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Zu zweit und doch allein

T
Hallo,

ich lebe in einer Beziehung mit einem Mann, den ich vom ersten Moment an geliebt habe. Auch heute, vier Jahre später, bekomme ich Herzklopfen, wenn ich ihn sehe oder rieche, wenn er mich berührt oder anfasst.

Nun fragt ihr euch sicherlich, wo das Problem ist. Nun wir verstehen unter Beziehung etwas ganz unterschiedliches und es wird noch ein wenig schwerer, weil ich zwei Töchter (13 u. 15) mit in die Beziehung gebracht habe. Er hat nie mit Kindern gelebt und hat deshalb in vielen Situationen weder das nötige Verständnis, noch die notwendige Geduld.

Ich fühle mich einsam an seiner Seite. Er spricht nur sehr selten über uns. Er möchte seinen eigenen Weg gehen und Zeit für sich haben. Wenn wir reden, schaut er mir nicht in die Augen. Ist etwas schön, soll ich es nicht sagen, weil er es ja schließlich auch erlebt hat und weiß, dass es schön war. Er fühlt sich kontrolliert, obwohl ich nicht die Absicht habe. Körperlichen Kontakt gibt es nur, wenn ER es möchte.

Ich fühle mich wie ein kleines Hündchen, das stets darauf warten, gestreichelt zu werden. Mein Frau-Gefühl geht verloren und ich meine Lebensfreude. Gibt es Spannungen mit den Kindern, weiß ich nicht, wie ich ihm mehr Toleranz näherbringen kann. Die Mädels sind toll und wahrscheinlich deutlich angenehmer, als viele andere pubertierende Jugendliche. Da er aber nie mit Kindern gelebt hat, kann er nicht verstehen, warum Dinge öfter gesagt werden müssen, warum nicht alles perfekt ist.

Gibt es Spannungen, beachtet er uns alle drei nicht mehr. Für mich ist das die Hölle, nicht angeschaut, nicht berührt, nicht beachtet zu werden. Er weiß es, aber ER muss in dem Moment Abstand haben.

Bevor wir zusammenzogen hatten wir zwar weniger Geld, aber mehr Leben. Ich vermisse das und ich möchte auch wieder eine Frau sein. Seit wir zusammen sind, habe ich 20 kg zugenommen - weil essen tröstet und das zweitschönste Gefühl ist. Lücken, die durch die mangelnde Zuneigung entstehen, fülle ich mit diesen Dingen.

Ich verstehe alles - Ursache und Wirkung, aber ich weiß, dass auch er unter der Situation leidet, wie sie gerade ist. Auch er muss einen Weg finden, mit uns zu leben. Das möchte ich auch, das möchten wir beide. Die Frage ist nur, wie findet man den richtigen Weg mit einem Mann, der so verschlossen ist.

03.01.2013 08:52 • #1


M
Hallo Traurig64,

Zitat von Traurig64:
Das möchte ich auch, das möchten wir beide. Die Frage ist nur, wie findet man den richtigen Weg mit einem Mann, der so verschlossen ist.


Eine sehr schwierige Situation. Er muss von einem Single zu einem Familienvater werden, und das von null auf hundert. Das ist nicht einfach. Vier Jahre wären jedoch eine Zeit gewesen, das zu meistern. Ich denke, die wichtigste Frage wäre zu klären, ob ihr wirklich beide die Beziehung weiterführen wollt...

Erst dann könnt ihr euch an Schritt 2 wagen: Ich denke, für ihn wäre eine psychotherapeutische Begleitung wichtig und ihr solltet euch zu einer Beziehungs-/Ehe-/Paartherapie oder -beratung entschliessen. Das bringt aber nur was, wenn auch beide Seiten die Beziehung wirklich wollen.

Leider sieht manchmal ein Partner noch einen Beziehungswunsch wo keiner mehr ist...

Viel Kraft und Mut wünsche ich Dir
Manfredus

03.01.2013 09:02 • #2


A


Zu zweit und doch allein

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T
Wir wollen beide zusammenbleiben, das konnten wir klären. Auch ich habe eine Beziehungsberatung vorgeschlagen. Er hat darauf geantwortet, dass er immer alles mit sich selbst ausgemacht hat und nichtmal mit nahestehenden Menschen über sein Gefühle spricht. Aus diesem Grunde würde er es erst recht nicht mit Fremden tun.

