Zum Nachdenken bei Liebeskummer

E
Nochwas: Ich denke nicht, daß die Verwöhnerziehung die einzige Ursache ist für unsere offensichtliche Unfähigkeit, sozial und damit auch partnerschaftlich zu denken und zu handeln. Es gibt wohl auch genügend egozentrische Menschen, die aus strengem Elternhaus kommen, um diese Thesen zumindest sachte in Frage zu stellen. Aber meiner Erfahrung nach sind die Menschen aus übertrieben spartanischer, strenger Erziehung eher egoistisch als egozentrisch. den Unterschied, wie er sich meiner Meinung nach darstellt,  habe ich an anderer Stelle schon mehrmals versucht zu erklären, zuletzt auf:

http://web18.h1430.serverkompetenz.net/cgi-bin/yabb/YaBB.pl?board=Neuanfang;action=display;num=1066075697;start=7

cu

22.10.2003 00:07 • #46


E
Weist Du ,

bei Stolz muss ich so spontan grade mal auch an die eine oder andere Bratpfannentheorie denken, und das ich es nicht mag, wenn jeder in meinen Garten kackt...

Aber jetzt werd ich dein Geschriebenes mal zwei Wochen
überdenken ...

LG

Daniel

22.10.2003 00:26 • #47


A


Zum Nachdenken bei Liebeskummer

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E
hallo ,

nur eines zum thema STOLZ:

stolz muss man sich leisten können, in den meisten fällen kann man dies aber nicht.

waren mal weise worte eines freundes von mir, weil ich damals auch immer auf dem hohen ross sass und stolz dann einsetzte, wenn ich ihn überhaupt nicht gebrauchen konnte. heute wird er nur noch da eingesetzt, wo ich es mir erlauben kann.

lg
sabs

22.10.2003 10:10 • #48


E
Hallo sabs,

stolz muss man sich leisten können, in den meisten fällen kann man dies aber nicht.

ich würde sogar diesen Satz in Frage stellen, selbst wenn jeder wirklich in der Lage wäre, zu beurteilen, ob er sich Stolz leisten kann oder nicht. Aus meiner heutigen Sicht ist (falscher) Pseudo-Stolz - man könnte auch Arroganz dazu sagen - nur hinderlich und bereitet immer wieder unnötige Probleme, auch wenn man ihn sich leisten könnte. Insofern ist es einfach unklug, um nicht zu sagen dumm, seinen Stolz nach außen zu zeigen. Natürlich kann man damit kurzfristig Menschen beeinducken und bestimmte Dinge schneller erreichen, aber doch nicht auf Dauer. Denn man weckt Neid bei den anderen und der kann sehr schädlich für einen selbst werden.

Echten Stolz dagegen halte ich für sehr wichtig, ist er doch nichts anderes als selbst bewußt gemachtes Selbstwertgefühl, mit der richtigen Einschätzung seiner Leistung und seines eigenen Daseins (Wertes) in der Gesellschaft, man könnte das auch als Selbstbewußtsein bezeichnen. Aber dieser Ausdruck wird schon lange mißbraucht und hat seinen ursprünglichen Sinn verloren. Die wenigsten selbstbewußten Menschen sind wirklich selbst bewußt. Wenn sie es wären, müßten sie sich nicht immer selbst auf die Schulter klopfen und andere, weniger egoistische, weichere Menschen, unterdrücken. Wer mit der Axt um sich schlagen muß, wer seinen Stolz knallhart gegenüber anderen durchzieht, wer ihnen und sich selbst nie Fehler verzeiht, wer ihnen seine eigenen überzogenen Ansprüche aufdrückt, der versteckt doch damit nur seine eigene innere Unsicherheit und sein schlechtes Gewissen und versucht beides unter den Teppich zu kehren.
Nochwas zur Arroganz: Ich habe es irgendwo schon mal geschrieben, daß ich nur in wenigen Fällen Arroganz tolerieren kann, z.B. bei Prominenten, die sich wirklich nicht mehr anders schützen können. Kaum ein Mensch ist so stark, daß er so viele falsche Freunde von den Richtigen unterscheiden kann, gerade wenn er sich auch nicht die Zeit nehmen kann, auf Menschen einzugehen. Der neue Gouvernator ist da ein positives Gegenbeispiel, denn er hat eine bewundernswerte Stärke, Zivilcourage, Selbstironie und Gelassenheit an sich, mit der man bei uns einen halben Bundestag füttern könnte:-)

