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Zusammen ausgewandert - plötzliche Trennung

B
@Margerite danke für deine Antwort und die ausführlichen Gedanken.

Ich möchte aber ein paar Dinge klarstellen: Die Entscheidung, nach Spanien zu ziehen, war kein spontaner Traum oder naives Abenteuer. Meine Eltern haben hier früher gelebt, und ich bin teilweise in Spanien aufgewachsen. Die Auswanderung war jahrelang geplant, und ich wusste, worauf ich mich hier einlasse. Es stimmt nicht, dass ich mich hier isoliert fühle – ich habe sowohl spanische als auch deutsche Freunde gefunden, die mir sehr viel bedeuten.
Was meinen Exfreund betrifft, hast du sicher recht, dass sein Verhalten Bände spricht. Ich bin mir dessen bewusst und arbeite daran, mich darauf zu konzentrieren, was für mich das Beste ist.

Ob ich nach Deutschland zurückgehe oder hier bleibe, ist eine Entscheidung, die ich unabhängig von ihm treffen werde, welche mir aber überhaupt nicht leicht fällt. Ich habe mir mein Leben hier aufgebaut und werde sorgfältig abwägen, was langfristig für mein Wohlbefinden richtig ist.

Trotzdem danke ich dir für deine ehrlichen Worte – sie helfen mir, die Situation aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

Gestern 18:59 • x 1 #46


Sitamun
Zitat von bonnelz:
Das ist einfach keine leichte Entscheidung für mich.

Das verstehe ich sehr, sehr gut. Glaub mir das bitte.


Zitat von bonnelz:
Es gibt Tage da ist er sehr lieb zu mir und dann gibt’s Tage, da ist er einfach nur gemein und genervt von mir.

Das stelle ich mir sehr schwer für dich vor. Du weißt ja nie, was kommt.

Darf ich dich fragen, wer die Initivative zum Sechs ergreift? Auf alle Fälle: Versuch das zu lassen. Das macht alles nur schwerer.

Wie ist denn sein Plan, außer dass er Dir Druck macht?

Gestern 19:33 • x 1 #47


A


Zusammen ausgewandert - plötzliche Trennung

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Ayaka
Zitat von bonnelz:
Ob ich nach Deutschland zurückgehe oder hier bleibe, ist eine Entscheidung, die ich unabhängig von ihm treffen werde, welche mir aber überhaupt nicht leicht fällt. Ich habe mir mein Leben hier aufgebaut und werde sorgfältig abwägen, was langfristig für mein Wohlbefinden richtig ist.

Ich denke wenn du dir einfach Zeit verschaffst die Dinge abzuwägen, dann wirst du schon die richtige Entscheidung treffen.

Vom Gefühl her lässt du dir wahrscheinlich mehr Optionen offen wenn du dir das in Spanien durchdenkst, es sei denn du musst ohnehin an beiden Orten Job und Unterkunft klären und kannst die Hunde auch nach DE mitnehmen, dann ist es ja egal.

Ich glaube, wenn du mal die Trennung ansatzweise verdauen konntest hast du auch mehr Ressourcen eine klare Entscheidung zu treffen. Alternativ könntest du auch einfach mal schauen ob sich da oder dort ein Traumjob ergibt der dann das Zünglein an der Waage sein kann.

Bleib bei dir - du hast genug auf dem Teller das du jetzt lösen musst, die Beschäftigung mit ihm bringt dich da nicht weiter.

Gestern 20:20 • x 1 #48


B
@Sitamun vielen Dank für dein Verständnis…
Ganz genau. Es kann heute alles ganz normal sein und morgen wieder alles total besch*ssen. Ich weiß einfach nie was kommt.

Ausschließlich er ergreift die initiative. Ich überhaupt nicht mehr. Meistens habe ich mich dann dazu hinreißen lassen. Ich weiß, dass das ein Fehler ist und ich es nicht mehr machen werde. Allerdings kommt es mir auch wirklich komisch vor, dass er es mittlerweile fast jeden Abend versucht. Das war nicht mal in der Beziehung der Fall… Da war es meistens 3-4 mal die Woche.

