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Zusammen emotional unabhängig werden

heliherz
Hallo Zusammen,
Mir passiert es immer wieder, dass ich in Beziehung abhängig werde und alles für den Partner aufgebe. Demnach ist die Trennung auch extrem schlimm, wobei ich mir ständig vorlüge, dass wir noch eine Hoffnung haben. Ich möchte endlich Verantwortung für mein Glück übernehmen. Lass es uns zusammen machen und jeden Tag unsere Fortschritte und Erkenntnisse dokumentieren.

07.08.2024 21:21 • x 4 #1


heliherz
Tag 1:
Ich habe heute meinen Ex-Freund blockiert. Die Hoffnung, dass wir wieder zueinander finden ist noch in mir, obwohl ich rational weiß, dass es kein Sinn macht. Nicht, weil er mich nicht liebt, sondern, weil ich erst an meinem Beziehungsverhalten arbeiten muss.
Das ist, wie folgt:
Ich lerne einen Mann kennen und versuche diesem zu gefallen. Ich finde diesen Mann so toll und er liebt mich tatsächlich. Ich versuche diese Liebe irgendwie aufrecht zu erhalten mit einem Idealbild von mir. Irgendwann bröckelt dieses. Mein letzter Partner hat sogar mein wahres Ich geliebt. Doch ich beginne auf ein toxische Art Probleme zu finden, weil ich möchte, dass er sich bei mir entschuldigt und sagt, dass er mich liebt. Ich stelle mich selbst in die Opferrolle. Entweder ich stoße ihn ab und hoffe dabei, dass er mir hinterherrennt oder ich betreibe lovebombing und mache ihm Vorwürfe, dass er mir nicht die gleiche Liebe zurückgibt.
Das ist sehr ehrlich und ich weiß, dass es toxisch ist. Allerdings muss ich ab jetzt ehrlich sein mit mir selbst um heilen zu können. Ich will gesunde Beziehungen führen können und ich werde ab heut daran arbeiten nicht mehr so zu sein.

07.08.2024 21:26 • x 5 #2


A


Zusammen emotional unabhängig werden

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F
Bist du ein Scheidungskind? Bzw musstest du als Kind um die Liebe eines Elterteils betteln?

11.08.2024 13:39 • x 2 #3


heliherz
Tag 8:
Ich halte nun fast, was ich in meiner ersten Psychotherapiestunde gelernt habe. Für mich und Leute, die meinen Weg begleiten möchten/mitmachen möchten.
Wir haben sehr viel über mein Leben gesprochen, weil sie vorerst einen Gesamteindruck von mir bekommen wollte. Es ist so, dass ich nur mit eine Mutter aufgewachsen bin. An dieser Stelle muss ich sagen, dass ich mit sehr viel liebe von ihr und meinen Großeltern groß geworden bin. Aber alle Eltern machen Fehler und das waren eben, die die bei mir passiert sind.
Meine Mutter hat studiert und ist daher oft weggefahren. Ich hatte jedes Mal eine Riesenangst, sie würde nie wieder kommen. Als ich 6 war, bekam sie einen Freund (ihr jetziger Mann) Ich weiß noch, dass ich Nächte geheult habe, weil ich eifersüchtig auf ihn war. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es nur noch für sie und dann musste ich sie teilen. Jetzt mit 22 kann ich sagen, ich freue mich UNFASSBAR, dass sie diesen Mann gefunden hat. Aber mein 6Jähriges Ich hatte einfach nur ständig Angst, sie zu verlieren. Es war ständig eifersüchtig auf ihn und hat ihn gehasst, obwohl er so ein toller Mann ist.
Nun zu meinem Beziehungsmuster im nächsten Beitrag.

15.08.2024 20:56 • x 2 #4


heliherz
Tag 8:
Ich verhalte mich in Beziehungen wie folgt. Wie gesagt, werde ich sehr ehrlich sein, da man sich nur durch Ehrlichkeit zu sich selbst ändern kann.
Entweder ich stoße meinen Partner ab und bin kalt ihm gegenüber. Ist er dann sauer, überflute ich ihn mit liebe. Dann bin ich sauer, wenn ich nicht die gleiche Liebe zurückbekomme.
Meine Therapeutin hat mir den Denkanstoß gegeben, dass mein Gehirn es gewöhnt ist in der „Verlustangst“ zu leben. Das hört sich erstmal seltsam an, aber anscheinend sind Gehirne anders als man intuitiv sagen würde. Die Verlustangst ist mein Gewohnheitszustand obwohl ich diesen nicht mag und er anstrengend für mich ist. Aber da Gehirne Gewohnheit lieben, versuche ich in Beziehungen immer diesen gewohnheitszustand zu erreichen. Zum Beispiel durch Abweisung oder dadurch, dass ich mir selbst einrede, dass mein Partner zu wenig macht. Ich fange immer Streit an, um in den Zustand zu kommen. Natürlich mache ich das nicht bewusst, aber es ist eine erste Erklärung.
Ich werde diesen Ansatz nun genauer beobachten und schauen, ob ich mich evtl mal ertappe.

15.08.2024 21:01 • x 2 #5


heliherz
Tag 8: Wer meine anderen Themen verfolgt, hat evtl schon mitbekommen, dass ich immer sehr stark in Leute verliebt bin. Ich male mir quasi schon Bilder von den Menschen aus, die viel zu ideal sind und versuche diesen Menschen dann zu gefallen.
Woher dieses Verhalten kommt, kann ich leider nicht sagen. Ich werde es nächste Therapiestunde ansprechen. Momentan konzentriere ich mich nur auf den oberen Ansatz.
Allerdings ist dies auch eine Erkenntnis, die mir bewusst sein sollte.