Aber überall in Deutschland ist diese Arroganz, diese Überheblichkeit sehr deutlich zu spüren. Und das alles beruht nicht mehr auf der eigenen Leistung, wie in den 50ern und 60ern, sondern auf rotzfrechem Pseudo-Stolz und bequemem Selbstbetrug, der alleine schon durch das immerwährende schlechte Gewissen genährt wird.

Was das alles mit Beziehungen zwischen zwei Menschen zu tun hat? Eine ganze Menge, denn wir alle sind von außen manipuliert in unserem Verhalten gegenüber einem Partner.
Sich selbst zu lösen von Ängsten, aufgesetzten gesellschaftlichen Zwängen, falschem Stolz, schlechtem Gewissen, überzogenen Ansprüchen und Haben-Wollen, daß ist schon mal die halbe Miete wenns mit einer Beziehung klappen soll.

cu

22.10.2003 12:59 • #49


E
hallo Leser,

bei Stolz  muss ich so spontan grade mal auch an die eine oder andere Bratpfannentheorie denken, und das ich es nicht mag, wenn jeder in meinen Garten kackt...

so ganz schlau werde ich nicht aus Deinen Worten... hmmm.... was hat meine Bratpfannentheorie mit Stolz zu tun? Meinst Du vielleicht damit, daß man nach so einem Schock demütiger wird? Da könntest Du recht haben, ich denke bei mir hat das sehr viel bewirkt.
Ich stelle aber immer wieder fest, daß Viele nach der Trauerphase den Vorwärtsgang einlegen, den Schutzschirm und die Bordkanonen aktivieren, wenn sich ihnen etwas Unbequemes in den Weg stellt. Das halte ich für den falschen Weg, für eine Sackgasse.

hmmm... und wer kackt Dir in den Garten? Könntest das auch positiver sehen: Er düngt Dein Gemüse und Deine Blumen:-)

cu

22.10.2003 13:14 • #50


M
Hallo ,

danke für den Text, der mich zum Nachdenken gebracht hat. Ich verfolge zur Zeit auch die Sternserie :Abenteuer Erziehung. Trotzdem sollte man vorsichtig sein bei allzu schnellen Diagnosen und Rezepten. Hier fällt mir spontan folgendes ein:
...es kommt auch auf die individuelle Situationan an.
...dann muss muss man manchmal auch in Generation von früher hinsehen. Etlern und Grosseletern waren sich nämlich nie völlig einig in Erziehungsdingen.
...interessant finde ich auch, das viele Autoren nicht selbst Eltern sind.
...und dann kenne ich viele Pädagogen, die zwar die Theorie sehr gut kennen, aber es bei eigene Kindern selbst nicht anwenden.
...oder die bösen Lehrer, die wirklich nicht imstande sind Kindern was zu beizubringen.
...und muss das früher immer besser gewesen sein?

Liebe Grüsse
Mirja

22.10.2003 14:52 • #51


E
Hallo Mirja

Trotzdem sollte man vorsichtig sein bei allzu schnellen Diagnosen und Rezepten.

Das ist zweischneidig. Seine Thesen als alleinige Wahrheit hinzustellen ist unverantwortlich gegenüber denjenigen, die noch an irgendetwas glauben. Seine Thesen aber als Anregung zu veröffentlichen empfinde ich nicht nur als ok, sondern sogar als eine Art Bringschuld.

