192

Zurück nach Affäre zum Ehemann/Ehefrau

H
Liebe Gast2018,
doch, mir ist was eingefallen zu den mir Bekannten: bei allen entwickelte sich eine unbändige Wut auf den jeweiligen Spezi, als daß sie ihn plötzlich so sahen, wie er wirklich ist und welches Spiel mit ihnen gespielt wird.
Der hatte in dem Moment ihre Achtung verloren und sie belächelten seine Schwäche, zuhause den untersten Weg zu gehen, wohingegen er bei ihnen immer den großen Zampano spielte und nach ihrer Bewunderung hechelte, deshalb konnten sie sich letztendlich lösen, weil sie die Schnauze voll davon hatten, jemanden als Cheerleader zu bejubeln, der eigentlich nur zu bedauern ist.

16.08.2014 18:06 • x 2 #106


G
Los, los, los, nun verrat mich schnell, wie ich diese Wut entwickele;-) Nun ja, manchmal bin ich schon sehr wütend, denke mir auch, wie kann ich ihm vertrauen, wenn er schon einmal zurück ist. Also sollte er sich wieder erwarten trennen, meine ich. Ich weiß gar nicht, ob ich eine Beziehung zu ihm haben könnte oder überhaupt will. Letztlich sehe ich es auch als einen Betrug an mir, zurückgegangen zu sein. Ich liebe ihn, weiß aber nicht, ob ich eine Beziehung überhaupt wollen würde, weil ich an ein gutes Ende auch nicht mehr glauben würde. Trotzdem sind die Phasen der Wut so verdammt kurz, sie reichen nicht, um loszulassen. Wenn er fast weinend vor mir steht, tut er mir einfach nur verdammt leid.

16.08.2014 18:09 • #107


A


Zurück nach Affäre zum Ehemann/Ehefrau

x 3


H
Ha, ha, Du bist `ne Marke (wegen los, los, nun verrat mir schnell, wie ich diese Wut entwickle).
Ja, die Phasen der Wut sind zu kurz.
Das Schlimme ist, daß er Dir verdammt leid tut, wenn er fast weinend vor Dir steht, Du hast zuvel Herz für ihn.
In den Momenten müsstest Du es in den kopf bekommen, daß Du Dir vor Augen hältst, daß er Dich eigentlich immer weinen lässt mit seinem Verhalten.
Stell Dir vor, es ginge Dir sauschlecht, es wäre Samstagabend, er natürlich im trauten heim und keine Lust, sich loszueisen, weil er keinen Ärger riskieren will.
Er würde Dich in Deiner Not lieber am ausgestreckten Arm verhungern lassen, als zu Dir zu kommen und Dich zu trösten.
Solche Dinge musst Du Dir selbst immer und immer wieder vorbeten.
Vergleiche anstellen, was tut er für mich?

16.08.2014 18:41 • x 2 #108


G
Liebe Hildegard, so bin ich immer, nicht nur was meine geliebte Affäre angeht. Ich lasse mir immer gerne auf der Nase herumtanzen, alles und jeder tut mir leid. Egal, wo ich dabei bleibe. Wenn es mir dann allerdings zuviel wirkt, werde bzw. wirke ich richtig kalt, aber nur, weil ich mehr dann nicht ertragen kann. Innerlich zerfressen mich solche Situationen und im Nachhinein entschuldige ich mich. Ich wirke kalt, um mich zu schützen, wenn einfach mehr Mitleid nicht reinpasst. Ich kann dann richtig gemein und unfair werden...

16.08.2014 18:48 • #109


G
Die einzige, mit der ich komischerweise kein Mitleid habe, ist seine Frau. Sie kann ja nichts für all das, trotzdem kann ich kein Mitleid empfinden. Das macht mir ein total schlechtes Gewissen. Ich weiß, total wirr.

16.08.2014 18:52 • #110


H
Den Gedanken daran, wenn er zuhause sitzt, daß da jemand draussen ist, der vor lauter Sehnsucht auf ihn wartet, das hat er davon.
Und dann hat so ein Typ Kopfkino, das vertreibt so manches Mal die zuhause vorliegende Langeweile, weil er da ja schon alles seit Jahren kennt, ahhh, vor allem, weil man ihn da auch in- und auswendig kennt... die Langeweile ist ja beidseitig.

