Uf, habe etwas gebraucht bis ich den Knopf gefunden habe. Ist etwas versteckt. So jetzt aber los.
Habe einige Beiträge gelesen. Ist schon toll zu lesen, das man nicht der Einzige ist. Das überrascht mich. Hätte gedacht, das ich auch so damit zurechtkomme, aber es macht die Sache leichter. Ich finde es auch sehr erstaunlich, mit welcher Offenheit hier gesprochen wird.
Darum vertraue ich mich auch mal euch an. )
Es ist jetzt vier Tage her. Sie hat mich angerufen und wir kamen dann
darauf zu reden. Sie hat mir dann im Laufe des Gesprächs gesagt, das
sie mich nicht mehr liebt. Das sie es sich so sehr wünschen würde, aber
Sie bekommt es nicht in sich hinein. Ich wäre der liebste und beste Mensch. Sie würde es sofort machen, dass sie mich liebt, wenn sie
es könnte.
Ich hatte im letzten Monat schon gemerkt, das Sie nicht mehr so auf mich
eingeht wie vorher, aber ich habe das auf den Arbeitswechsel und Ihren
Umzug geschoben. Jetzt da Sie das alles hinter sich hat, will sie sich
von mir trennen. Sie hat sehr am Telephon geweint. Als ich
Sie gefragt habe, warum sie es denn machen würde, wenn sie es so traurig
findet, hat sie gesagt, das es Ihr dann später besser gehen würde.
Ich hatte gedacht, das ich in ein tiefes Loch falle. Aber es hat sich
nach und nach herausgestellt, das es auf mich eher wie ein Startschuss
wirkt. Ich trauere sehr, aber ich sehe auch wie viel Verantwortung sie
für uns und mich übernimmt. Darüber bin ich froh, wenn es auch manchmal schwer fällt, das zu sehen.
Wir habe zwei Jahre miteinander verbracht und uns fast jeden Tag gesehen.
Es war unheimlich toll für mich. Ich war bis dahin sehr in mich zurückgezogen und kam mit ihr immer mehr aus mir heraus.
Sie sagt, das sie immer offen war in unserer Beziehung. Das kann ich von
mir leider nicht behaupten. Ich war zu oft verschlossen. Habe Ihr lange nicht das gleiche Vertrauen entgegengebracht. Nicht das ich mich nicht
die ganze Zeit bemüht hätte. Aber ich spüre erst jetzt richtig welches
Vertrauen sie die ganze Zeit hatte in mich. Das hat sich auch nicht geändert. Nur scheint es das die Beziehung jetzt nicht mehr vorgeführt werden könnte, weil diese Einseitigkeit zu lange bestanden hat.
Darüber habe ich mich schon sehr geärgert. Aber es lässt sich nicht mehr
ändern.
Jetzt habe ich natürlich viele Hoffnungen und versuche alles richtig
zu machen, damit sie sich auf keinen Fall sie noch mehr von mir
entfernt.
Im Moment fühle ich mich aber auch sehr leer. Fühle mich sehr starrt.
Als ob ich zu einer Säule erstarrt bin. Kann nicht mehr richtig klar denken.
Ich denke jetzt muss ich mit sehr viel Selbstdisziplin bei mir bleiben.
Vielleicht hilft mir die äussere Form des täglichen Ablaufs.
Wie macht Ihr das? Versucht Ihr stark zu sein oder gebt Ihr euch der
Trauer völlig hin.
Ich habe das schonmal hinter mir. Ich weiss noch genau, wie sehr mich das
heruntergezogen hat und wie unheimlich lange es gedauert hat, bis ich
wieder einigermassen Boden unter den Füssen hatte. Ihr müsst wissen
ich bin ein sehr sensibler Krebs. Ich nehme das alles völlig nur mit
meine Gefühlen auf.
Ich habe nur Angst das es vielleicht doch mal so werden könnte.
Fu
PS: Habe einen tollen Satz gefunden:
Ich glaube, dass kein Mann jemals ein rechtes Leben gelebt hat, der nicht durch die Liebe einer Frau gebessert wurde, durch ihren Mut gestärkt und durch die Weisheit ihres Herzens geführt worden ist.
30.09.2002 20:57 •
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