...es kommt auch auf die individuelle Situationan an

das ist doch selbstverständlich. Muß man das wirklich immer wieder explizit betonen, daß Menschen und Situationen unterschiedlich sind? Das gilt aber nicht zwingend für ihr Verhalten gegenüber anderen Menschen, denn dieses Verhalten wurde wahrscheinlich im Gegensatz zum individuellen Sein stark manipuliert und ist damit durchaus pauschalisierbar. Ohne diese Pauschalisierung wäre eine Psychotherapie gar nicht möglich, da bliebe nur die Psychoanalyse und selbst die verallgemeinert das Verhalten von Menschen.

...dann muss muss man manchmal auch in Generation von früher hinsehen. Etlern und Grosseletern waren sich nämlich nie völlig einig in Erziehungsdingen.

Interessant ist, daß gerade Künstlerkinder aus früheren Zeiten stark egozentrisch geworden sind, im Gegensatz zu den normal erzogenen Arbeiter- und Bauernkindern. Für mich ein Indiz dafür, daß unsere moderne Erziehung zwar Kreativität fördert, das soziale Verhalten aber negativ beeinflußt.

...interessant finde ich auch, das viele Autoren nicht selbst Eltern sind

Wissenschaftler brauchen das nicht, denn es geht ihnen nicht um Einzelfälle.

...und dann kenne ich viele Pädagogen, die zwar die Theorie sehr gut kennen, aber es bei eigene Kindern selbst nicht anwenden

das sollte auch schon lange klar sein, daß sich kein Mensch selbst so einfach therapieren kann. Es geht deshalb nicht weil die nötige Distanz fehlt, weil z.B. Liebe im Spiel ist... dann ist das äußerst schwer, so zu denken und handeln wie bei anderen Kindern oder Beziehungen.

...oder die bösen Lehrer, die wirklich nicht imstande sind Kindern was zu beizubringen.

die wird es immer geben.

...und muss das früher immer besser gewesen sein?

Du weigerst Dich, alte, bewährte Werte anzuerkennen. Ich frage mich warum so viele Leute das tun und lieber immer wieder das Rad neu zu erfinden. Man muß ja nicht alles so machen wie die Großeltern, und alte und neue Werte beißen sich nicht unbedingt, nur wenn man alles radikal sieht. Ein wichtiger Wert ist Klugheit, und die gilt nach wie vor als erstrebenswert in unserem Menschenleben.


cu

22.10.2003 16:01 • #52


E
Hab etwas im alten Forum gestöbert... das Thema Verantwortung wird ja immer wieder aktuell.


Abgeschickt von svenja am 22 Februar, 2001 um 12:41:25:

mich würde mal eure meinung zu dem thema interessieren:
ist erhaltene liebe immer mit verantwortung verbunden,
die man gegenüber den gefühlen des gegenübers bekommt?
trägt man verantwortung, wenn man geliebt wird (und dieses gefühl auch annehmen
möchte)?
kann es überhaupt ohne diese verantwortung funktionieren?
ist es dass, was so grosse angst macht? und so belastend erscheint?

svenja

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Hi Svenja,
erstmal danke zu den Fragestellungen bei meinen Problemen (ich schreibe irgentwie cool - ich bin es aber nicht- )Ich Mann glaube daran das Verantwortung zu übernehmen elematarer Bestandteil einer Beziehung ist, ergo ohne dem geht es nicht.
Wenn Du sprechen möchtest, zuhören kann ich, ruf an 0511 497145
danke an alle die sich hier beteiligen
gute Nacht
gerry#

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Hallo Svenja,

belastend wird diese Verantwortung doch nur, wenn man selbst nicht zurückliebt, aber kein herzloser Mensch ist!!!

Liebe hat für mich immer etwas mit Verantwortung zu tun. Derjenige, der liebt, wird verletzlich. So muß derjenige, der die Liebe erhält, auf ihn aufpassen (mir fallen gerade keine besseren Worte ein). Er muß sozusagen die Verantwortung übernehmen. Im Idealfall funktioniert das wechselseitig...