16.08.2014 21:08 • x 3 #111


H
Nö, Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben, daß Du für seine Frau kein Mitleid empfindest.
Ich denke, das ist völlig normal und Du bist einfach nur herrlich ehrlich, das meine ich ernsthaft.
Diejenigen, die was von Mitleid für die Frau erzählen, tja, tut mir leid, aber das kaufe ich denen nicht ab.
Ich persönlich könnte es nicht nachvollziehen, wenn mir jemand sagen würde, die Frau, mit deren Mann er ins Bett geht, täte ihm leid.
Ganz ehrlich?
Wäre ich in der Situation der Geliebten, täte mir die Frau mit Sicherheit nicht leid, sondern ich wäre in irgeneiner Form eifersüchtig auf sie, weil sie den (angeblichen) Traummann ja immer bei sich hat und offiziell an seine Seite gehört.
Das täte mich irgendwie schon ärgern und zerfressen.

16.08.2014 21:15 • x 3 #112


G
Hildegard, da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich empfinde Eifersucht, ab er kein Mitleid. Deswegen habe ich ein schlechtes Gewissen. Hm...ich habe beschlossen, nur noch ehrlich sein zu wollen und das sind halt momentan meine Empfindungen. Ich hätte ihn so gerne und sie hat ihn. Bzw. wollte ich ihn so gerne, wenn er jetzt vor meiner Tür stehen würde, ich wüsste es nicht. Trotz der Liebe...er hat soviel zwischen uns kaputt gemacht. Nur Hildegard, wenn seine Ehe so langweilig ist, wahrscheinlich beiderseitig, was ich ja auch annehme, warum macht man dann so weiter? So feige kann man doch nicht sein. Meine Eltern haben selber viel gestritten und ab einem gewissen Alter habe ich mir gewünscht, sie würden sich trennen. Für die Kinder kann dieses Leben doch nicht von Vorteil sein. Ich glaube schon, dass mich der ewige Streit meiner Eltern geprägt hat. Meiner Gefühle bin ich mir oftmals von einer Minute zur anderen nicht sicher, ich brauche ständig Bestätigung. Ich glaube, das alles hat meine familiäre Situation mit zu verantworten. Ich würde es meinen Kindern nicht wünschen, so ich denn welche hätte.

16.08.2014 22:05 • x 1 #113


H
Hallo liebe Gast2018,
Du brachst kein schlechtes Gewissen zu haben (uuuuaaaahhhh, nicht, daß ich jetzt damit die selbsternannten Moralapostel auf den Plan rufe, die mich dann steinigen wollen...), es ist völlig normal, daß Du eifersüchtig auf sie bist.
Sie hat das, wovon Du (noch) träumst, ebenfalls ein Grund für Deine Eifersucht ist dieses Wissen, daß er sich öffentlich zu ihr bekennt, wohingegen Du nur im Schatten existierst, so, als gäbe es Dich gar nicht... und sowas nagt an einem... man fühlt sich irgendwie verraten.
Und dabei kommen Deine Kindheitserfahrungen hinzu, Du rackerst Dich wieder wie früher ab, um Anerkennung zu erlangen, aber alles, was Du tust, fruchtet nicht, halt das Hamsterrad.
Warum machen Leute in einer vor dem Kollaps stehenden Ehe weiter?
Hm, Gewohnheit?
Bequemlichkeit?
Angst vor den Konsequenzen in finanzieller und gesellschaftlicher Hinsicht?
Von allem wahrscheinlich ein wenig, und um die im Grunde genommen kaputte Ehebeziehung aufrechtzuerhalten, suchen sie sich halt ausserehelich Ausgleich..., wodurch sie daheim es besser aushalten können.
Du bist demnach irgendwie der Cheerleader, wobei das Paradoxe ist, daß Du, solange Du mitspielst, ausgerechnet dafür sorgst, daß das Ehekonstrukt eben nicht zusammenbricht.
Und wenn nicht Du, dann die Nächste, die er sich für diese Zwecke an Land zieht.

