Hallo Ihr!
Irgendwie verstehe ich die ganze Diskussion hier nicht.
Zum einen finde ich die - verständliche, ich bin auch eine ehemalige Geliebte, deren Freund sich dann für seine Familie, Kinder etc. entschieden hat - Abwertung des Gegenübers nicht gut. Fast niemand, glaube ich, tut etwas aus Bosheit, Gemeinheit, üblen Motiven - immer eher aus Schwäche, Liebe auch, vielleicht Gedankenlosigkeit. Ich finde es nicht verwerflich, wenn sich einer, wenn auch schwer und nach langem hin und her, für seine Kinder entscheidet, und keine Nummer auf die frau hereingefallen ist.
Aber es gehören halt immer zwei dazu, und Du, liebe Gast 2018, gibst dem doch eine Steilvorlage nach der anderen. Was, bitte, soll der denn dazu sagen, wenn ausgerechnet DU ihn an seinen Hochzeitstag erinnerst? don´t get me wrong : ich verstehe Deinen Schmerz, Deine Enttäuschung, die Verzweiflung und all das, ich bin selber, 9 Monate nach der Trennung, allerdings jetzt schon lange ohne jeden Kontakt, völlig fassungslos, finde mich nicht gut zurecht, versuche, Antidepressiva abzusetzen, denke den halben Tag an diese Sache etc..
Aber: Du bist es, die bestimmt, wie Dein Leben von hier aus weiter geht. Und die unendliche Geschichte willst Du doch nicht, oder? Du tätest Dir einen Gefallen, DIR, wenn Du ihn ih Ruhe liessest. Und ja, das ist bestimmt ganz furchtbar schwer und ich weiß nicht mal, ob ich es könnte, wenn ich denn wüßte, wie ich meine Liebe erreichen könnte (der ist nämlich wie vom Erdboden verschwunden) - aber so verlängerst Du das Leiden, so oder so.
Wenn er überhaupt darüber nachdenkt, zu Dir zurückzukommen, also falls, dann doch nur, wenn Du ihm nicht mehr zur Verfügung stehst, und zwar gar nicht mehr, und er sich in der Realität seiner derzeitigen Entscheidung zurechtfinden muß. Das ist übrigens auch mein einziger Trost.
Und bestimmt geht es ihm mit der ganzen Geschichte auch nicht gut - sonst wäre das alles ja gar nicht passiert! Vermutlich leidet er, wenn er Dich nicht haben kann - aber: ist das Dein B.?
Kannst Du nicht versuchen, ein bißchen mehr Abstand zu gewinnen, so daß Du die Perspektive wechseln kannst? Und zwar ohne den anderen mit Verachtung zu strafen? Du hast ihn geliebt, oder liebst ihn noch, ja, und er Dich wahrscheinlich sogar auch. Aber er kann sich eben nicht für Dich entscheiden, das zumindest ist offensichtlich. Und was folgt daraus? Gewiß nicht, daß Du ihm bis an Dein Lebensende hinterherschreibst und ihn an seinen Hochzeitstag erinnerst, oder?
Sondern vielleicht, daß er ein Schwachmat ist, den Du sowieso nicht brauchst. Zum Beispiel. Oder seine Liebe eben nicht gereicht hat - und was wäre dann daraus geworden?
Ich kann, in guten Momenten, darauf vertrauen, daß alles, was passiert, irgendeinen Sinn macht - wenn ich den dann für mich finde. Aber dafür muß ich bei mir sein und nicht bei einem Mann, also in Gedanken und Gefühlen, der mich verlasen hat, belogen auch, und der trotz aller Eupohorie und Liebe keine Entscheidung für mich und das gemeinsame Leben treffen konnte. Aus welchen Gründen auch immer. Denn wirklich wissen werden wir das vermutlich nie.
Ich wünsche Dir, Euch, daß Ihr bei Euch ankommt und das Leben bei den Hörnern packt. Ich versuch´ das auch jeden Tag - mit wechselndem Erfolg zugegeben, aber ich versuch´s!
Calla