Ganz schön verpackt ist das Thema im kleinen Prinzen von Saint Exupery (geocities.com/Athens/Rhodes/1916/online.html)in der Geschichte mit dem Fuchs (ich glaube Kapitel 21): Du bist für das verantwortlich, was du gezähmt hast (zähmen bedeutet hier vertraut machen)

Für mich bedeutet diese Verantwortung, ehrlich mit dem anderen Menschen umzugehen,nicht mit seinen Gefühlen zu spielen...Aber diese Verantwortung gibt es ja auch in einer Freundschaft, überall, wo Vertrauen und Nähe da ist...

Mehr fällt mir jetzt auch nicht ein...
Irmi

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Hallo Svenja,

Jeder Mensch hat Verantwortung gegenüber anderen Menschen, zu denen er Kontakt hat. Wenn man geliebt wird, hat man meiner Meinung nach mindestens die Verantwortung, ihm möglichst nicht oder so wenig wie möglich zu verletzen. Denn dieser offenbart sein innerstes, das wertvollste was ein lebendes Wesen tun kann.

Gerd

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Ich glaube wenn man 'etwas' liebt oder gerne macht, dann ist man auch dazu bereit die Verantwortung darüber zu übernehmen.
Das trifft aus meiner Sicht auf einen Partner oder auch auf einen Job zu.
Viele lieben aber wenn es dann darum geht zu heiraten oder Kinder zu erzeugen (mit der Absicht diese dann auch min. 20 Jahre durchzufuttern) oder ein Haus mit Schulden zu bauen, kriegen dann kalte Füsse ... vielleicht weil sie zuwenig lieben oder dem Partner nicht (noch nicht) vertrauen.
In solchen Situationen muss man dem Partner Zeit lassen und im beweisen das man ihm vertraut und auch das umgekehrte erwartet. Ich glaube durch solche Prozesse verstärkt sich auch die Liebe.
Setzt man den Partner aber unter zeitlichen Druck, wird dieser die Flucht ergreifen.

Als abschliessende Antwort 'Je grösser die Liebe um so eher die Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen'.

Schönen Abend wünsche ich Rolf aus Zürich

23.10.2003 04:07 • #53


E
Hi ,

Mag sein, dass Dir die Bratpfanne mal geholfen hat.
Ich hätte sie seinerzeit nicht gebraucht - und brauche auch heute keine.

Ich glaube Du hast damals von Dir auf andere geschlossen und dich dementsprechend geäussert - und vielleicht ist es das, was ich mit in den Garten kacken meine.

Ich neige halt immer dazu Konflikte moderat anzugehen.
Und damit meine ich nicht schwammig.

Vielleicht hat das auch was mit Stolz zu tun....


Mir gings jetzt aber nicht explizit darum nachtragend zu sein.


Deine Beiträge haben mich daran erinnert wie mein Neffe laufen gelernt hat. Ich war bei meinem Bruder zu Besuch, und er fing grade mal an zu stehen ( Mein Neffe.. ;) ). Wir sassen uns in der Küche mit gespreizten Beinen gegenüber , und Julian dazwischen. Erst haben wir ihn uns hin und her gereicht, und ihn dann nach und nach eine immer grössere Distanz allein bewältigen lassen. Immer in die Arme des anderen die ihn auffangen würden.

