Zitat von Else, die 1.:Es ist eben so, dass alle, die mich näher kennen, irgendwann weg gehen. Das war schon immer so. Freundinnen, mein Ex-Freund, Bruder etc. Also MUSS doch etwas mit mir nicht stimmen.
Ich werde jetzt versuchen, ins Bett zu gehen und zu schlafen, morgen wartet meine Arbeit, die ich hasse, auf mich. Halleluja, das ist doch mal ein Leben, das sich lohnt: schei. Arbeit, schei. Gefühle und kein Licht am Ende des Tunnels.
Ich glaube, das ist ein falscher Ansatz. Du unterliegst hier einem Irrtum.
Warum stellst du immer nur DICH in Frage?
Else, ich bin bereits 46 und mir ist in meinem Leben noch kein Mensch begegnet, der nur von negativen Energien umgeben war und so seine Mitmenschen von sich weg getrieben hat. Jede Freundschaft und Beziehung ganz gleich welcher Art lebt von einem Geben und Nehmen, reden und zuhören, verstanden werden und verstehen, gehalten werden und halten, respektiert werden und respektieren... Es gehören immer zwei Seiten dazu!
Vllt stimmt ja mit deinem Umfeld etwas nicht?
Bruder und Ex könnten sich mit einer starken Else überfordert gefühlt haben. Aber das kann ich nicht beurteilen, weil ich weder dich noch deinen Bruder und Ex kenne. Es gibt aber Menschen, die mit starken Persönlichkeiten wie du sie anscheinend bist (oder warst) auf Dauer nicht umgehen können, sich dann minderwertig und schwach fühlen (ohne dass du jemals solche Signale ausgesendet haben musst) oder auch unter Druck gesetzt. Sie glauben, dem anderen nicht ebenbürtig sein zu können, ihm nicht das Wasser reichen zu können und geben iwann auf. Aber das liegt
nicht an dir, sondern daran dass
sie sich unzureichend fühlen und sich lieber einen schwachen Partner an ihrer Seite wünschen, auch um eigene Unzulänglichkeiten zu verstecken.
Und jetzt besitzt du auch noch die Frechheit, sie mit der schwachen Else zu konfrontieren! Solche Überforderung!
Wenn man sich aber weder seinen Freunden noch seinem Partner gegenüber so zeigen darf wie man ist und so auch angenommen, akzeptiert und geliebt wird, welchen Wert haben dann die Freundschaften und die Beziehung?
Man kann sich nicht den
wahren Freund oder
perfekten Partner backen. (Diese Konditorei könnte so viele Aufträge gar nicht abarbeiten! ) Wenn ich jemanden zum Freund/in erkläre oder jemanden aufrichtig liebe, dann nehme ich den Menschen so wie er ist, denn in genau diesen Menschen habe ich mich ja verliebt oder es entwickelte sich aus dem Grund eine Freundschaft, weil ich den anderen annehme wie er ist und auch ich werde so angenommen. Ich will mich nicht verbiegen müssen und habe auch keine Lust, an einem Freund oder Partner erst herumdoktoren zu müssen, damit es passt. Da geht jede Individualität verloren. Was bleibt, ist eine Hülle. Gefüllt mit Dingen, die nicht in diese Hülle gehören und deshalb auch das Aussehen, die Charakteristik verändern. Aber diese Hülle wollte ich nicht und will ich auch nicht sein!
Du musst von der Position weg, dir an allem die Schuld zu geben, dir einzureden, du seiest es nicht wert, geliebt zu werden!
Else, ich glaube, du hast dich lange genug verstellt und eingeigelt. Du hast deine Gefühle ignoriert und verleugnet und ihnen keinen Raum zur Entfaltung geboten.
Ich weiß, dass du hart an dir arbeitest und diesbezüglich auf einem guten Weg bist. Es gibt ganz sicher Menschen, die genau diese Else sehr zu schätzen wissen, weil Gefühle zu zeigen bedeutet, ehrlich zu sein, zu sich selbst und zu seinem Umfeld. Es bedeutet, Schwäche zugeben zu können und sich so menschlich zu geben. Und diese STÄRKE bewundere ich.
Erlaube dir selbst, schwach sein zu dürfen und entscheide dich für Weichheit, Sanftmut, Annahme und Hingabe an deine Gefühle
Die meisten von uns haben sich einmal entschieden, immer stark sein zu müssen, weil sie in ihrer Kindheit schwache und leidende Menschen gesehen haben. Darüber sind viele innerlich hart geworden und haben ihr Herz verschlossen. Wer es ablehnt, schwach zu sein, der wird jetzt in die Schwäche gezwungen. Was wir ablehnen, dem geben wir Macht. Was wir nicht sein wollen, das ziehen wir an. Was wir hassen, zu dem werden wir.
Wir sind immer beides, stark UND schwach, mutig UND ängstlich, selbstbewusst UND verzagt, klar UND unklar. Widme dich dem von dir Abgelehnten in dir und sage: „Ich darf das AUCH sein und ich bin bereit, es zu fühlen.“
Der Weg zu wahrer Stärke führt durch die Wahrnehmung, die Annahme und das bejahende Fühlen des Gegenpols. Wer das eine ablehnt, z.B. die Trauer, wird die Freude nicht erfahren. Wer die Angst annimmt und mit Vertrauen und Liebe durch sie hindurchgeht (z.B. in der Meditation: „Ich habe Angst, aber nicht mehr lange!“) der bewegt sich zum Gegenpol. Deine Angst, Trauer, Schwäche, Unklarheit, Verzagtheit u.a. warten auf dein O.K. „Ich liebe mich auch damit. Das ist völlig in Ordnung, dass ich das jetzt fühlen kann.“ Dein JA, deine Liebe, Annahme, Sanftheit und Geduld sind die Schlüssel zur Transformation deines inneren wie äußeren Lebens und der Weg zu wahrer Stärke.
Beschenke dich selbst mit Zeit für dich, mit Liebe und Annahme und sage: „Ich vertraue und bitte meine innere Führung, mich durch alles bisher Ungeliebte, Abgelehnte und noch nicht Angeschaute zu führen.“ (Robert Betz)
Stark sein...
Stark sein heißt, immer wieder aufzustehen,
egal wie oft man auch gefallen ist.
Stark sein heißt, seinen eigenen Weg zu finden,
auch wenn dieser manchmal steinig ist.
Stark sein heißt, zu lieben,
auch wenn man lieber hassen möchte.
Stark sein heißt, zu lachen,
auch wenn einem zum weinen ist.
Stark sein heißt, zu verzeihen,
auch wenn man verletzt wurde.
Stark sein heißt, seinem Leben einen Sinn zu geben,
auch wenn es sinnlos erscheint.
Stark sein heißt aber auch,
manchmal schwach sein zu dürfen...
(Adelheid Bergs)