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Zusammen ausgewandert - plötzliche Trennung

B
Hallo zusammen,
das ist mein erster Post hier, aber ich muss mir einfach etwas von der Seele schreiben und brauche dringend ein paar Ratschläge.

Ich (w29) bin im Juni 2024 mit meinem damaligen Freund (m29), mittlerweile Ex-Verlobten, von Berlin nach Spanien ausgewandert. Wir waren 6 Jahre zusammen, kannten uns aber schon seit der Jugend. Das erste mal verliebt war er in mich, als wir beide 15 waren. Damals sind wir aber nicht zusammen gekommen und hatten von 2014-2018 auch keinerlei Kontakt, da er und ich eine Beziehung mit anderen geführt hatten. Er erzählte mir auch mal, dass er schon während seiner letzten Beziehung immer an mich gedacht hat und mir schreiben wollte. Mir ging es genauso. Ich würde sagen, dass er meine große Liebe ist und andersrum genauso. Allerdings waren wir 2023 schon mal getrennt, da ich damals einfach das Gefühl hatte, er würde sich nicht mehr wirklich in der Beziehung bemühen. Er war damals derselben Meinung und hielt die Trennung ebenfalls für richtig. Er ist dann nach 4 Monaten ausgezogen, zurück zu seinen Eltern gegangen (Wohnung in der Nähe von ihnen) und kam nach ca. 2 Monaten wieder bei mir an und meinte, er will alles ändern und wieder mit mir zusammen sein, was ich ebenfalls so sah. Wir waren also knapp 6 Monate getrennt, bis wir schließlich wieder zusammen kamen.

Nun ja nun zu meinem eigentlichen Anliegen. Unsere Beziehung war holprig, aber wir waren immer sehr glücklich, haben uns gut vertragen und auch seine bipolare Störung gemeinsam gut gemeistert - zumindest dachte ich das.

Kurz vor Weihnachten 2024 hat er jedoch plötzlich erneut die Trennung ausgesprochen. Er meinte, die Streitereien seien zu viel (es ging meist um Kleinigkeiten oder den Haushalt), und er liebe mich wohl nicht mehr genug.
Das kam für mich völlig unerwartet, da er nie sagte, dass er unglücklich sei, eher im Gegenteil und wir gerade erst hier ein gemeinsames Leben aufgebaut hatten, mit neuem Freundeskreis und unseren zwei Hunden.

Jetzt plant er bereits, zurück nach Deutschland zu ziehen (zu seinen Eltern ins Haus) und ich habe herausgefunden, dass er viel mit einer anderen Frau schreibt, was er jedoch als „rein kollegial abtut. Außerdem ignoriert er Warnzeichen seiner bipolaren Erkrankung, geht nicht zur Therapie und nimmt keine Medikamente, was mich zusätzlich belastet und auch eine Erklärung für das plötzliche Beziehungsaus sein könnte. Meine Mama hat auch eine bipolare Störung und ebenfalls ihre Partner immer von heut auf morgen verlassen und es später dann zutiefst bereut.

Ich stehe vor einem Scherbenhaufen: Ich liebe unser Leben hier, kann mir das Haus aber allein nicht leisten und müsste mir einen neuen Job suchen.
Gleichzeitig zieht es mich zurück nach Berlin, wo Familie und Freunde sind - aber vielleicht würde ich das in ein paar Monaten bereuen. Außerdem liebe ich ihn natürlich immer noch sehr, aber ich spüre, dass er total auf Abstand ist und teilweise nur 5-10 Sätze am Tag mit mir wechselt. So hat er sich mir gegenüber noch nie verhalten und ich verstehe einfach nicht, was in ihn gefahren ist. Er nennt mich immer noch Schatz oder andere Kosenamen und S. haben wir auch noch regelmäßig (ich weiß, dass das dumm von mir ist, aber ich kann einfach nicht anders).

Hat jemand etwas Ähnliches erlebt? Wie seid ihr mit so einer plötzlichen Wendung umgegangen?
Ich freue mich wirklich über jeden Rat oder Austausch!

Gestern 12:23 • #1


Doing
Zitat von bonnelz:
Er meinte, die Streitereien seien zu viel

Wie stehst du den zu den Streiterein? Stören dich diese nicht? Wie fangen diese denn an?