Hat wunderbar funktioniert, und wir waren alle mächtig stolz 8)

Nächtle

Daniel

24.10.2003 01:01 • #54


E
hallo 'leser' daniel,

verfolge deine beiträge stehts genau und nachdem du mir mal so richtig eine vor den koffer gesch.... hast in meinem letzten beitrag im trennungsschmerz in 'quälerei auf raten' dachte ich erst, booooooaaaaaaaaaah watt für ein idiot, muss aber sagen, hat geholfen, manchmal brauche ich eben erst einen warnschuss auch wenn er weh tut.

finde es nur schade, dass leser etwas anonym ist, obwohl du ja im augenblick sehr nachtaktiv zu sein scheinst , frage mich ernstlich, wer sich hinter diesem nick verbirgt . du bist oft sehr provokant, mitunter sehr ernsthaft und ich muss zugeben, das ein oder andere mal lache ich mich schlapp, weil ironie und sarkasmus förmlich aus den beiträgen springen .

das soll es schon gewesen sein, hätte natürlich jetzt unter 'leserin' schreiben können mit e-mail daniela246@...... aber ich sags lieber direkt

gruss
sabs

24.10.2003 10:45 • #55


E
Entscheide Dich!
oder: Was willst Du?
Ein Dialog. ;) ???


Gehen wir zum Italiener oder zum Griechen?


Ist mir egal. Entscheide Du, Schatz.


Wie, das ist Dir egal.


Na... es ist mir eben egal.


Wie kann Dir das egal sein? Ich meine: italienisch ist etwas komplett anderes als griechisch...


Ich weiß, aber mir ist das eben komplett egal. Ich mag beides gleich gern.


Gleich gern? Wie kannst Du beides gleich gern mögen? Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun!


Doch, es schmeckt eben gleich gut.


Das tut es nicht! Es riecht anders, es schmeckt anders und abgesehen davon wird es in zwei verschiedenen Restaurants gekocht, zubereitet und serviert. Du kannst nicht in beiden gleichzeitig sein! Du musst Dich entscheiden!


Na gut, na gut - jetzt reg´ Dich wieder ab! Dann essen wir eben......italienisch. Ok?


Ok! ...und warum?


Wie jetzt `warum´? Du wolltest doch, dass ich mich entscheide und das habe ich getan. Was passt Dir denn nun schon wieder nicht?


Naja, ich habe mich eben nur gefragt, wieso ausgerechnet italienisch. Du hättest doch genausogut griechisch sagen können...


Stimmt, das hätte ich tun können, aber ich habe mich für die italienische Küche entschieden.


Ja, aber warum? Warum hast Du dich GEGEN das griechische Restaurant entschieden?


Das habe ich doch gar nicht.


Doch, Du scheinst ja italienisch zu bevorzugen. Und wenn Du nunmal die Wahl hast zwischen dem Einen und dem Anderen und Dich FÜR das Eine entscheidest, entscheidest Du Dich GEGEN das Andere!


Nein! Das tue ich nicht, ich mag beides gleich, das habe ich doch schon gesagt. Jetzt fang nicht schon wieder an! Außerdem hast DU mich ja erst vor diese Wahl gestellt!


Ok, schon gut. Dann sag mir doch stattdessen, was Du noch lieber magst als italienische Küche?


Keine Ahnung.


Siehst Du, das meine ich.


WAS meinst Du?


Was ist Deine Lieblings-Küche?


Meine Lieblingsküche? Was soll diese blöde Fragerei? Ich mag eben gutes Essen, egal woher es kommt oder wer es macht.


Achso. Dann sag mir doch bitte eben, was Dein Lieblingsessen ist.


Keine AHNUNG! Ich HABE kein Lieblingsessen!


Siehst Du!


WAS DENN?


Du....Du.....Du weißt einfach überhaupt nicht, was Du willst! Du weißt nicht, was Du magst und was nicht! Du hast keinerlei Preferenzen. Es gibt einfach verdammt nochmal nichts, was Dir richtig doll gefällt. Alles ist bei Dir immer nur gleich. Dein Geschmack ist ein einziges rießiges Grau!


Ist er nicht!


Doch! Ich beispielsweise LIEBE italienische Küche! Sie ist einfach vorzüglich! Von allen Restaurants dieser Welt würde ich in meiner persönlichen Top Ten italienische Restaurants mit absoluter Eindeutigkeit auf Platz eins setzen. Sicher habe ich irgendwann auch mal Lust auf indisch, oder mexikanisch, aber das ändert nichts daran, dass ich prozentual immer mehr Pasta und Pizza essen werde als Tortillas oder Curry-Huhn...


