Zu wenig Leidenschaft in der Beziehung - will kämpfen

Hallo zusammen,
Ich habe ein Problem das ich euch gerne schildern würde und wäre über hilfreiche Tipps sehr dankbar.
Es geht darum, dass mein Freund mit mir vor 2 Wochen nach 1.5 Jahren Beziehung Schluss gemacht hat weil er meinte dass er nicht mehr genügend Gefühle für mich hat. Vier Wochen zuvor hat er mir mitgeteilt dass er nicht mehr weiß ob er die Beziehung noch so weiterführen möchte und sich über seine Gefühle klar werden muss. Dann hat er kurze Zeit später gemeint dass er es auf jeden Fall nochmal versuchen will wenn wir beide an unseren Schwächen arbeiten. Das war jedoch kurz vor Weihnachten und ich bin dann über die Feiertage zu meiner Familie gefahren und wir haben uns 1.5 Wochen nicht gesehen. Danach als ich wieder in unsere gemeinsame Wohnung gekommen bin, mit der Hoffnung dass alles wieder gut wird, hat er überhaupt keine Anstalten gemacht es nochmal zu versuchen und mir eröffnet dass er das alles nicht mehr kann und einen Schlussstrich ziehen will.
Er meinte dass es unserer Beziehung viel zu sehr an Leidenschaft gefehlt hätte und er mich dadurch nur noch als platonische Freundin ansieht.

Dazu muss ich erstmal einiges erklären. Ich war 23 Jahre alt als wir zusammen gekommen sind und er war mein erster Freund. Viele Leute wundern sich warum ich zuvor nie Freunde hatte, da ich aufgeschlossen bin, viel unterwegs und einen intakten Freundeskreis habe. Jedoch muss ich sagen, dass ich mich mit Männern immer sehr sehr schwer getan habe. Es fällt mir einfach unglaublich schwer jemanden in mein Leben zu lassen und mir meine Gefühle einzugestehen und diese auch zu zeigen. Bei meinem Freund/Exfreund war das anfangs auch so, aber ich hab einfach gemerkt dass ich zum ersten mal auch richtige Gefühle für einen Mann habe und konnte mich ihm dann mehr und mehr öffnen und es war wünderschön. Jedoch ist es mir immer noch schwer gefallen meine Leideschaft (die ich auf jedenfall in mir trage) zum Ausdruck zu bringen und auch s.uell gesehen auf ihn zu zugehen. Ich kann das schwer beschreiben aber umso wichtiger mir ein Mensch ist umso gehemmter bin ich dann im Bezug auf diese Dinge und es wird immer schlimmer umso mehr ich darüber nachdenke. Das ist wahrscheinlich ein psychisches Problem von mir und hat schon fast autistische Züge. Jedenfalls hat er schon ein paar mal während der Beziehung mit mir darüber gesprochen und meinte dass ihm da was fehlt aber hat das nicht so dargestellt wie wenn er deswegen richtig unglücklich wäre und die Beziehung in Frage stellen würde. Wir hatten sonst auch eine wundervolle Beziehung. Wir haben zusammen gewohnt und alles war harmonisch. Wir haben uns nie gestritten, uns nie gegenseitig genervt und uns immer unterstützt. Keiner war zu eifersüchtig und wir haben uns unsere Freiräume gelassen aber gleichzeitig auch viel Zeit miteinander verbracht.

Jedoch muss er wohl immer unglücklicher geworden sein, da er sich in seinem Selbstwertgefühl nicht von mir komplett bestätigt bzw. begehrenswert gefühlt hat. Er hat das mir aber nie gegenüber so angesprochen sondern so getan wie wenn alles in Ordnung ist. Außer dass wir weniger S. hatten in der Zeit war alles wie immer und ich dachte das ist halt nur eine Phase und wird auch wieder anders. Dann hat er gesagt dass er sich nicht mehr sicher ist und mich im Endeffekt vor vollendete Tatsachen gestellt ohne dass ich die Möglichkeit habe nochmal richtig an mir zu arbeiten und meine Hemmungen los zu werden. Ich hab auch zu ihm gesagt dass diese Erfahrung dass er wirklich deswegen Schluss machen würde mich nochmal viel mehr anspornen würde mich meinen Problemen zu stellen und mit ihm zusammen zu lösen. Aber er meinte es ist schon zu spät und seine Gefühle seien schon erloschen.