Zitat von bonnelz:
Wie seid ihr mit so einer plötzlichen Wendung umgegangen?

Ist das wirklich eine plötzliche Wendung? Ihr hattet bereits eine Trennung und ständige streitereien sind jetzt nicht gerade ein Anzeichen einer stabilen Beziehung.

Gestern 14:48 • x 3 #2


A


Zusammen ausgewandert - plötzliche Trennung

x 3


Vienne
Zuerst einmal willkommen im Forum!

Nun, das scheint wohl eine turbulente Geschichte zwischen euch zu sein.
Er ist jedenfalls kein stabiler Partner, auf den man bauen kann.
Die bipolare Störung trägt da natürlich das Ihre bei.

Was versprichst du dir davon, dass ihr noch immer S. miteinander habt?
Dass er doch wieder zurückkehrt?

Ich würde an deiner Stelle mir einen neuen Job in Spanien suchen, vielleicht einen Untermieter, damit die Kosten für das Haus inzwischen finanzierbar sind.
Dann kannst du immer noch in Ruhe entscheiden, ob du bleibst oder nach Deutschland zurückkehrst.

Gestern 14:49 • x 4 #3


Sitamun
Zitat von bonnelz:
Ich freue mich wirklich über jeden Rat oder Austausch!

Überleg dir wo du leben möchtest und dann organisiere das. Ohne ihn mit einzuplanen.

Du schreibst selbst, von seiner Krankheit baust aber dein ganzes Fundament auf ihn. Klar, dass das schief geht.

Wann will er denn weg?

Gestern 14:53 • x 4 #4


J
Die Idee mit der Untermiete ist gut , auf Facebook gibt es viele Gruppen dafür.
Ich finde es ziemlich unfair von ihm nach einer Auswanderung Dich jetzt dort sitzenzulassen.
Ich wäre richtig sauer.
So etwas überlegt man sich wohl vorher.

Gestern 14:55 • x 3 #5


Sitamun
Zitat von Juffa:
So etwas überlegt man sich wohl vorher.

Nicht, wenn man bipolar ist.

Gestern 14:56 • x 5 #6


Blindfisch
Guten Tag.
Ja, es ist echt mies von ihm aber es war doch erwartbar. Nach eurer Vorgeschichte nicht verwunderlich.
Zitat von bonnelz:
Unsere Beziehung war holprig,

Holprig heißt in meinen Augen einfach, das ihr nicht zusammen passt.
Zitat von bonnelz:
Außerdem ignoriert er Warnzeichen seiner bipolaren Erkrankung

Die hast du auch ignoriert, gerade wenn du es von deiner Mutter bereits kennst.
Zitat von bonnelz:
Meine Mama hat auch eine bipolare Störung und ebenfalls ihre Partner immer von heut auf morgen verlassen und es später dann zutiefst bereut.


Zitat von bonnelz:
Er nennt mich immer noch Schatz oder andere Kosenamen und S. haben wir auch noch regelmäßig (ich weiß, dass das dumm von mir ist, aber ich kann einfach nicht anders).

Kinder kommen nicht nach fremden Eltern. Mir scheint das du deine Kindheitserfahrungen auf dein Beziehungsleben überträgst. Vielleicht solltest du erstmal daran arbeiten. Für den Fall das du noch mit den Gedanken spielst eine Familie mit Kindern aufzubauen, würde ich Abstand von ihn nehmen. Du hängst sonst noch Jahre da fest und und dein halbes Leben ist dann bereits vorbei.
Zitat von bonnelz:
Gleichzeitig zieht es mich zurück nach Berlin,

Ich war noch nie in Spanien aber Berlin ist einfach eine dreckige Stadt.
Muss ich einfach mal loswerden

Gestern 15:16 • x 2 #7


B
@Doing natürlich stören mich die Streiterein auch. Allerdings ist es nicht oft, und schon gar kein Trennungsgrund meiner Meinung nach. Es sind keine großen Streits, sondern eher kleinere Diskussionen. Wie gesagt, meist über Kleinigkeiten, nichts weltbewegendes.
Es kommt mir auch ein bisschen vorgeschoben vor. Als wäre das nicht der wahre Trennungsgrund.

Gestern 15:42 • x 1 #8


Doing
Also eher Meinungsverschiedenheiten? Wird da einer Laut? Oder anderweitig doof?