...ich mag zum Beispiel kein mexikanisch.


Ach!?! Sieh mal einer an. Und warum nicht?


Weil es mir zu scharf ist. Ich mag es nicht so scharf.


Nicht alle mexikanischen Speisen sind scharf, es gibt auch unscharfe Sachen.


Ja, aber es schmeckt mir einfach nicht, wenn es so scharf ist!


Das passt ja wieder zu Dir.


Was passt zu mir?


Unscharf. Du bist genauso wie das Essen, das Du magst.


Vielen Dank, Mister Scharfsinn! Ich zerbreche mir nur nicht mein schönes Köpfchen über Banalitäten. Was spielt es denn für eine Rolle, ob ich zum Beispiel Kartoffeln lieber mag als Reis. Warum muss ich das wissen?


Damit Du es eben weißt!


Ahja. Und was nützt mir das? Warum sollte ich das wissen müssen? Was zum Teufel spielt das für eine Rolle?


Eine entscheidende! Es geht hierbei um eine Frage von existenzieller Relevanz!


Ob ich Kartoffeln oder Reis lieber mag ??


Gewissermaßen schon! Aber nicht wegen der Kartoffeln und so. Nein, was ich meine ist die schlichte und doch so bedeutende Frage: Was will ich? Ohne diese Frage beantwortet zu haben, kann man sich nunmal nicht wirklich entscheiden.


Ja und? Ich WILL mich ja auch nicht entscheiden! DU willst, dass ich mich entscheiden soll, ICH will das nicht!


Aber das MUSST Du doch! Jeder muss sich doch irgendwann mal im Leben entscheiden...


Soso. Und Du dachtest Dir jetzt, dass die Zeit gekommen ist, wo ich das tun muss.


Nein, ich frage mich nur, was Du eigentlich willst? Und es fällt mir nicht wirklich leichter, eine Antwort auf diese Frage zu finden, wenn Du das selber gar nicht zu wissen scheinst.


Jetzt WILL ich jedenfalls bald mal was essen...


Sieh an... und WAS willst Du bitte essen?


Oh mann! Das ist mir schei.. Wieso können wir nicht endlich irgendwo hinfahren und IRGENDETWAS essen?


Ok. Was denn?


JETZT HÖR AUF mich zu provozieren! Mittlerweile ist mir eh der Appetit vergangen. Ich werde jetzt gehen. Und ich kann Dir ganz konkret sagen, WARUM ich das will. Ich will nämlich NICHT MEHR weiter so dumpfsinniges Zeug mit Dir bereden, ergo: ich gehe! Denn eins kann ich Dir mit Gewißheit nahelegen: Vielleicht weiß ich nicht immer, was ich will, aber meistens doch, was ich nicht will...


...ja, dich entscheiden zu müssen zum Beispiel!


...


Typisch!? LG Desdemona

24.10.2003 17:30 • #56


E
Hallo leser,

könntest Du bitte mal deutlicher werden, wenn Du Dich schon nicht deutlich zu erkennen gibst?

Ich glaube Du hast damals von Dir auf andere geschlossen und dich dementsprechend geäussert - und vielleicht ist es das, was ich mit in den Garten kacken meine.

Ja, damals habe ich noch sehr von mir auf andere geschlossen... Eine ganz naive und schädliche Einstellung. Deshalb glaube ich auch zu wissen, was in einem egozentrischen Menschen vorgeht obwohl ich keiner bin.


Ich neige halt immer dazu Konflikte moderat anzugehen.
Und damit meine ich nicht schwammig.

das kannst Du gerne tun... ich habe das viel zu lange gemacht und deshalb gehe ich Konflikte seit kurzem ziemlich deutlich an.

