Hallo,
ich würde mich über einen Rat von euch Trennungserfahrenen freuen. Mein Freund hat sich vor 2,5 Wochen von mir getrennt, wir waren 3,5 Jahre zusammen und haben davon 3 Jahre zusammen gewohnt. Offiziell zu ihm gezogen bin ich aber erst nach 1,5 Jahren, dabei war es mir sehr wichtig, eine eigene Wohnung zu behalten, und so habe ich die Einliegerwohnung in seinem Haus gemietet. Die Wohnung ist sehr schön, ich habe viel Arbeit und Geld hereingesteckt, weil ich gedacht habe, dass ich hier für immer wohnen bleiben würde.
Die Trennung lief tränenreich, aber sonst sehr friedlich ab. Er ist sehr freundlich zu mir und versucht, es mir so leicht wie möglich zu machen. Er wünscht sich, dass ich hier wohnen bleibe, sagt aber, letzten Endes soll ich das machen, was für mich das Beste ist. Und genau das weiß ich eben leider nicht, was das Beste für mich ist.
Es tut mir jedes Mal wahnsinnig weh, ihn zu sehen. Und das lässt sich bei der räumlichen Nähe kaum vermeiden, zumal er einen Hund hat, der an uns beiden sehr hängt (ich habe mich von Anfang an sehr viel um ihn gekümmert, gehe täglich mit ihm spazieren), so dass wir die Wohnungstüren offen lassen, damit er hin und her laufen kann. Wenn ich hier wegziehe, würde ich den Hund auch noch verlieren. Hinzu kommt, dass ich auf dem Wohnungsmarkt kaum eine annähernd so schöne Wohnung zum gleichen Preis finden würde. Abgesehen vom Stress und den Kosten eines Umzugs. Ich brauche immer sehr lange, um mich irgendwo zu Hause zu fühlen, das hier war/ist mein Zuhause. Ich bin auch nicht ganz gesund, es ist beruhigend für mich, jemand Vertrautes in der Nähe zu wissen. Ich merke aber auch, dass es mir sehr viel besser geht, wenn er nicht zu Hause ist (was selten der Fall ist). Ihn räumlich so nah und doch so weit weg zu wissen, ist schwer zu ertragen.
Was soll ich machen? Ich fühe mich hin- und hergerissen. Es gibt doch auch Paare mit Kindern oder der gleichen Arbeitsstelle, die das irgendwie hinbekommen müssen trotz Kontakt? Es ist ja auch nicht so, dass er nichts mehr mit mir zu tun haben möchte. Er fragt mich z.B. auch, ob ich gemeinsam eine Runde mit dem Hund gehen möchte. Einerseits tut mir das gut und andererseits ist dann eben immer die Sehnsucht da, ihn zu berühren, wieder mit ihm zusammen zu kommen. Obwohl mein Verstand sagt, dass die Trennung wahrscheinlich richtig war und wir als Paar nicht so gut zueinander passen. Ich wünsche mir manchmal schon beinahe, dass er fies zu mir ist, damit ich ihn nicht so schrecklich vermisse. Er ist auch traurig, meint aber, dass es mit der Zeit besser werden wird. Es ist bestimmt auch ein Stück Gewohnheit dabei?
Was denkt ihr, wenn irh meine Zeilen lest?
LG
jaw
14.09.2024 20:06 •
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