Gestern 15:44 • #9


P
Wärst du einen Tag im Kopf von solchen Leuten würdest du kotzen, glaube es mir.

Gestern 16:44 • #10


Ayaka
Im Endeffekt ist doch egal ob es der vorgegebene oder der wahre Trennungsgrund ist, es ist eine Trennung und damit bist du jetzt konfrontiert. Bei immer wiederkehrenden Streitereien würde es mir auch irgendwann reichen.

Auswandern ist riskant, genauso wie zusammenziehen - das ist üblicherweise auch für eine sehr stabile Beziehung eine Eingewöhnungsphase, holprige, wie du es nennst, laufen da eben schon mal auf Bruch. Dazu kommt in eurem Fall noch der ganze zusätzliche Stress aufgrund der Auswanderung. Klar ist das jetzt blöd für dich, aber das Risiko habt ihr bei Auswanderung in Kauf genommen. Eine Garantie, und sogar auf ewig, hat man leider nie.

ich bin ganz bei der lieben @Vienne: such dir einen Job, schau wie du das Haus besser finanzieren kannst - befristete Untermiete, Ferienunterkunft - ich würde auch versuchen, dass er zumindest für die Übergangszeit auch um seinen finanziellen Anteil leistet. Und triff die Entscheidung über deinen Lebensmittelpunkt in den nächsten Jahren in aller Ruhe und unabhängig von ihm.

Wieso du dir noch Se* und ständigen Kontakt antust versteh ich nicht, auf der einen Seite gibst du dich so aufgeklärt aber gleichzeitig triffst du genau die falschen Entscheidungen.

Gestern 18:03 • x 3 #11


Vienne
Zitat von Ayaka:
Im Endeffekt ist doch egal ob es der vorgegebene oder der wahre Trennungsgrund ist, es ist eine Trennung und damit bist du jetzt konfrontiert. Bei immer wiederkehrenden Streitereien würde es mir auch irgendwann reichen. Auswandern ist riskant, genauso wie zusammenziehen - das ist üblicherweise auch für eine sehr ...

auf den Punkt getroffen

Ich bin auch seit 37 Jahren im Ausland, auch mit meinem Ex Mann ausgewandert. Das fordert, so eine Auswanderung.

Auf ihn kannst du nicht bauen. Nur auf dich selbst.

Gestern 18:13 • x 2 #12


B
@Perfume das glaube ich gut und gerne. Allerdings weiß ich nicht, was genau du mir damit sagen möchtest?!

Gestern 23:08 • #13


B
@Doing nicht wirklich. Wie gesagt, es war auch echt sehr selten, daher verstehe ich die Aussage von ihm auch eher weniger…

Gestern 23:09 • x 1 #14


Gwenwhyfar
Ich vermute, dass du, weil dir das Manisch-Depressive ja bekannt ist, dir das so vertraut vorkommt und deshalb annimmst, dass das ja nur die große Liebe sein kann. Achterbahn fahren hat mit Liebe nichts zu tun.
Die Streitigkeiten bist du ja gewohnt und tangieren dich nicht sehr.
Deine Mutter dürfte dich auch als Kind ziemlich geschädigt haben. Hast du selbst mal an Therapie gedacht?

Viele Erwachsene hoffen in gleichen Situationen, die sie erlebt haben, ihrer Seele nunmehr Frieden schenken zu können. Wir schaffen das. Klappt nur nicht.
Ich kenne 2 bipolare Beziehungen im Bekanntenkreis, männlicherseits. Beide haben sich getrennt und sind es nach hüh und hott nun wohl für immer.

Er tut, was deine Mutter getan hat. Wiederholte Trennung und dann ist da diese andere Frau.
Sei bitte klug und lass ihn gehen.
Kneif die Beine zusammen. Du kannst ihn in dieser Situation nicht über S. binden. Und sei dir bitte auch mehr wert als zitternd auf der Abschussrampe zu sitzen.

Überleg dir gut, wo für dich selbst dein Wohlgefühl liegt. España oder good old Germany. Ganz ohne seine Gestalt dabei.

Nimm dein Leben in die Hand. Ich wünsche dir gutes Gelingen!

Heute 01:16 • x 7 #15


A


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