Mir gings jetzt aber nicht explizit darum nachtragend zu sein.

Weshalb nachtragend? Was wirfst Du mir denn vor?

Deine Beiträge haben mich daran erinnert wie mein Neffe laufen gelernt hat.

ja in der Tat, ich habe schreiben gelernt. und auch das Laufen. Und das Nachdenken. Und vor allem: Ich habe gelernt, ehrlich und direkt zu leben. Soweit es irgendwie geht, ohne zu verletzend zu werden. Und ich habe damit Erfolg, ich spüre mehr Achtung als vorher, auch teilweise von den Damen, die mich vor meiner Bratpfanne wohl als Weichei betrachtet und in gewisser Weise wohl auch verachtet hatten... Ich war noch nie ein Weichei, aber ich konnte mich Dank dieser Bratpfanne und Dank dieses Forums aus so mancher Schublade befreien. Es ist wirklich erstaunlich wie schnell man den Spieß rumdrehen kann wenn man es erst einmal anpackt.

cu

25.10.2003 05:35 • #57


E
Hallo !

.....................................................

Viel Kälte ist unter den Menschen,
weil wir nicht wagen,
uns so herzlich zu geben,
wie wir sind.

(Albert Schweitzer)
.....................................................


Was für ein Statement!
Es hat mich bis ins Innerste getroffen.

Doch was passiert, wenn wir uns so herzlich geben wie wir sind?

Die Reaktionen unserer Umwelt darauf sind häufig nicht sehr ermutigend.

Von Skepsis bis Spott und Ablehnung ist alles dabei.

Verzichtet man/Mann/Frau auf die Maske
gilt man schnell als spleenig, überemotional,
nicht angemessen, peinlich usw..

Die Menschen zucken zurück und gehen
der angebotenen Herzlichkeit verschämt,
irritiert und voller Mißtrauen aus dem Weg.

Es ist ein ermüdender, hoffnungsloser Kampf
gegen Windmühlen !!!

Nun ......, jedenfalls solange nicht mehr Menschen
auf Albert hören!

Liebe Grüße

M-N-P
[sub](ein emotionales Alien)[/sub]

26.10.2003 15:01 • #58


E
Sehr gut gesagt, M-N-P! Und so wahr! Leider...
Ein Trend scheint sich immer wieder zu bestätigen: sobald es einen gut geht neigt dieser dazu, zu vergessen wie es ist/war, als es nicht so gut ging.
Und irgendwann kommt die Zeit, wo dieser Person es sich doch gern wünschen würde, auch ernsthaft angehört zu werden...
Die Kröte und der Fuchs.
Ich mag der Ruf eines Predigers in dieser Runde genießen. Auch dieses zeugt dafür, dass nicht alles so verstanden wird, wie es gesagt wurde. Bewusst oder unbewusst. Gegen Windmühlen haben ganz andere Größen zu kämpfen versucht. Es lohnt nicht wirklich, immer wieder das rad neu erfinden zu wollen!

In diesen Sinne

Dom

27.10.2003 08:14 • #59


E
Hallo Mrs-N-Presley,

Die Menschen zucken zurück und gehen
der angebotenen Herzlichkeit verschämt,
irritiert und voller Mißtrauen aus dem Weg.

Klar. Deshalb reicht es nicht, einfach nur lieb und herzlich zu sein, sondern man muß sich Macht über diese Menschen aneignen. Ihnen nichts mehr schenken... sie mit aller Härte in ihre Grenzen verweisen... sie dahin zu bringen, daß sie etwas von Dir wollen... und dann, wenn sie Dich respektieren, kannst Du auch herzlich sein. Dann erst werden sie fähig sein zu erkennen, daß Du anders bist.

Es ist ein ermüdender, hoffnungsloser Kampf
gegen Windmühlen !!!

Stetes Wasser höhlt den Stein. Was allerdings zu beweisen wäre...


cu

05.11.2003 19:59 • #60


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