Außerdem ist er an seinen guten Tagen auch immer noch sehr liebevoll zu mir, nennt mich weiterhin Schatz oder andere Kosenamen, gibt mir Küsse auf die Stirn und fässt mich liebevoll an, wenn ich zB. nur an ihm vorbei laufe. Er bezieht mich bei Wochenendplänen weiterhin mit ein bzw. fragt mich, ob wir was unternehmen wollen.
Gestern war ich dann in den Bergen hier wandern, was ich ihm zuvor auch mitteilte. Dann war ich vielleicht 2 Stunden weg und er hat mir geschrieben, ob alles gut bei mir sei. Woraufhin ich schrieb, dass alles ok ist. Nach einer weiteren halben Stunde kam dann von ihm, dass er sich sorgen mache, weil es langsam dunkel werde (ich war auf einem mir sehr gut bekannten Wanderweg unterwegs).
Er möchte eine Trennung, aber verhält sich dann aber überhaupt nicht so, als wären wir getrennt. Dieses Verhalten von ihm verwirrt mich zutiefst.

Sein aktueller Plan ist, so schnell wie möglich zurück in sein Kinderzimmer bei seinen Eltern einziehen und er wird auch seinen Job (er arbeitet Remote, es ist also egal, wo er lebt) behalten. Er hat dafür auch schon alles in die Wege geleitet. Seine Wohnadresse wird am Montag auch wieder auf Deutschland geändert und sein Auto wird auch demnächst umgemeldet. Weiteres weiß ich nicht, bzw. hat er sich mir gegenüber bisher nicht dazu geäußert.

Was ich auch noch hinzufügen möchte ist, dass er aufgrund seiner schweren Kindheit (Misshandlungen (auch se*uell) von seinem Vater, die Mama hat es mitbekommen und nichts gemacht) bereits mehrfach in Behandlung war und ich einfach überhaupt nicht verstehe, wie es ihn jetzt dahin zurück ziehen kann. Ich habe zwar von Anfang an immer ein gutes Verhältnis zu ihnen gehabt, habe aber die ganzen Dinge, welche er mir aus seiner Kindheit erzählt hat, nie ganz ausblenden können, wenn ich mal bei ihnen zu Besuch war… Es ist nicht mehr mein B., ich weiß, dies sind trotzdem Gedanken, welche mich zusätzlich irgendwie belasten.

Gestern 20:23 • #49


Jane_1
Dass er überhaupt noch Kontakt mit denen hat, wundert mich.
Ich würde mit solchen Menschen, auch an deiner Stelle, nichts zu tun haben wollen.

Gestern 20:29 • x 1 #50


B
@Jane_1 ich glaube es ist eine Art emotionale Abhängigkeit, welche er nie durchbrechen konnte. Er wollte, aber hat dann wieder mit Therapie aufgehört und dann alles war wie immer. Sobald wir nicht mehr zusammen wohnen, werde ich den Kontakt zu denen auch einstellen. Allerdings weiß ich bisher ja noch nicht, wie sich die Dinge entwickeln werden. Er ist sehr unberechenbar und es könnte auch gut sein, dass er eines Tages einfach abhaut ohne wichtige organisatorische Dinge mit mir geklärt zu haben. Daher erhalte ich den Kontakt erst mal noch…

Gestern 20:54 • #51


Jane_1
Klar, schau du erstmal auf dich. Es ist ja eh deine Sache, ob du mit denen in Kontakt sein möchtest oder nicht. Ich bin nur irgendeine Frau im Internet, die den Missbrauch nie innerlich hätte zur Seite schieben können. Für deinen Ex ist es auch sehr fraglich, ob das wieder einziehen bei den Eltern (Tätern) ihm gut tut. Aber das ist nicht deine Baustelle.

Es liest sich, als würde er sehr bald schon nach Deutschland zurückkehren. Für dich ist das vermutlich das beste. Dann kannst du dich in Ruhe auf dich selber besinnen und schauen, wie es bei dir weitergehen soll.