17.08.2014 07:42 • x 2 #114


G
Hildegard, ich finde deine Antworten wirklich toll und sie helfen mir auch weiter, zumindest kurzzeitig. Der finanzielle Aspekt kann es in diesem Fall nicht sein, er verdient richtig, richtig gut. Eine neue Affäre wird er sich wohl auch nicht suchen, er ist der totale Außenseiter irgendwie. Das mit uns ist so langsam aber sicher gewachsen. Wir haben uns als Kollegen gut verstanden und ich bin irgendwann angefangen, ihn ein bisschen zu necken, nur spaßeshalber. Das war dann die Phase in der er sich wohl verliebte oder von mir angezogen, wertgeschätzt gefühlt hat. Bei mir kam das dann viel später, anfangs fand ich ihn einfach nur interessant. Hm...die Moralapostel würden wohl mich eher steinigen als dich, weil ich in deren Augen eine Familie kaputt gemacht habe. Ich bin auch nicht stolz drauf, denke aber, die Familie bzw. Ehe war vorher schon kaputt, sonst wäre das alles nicht passiert und würde nicht jetzt noch weiterlaufen. Ich denke, Gefühle passieren, in welche Richtung auch immer. Ich habe nach einiger Zeit, dann halt klar Stellung bezogen und mich von meinem Mann getrennt. Viel zu spät...ich weiß...

Hildegard, darf ich fragen, ob du auch in der Rolle der Geliebten gewesen bist? Du kannst dich ziemlich gut in meine Rolle reinversetzen.

17.08.2014 10:02 • #115


H
Hallo liebe Gast2018,
in der Rolle der Geliebten war ich nicht, kenne jedoch genügend, die es waren.
Darüberhinaus kann ich mich schon gut in Deine Rolle hineinversetzen, denn wenn ich mir das alles so vorstelle, erginge es mir keinen Deut anders als Dir.
Die Traurigkeit bis hin zur Verzweiflung, weil man sich so dermassen einsam fühlt, daß einem manchmal die Hände gebunden sind, weil man nicht mit jedem darüber reden kann, einfach dieses zur Machtlosigkeit verdammte Ausharren in einer unbefriedigenden Situation, das kann ich mir schon sehr lebhaft vorstellen.

17.08.2014 12:51 • x 3 #116


G
Liebe Hildegard,

du kannst dich tatsächlich gut in meine Lage hineinversetzen. Immer wieder der Gedanke, dass er nun drei tolle Urlaubswochen mit seiner Familie verbringt, wo ich ihn doch so gerne hier hätte. Immer die Frage, wie er es einfach schafft, sich nicht zu melden. Bei mir, seiner angeblichen Liebe. Ich habe ihm so vertraut, anfangs sah es ja auch ganz so aus, als könnten wir eine wirkliche Beziehung führen...

17.08.2014 14:44 • #117


H
Liebe Gast2018,
wenn ich nur wüßte, wie ich Dir aus Deinem Kummer helfen könnte...
Eine ziemlich vertrackte Situation, daß Du -wieder mal- zum nutzlosen Warten verdammt bist.
Das ist eine besch... Situation, gehst Du wenigstens unter Leute oder bist Du zu deprimiert, als daß Du andere zur Zeit nicht erträgst?

17.08.2014 19:05 • x 2 #118


G
Hm...ehrlich gesagt, ist das mal so und mal so. Heute wollten mich Freunde ablenken, mit einer Aktivität, die ich mit ihm gemacht habe. Da bin ich dann blöderweise bitterlich angefangen zu weinen und alle waren verwirrt. Manchmal klappt das Ablenken aber ganz gut. Momentan fühle ich mich hier zuhause ganz wohl. Das Forum hilft sehr weiter und ich nutze die Zeit für mich, zum Denken, aber auch für schöne Dinge. Manchmal sitze ich hier einfach mit einem Buch und einem Glas Wein. Ich glaube, das brauche ich momentan auch einfach...Ich habe eine Zeitlang gemeint, von heute auf Morgen muss alles gut sein. Das hat mich nur mehr runtergezogen und jetzt lebe ich einfach erstmal in den Tag hinein, geht es mir schlecht, nehme ich das an, geht es mir gut, dann freue ich mich und unternehme etwas.

17.08.2014 19:13 • #119


F
Hallo Gast2018,

ich lese bei Dir immer mal wieder mit Mittlerweile habe ich ein Mitgefühl bei Dir entwickelt, obwohl ich persönlich so gar keine Erfahrung habe.

Heute habe ich einen wunderbaren Satz gehört, der Dir vielleicht weiterhilft - also mir hat er weitergeholfen....
Wahre Liebe ist, wenn ein Mensch die Bedürfnisse eines anderen ÜBER seine eigenen stellt!

- DAS war´s! - mehr braucht es nicht, um zu verstehen, oder?

LG freisein

17.08.2014 21:16 • #120


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag