Hallo ihr alle
Mir schwirrt der Kopf und ich erhoffe mir durch Eure Sichtweisen andere Perspektiven, danke im voraus, nun der Reihe nach.
Ich bin mit meinem Mann vor 5 Monaten in ein anderes Land ausgewandert. Alles lief viel besser als erwartet, ich liebe die Stadt, die Menschen, habe mich schnell integriert, integriert gefühlt, gehe zur Uni, ja, in meinem Alter, es ist herrlich, wir gehen 2 mal in der Woche Tango tanzen, alles wäre wunderbar, wenn nicht.
Zu Anfang zogen wir in eine möblierte kleine Wohnung, wir planten zunächst für max 3 Monate bis wir etwas größeres gefunden hätten. Die Wohnung liegt allerdings derart genial und bietet auf 2 Etagen auch RückzugsMöglichkeit, auch 2 Schlafzimmer, was ich schätze, so dass wir es nicht sehr eilig hatten auszuziehen, zumal in dieser sehr gefragten Zone größere Wohnungen rar sind.
Vor 2 Monaten nun fand ich eine Anzeige für eine größere Wohnung (ich könnte mir im Nachhinein in den Hintern beißen!), sie schien mir sehr nah an der jetzigen und der Preis sehr zivil. Wir wurden zur Besichtigung geladen, mein Mann war sofort begeiatert, ich absolut nicht, sie liegt eben nicht in der so angenehmen Zone, hat nicht den freien Blick fast zum Meer, keine Möwen zu hören, die mich morgens wecken, kein Bäcker, Café an der Ecke, der weiss, was ich wünsche und wo es Sonntags Konzerte auf der Piazza davor gibt.
Stattdessen Blick auf das nächste Haus, hinter einem Strassenmarkt, laut und mit Fischgeruch (ich hasse Fisch).
Mein Mann war taub und blind für meine Einwände (ein grosser Raum, zwei winzige Kammern, kaum als Zimmer zu bezeichnen, über eine Treppe ein Raum mit Ausguck an der Decke, sonst Fensterlos.
Ich will da nicht leben, er will da wohnen, wie ein Zombie habe ich ihn zur Vertrags Unterschrift begleitet, mich immerhin geweigert, den Vertrag mit zu unterzeichnen, also es ist seine Wohnung, er gab mir dennoch einen Schlüssel und ich ging mehrmals alleine hin, im Bemühen doch Gefallen an ihr zu finden. Es geht nicht. Ich fühle mich derart unwohl, wirklich! Ich habe viel geweint in dem vergangenen Monat, in dem wir beide Wohnungen hatten, mein Mann war zwischen, 'es würde mir schon noch gefallen' und 'wir suchen dann irgendwann was anderes' zu hören.
Ich habe dann mit der Vermieterin der kleinen Wohnung vereinbart, dass ich so lange da bleiben kann, wie ich will. Ich liebe diesen Ort einfach, fühle mich geborgen und frei, alles ist zu Fuss erreichbar (ich habe kein Auto).
Nun ist es soweit, dass mein Mann seine Sachen in seine Wohnung trägt, ich bin verzweifelt und verstehe nicht, warum er diese wirklich eher hässliche Behausung dem Zusammenleben mit mir vorzieht. Wie er meine Traurigkeit in Kauf nimmt, nahezu ungerührt, um seinen Willen durchzusetzen.
Wir haben vor der Umsiedlung zwangsweise getrennt gelebt, da 200 km entfernt, aber waren viel einer beim anderen, haben beide auf diesen Moment hingelebt, ein wirklich gemeinsames Leben zu führen. Und nun bleibe ich also in unserer so geschätzten kleinen Wohnung alleine zurück, in der wir 5 Monate so glücklich waren, er selbst sagte mehrfach, er wäre noch nie so glücklich gewesen und welch paradiesisches Leben wir hätten. Alles vorbei. Für eine Wohnung, viel hässlicher als diese hier.
Mir bleibt, alleine hier zurück zu bleiben oder doch mit an einen Ort zu gehen, der mir nicht, absolut nicht gefällt.
Oder?
Danke für Eure Einschätzung!
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Gestern 15:03 •
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