Gestern 21:01 • #52


Sitamun
Zitat von bonnelz:
Er möchte eine Trennung, aber verhält sich dann aber überhaupt nicht so, als wären wir getrennt. Dieses Verhalten von ihm verwirrt mich zutiefst.

Das glaube ich dir. Er lebt nach außen, was in ihm ist: Chaos

Bei allem Verständnis für ihn: Du musst dich schützen. Auch der dauernde Sechs hat nichts mit Liebe zu tun, sondern mit Kontrolle.

Wenn du keine Grenzen setzt, wird er keine fühlen und immer weiter machen.


Zitat von bonnelz:
ich glaube es ist eine Art emotionale Abhängigkeit, welche er nie durchbrechen konnte.

Kinder lieben ihre Eltern trotzdem, weil sie deren Mist gewöhnt sind und weil ein Kind diese Verbundenheit immer erlebt.

Ich finde der Mann ist krank, was schlimm ist und mir sehr leid tut. Aber wie bei einem J. wird er dich mit reinreißen, wenn du es zulässt.
Pass auf auf dich.

Gestern 21:21 • #53


M
Zitat von bonnelz:
@Sitamun vielen Dank für dein Verständnis… Ganz genau. Es kann heute alles ganz normal sein und morgen wieder alles total besch*ssen. Ich weiß einfach nie was kommt. Ausschließlich er ergreift die initiative. Ich überhaupt nicht mehr. Meistens habe ich mich dann dazu hinreißen lassen. Ich weiß, dass das ein ...

um Gottes Willen!
ich würde mich weigern, sowas zu unterstützen!
ich hätte garantiert nie irgendeinen Kontakt zu seinen Eltern gewollt!
wie konntest du?
entschuldige, aber das finde ich jetzt echt schräg.
also beides: dass er selber mit den Missbrauchern weiterhin Kontakt hat und dass du das so hinnimmst und selber Kontakt hast. sowas kann gar nicht gut gehen. sieht man auf 100km Entfernung.
ich denke, du solltest dich mal ganz dringend mit diesem Thema beschäftigen, du hast da offenbar auch einige blinde Flecken, was einiges erklären würde

Gestern 21:29 • x 1 #54


P
Zitat von bonnelz:
Was ich auch noch hinzufügen möchte ist, dass er aufgrund seiner schweren Kindheit (Misshandlungen (auch se*uell) von seinem Vater, die Mama hat es mitbekommen und nichts gemacht) bereits mehrfach in Behandlung war

Hallo.
Ich habe soeben Deine Geschichte gelesen.
Auch ich habe eine Trennung von einer psychisch kranken Person hinter mir.
Die Trennung ging auch von ihr aus.
Auch meine Partnerin wurde als Kind 6uell missbraucht.
Die genaue psychische Erkrankung hat mir meine Partnerin nie gesagt
Ich habe dann nach der Trennung an eine bipolare Störung geglaubt, kam dann auf Borderline, bis mir dann hier erklärt wurde, dass es sich wohl eher um eine komplexe posttraumatische Belastungsstörung handelt (KPTBS)
Wie äußert sich die Erkrankung bzw wer hat die bipolare Störung diagnostiziert?
Ich kenne jemanden, dessen Ex Partner hat auch eine bipolare Störung.
Was sie mir beschreibt , wenn der in einer manischen Phase ist, da kann ich Dir nur raten: Lauf!

Du kannst ja gerne mal meinen Fall durchlesen.

Ich denke, mit jemandem, der so eine Störung hat, wirst Du kaum glücklich.
Ich war anfangs auch naiv. Nach 2 Jahren kamen dann immer mehr Dinge zum Vorschein. Besser wurde es nie.

Eine psychische Störung kommt selten allein. Jedenfalls hat ein großer Teil mit einer bipolaren Störung auch eine KPTBS.

Gestern 21:30 • x 2 #55


P
Zitat von Sitamun:
Kinder lieben ihre Eltern trotzdem, weil sie deren Mist gewöhnt sind und weil ein Kind diese Verbundenheit immer erlebt

Das ist mal wieder eine unsinnige Verallgemeinerung.

