Zusammen ausgewandert - plötzliche Trennung

@bonnelz

Wie geht's dir heute?

@Vienne erst mal vielen lieben Dank der Nachfrage!
Ich habe Bauchschmerzen und viele ungeklärte Fragen schwirren mir durch den Kopf. Ein einziges Gedankenkarussell. Am meisten beschäftigt mich, wie meine Reise nun weitergehen soll.
Einerseits habe ich nie darüber nachgedacht alleine ins Ausland zu gehen, daher weiß ich nicht, ob ich mir überhaupt vorstellen kann alleine hier zu bleiben. Oder ob es nicht doch sinnvoller wäre, erst mal wieder zurück nach Berlin zu ziehen. Berlin ist meine Heimat und ich habe dort immer sehr gern gelebt.

Er möchte hier so schnell es geht ausziehen und zurück nach Deutschland zu seinen Eltern, daher stellt er mir stets und ständig die Frage, wie es mit einer Wohnung bzw. Job bei mir aussieht, was zusätzlichen Druck auf mir ausübt. Ich möchte mir die Zeit nehmen, die ich brauche um eine für mich richtige Entscheidung zu treffen…

@Heffalump ich bin nicht naiv, aber ich glaube tatsächlich nicht, dass er ernsthaftes Interesse an dieser Frau hat. Ich habe auch hin und wieder vermehrt privaten Kontakt zu meinen männlichen Kollegen gehabt und da hat er ja auch nicht direkt gedacht, dass ich fremdgehe.
In den letzten Tagen hatte er auch keinen weiteren Kontakt zu ihr, was ich natürlich nicht mit absoluter Sicherheit weiß, aber ich merke ja, ob er viel am Handy ist und schreibt oder nicht und das war in den letzten Tagen nicht mehr der Fall.

@SelinaL vielen Dank für deine Worte!
Ich weiß, dass es absolut dumm von mir ist, weiterhin mit ihm zu schlafen und werde dies ab sofort auch nicht mehr zu lassen!

Ich weiß nicht, was die Zukunft in Bezug auf ein „uns“ bringen wird und ob wir nach dem wir hier beide ausgezogen sind, überhaupt noch Kontakt haben werden. Ich spiele mit dem Gedanken, den Kontakt zu ihm danach komplett einzustellen. Aber natürlich muss vorher alles andere (Haus, unsere Hunde, etc.) geklärt werden.

Beim ersten Sonnenschein in Spanien wird sich wahrscheinlich seine Stimmung bessern,ich würde abwarten

@Juffa das denke ich auch, es war ja auch vor allem sein Wunsch hier herzuziehen. Wenn er erst mal wieder in Deutschland ist, wird er schon merken, warum er sich ursprünglich mal für ein Leben in Spanien entschieden hatte. Allerdings liegt das dann nicht mehr in meiner Hand. Ich finde es wirklich blöd und verantwortungslos, hier alles von heute auf morgen aufzugeben, aber das wird ihm wohl aufgrund seiner Krankheit jetzt gerade richtig vorkommen. Er trifft impulsive, nicht durchdachte Entscheidungen, ohne an die Zukunft zu denken, das kenne ich leider alles schon zu gut. Mir sind da die Hände gebunden und ich kann nur zusehen, dass ich hier jetzt irgendwie vernünftig aus der „Sache“ rauskomme…

Zitat von bonnelz:

@Juffa das denke ich auch, es war ja auch vor allem sein Wunsch hier herzuziehen. Wenn er erst mal wieder in Deutschland ist, wird er schon merken, ...

Nach Spanien zu ziehen und diesen Schritt gegangen zu sein und tatsächlich mit Job und Haus sich ein gemeinsames Leben aufgebaut zu haben wirft man doch nicht so schnell über den Haufen.
Hast Du nochmal versucht ein klärendes Gespräch zu führen ?
Hast Du mal versucht mit seinen Eltern zu sprechen ? Wie kommt er Dir mit den Kosten entgegen?

@Juffa vor allem nicht nach einem halben Jahr. Wenn wir hier schon jahrelang wohnen würden und immer wiederkehrende Probleme gehabt hätten, wäre das ja eine ganz andere Geschichte aber so ist es nun mal einfach nicht.

Klärendes Gespräch ist nur bedingt möglich, da er von seiner Entscheidung so felsenfest überzeugt ist, sodass ich kaum was „dagegen“ sagen kann. Er ist absolut überzeug davon, gerade das „richtige“ zu tun. Diese Überzeugung könnte aber natürlich vor allem auch mit der Krankheit zusammen hängen.

Ich habe ein wirklich sehr gutes Verhältnis zu seinen Eltern, allerdings wissen sie von seiner Krankheit nichts oder kaum. Ich denke auch, dass sie es nicht verstehen, da sie viel zu gern einen auf heile Welt machen und immer die Augen vor Problemen verschließen. Ich habe tatsächlich schon mehrfach mit dem Gedanken gespielt sie zu kontaktieren. Er hat ihnen auch schon von seiner Entscheidung erzählt und ich weiß nicht, was er noch erzählt hat, aber sie haben wohl gesagt, dass er mich hier einfach sitzen lassen soll und einfach zu ihnen kommen soll. Was für mich natürlich ein ziemlicher Schock war, da ich davon überzeugt bin, dass wir immer eine sehr gute Beziehung zu einander hatten. Außerdem finde ich das alles sehr verantwortungslos, da wir hier immerhin auch noch unsere beiden Hunde haben, die umsorgt werden müssen, was in diesem Fall alles an mir hängen bleiben würde, da ich dann ja nicht einfach hier wegkönnte…

Bzgl. der Kosten, weiß ich nur, dass wir ein gemeinsames Konto haben, was ich verwalte, da er nicht gut mit Geld umgehen kann. Ich hoffe, wir finden dafür eine gemeinsame Lösung.

Zitat von bonnelz:

sie haben wohl gesagt, dass er mich hier einfach sitzen lassen soll und einfach zu ihnen kommen soll. Was für mich natürlich ein ziemlicher Schock war, da ich davon überzeugt bin, dass wir immer eine sehr gute Beziehung zu einander hatten

Ich könnte mir nicht vorstellen,dass seine Eltern ihm geraten Dich einfach sitzen zu lassen .
Immerhin hat er wahrscheinlich auch diverse Verträge unterschrieben vor Ort.
Sie wissen nichts von seiner Erkrankung?
Wer hatte denn die Diagnose damals erstellt ?
Normalerweise rissen Eltern schon Bescheid über Erkrankungen der Kinder.

Kannst Du nicht seine Eltern bitten zu kommen und ihr setzt Euch gemeinsam an einen Tisch und besprecht die Situation?

@Gwenwhyfar danke für deine ehrlichen Worte. Du hast recht, dass mich die bipolare Störung meiner Mutter geprägt hat und diese Vertrautheit meine Beziehung beeinflussen kann. Aber ich bin mir dessen bewusst und mache seit meiner Kindheit Therapie – nach der Trennung werde ich auch wieder eine beginnen, um mich weiterzuentwickeln und zu reflektieren.

Ich weiß, wie wichtig es ist, mein eigenes Wohl in den Vordergrund zu stellen, und arbeite daran, unabhängig von ihm eine Entscheidung zu treffen, ob ich in Spanien bleibe oder zurück nach Deutschland gehe.

Der körperliche Kontakt zwischen uns ist kein Versuch, ihn zu binden, sondern spiegelt die Nähe wider, die noch da ist – auch wenn ich mir bewusst bin, dass das nicht ideal ist und das auch in Zukunft unterbinden werde.