03.01.2013 09:10 • #3


M
Zitat von Traurig64:
Wir wollen beide zusammenbleiben, das konnten wir klären. Auch ich habe eine Beziehungsberatung vorgeschlagen. Er hat darauf geantwortet, dass er immer alles mit sich selbst ausgemacht hat und nichtmal mit nahestehenden Menschen über sein Gefühle spricht. Aus diesem Grunde würde er es erst recht nicht mit Fremden tun.


Dann musst Du ihm klarmachen, daß ein Nichtansicharbeiten, wie auch immer geartet, das Ende eurer Beziehung bedeuten kann. Käme er aus der Nummer raus, so hätte er das in 4 Jahren beweisen können.

MfG
Manfredus

03.01.2013 09:11 • #4


T
Ich habe mich in seinem bzw. unserem Freundeskreis ein wenig umgeschaut und habe festgestellt, dass die meisten so leben, wie er es gern hätte. Jeder geht seinen Interessen nach und wenn man Lust hat, macht man mal was zusammen.

Diese Art Beziehung kannte ich vorher nicht.

Wie siehst du das?

03.01.2013 09:13 • #5


A
Zitat von Traurig64:
Mein Frau-Gefühl geht verloren und ich meine Lebensfreude. Gibt es Spannungen mit den Kindern, weiß ich nicht, wie ich ihm mehr Toleranz näherbringen kann. Die Mädels sind toll und wahrscheinlich deutlich angenehmer, als viele andere pubertierende Jugendliche. Da er aber nie mit Kindern gelebt hat, kann er nicht verstehen, warum Dinge öfter gesagt werden müssen, warum nicht alles perfekt ist.

Gibt es Spannungen, beachtet er uns alle drei nicht mehr. Für mich ist das die Hölle, nicht angeschaut, nicht berührt, nicht beachtet zu werden. Er weiß es, aber ER muss in dem Moment Abstand haben.

Ich vermisse das und ich möchte auch wieder eine Frau sein. Seit wir zusammen sind, habe ich 20 kg zugenommen - weil essen tröstet und das zweitschönste Gefühl ist. Lücken, die durch die mangelnde Zuneigung entstehen, fülle ich mit diesen Dingen.


willkommen

ihr versteht alles - ursache und wirkung - aber ihr macht nichts um diese konflikte zu lösen. du hast dir 20 kg kummerspeck angefuttert und er hat es in den 4 jahren nicht gelernt deine kids als anwesende wesen zu erkennen - er lebt weiter isoliert wie ein single, schliesst euch aus aus seiner welt und will von eurer nichts wissen.
wie lange willst du noch zuschauen ?
bis du weitere 20 kg auf den rippen hast ?
hast du dir mal überlegt welch spiegel er für deine pubertierenden mädels ist ?
welch männerbild sich prägend in ihnen aufbauen kann ?

er kann eine therapie machen, sich wieder eine eigene wohnung nehmen und erstmal lernen was beziehung überhaupt bedeutet - er ist zwar physisch anwesend - aber ansonsten lebt er in seiner eigenen welt und bezieht sich nicht auf euch.

mach was für dich, hole dir deine lebensfreude wieder zurück, wenn du es für dich allein nicht schaffen kannst denke an deine kids eine depressive mutter und ein ziehvater, für den sie luft sind, sind nicht förderlich für ihre entwicklung.
du hast deine kids, mach was mit ihnen, gehen walken, mache sport, suche dir ein tolles hobby und überlege was ihn dir ist, dass du dir das alles gefallen läßt und weshalb du dieses selbstzerstörerische verhalten an den tag legst ! was hindert dich daran dieses stumme statur einfach vor die tür zu setzen ?

rede tachles mit ihm, so geht es nicht weiter, er soll mal seinen hintern hochkriegen - und du deinen!

alles gute!

03.01.2013 09:18 • x 2 #6


M
Hallo Aaena,

Zitat von Alena-52:
rede tachles mit ihm, so geht es nicht weiter, er soll mal seinen hintern hochkriegen - und du deinen!