Betroffene reagieren völlig unterschiedlich auf 6uellen Missbrauch. Viele (so auch meine Partnerin) lehnen ihren Vater ab und die Mutter oftmals noch mehr als den eigenen Täter.

Ich finde es sonderbar, dass Dein Partner zu Deinen Eltern zurück will und da noch wohnen möchte. Das passt so gar nicht.

Hat er seinen Vater nicht wenigstens strafrechtlich verfolgt?

Gestern 21:43 • x 1 #56


B
@Mirandaa Ich verstehe, dass diese Situation schwer nachvollziehbar sein kann. Allerdings möchte ich ein paar Dinge erklären: Als ich seine Eltern kennengelernt habe, wusste ich noch nichts von den schwierigen Dingen aus seiner Kindheit. Diese Informationen kamen erst während seiner Therapie ans Licht, als wir bereits drei Jahre zusammen waren. Natürlich war das ein Schock für mich, und ich hatte danach den Kontakt zu seinen Eltern zunächst stark reduziert.
Sein Umgang mit ihnen war für mich oft schwer nachzuvollziehen, aber es war mir wichtig, seine Entscheidungen zu respektieren und ihm den Raum zu geben, selbst damit umzugehen. Ich sehe jetzt aber auch klarer, dass ich meine eigenen Grenzen stärker hätte ziehen können und werde mich in Zukunft noch intensiver mit diesem Thema auseinandersetzen.
Trotzdem möchte ich mich nicht dafür verurteilen, dass ich damals versucht habe, in seiner Familie eine gewisse Normalität zu wahren, als ich die Wahrheit noch nicht kannte. Es war aus Liebe und Unwissenheit, nicht aus Ignoranz.
Vielen Dank für deinen Denkanstoß!

Gestern 21:51 • #57


B
@PeterN nein, leider gar nichts. Es wird von beiden Seiten so getan, als wäre dies alles nie passiert.
Er hat überall auf dem Rücken schlimme Narben. Sehr lange Narben, die aussehen, als wären sie durch sehr starke Schläge mit Gegenständen entstanden und auch welche, die aussehen, als wären Zig. auf ihm ausgedrückt worden. Ganz schlimm…

Ich habe selber wenig Worte dafür und auch kommt dieses Thema erst jetzt, wo er zurück zu ihnen ziehen will, für mich wieder so richtig hoch. Da habe ich wohl in den letzten Jahren auch viel verdrängt… Damals nach der Therapie, ging es ihm wahnsinnig schlecht und er hatte tatsächlich überlegt den Kontakt zu ihnen gänzlich abzubrechen, aber dadurch dass sie so eine große Kontrolle über ihn haben und auch aktiv ausüben (das kriege ich heute noch regelmäßig mit), hat er dies nie geschafft und mittlerweile blendet er es aus oder unterdrückt seinen Schmerz. Anders kann ich mir nicht erklären, wieso man wieder bei denen einziehen sollte.

Gestern 21:59 • #58


P
Wenn er als Kind tatsächlich so misshandelt wurde, dass er Narben auf dem Rücken hat, dann müssen schlimme Dinge passiert sein.
Ist er sonst gar nicht auffällig? Geringes Selbstwertgefühl? Panikattacken? Schlafstörungen? Fluchtbedürfnis?
Nimmt er Medikamente?

Möglicherweise dissoziiert er, wenn er zu seinen Eltern fährt.
Aber in die Räume zurückzukehren, wo er schlimmste Dinge erlebt hat, ist schon sonderbar
Meine Partnerin wurde in ihrem Elternhaus unruhig und musste da weg.

Gestern 22:09 • #59


J
Zitat von bonnelz:
Ich möchte aber ein paar Dinge klarstellen: Die Entscheidung, nach Spanien zu ziehen, war kein spontaner Traum oder naives Abenteuer

Dein Freund hat so viele seelische Baustellen,wie konntest Du überhaupt solchen Schritt der Auswanderung mit ihm in Erwägung ziehen und Dich auf ihn verlassen ?
Hast Du das alles schon vor der Auswanderung gewusst was mit ihm los ist ?

Gestern 22:25 • #60


A


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