Zusammen ausgewandert - plötzliche Trennung

@bonnelz Ich finde es wahnsinnig übergriffig, seine Eltern zu kontaktieren. Ihr seid beide schon lange volljährig, er ist nicht unter Betreuung, welche Rolle sollen seine Eltern in eurem Paarkonflikt einnehmen? Seine Eltern über irgendetwas zu informieren, ohne dass er das weiß und dem zustimmt ist in meinen Augen ein absolutes no-go.

Wieso willst du die Eltern besuchen? Mit welchem Ziel? Es sind seine Eltern, somit seine Baustelle. Und du hast ja nun eigene Baustellen und Dinge, die dich beschäftigen, Entscheidungen, die du nun für dich treffen musst. Kümmere du dich besser um dich selbst und verschwende deine Energie nicht für etwas, dass du sowieso nicht ändern kannst. Deine Kraft brauchst du nun für dein (neues) Leben. Die Therapieempfehlung an dich unterstützte ich voll. Ich glaube auch, du lebst mit deinem Mann ein dir aus deiner Ursprungsfamilie bekanntes, ungesundes Muster weiter. Vielleicht versuchst du einmal, dieses Muster aufzuarbeiten.

Zitat von bonnelz:

ich verstehe nicht recht, womit ich ihn zu irgendwas zwinge?

Du akzeptierst nicht, dass er weg möchte und denkst sogar darüber nach, seine Eltern - die bis jetzt nichts davon wissen - zu kontaktieren. Hat für mich etwas Zwanghaftes, nichts für ungut. Auch ich fände es massiv daneben, wenn du Eltern reinziehst.

Zitat von bonnelz:

Und was genau meinst du damit, dass mein aktuelles Verhalten sehr kontraproduktiv ist?

Mit jemandem ins Bett zu steigen, der mit einer anderen Frau Kontakt hat und unbedingt die Beziehung getrennt lassen mag, ist kontraproduktiv.

Darüber nachzudenken was in ihm vorgeht und nicht zu akzeptieren was er möchte, ist kontraproduktiv.

Produktiv wäre zu überlegen was du magst (zurück nach Berlin oder?), wie viel Geld zu hast, wann er auszieht, ob eine WG geht, einen Job suchen.

Versteh mich nicht falsch: Ich denke sehr wohl, dass du ihn liebst und es schwer ist. Aber dieses Nachlaufen, nicht Ernst nehmen, wird ihn nicht halten. Es wird ihn fortreiben.

Zitat von bonnelz:

Ich habe tatsächlich schon mehrfach mit dem Gedanken gespielt sie zu kontaktieren. Er hat ihnen auch schon von seiner Entscheidung erzählt und ich weiß nicht, was er noch erzählt hat, aber sie haben wohl gesagt, dass er mich hier einfach sitzen lassen soll und einfach zu ihnen kommen soll.

Was denn nun? Haben sie dich kontaktiert oder hast du es vor? Klingt durcheinander, was du schreibst.

P.S. Und abgesehen davon: Wo soll das denn hinführen? Er möchte keine Thera, nimmt Tabletten nicht. Es ist ein ewiges Hin und Her... Wie soll das was Stabiles werden, er nicht / nie mitzieht?

@bonnelz Dann sorry. Das klang allerdings in deinen vorherigen Posts ganz anders. Gut wenn dir klar ist, dass seine Eltern nicht deine Spielwiese ist. Sie haben ihrem Sohn geraten, schnell nach Hause zu kommen. Dich dort sitzen zu lassen. Also sind sie wohl nicht so richtig blind den Sorgen ihres Sohnes gegenüber. Nicht ganz klar ist mir, was du mit einem Besuch bei ihnen bezwecken willst. Freundschaftlicher Besuch bei Kaffee und Kuchen, small talk, was ist der Sinn?

Zitat von bonnelz:

Er möchte hier so schnell es geht ausziehen und zurück nach Deutschland zu seinen Eltern, daher stellt er mir stets und ständig die Frage, wie es mit einer Wohnung bzw. Job bei mir aussieht, was zusätzlichen Druck auf mir ausübt. Ich möchte mir die Zeit nehmen, die ich brauche um eine für mich richtige Entscheidung zu treffen…

Wenn du, wie du schreibst, finanziell abgesichert bist, dann hast du ja keinen Druck.

Wie geht er sobst mit dir um?

Zitat von Juffa:

Ich wäre richtig sauer.
So etwas überlegt man sich wohl vorher.

Vermutlich aber nicht, wenn man eine bipolare Störung hat. Diese Menschen werfen gerne alles um und frühere Pläne und Absichten sind bedeutungslos.
Es ist extrem schwierig, mit einem psychisch kranken Menschen zurecht zu kommen, weil man das Verhalten oft nicht einordnen kann.

Jedenfalls ist das Kind in den Brunnen gefallen. Er geht zurück nach Berlin und schreibt sehr viel mit einer anderen Frau, was ja schon alles darüber aussagt, wo sein Interesse liegt.
Dann nimmt er die Medikamente nicht, was es auch nicht besser, sondern schlimmer macht.

ich würde der TE raten, von Spanien wieder nach Deutschland zu ziehen, dahin, wo sie Freunde und familiären Rückhalt hat. Sie wird ihn brauchen. Was soll der Auslandsaufenthalt denn noch?
Spansiche Freunde zu finden, ist wahrscheinlich nicht einfach, denn die haben ja ihre Zirkel und brauchen niemanden. Und sich in Spanien wieder in einer deutschen Blase aufzuhaltren, bringt sie auch nichts weiter.

Ach, immer diese Träume vom Auswandern. Alles easy, alles schön, alles toll und dann wird es doch nichts, weil man doch nur Fremder im fremden Land ist. Und man hat sich selbst mit allen Problemen im Gepäck.

Ich habe gestern eine Sendung über junge Menschen gesehen, die auf Madeira leben, dort auch arbeiten (wohl die meiste Zeit mit dem PC) und mich hätte das was ich da gesehen habe nicht überzeugt. Madeira ist schön , ich war mal im Urlaub dort, was aber viele Jahre zurückliegt. Da hat sich vieles verändert. Es ist jedenfalls sehr teuer geworden und viele können sich eine eigene Wohnung dort gar nicht mehr leisten. Die Ausländer treiben die Preise in die Höhe, was sich dann auch nachteilig auf die einheimische Bevölkerung auswirkt.