Hätte ich das so geschrieben, ich hätte in diesem Forum sicher wieder Haue gekriegt. 100% Zustimmung.

MfG
Manfredus

03.01.2013 09:25 • x 1 #7


A
@ Manfredus
trost -aus dem kühlschrank- gabs ja schon genug - gebracht hat es -aussre 20 kg - nichts - auch hier darf tachles gesprochen werden.


Zitat von Traurig64:
Wir wollen beide zusammenbleiben, das konnten wir klären. Auch ich habe eine Beziehungsberatung vorgeschlagen. Er hat darauf geantwortet, dass er immer alles mit sich selbst ausgemacht hat und nichtmal mit nahestehenden Menschen über sein Gefühle spricht. Aus diesem Grunde würde er es erst recht nicht mit Fremden tun.

und weil er immer alles mit sich selbst ausmacht und mit niemanden spricht, spricht er mit niemanden - er will sich nicht ändern und wird taubstumm bleiben und du wirst weiter zum kühlschrank marschieren.

wenn er so leben will - kann er das ja machen - aber nicht mehr mit und bei dir - oder ?

03.01.2013 09:48 • #8


T
Ich muss sagen, dass ich das auch so sehe. Und ich habe auch schon gesagt, dass ich das nicht auf Dauer mitmache.

Ich weiß, was ich habe. Ich hab zwei voll tolle Jobs, tolle Kinder (übrigens auch noch zwei erwachsene Söhne, die schon aus dem Haus sind), nette Bekanntschaften und seit kurzem wieder eine Freundin. Es geht voran.

Ich hab mir meinen Weight-Watcher-Kram wieder rausgesucht, damit hab ich nach den früheren Trennungen immer gut abgenommen und - sobald ich wieder mehr Luft bekomme - werde ich mich auch wieder bewegen.

Es ist aber schwer, sich jeden Tag neu bewusst zu machen, dass es wichtig ist. Es ist für mich wichtig, mich wiederzufinden.

Was mich hindert, ihn zu verlassen? An Tagen, an denen er offen ist, ist er einfühlsam und liebevoll, sucht meine Nähe und ist genau der Mann, in den ich mich verliebt habe. Es ist die Hoffnung, die mich hält. Die Hoffnung, dass ich diesen Mann zurückbekomme.

Auf meine Mädels passe ich gut auf. Die Große mag ihn sehr gern und mit ihr hat er auch deutlich weniger Probleme. Die Kleinere ist ein Rebell, wie mein ältester Sohn. Mich stören auch einige Dinge, die sie tut bzw. nicht tut, aber meine Toleranzgrenze liegt deutlich höher. Und ich gehe anders damit um. Ich rede mit ihr...immer und immer wieder, denn das ist Erziehung. Liebevolle Konsequenz.

03.01.2013 09:52 • #9


T
@Alena

Wir in einem solchen Forum postet, der muss auch mit Kritik rechnen. Weichspülen hat noch niemandem geholfen.

Ich bin hier, weil ich platze, wenn ich nicht drüber sprechen kann bzw. mich austauschen kann. Es fühlt sich immer schwerer an, wenn ich alles in mir verschließe.

Ich hatte 9 Tage frei und hab an 6 Tagen davon geweint....das kann nicht sein. Und deshalb hab ich Kontakt gesucht, um wieder zu mir zu finden.

Das geht bestimmt nicht so schnell, aber es ist ein Anfang.

03.01.2013 09:54 • #10


F
Liebe Traurige,

ich verstehe hier nicht folgendes - ihr habt geredet, euch ist klar, dass ihr zusammenbleiben wollt und doch passiert nix, außer dass Du an 6 freien Tagen von 9, geweint hast.
Mir kommt das ein wenig so vor, dass ihr das Gleiche denkt und doch keiner bringt den Mut auf und offen sagt, schweige denn tut!
Aus welchen Gründen auch immer!
Angst den anderen zu verletzten, Angst alleine zu blieben oder Angst das Leben zu ändern.
Ihr klärt, dass ihr zusammenbleiben wollt, aber wie, das macht ihr nicht!?