Ich will ihn aber zurück, ich kann ihn nicht aufgeben. Er war der erste und einzige Mann in meinem Leben für den ich Liebe empfinden konnte und ich will nicht dass es nur wegen meinen Hemmungen/psychischen Problemen vorbei ist obwohl die Beziehung sonst die besten Grundlagen hatte. Ich will kämpfen.
Habt ihr irgendwelche Ideen wie ich das anstellen könnte?

Hallo Susii,

Zitat von susii:

Es geht darum, dass mein Freund mit mir vor 2 Wochen nach 1.5 Jahren Beziehung Schluss gemacht hat weil er meinte dass er nicht mehr genügend Gefühle für mich hat.

1 1/2 Jahre Beziehung sind eigentlich noch der Anfang einer Beziehung. Wenn ihr in der Zeit schon solche Probleme hattet und bei ihm schon die Gefühle erloschen sind, musst Du Dich fragen, ob es sich wirklich lohnt zu kämpfen.
Selbstverständlich kann es etwas bringen um eine Beziehung zu kämpfen, jedoch sollte hierfür von beiden Seiten noch ein gewisses Grundinteresse an dem jeweils anderen und der Beziehung da sein. Ein einseitiger Kampf kann sehr viel Kraft kosten und dich am Ende auslaugen. Wenn Du mich fragst, solltest Du diese Kraft lieber in Dich selbst investieren, damit Du in Deiner nächsten Beziehung mehr Nähe zulassen kannst.

LG,

F_M

Ja ich weiß, dass man 1,5 Jahre noch zu Anfang zählen kann. Jedoch kommt es ja auch immer auf den Einzelfall drauf an,
wie intensiv die Beziehung war. Und wir haben ja schon zusammen gewohnt und wirklich viel Zeit miteinander verbracht.
Natürlich wär es auch das einfachste es zu akzeptieren und mich auf die Zukunft zu konzentrieren. Jedoch denke ich mir, dass ich es bereuen würde wenn ich nicht wenigstens ein letzes mal um Ihn kämpfen würde. Vorallem, da ja nicht Charackterzüge im weg stehen und ich mich verbiegen müsste um ihm zu gefallen, sondern es eine Sache ist die ich auch für mich selbst ändern will.
Ich glaub auch nicht dass seine Gefühle für mich komplett verschwunden sind, das merk ich ja und das geht ja auch nicht von heute auf morgen. Ich habe nur einfach keine Idee wie ich es anstellen könnte ihn zurück zu gewinnen. Kontakt oder Kontaktsperre? Nochmals Liebesbeweise oder nicht?

Hi Susii,

Zitat von susii:

Ich habe nur einfach keine Idee wie ich es anstellen könnte ihn zurück zu gewinnen. Kontakt oder Kontaktsperre? Nochmals Liebesbeweise oder nicht?

Aus eigener Erfahrung und allem was ich in meinem Leben bisher gesehen habe, kann ich Dir sagen,dass das Zurückgewinnen eines Ex-Partners nur in sehr seltenen Fällen gelingt. Manchmal klappt es kurzzeitig aber oftmals geht auch das wieder in die Brüche. Es hat ja schließlich Gründe, dass man sich getrennt hat. Oftmals werden diese Gründe dann nur kurzzeitig überdeckt oder ausgeblendet und irgendwann holen einen die Probleme wieder ein.

Habt ihr denn im Moment Kontakt? Und wenn ja, was für Liebesbeweise möchtest Du ihm gegenüber erbringen?


