immer viel eingesteckt. Und meistens haben wir oft gesagt, dass wir uns nicht streiten wollen aber leider hat es nie gehalten. Er hat jeden Streit viel schlimmer wahrgenommen als ich. Nach einer Zeit hat er sich im Schlafzimmer verkrochen und jeden Tag nur gezockt. Wenn ich ihn gefragt habe ob er nicht Lust hat mit mir ein Film zu gucken, kam er nur zu mir ins Wohnzimmer mit damit ich Ruhe gebe.
Gestern haben wir uns wieder normal unterhalten. Und heute hat er wieder kurz und knapp gesagt das er wieder zur Arbeit fährt und ist gegangen.
Das mit dem alleine sein möchte ich nicht mehr weil ich seit dem ich 18 bin selbstständig bin und alles alleine geschafft habe, nun wollte ich mich zu Ruhe setzen und mit meinem Partner das Leben teilen, der mir natürlich auch viel bedeutet, erst recht ist mir es bewusst seit dem er sich von mir getrennt hat.
Ich springe nicht von einer Partnerschaft in eine andere. Er war meine zweite Beziehung und ich habe es sehr mit ihm genossen. Deswegen leide ich auch gerne sehr zu wissen, dass unsere Wege sich trennen werden.

Naja, das:

Zitat von Eryka:

Er hat deswegen immer viel eingesteckt.

Zitat von Eryka:

leider hat es nie gehalten. Er hat jeden Streit viel schlimmer wahrgenommen als ich.

wird ihm wohl auf die Dauer ziemlich zugesetzt haben. Ständige Streitereien in der Partnerschaft können diese auch von innen her aushöhlen. Und manche stecken das auch nicht so gut weg.
Hast Du Dich mal mit den 4 apokalyptischen Reitern nach Gottmann beschäftigt? Da geht es um Kritik, Rechtfertigung, Verachtung und Mauern. Vielleicht ganz interessant für Dich für die Aufarbeitung?

Zitat von Eryka:

nun wollte ich mich zu Ruhe setzen und mit meinem Partner das Leben teilen,

Wie alt bist Du ?

Nicht zusammengeklappt leben...

(Ein kleiner Scherz unter uns Schmerzleidenden...)

Lerne, mit Dir alleine sein zu können.

Lerne, Dich selbst ertragen zu können.

Du nimmst Dich selbst immer mit. Magst Du Dich alleine nicht leiden, bessert sich daran auch in Beziehung nicht.

Magst Du Dich selber nicht, wie soll Dich ein anderer mögen? Wie willst Du einen anderen Menschen mögen?

Dann kannst Du einem anderen Menschen auch in einer guten Partnerschaft ein guter Partner sein und es hat die Chance, länger zu halten.

Lerne, zu begreifen, dass keine Beziehung ewig hält.

Sie blüht auf wie ein wundervoller Blumenstrauch, erreicht die volle Blüte und verwelkt dann langsam wieder.

Alles auf dieser Welt hat ein Ende. Akzeptiert man das, kann man mit der Entwicklung mitgehen.

Und verliert nicht so unglaublich viel Kraft und Energie in Grabenkämpfen.

Und im Festklammern an Dingen und Menschen, die nicht bei uns bleiben wollen.

Wow, wie poetisch, Cave.

Hier, ein Strauch für Dich.

Ich weiß auch nicht... irgendwo muss heute Philosoph drin gewesen sein im Essen.

Ich meinte schon durchaus nen Strauch... ein schöner Rosenstrauch war mein Bild.... der blüht und wächst. Und blüht. Und irgendwann hat er keine Kraft mehr und vergeht. Bsssss. Poedings. Philosodings.

Wir tun immer so, als seien wir ewig. Und haben an Beziehungen den Anspruch, dass sie ewig sein sollen.

Und sind traurig wie die Kinder, wenn sich zeigt, dass sie das meistens nicht können.

Wir kämpfen so darum, sie zu halten. Und tun uns und dem Anderen weh dabei.

Und deshalb bin ich z.B. gegen Heirat und Zusammenziehen.
Dann bleibe ich länger fresh.

..und interessiert.

Zusammenziehen kann ich mir zum Beispiel nur vorstellen, wenn man sich länger kennt, liebt und eine Beziehung wirklich funktioniert.

Alles andere halte ich für ne wirklich blöde Idee.

Ich hab fast 10 Jahre mit mir alleine gelebt ich wollte was neues ausprobieren und mich nach einem Jahr Beziehung trauen. Und im Zusammenleben habe ich gemerkt, dass es mir lieber ist als alleine sein. Nun muss ich wieder alleine sein und das gefällt mir nicht.

Dann hoffe ich für Dich, dass Du Dein Pendant mit gleichen Absichten bald triffst.

Zitat von CaveCanem:

Zusammenziehen kann ich mir zum Beispiel nur vorstellen, wenn man sich länger kennt, liebt und eine Beziehung wirklich funktioniert.

Alles andere halte ich für ne wirklich blöde Idee.

Dann großen Respekt an dich, dass du das allein sein lieber hast. Ich habe es nicht lieber. Egal wie oft meine Freunde mich dafür bewundert haben alleine leben zu können, denn die selber leben noch mit fast 30 Jahren bei ihren Eltern zuhause.

Wie meine Mutter schon immer sagte: Bist Du alle?

Bist Du Deine Freunde?

Du kannst ja doch augenscheinlich kaum alleine wohnen.

Ja, is fies. Kann man sich schlecht mit dem anderen von sich selber ablenken. Und hört sich selber denken. Muss sich selbst ertragen. Macht manchmal nicht so viel Spaß.

Aber sich dafür immer wieder dem ersten Besten an den Hals werfen, nur um ja nicht alleine zu wohnen, egal welche Basis das hat... ?

Warum suchst Du Dir nicht ne nette WG? Bist Du nicht alleine. Hast aber den Krampf nicht in der Liebe und kannst in Beziehung freier agieren?