Meiner Meinung nach, ihr braucht dringen Abstand! Und dann schauen, was passiert. Und wenn da noch was ist, dann ganz anders rangehen, sich neu verlieben und neue Ziele stecken.
Das was ihr jetzt lebt, ist so der Vorbote des Todes. Noch 3 letzte Atemzüge und das wars.
Reanimieren möglich nur dann, wenn man schnell und effektiv handelt, ansonsten trägt ihr eure Liebe bald zum Friedhof

Alles Gute!
fragenueberfragen

03.01.2013 10:49 • #11


A
selbst der längste weg fängt immer mit dem ersten schritt an, traurig64

wenn du für mehr bewegung sorgst und deine ernährung wieder änderst und nicht mehr dein frustessen brauchst - wirst du dein gewicht auch wieder normalisieren können - wenn du loslassen kannst - läßt dein körper auch gewicht los.

dein partner ist ein typ einzelgänger auch das wird seine ursache haben, dennoch kann er etwas daran ändern - wenn er will.
er muss sich darüber im klaren sein - das das für dich schädlich ist und er hätte sich nicht auf eine frau mit anhang einlassen brauchen wenn er lieber allein und sein single-leben weiter leben will.
entweder er entscheidet sich für euch, dann muss er etwas tun
oder er geht - dann kann er sein leben weiterleben.

Zitat:
Was mich hindert, ihn zu verlassen? An Tagen, an denen er offen ist, ist er einfühlsam und liebevoll, sucht meine Nähe und ist genau der Mann, in den ich mich verliebt habe. Es ist die Hoffnung, die mich hält. Die Hoffnung, dass ich diesen Mann zurückbekomme.
wieviele tage davon gibt es in einem monat - in einem jahr davon ?
deinem frust-essen nach viel zu wenig !

es ist gut, wenn du jetzt wieder mehr auf dich schaust, baue dich selbst wieder auf, kümmere dich erstmal mehr um dich und die kids.

wenn er mit dir zusammenbleiben will frage ihn was er beabsichtigt gegen sein eremitentum zu tun, wie er seine mauern einreissen will.
lasse dich nicht länger hinhalten und die sache aussitzen, jetzt sind handlungen angesagt - von beiden seiten.

03.01.2013 11:00 • #12


T
Ja, das fühlt sich auch so an und es tut wahnsinnig weh. Ich habe noch niemals einen Mann verlassen, den ich liebe.

Ich habe vorgeschlagen, dass wir getrennte Wohnungen nehmen, aber zusammen bleiben. Er sagte dann, dass er das nicht möchte, sich kaum sehen, abends über Schreiben Kontakt, vielleicht 2 oder 3 Mal in der Woche treffen.

Ich dachte, es sei genau der Freiraum, den er sucht und ich hätte auch ein eigenes (leichteres) Leben.

Es gibt auch so viel, was nebenher noch eine Rolle spielt. Zum Beispiel bedeuten mir seine Eltern sehr viel. Und ja, ich habe Angst, ohne Mann zu leben.

03.01.2013 11:01 • #13


T
Ich habe mich jetzt erstmal zurückgezogen, um mich selbst wieder zufriedener zu machen. Zu den Kindern habe ich engen Kontakt und - bedingt durch ihr Alter - sie sind ja auch viel mit Freunden unterwegs. Die Eine hat ihren Sport und Tanzen, die andere trifft sich mit Freundinnen zum Shoppen.

Ich habe bereits im Dezember angefangen, an mir etwas zu ändern. Jetzt hatte ich das Gefühl, dass ich mich austauschen muss, um einmal andere Blickwinkel zu sehen, andere Meinungen zu hören. Das geht im Bekanntenkreis nicht so gut, da viele unserer Kontakte eher sein sind. Ich hab ein Leben in einem anderen Bundesland aufgegeben und bin zu ihm gezogen.

03.01.2013 11:05 • #14


F
Nun, liebe Traurige,
das wäre das Richtige und DU willst es so.
Warum muss es in eurer Beziehung so sein wie er es will?
Ist das allgemein so?
Er will das nicht so und wie will er? Hast Du ihn gefragt, was hat er nun gesagt, außer - ihr bleibt zusammen?

03.01.2013 11:07 • #15


A


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