LG,
F_M

Nach der Trennung bin ich sofort ausgezogen und wir hatten zwei Wochen gar keinen Kontakt. Er hatte mir aber nochmal geschrieben dass es ihm alles Leid tut und dass er die Beziehung auf jeden Fall als eine schöne Zeit in Erinnerung behalten wird. Darauf hab ich dann jedoch nicht geantwortet.
Am Dienstag musste ich dann nochmal in die geimeinsame Wohnung um Sachen abzuholen und da haben wir uns dann ganz normal unterhalten, über belanglose Dinge und haben uns relativ gut verstanden. Ich habe mich auch so verhalten wie wenn ich es akzeptiert habe und es mir gut geht.
Wahrscheinlich bringt es nichts wenn ich ihm jetzt nochmal sage dass ich ihn liebe und überforder ihn dadurch nur. Das beste ist wohl weiter KS zu halten und zu hoffen dass er mich vermissen wird.

Natürlich geht das nicht von heute auf morgen, das ist mir klar. Aber ich kann auch nicht VOR einer Beziehung daran arbeiten. Das geht ja nur zusammen mit einem Partner den ich liebe und vertraue.
Ich bereue eben, dass ich gegen Ender der Beziehung nicht mehr daran gearbeitet habe und es einfach so hingenommen habe da ich selbst nicht das Gefühl hatte dass es ein Trennungsgrund für ihn ist. Wenn er mir noch eine zweite Chance geben würde wäre der Ansporn nun viel größer und ich weiß, dass ich es auch schaffen könnte

Hallo Susii,

Zitat von susii:

Aber ich kann auch nicht VOR einer Beziehung daran arbeiten.

Du kannst nicht direkt daran arbeiten, wie Du Nähe und Deinen Umgang zu S.ualität in einer Partnerschaft anders gestaltest, das stimmt. Woran Du aber vor einer Beziehung arbeiten kannst, ist Deine Einstellung zum Leben und Deine Einstellung zu Dir selbst. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Probleme, die Du beschreibst, vor allem dann auftreten, wenn man sich selbst nicht akzeptiert und liebt. Wenn Du mit Dir im Reinen bist und dich so liebst und akzeptierst wie Du bist, dann strahlst Du das auch aus. Ein anderer Mensch kann Dich nur lieben, wenn Du Dich zu erst mal selbst liebst.
Wenn Du hoffst, dass Du Deine Probleme in den Griff bekommst durch die Liebe eines anderen Menschen, dann gibst Du die Verantwortung für Dich selbst ab. Die meisten Menschen sind mit so einer Verantwortung für den anderen aber überfordert und werden selten den Ansprüchen des anderen gerecht.
Dann kommt es zu Verwerfungen in der Partnerschaft, da der eine mehr hofft und der andere das nicht leisten kann.
Jemand hat hier in einem anderen Beitrag mal geschrieben: Selbstliebe vor Nächstenliebe. Du kannst nur geben, was Du übrig hast. Aus diesem Grund würde ich mich an Deiner Stelle auf mich selbst konzentrieren. Wenn es Dir selbst gut geht, dann wirst Du auch für andere interessant. Die wenigsten Menschen wollen mit jemandem zusammen sein, der leidet. Das zu verstehen ist ganz wichtig.
Es steigert Deine Attraktivität enorm, wenn Du mit Dir selbst im Reinen bist. Daran kannst Du auch jetzt schon arbeiten. Dann wird sich auch in einer neuen Beziehung Deine Einstellung zum Partner und zum Thema Nähe und S.ualität ändern.

Liebe Grüße,
F_M

Hallo zusammen,
Vielen Dank für eure Antworten.
Ich hab ein update.
Und zwar hab ich kontaktsperre gehalten die letzten Tage.
Heute jedoch bin ich eingeknickt und hab ihm geschrieben ob er mich nicht vermisst.
Von ihm kam dann: Natürlich tu ich das. Aber das macht es ja auch nicht besser wenn ich das sage.

Von mir: Für mich schon

Von ihm: ja na klar fehlst du mir in gewisser Weise. Ich finde wir hatten eine schöne Zeit.

Was meint ihr hat das zu bedeuten? Und soll ich darauf antworten und wenn ja was am besten?

Vielen Dank schon mal