15.08.2024 21:03 • x 1 #6


heliherz
Ich hatte gerade noch diesen Gedanken.
Mein Leben fühlt sich ohne Männer irgendwie langweilig an. Es fehlt dieser letzte Stoß an Dopamin. Ich habe schon sehr viel Hobbys, wie zb Ski fahren, wandern, Cycling, Boxen, Lesen, Podcasts…
Ich habe ein interessanten Job/Studium und ich habe sehr tolle Freundinnen. Ich verstehe einfach nicht, was ich noch machen kann um dieses Verlangen nach einer „Männerstory“ zu löschen. Hat jemand schon Ähnliches gehabt?

15.08.2024 21:15 • x 2 #7


Catalina
Zitat von heliherz:
Ich habe heute meinen Ex-Freund blockiert.

Gut gemacht!

Zum Rest kann ich nur sagen dass ich dir wünsche, dass du deine Probleme in den Griff bekommst. Deine Therapeutin ist aber meiner Meinung nach schon auf der richtigen Fährte, was das Thema Verlustangst angeht.

16.08.2024 09:40 • x 2 #8


L
Zitat von heliherz:
Ich hatte gerade noch diesen Gedanken. Mein Leben fühlt sich ohne Männer irgendwie langweilig an. Es fehlt dieser letzte Stoß an Dopamin. Ich habe schon sehr viel Hobbys, wie zb Ski fahren, wandern, Cycling, Boxen, Lesen, Podcasts… Ich habe ein interessanten Job/Studium und ich habe sehr tolle Freundinnen. Ich ...


Mir geht es tatsächlich auch so. Ohne Männer ist einfach langweilig, aber definitiv auch friedlicher.
Mein Selbstbewusst sein ist immer am besten wenn ich kein Kontakt zu Männern haben, sobald ich in einer Kennlernphase bin - Katastrophe.

Ich bin auch recht schnell Co-abhängig. Kann also deine Gedankengänge sehr gut nachvollziehen. Kann mich aber dennoch sehr gut von jemanden lösen, leider zwar auch wie ein Hund, aber das geht schnell vorbei.

16.08.2024 09:49 • x 3 #9


heliherz
@Lexy17 Jaaa, genau so bin ich auch

16.08.2024 09:50 • #10


heliherz
Tag 9
Heute hat mein Ex-Freund einfach unseren gemeinsamen Urlaub, der auf mich gebucht war, storniert ohne mich zu fragen. Ich habe dann quasi nur die Bestätigungsmail bekommen. Da ich den Urlaub auch ohne ihn mit einer Freundin gemacht hätte, hat es mich ziemlich sauer gemacht, dass er mich nicht gefragt hat. Zumal es nur auf meinen Namen gebucht war.
Bei den Erinnerungen an unseren letzten Urlaub sind ziemlich traurige Emotionen in mir hochgekocht. Dennoch kann ich heute differenzieren, dass es Trauer ist, ich ihn aber aus tiefsten Innern nicht zurück möchte. Auch wenn es weh tut, macht mich das sehr stolz. Lange habe ich gesagt, dass ich nicht zurück würde, aber habe es nicht ehrlich gemeint und wäre direkt zu ihm, wenn er gefragt hätte. Aber nun fühle ich mich so distanziert, dass ich weiß, dass es für immer vorbei ist. Ich denke, für mich ist das ein Meilenstein im Trennungsprozess.

17.08.2024 16:09 • x 1 #11


heliherz
Tag 9
Ich habe mich gerade einfach nur hingelegt und nachgedacht. Ich habe mich gefragt, warum ich mich an meinen Ex oder an Jungs klammere. Dann ist mir klar geworden, dass ich Angst habe alleine zu sein. Ich wohne in einer Studentenstadt und habe dort eigentlich sehr gute Freunde gefunden. Dennoch ist es aktuell so, dass meine beste Freundin vorerst wegzieht. Eine andere gute Freundin zieht in 2 Monaten ganz weg und meine 3. beste Freundin ist meistens mit ihrem Freund unterwegs. Der Gedanke dann am Wochenende alleine zu sein, bedrückt mich. Bei mir haben Freunde einen extrem hohen Stellenwert, jedoch wäre es für mich vermutlich wichtig theoretisch auch ohne Freunde auskommen zu können. Wie denkt ihr darüber?

17.08.2024 16:12 • x 1 #12


heliherz
Ich bin gerade meine Beiträge durchgegangen und mir wurde bewusst, dass zwischen dem ersten Beitrag und dem letzten nur 9 Tage vergangen sind. Die Zeit zwischen den Tag war so intensiv und ich habe 3 Ortswechsel gehabt bzw. jeden Tag etwas anderes erlebt, da ich aktuell Semesterferien habe.
Ich bin sehr stolz auf mich, in so kurzer Zeit solche Fortschritte gemacht zu haben.
Kann es sein, dass man den Trennungsprozess durch viele Erlebnisse beschleunigen kann? Ich habe in den letzten 9 Tagen so viel unternommen, wie sonst in 2 Monaten…

17.08.2024 16:22 • x 1 #13


A
Und schau, zu deinem Mustern aus der Kindheit, du bist erst 22. Und damit grad erst in dem Alter, in dem man seine Kindheit aus Distanz sehen kann. Du hast ja noch nicht mal ein Beziehungs-Muster entwickelt. Somit ist das vermutlich gar nicht schlecht, dass du nun gezwungenermaßen darüber nachdenken und es so für dein weiteres langes Leben auflösen kannst.

17.08.2024 16:32 • x 1 #14


heliherz
Tag 10:
Mir ist aufgefallen, dass ich mich auch bei Freunden sehr anpasse und möchte, dass sie mich mögen. In ähnlicher Form wie bei meinem Partner nur schwächer.

18.08.2024 13:08 • x 1 #15


A


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